Lieferantenpyramide skizzieren und Systemlieferanten einfügen.
Lieferantenpyramide beschreibt die Lieferkette bzw. zeigt die Struktur der Lieferanten bis zum Produzenten des Endproduktes.
Drei Bedeutungen sind zu unterscheiden:
1.) Fahrzeughersteller als OEM: Im strategischen Lieferantenmanagement der Automobilindustrie bezeichnen sich die Hersteller selbst als OEM. Konkret: Audi, BMW, Opel, Porsche – alle diese beispielhaft gewählten Automobilhersteller sind ein OEM. Dabei steht der Fahrzeughersteller an der Spitze einer Zulieferpyramide, darunter sind die Zulieferer horizontal in verschiedenen Ebenen angeordnet, die jeweils ihre Relevanz in der Lieferkette dokumentieren. Direkte Zulieferer bzw. Systemlieferanten werden in dieser Pyramidendarstellung mit dem Begriff Tier 1 (Rang 1) bezeichnet, die Zulieferer der Zulieferer nachgeordnet als Tier 2 (Rang 2), usw.
2.) Erstausrüster als OEM: Ein OEM liefert beispielsweise elektronische Bauteile, Reifen oder Bremskomponenten direkt in das Werk des Fahrzeugherstellers. Hierzu gehören beispielsweise Lieferanten wie Bosch, Dunlop, Brembo oder Schaeffler. Die von diesen OEM zugelieferten Komponenten werden in die im Werk produzierten Neufahrzeuge verbaut. Damit übernimmt quasi der Fahrzeughersteller einen Teil des Vertriebs für den OEM, dessen eingebaute Produkte in der Regel nicht separat beworben werden.
3.) Komponentenhersteller als OEM: Parallel dazu wird der Begriff im Automobilbereich für Hersteller verwendet, die mit ihren Kfz-Komponenten den Aftermarkt bedienen. Diese Hersteller beliefern also nicht den Fahrzeughersteller für die Produktion von Neufahrzeugen, sondern sie vertreiben ihre Verschleiß- und Ersatzteile über den freien Markt. Der Verkauf geschieht dabei unter eigenem Namen oder über ein geeignetes Label. Hierbei wird auch häufig mit der Aussage „OE-Qualität“ geworben. De facto bedeutet dies jedoch meist lediglich, dass es sich bei den Ersatzteilen um solche handelt, die den original verbauten Teilen in Form und Größe in nichts nachstehen (siehe unten).
Aufgabe der Systemlieferanten?
Systemlieferant hat die Aufgabe komplette Systeme zu entwickeln, herzustellen und zu verbauen. Er übernimmt die Serien- und Einzelteillieferung für die Gerätproduktion seines Auftraggebers. Er übernimmt die Gesamtverantwortung für ein bestimmtes Systems. Weiterhin spezialisiert sich ein Systemlieferant auf sein Kerngebiet und dadurch spart der Auftraggeber kosten.
Lastenheft
Lastenheft enthält alle Anforderungen an ein geplantes Projekt. Ein Lastenheft wird in der Angebotsphase vom Auftraggeber formuliert und an Auftragnehmer gesendet. Daher bildet das die Grundlage zur Einholung von Angeboten. Durch das Lastenheft verschafft sich der Auftragnehmer einen Überblick über die Anforderungen. (Klare Zieldefinition, Zeitersparnis, Projekt wird konkret und greifbar).
Pflichtenheft
Pflichtenheft enthält wie der Auftragnehmer die Anforderungen aus dem Lastenheft konkret umsetzten wird. Das Pflichtenheft wird vom Auftragnehmer erstellt. Dadurch werden Verständigungsprobleme zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber verhindert.
Festgelegte Kosten
Entscheidungen, die zu zukünftigen Kosten führen. Z.B. in der Konstruktion. Die Entscheidungen des Konstruktors führen im Moment zu keinen Kosten, aber späterin der Fertigung.
Verursachte Kosten (Kommuliert)
Sagt aus, welche kosten in jeder Phase verursacht werden.
Sonst:
In der Konstruktion wird zu großem Teil der Kosten entstanden und diese Kosten fallen erst bei der Beschaffung und Produktion an.
Dann, wenn das Geld ausgegeben werden muss, ist es zu spät die Kosten zu beeinflussen und zu senken. Und dort wo die Kosten beeinflusst werden können, entstehen keine Kosten.
Effektiv
Die richtigen Tätigkeiten tun. Die Tätigkeiten tun, die mich an meinem Ziel näherbringen. Eine Organisation ist effektiv, wenn sie die richtigen Ziele setzt und verfolgt.
Effizient
Die Tätigkeiten richtig tun. Das Ziel mit geringem Aufwand und möglichst schnell erreichen. Eine Organisation ist effizient, wenn sie mit möglichst geringem Mitteleinsatz ihre Geschäftsziele erreicht.
Welche Informationen beinhaltet ein Arbeitsplan und was ist der Zweck eines Arbeitsplans?
Ein Arbeitsplan beinhaltet folgendes
· Das zu herstellendes Produkt (Bezeichnung und Artikelnummer)
· Stückzahl, Datum, Auftragsnummer
· Werkzeuge und Maschinen
· Material: Rohstoffe, Werkstoffe
· Arbeitsplatz
· Arbeitsablauf: Prozessbeschreibung
· Soll-Zeiten und Produktionsdauer: Rüstzeiten und Stückzeiten je Einheit
Zwecke des Arbeitsplans
· Strukturierung betrieblicher Arbeitsvorgänge
· Reglung der Arbeitsschritte
· Beschreibung sämtlicher Arbeitsschritte
· Kalkulation von Fertigungskosten
· Vorgabezeitermittlung
· Fertigungsmittelplanung
Vorgabezeiten
Vorgabezeit ist die Summe der Rüstzeiten und der Auftragszeiten bzw. Ausführungszeiten. Wobei die Auftragszeit die Einzelzeit (Stückzeit je Einheit) mal die Menge (Stückzahl) ist.
