Buffl

(8) Öffnung & Spezifizierung von Fibellehrwerken

FB
by Felix B.

Methodenintegrierte Fibellehrwerke: weniger streng

Bausteine, Bücherwurm, Auer


  • Weniger streng analytisch-synthetisch

  • Einzelne Ganzwörter, um schneller zu sinnvollen Sätzen zu kommen

  • Planvolle Strukturierung: Alle Materialien laufen in ihrer optischen und inhaltlichen Gestaltung synchron, insbesondere Reihenfolge der Buchstabenanordnung

  • Verbinden von Anfang an Lese- und Schreibprozess, denn das was in der Fibel gelesen wird, ist auch Schreibaufgabe in den Arbeitsheften -> beide Lernprozesse unterstützen sich gegenseitig.

  • Teilweise separate Lesehefte oder Vorlesehefte.

  • Differenzierte Leseanforderungen durch niveaudifferenzierte Fibelseiten, bzw. eine zweite Fibel.

  • Zentrales Medium: Arbeitsheft -> Übungen zum Heraushören von Lauten und Reimen (phonologische Bewusstheit), wobei immer nur die Laute analysiert werden, die auch Gegenstand der Fibeltexte sind

  • Verbindung von Laut und Buchstabe durch Minimalpaaranalyse:


  • Vielfältige Übungen zum sinnerfassenden Lesen, die mit kleinen Handlungsaufträgen verknüpft der Lehrkraft eine schnelle Lernerfolgskontrolle ermöglichen

  • Arbeitshefte: verschiedene Textsorten wie Rätsel, Lieder, Briefe, Bastelanleitungen, Sachtexte.

  • Verbindung zum Sachunterricht durch ergänzende Sacharbeitstexte, teilweise auch Matheunterricht.

  • Modellvorstellung eines gestuften SSE: Vorkurse entwickelt, in denen die schriftsprachlichen Vorläuferfähigkeiten wie phonologische Bewusstheit, optische Differenzierung, sprachliche und feinmotorische Fähigkeiten spielerisch geübt werden.

  • Buchstaben-/ Anlauttabellen -> selbstständige Lernphasen, jedoch nicht direkt zu Beginn (schreiborientierte Ansätze), sondern als Hilfsmittel für das selbstständige Weiterlernen nach der Erarbeitung des Leseprinzips

    -> Basis: Kinder bedürfen erst de rAnleitung,um grundlegende Einsichten in die Struktur der Schriftsprache zu gewinnen -> Fibeln bieten zu Beginn nur lautgetreue Wörter, die Funktion von Buchstabentabellen liegt in dem selbstständigen Erlesen von Wörtern, deren Buchstabenbestand noch nicht vollständig erarbeitet wurde

    -> Anlautverfahren also kein Einstieg in die Schriftsprache, sondern die Buchstabentabellen werden im Sinne einer weiterführenden Lesehilfe genutzt.

  • Daneben finden sich aber auch Fibellehrgänge, die die Anlauttabelle als Verschriftungshilfe für das Freie Schreiben sehen (Fara und Fu, Auer, Mobile 1). Der lehrgangsgebundere Einstieg in die Schriftsprache wird jedoch nicht ersetzt, sondern als zusätzliches Lernangebot begleitet.

  • Auf die begrenzte Reichweite des Anlautverfahrens wird in der Lehrerhandbüchern verwiesen und dementsprechend in den Arbeitsheften ein systematischer Aufbau eines rechtschriftlich korrekten Grundwortschatzes geboten.

  • Das Vermeiden von Rechtschreibfehlern wird auch in den Vorlagen zum selbstständigen Schreiben deutlich: Die Kinder werden aufgefordert, den erarbeiteten Wortschatz zu verwen- den und erhalten dafür einen gewissen „Spielraum in Sinngebung und Formulierung“. 􏰀 ge- meinsames Fundament für alle Kinder.

  • Parallel zu den Lesematerialien gibt es den Druckschriftlehrgang und die Schreiblehrgänge in verbundener Schrift. Hierbei handelt es sich um Abschreibübungen, die in Fibelwerken einen großen Raum einnehmen, da dem Einschleifen einer normierten Schreibmotorik große Bedeu- tung beigemessen wird.

  • Dabei wird die Einführung der Groß- und Kleinbuchstaben parallel vorgenommen.

  • Da die Übungswörter in allen Materialien immer die gleichen sind, ergibt sich mit dem schreibmotorischen Training auch der Aufbau eines gemeinsamen Grundwortschatzes für die Klasse.

