Prävention
Was können Betroffene tun?
Sanierung oder Dekolonisation:
jeden Tag waschen oder duschen komplett + Haare mit dekolonisierten Produkten
Nase muss dreimal täglich gereinigt und anschließend muss ein dekolonisierendes Präparat in die Nasenvorhöfe eingebracht werden
Den Mund zweimal täglich nach dem Zähneputzen mit einer dekolonisierenden Mundspühllösung ausspülen/ Zahnprothese einlegen
frische Handtücher, Unterwäsche und Bettwäsche
Wäsche bei 60*C waschen und nur für persönliches Gebrauch verwenden und nach jeder Anwendung verwerfen
Sanierung dauert üblicherweise ca. eine Woche
Was können Angehörige tun?
bei jedem Besuch Schutzhandschuhe, Schutzkittel und Mundschutz tragen
vor Verlassen des Zimmers Handschuhe, Mundschutz und Kittel ablegen
Sorgfältige Händehygiene: nach jedem Patientenkontakt sowie nach Verlassen des Patientenzimmers
Screening
mehrschrittiger Prozess —> entsteht nicht spontan
umfasst einen Abstrich des Nasen-Rachenraums, des Enddarms
Die Keime siedeln sich sehr häufig in der Nase und im Darm an
wird eventuell durch einen Abstrich von schlecht heilenden Wunden oder anderem erweitert
hohe Achtsamkeit —> Infektion mit multiresistenten Bakterien, gerade bei Schwerkranken, ist schwierig zu behandeln
oft von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Arztpraxen
viele Menschen sind Träger ohne es zu wissen
—> für diese Träger kein sehr großes Problem
Eine Behandlung mit Antibiotika ist meist erst notwendig, wenn die Bakterien zum Beispiel durch die Haut nach einer Operation in die Blutbahn eindringen = Infektion
Risikofaktoren
Klinikaufenthalt innerhalb der letzten 6 Monate
Aufenthalt in einem Pflegeheim
dauerhafte Pflegebedürftigkeit
Antibiotikatherapie innerhalb der letzten 6 Monate
offene größere, schlecht heilende Hautwunden
Schläuche (Katheter) im Körper, etwa in der Blase
Erkrankungen, die das Abwehrsystem schwächen, zum Beispiel Diabetes mellitus, Hepatitis, HIV
Medikamente, die das Abwehrsystem unterdrücken
Operationen (Wunden)
Wie man sich selbst (Patienten sich) schützen kann
regelmäßiges und gründliches Händewaschen.
Handtücher, Waschlappen und Hygieneartikel wie Zahnbürsten nur für sich verwenden
Wohnumfeldgestaltung sauber und desinfiziert halten
Die meisten Erreger überleben Temperaturen über 60°C nicht. Waschen Sie Ihr Geschirr und Ihre Wäsche regelmäßig bei höheren Temperaturen.
Sind Sie gesund, können Sie normalen Kontakt zu MRE-Trägern pflegen. Auch Umarmungen sind möglich. Die Ansteckungsgefahr ist äußerst niedrig. Waschen Sie sich hinterher gut die Hände.
—> Im KH andere und strengere Regeln!
Haben Sie offene Wunden oder ein stark geschwächtes Abwehrsystem, sollten Sie den Kontakt zu MRE-Trägern oder MRE-Erkrankten meiden
Verschreibt Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen Antibiotika, wenden Sie diese unbedingt wie verordnet an.
Ein generelles Überprüfen, ob Sie MRE-Träger sind, ist nicht erforderlich. Selbst dann nicht, wenn Sie Kontakt zu einer Person mit MRE hatten.
Vielleicht müssen Sie operiert werden und haben einen Risikofaktor für MRE. Dann sollten Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen, ob vorab ein Test auf MRE sinnvoll sein kann
Bekämpfung und Vermeidung
Ausbreitung multiresistenter Erreger vermeiden
Hygienestandards in allen Einrichtungen weiter ausbauen
Bessere Informationen zur Hygienequalität in Krankenhäusern
Meldepflichten zur Früherkennung resistenter Erreger verschärfen
Verpflichtende Fortbildung des medizinischen Personals
Versorgungsforschung zur Vermeidung nosokomialer Infektionen verbessern
Aktualisierung der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie
Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika ermöglichen
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