Rüstzeit: ist die benötigte Zeit, um eine Maschine für ein neues Los vorzubereiten. Dazu gehören Einstellen, Umbau, Justieren, Reinigen und Wartezeiten. z.B. Magazinwechsel einer Fräsmaschine. (Das gilt pro Los einmal)
Stückzeit: bezeichnet den Zeitaufwand je Einheit und beinhaltet Grundzeit, Erholzeit und Verteilzeit. (Das gilt pro Einheit).
Ermittlung von Vorgabezeiten
Multimomentaufnahme: Über kurzen Zeitraum (wenige Momente) die Tätigkeiten eines Mitarbeiters erfassen. Hier werden die Tätigkeiten erfasst, die der Mitarbeiter in diesem Zeitraum geschafft hat. (Notierung der Tätigkeit und Dauer)
Dauerbeobachtung: Den Mitarbeiter den ganzen Tag beobachten. Hier besteht der Vorteil, dass der Mitarbeiter seine Arbeit über lange Zeit nicht manipulieren kann.
Durchlaufzeit
Die Durchlaufzeit startet bei der Freigabe des Auftrags und endet, wenn der letzte Produktionsschritt abgeschlossen ist.
Hauptgruppen der Fertigungstechnik nach DIN 8580
Fertigungstechnik vs. Verfahrenstechnik
Fertigungstechnik: Formgebung und Ändern der Stoffeigenschaften. Herstellung von greifbaren Produkten wie Autos. Das Endprodukt steht in festem Aggregatzustand und das Material ändert sich chemisch nicht. (Fließbänder, Roboterarm).
Verfahrenstechnik: Herstellung von Stoffen als Materialproduktion. Hier werden die chemischen und physikalischen Eigenschaften von Stoffen definiert. Ausgangsstoffe sind in flüssigem oder gasförmigem Zustand. Bierherstellung durch chemische Reaktionen. (Druckkessel).
Umschlagshäufigkeit
Umschlagshäufigkeit gibt an, wie oft den durchschnittlichen Bestand verbraucht wird. Und das ist der Quotient aus dem Jahresverbrauch und den im Lager verfügbaren Einheiten des betrachteten Produktes.
Besagt, wie oft sich der Lagerbestand pro Periode erneuert.
Formeln:
Durchschnittliche Lagerbestand= (Anfangsbestand+Endbestand)/2
Umschlagshäufigkeit= Verbrauch/durch.Lagerbestand
= Lagerabgänge pro Periode/durch. Lagerbestand
Lagerdauer= 360 Tage/ Umschlagshäufigkeit
Durchlaufzeiten
Durchlaufzeit= Belegungszeit+ Übergangszeit
Belegungszeit= Rüstzeit+ Bearbeitungszeit
Übergangszeit= Liegezeit+ Transportzeit
Baustellenprinzip vs. Werkstattprinzip
Baustellenprinzip
Die Baustellenfertigung ist an einem Ort verbunden. Betriebsmittel, Arbeit und Werkstoff werden an den Platz der Fertigung gebracht. Das Produkt bewegt sich hier zu wenig und herrscht weniger Flexibilität. (z.B. Schiffe, Flugzeuge, Gebäude)
Werkstattprinzip
Hier gilt das Verrichtungsprinzip. Die Anordnung der einzelnen Arbeitsplätze erfolgt dabei meist nicht nach einem festen Ablauf, sondern nach den Bearbeitungsverfahren. Einzelne Produktionsschritte im Fertigungsablauf können ausgelassen oder hinzugefügt werden. Das Produkt bewegt sich vom Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz Dadurch ist die Werkstattfertigung sehr flexible.
Beispiele (Fräserei, Dreherei und Montage)
Garantie vs. Gewährleistung
Garantie: ist nicht im Gesetz vorgesehen und handelt es sich um eine freiwillige Dienstleistung des Herstellers gegenüber dem Kunden. Der Hersteller kann selbst entscheiden, was die Garantie abdeckt.
Gewährleistung: ist im Gesetz vorgesehen und bedeutet, dass der Verkäufer dafür einsteht, dass die verkaufte Ware frei vom Sach- und Rechtsmängel ist. Bei Neuware 24 Monate und gebrauchte Ware 12 Monate.
Unterschied zwischen Massenprodukt und Unikat
Massenprodukt: Massenprodukte werden in der gleichen Ausführung mehrmals benötigt und sind durch anonymen Markt mit einer großen Anzahl gleicher oder ähnlicher Produkte gekennzeichnet.
Unikat: Unikate werden in der gleichen Ausführung nicht noch einmal benötigt und sind durch auftragsbezogene Produktion gekennzeichnet. Konkrete Problemstellung.
Was ist ein Angebot
Ein Angebot ist eine verbindliche, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gültige Erklärung eines anbietenden Unternehmens über Leistungen und Bedingungen, bei deren Bestätigung der Anbieter bereit ist, einen Auftrag zur Erbringung der Leistungen anzunehmen.
Was sind die Komponenten eines Angebots?
Dokumentation der angebotenen Problemlösung, Angebotspreis, Liefertermin, Lieferbedingung (Garantie und Gewährleistung) und Finanzierungsangebote.
Angebotsformen
Leistungsübersicht (Kontaktangebot): geringe Aufwand und Verbindlichkeit
Richtpreisangebot: mittlere Aufwand und Verbindlichkeit
Festpreisangebot: hohe Aufwand und Verbindlichkeit
Unterschiede der Angebotserstellung für Massenprodukte und Unikate
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