  • Die Einführung von Prinzipien der Rechtschreibung wie Morphem- oder Silbenstruktur wird in den Arbeitsheften visuell unterstützt (s.u.) oder auch mit der Empfehlung für das Silbenschwingen (Mimi die Lesemaus) verbunden


  • Schreibvorlagen der Arbeitshefte zum Schreiben berücksichtigen vielfach auch die besonderen Bedürfnisse der linkshändigen Kinder


Schreiborientierte Ansätze des Anfangsunterrichts

Orientierung auf Spracherfahrungsansatz

Konfetti

  • Es gibt ein Lesebilderbuch, allerdings ohne die fibeltypische Einführung von Buchstaben. -> Kommt erst zum Einsatz, wenn die Kinder bereits lesen können bzw. es dient dem Vorlesen durch die Lehrkraft.

  • Lesebuchtexte weisen keine systematische Steigerung der Leseschwierigkeit auf und auch keine Fibelfiguren als Identifikationsfolie.

  • Es gibt verschiedene Themen und Textsorten, die je nach Interesse ausgewählt werden können. Die Themen sind Standardthemen wie sich auch in Fibellehrwerken auftauchen.

  • Die Sachthemen weerden durch ein „Sachbilderbuch“ und einen Themenordner vertieft, in dem dann auch anspruchsvolle Textangebote enthalten sind. -> Impuls für projektori- entierte Arbeitsformen, um den SSE in problemorientierte und reale Handlungsbezüge einzubetten.

  • Die Kinder beginnen mit dem lautorientierten Verschriften, für das ihnen schrittweise Anlauttürme zur Verfügung gestellt werden. Zur Einführung in das Prinzip des Schreibens mit dem Anlautturm dienen ein Basis-Begleitheft, zahlreiche Bildkarten, Lautierkarten, Schreibrichtungskarten und Wortschatzkarten, durch die das Einprägen der Buchstaben Lautbeziehung geübt wird. Die Aufgabenstellung ist für jeden Laut gleich, damit die Kinder möglichst selbstständig arbeiten können, sobald sie das Anlautverfahren verstanden haben.

  • Ein zweites Basisheft ist ähnlich aufgebaut und es wird davon ausgegangen, dass ein Kind nach der vollständigen Bearbeitung beider Hefte lesen kann. -> Prinzip: Lesen durch Schreiben.

  • Im dritten Basisheft werden auch rechtschriftliche Aspekte mit der Einführung des letzten, vierten Anlautturms bewusst gemacht. Jetzt muss auch abgeschrieben werden (Abschreibkarten) und Leseaufgaben werden gestellt. Ergänzend gibt es Lesehefte auf verschiedenen Schwierigkeitsstufen und ein Wörterheft, mit dem die Kinder auch das Nach- schlagen von Wörter erarbeiten sollen.

  • Schreibbeginn mit Druckschrift, Schreibschrift sobald ein Kind sicher lesen kann. -> lernprozessorientierter Begin, offene Unterrichtsphasen


Silbenorientierte Zugänge zur Schriftsprache

ABD der Tiere, Leserabe, Karibu


  • Silbenstruktur wird zum zentralen didaktischen Bezugspunkt (Sprechsilbe, nicht Schreibsilbe)

  • Mitsprechwörter

  • Lesen und Scheiben stehen nicht am Anfang des SSE, sondern die Bewusstmachung einer spezifischen Form von Mündlichkeit, das syllabierende Sprechen.

  • Auf ersten Seiten keine Wörter, sondern nur einzelne Silben, die erst im Fortgang des Leselernprozesses zu sinnvollen Wörtern zusammengesetzt werden.

  • Die Kinder sollen die Basismuster der Silbenstruktur spontan erfassen und nicht buchstabenweise synthetisieren


Basis ist nicht das Grundmodell des SSE, sondern ein „Schichtenmodell“, das ganz andere lesetechni-sche Voraussetzungen zum Ausgangspunkt nimmt:


Während für die methodenintegrierten und die schreiborientierten Ansätze die Wortbedeutung und das sinnentnehmende Lesen von Anfang bedeutsam sind, beginnt hier das eigentliche Lesen erst auf Stufe 5.

-> Zunächst werden die lesetechnischen Vorläuferfähigkeiten durch synchrones Silbensprechen, Klatschen, Silbenschwingen und rhythmische Ganzkörperbewegungen trainiert, also eben nicht auf wie üblich die phonologische Bewusstheit.

-> Bewusstmachen des Wortrhythmus, Kontrastpaare, Motorik, Artikulation


  • Wortzwischenräume („Silbentrenner“), farbige Kontraste, in allen Materialien

  • Freies Schreiben wird abgelehnt aufgrund der Gefahr, dass schwache Schreiber auf ihren „vorläufigen“ Schreibungen (orthographisch falsch, wenn auch lautgetreu) verharren und keinen Zugang zur strukturierten Betrachtung der Rechtschreibprinzipien (Silbe, