Erkrankungen mit Hinweisen auf genomisches Imprinting
==> nur bei Säugern
Wiedemann-Beckwith-Syndrom
Prader Willi Syndrom
Angelmann Syndrom
Silver Russel Syndrom
Was versteht man unter Imprinting
Ausschalten eines Genes, je nachdem von welchem Elternteil das Gen kommt
Kerntransplantationsexperimente Maus
Zygote (befruchtete Eizelle der Maus) (hat beide Vorkerne (Männlich und weiblich))
Vor der Verschmelzung der Vorkerne werden sie ausgetauscht (entweder, dass 2 Männliche oder 2 Weibliche vorliegen)
Keine Embryonen überleben (sollten sie aber eigentlich)
=> Austausch zu 2 Männlichen:
Embryo ist sehr klein geblieben und ist früh gestorben, Plazenta war aber normalgroß
=>Austausch zu 2 Weiblichen:
Plazenta klein, Embryo normal
=> Schlussfolgerung: Mütterliches und Väterliches Erbgut funktionieren unterschiedlich
Väterliches Genom: bevorzugt Plazenta
Mütterliches Genom: bevorzugt Embryo
Wie funktioniert Imprinting?
Imprinting unterdrückt die Genexpression auf einem der beiden Chromosomen
=> Dadurch bleibt nur das Gen auf dem jeweils anderen Chromosom aktiv
Dieses Muster wird einmal festgelegt, und ändert sich in somatischen Zellen nichtmehr
Alle Chromosomen werden auf das Mütterliche/Väterliche Imprinting Muster umgeswitcht (Je nachdem ob sie in der Mutter oder Vater sind)
Primordiale Keimzelle: Imprinting wird gelöscht
2. Gameten: Männliche/Weibliche Imprinting wird neu eingesetzt, sobald das Geschlecht feststeht
Von der Mutter kommen die Chromosomen immer als Maternales Imprintet Muster und andersrum
Welche Gene unterliegen dem Imprinting?
- >200 Gene beim Menschen)
- Sind häufig geclustert
- Total unterschiedliche Gene
=> Aber viele, die mit Ernährung und Brutpflege zu tun haben
Wie werden Gene imprintet?
Methylierung
Chromatinstruktur
Imprintete Gene leicht methyliert
aktives Gen mehr Methyliert
=> Es kommt auf unterschiedliche Methylierung an
=> nicht immer das stärker methylierte ist inaktiv
=> DMRs = differentiell methylierte Regionen
In Keimzellen => Demethylierung
geschlechtsspezifische Remethylierung (DMRs)
In frührem Embryo erneut Demethylierung
=> Betrifft auch DMRs
=> Lösung Imprintingcluster
Komponenten des Imprintingclusters
haben ICR (Imprinting control region)
Von ICR gesteuerte Gene
Entgehen der Demethylierung im frühren Embryo
=> Imprinting Mark
Bei Krankheiten z.B. Deletion des ICRs => falsches Imprinting
Nachweis allelspezifischer Methylierung
Restriktionsendonukleasen
Schneiden Methylierungsspezifisch
=> Gel: 6kb (methyliert); 4,4 kb unmethyliert
Bisulfitsequenzierung
Behandlung mit Stoff der alle unmethylierten Cytosine erkennt und zu Thymin macht
=> methylierte Cs bleiben
=> Sequenzierung: wo C = Methylierung
MeDIP
Wie erfolgt Regulation des Imprintings?
Quasi nur durch ICR (Manchmal ICE genannt)
Methylierung von DNA wird allelspezifisch stabil weitergegeben
Chromatin wird allelspezifisch stabil weitergegeben (Folge oder Ursache?)
Beides für korrektes Imprinting essenziell
=> Überall wo Imprintet wird, ist eine ICR
Regulation Imprinting
Isolatoren
Väterliches: ICE ist methyliert => nachfolgendes H19-NC Gen ist Imprintet
Mütterliches: ICE nicht methyliert => nachfolgendes Gen ist aktiv
Mütterliches CTCF bindet an unmethyliertes ICE => ist Isolator => downstream liegender Enhancer kann upstream liegende Gene nicht aktivieren => Gene Imprintet
Long non-coding RNA
In vielen Imprinting Clustern long non-coding RNA
Mat: Methylierung am Promotor => reverses Transkript kann nicht aktiviert werden => aktive Gene
Pat: keine Methylierung am Promotor => reverses Transkript kann synthetisiert werden => hindert Gene
Was kann bei Vererbung schief gehen?
Verlust des zweiten Allels (zb. durch Deletion)
Uniparentale Disomie (zb. beide Allele kommen vom Vater)
Verlust der Prägung
Prader-Willi-Syndrom und Angelmann-Syndrom
auf genau die gleiche Deletion zurückzuführen
Unterschied: Auf welchem Chromoson liegt Deletion?
väterlich: Prader-Willi-Syndrom
mütterlich: Angelmann-Syndrom
1 Angelmann-Gen, viele Prader-Willi-Gene
Problem:
Chromosom, auf dem das ICR fehlt, kann nichtmehr umgewandelt werden
=> Wenn ICR auf Mütterlichen fehlt, kann in der Keimbahn des Mannes das Imprinting nichtmehr auf das Väterliche Imprinting Muster umgewandelt werden. => hat beide Muster (sollte aber nur Väterliches haben)
UBE3A Punktmutationen (für Angelmann Syndrom verantwortlich)
Keimbahnmutationen bei 75% er Fam. Fälle
Mutter Anlageträgerin oder Elterliche Mosaike
UBE3A ist an Bildung von Synapsen beteiligt
Gen ist in kleinen Arealen im Hirn Imprintet, sonst nicht
(Im Hirn ist dieses Riesen RNA-Transkript von Bedeutung
(Bindet an RNA und verhindert ablesen))
BWS – Molekulare Defekte
15% familiäre Fälle (Kopplung mit 11p15)
2% mit Translokationen, Duplikationen, Inversionen oder Deletionen mit 11p
„parent of origin-effect“
=> Imprinting
25-50% der Patienten zeigen biallelische Expression von IGF2
50% zeigen epigenetische Mutation von KCNQ10T auf
=Verlust des Imprintings
=> Fehlregulation von Genen im Imprintingcluster auf Chromosom 11p15.5
Silver-Russel-Syndrom
-33% der SRS-Patienten
-Reduktion der IGF2-Expression
-Biallelische Expression von H19
Warum gibt es Imprinting?
-Monoallelische Expression gefährlich
eine Mutation kann schon zu Fehlen des Gens führen
=> Gefährlich
-Evolutionsbiologisch gibt’s Imprinting ab der Lebendgebärung
In Beuteltieren weniger, aber auch
Welche Bedeutung hat Imprinting für die Säugetierentwicklung?
Intrauterine Embryonalentwicklung (Experiment wie oben, 2 väterliche Vorkerne; 2 Mütterliche usw)
Theorie: Parthenogenese muss verhindert werden (Also, dass wir uns mit uns selber fortpflanzen können)
Wichtig für Zellwachstum und -differenzierung
Organentwicklung
parental conflict-Hypothese
Männliche und Weibliche Gene kämpfen um „Vorherrschaft“
Haben unterschiedliche Ziele
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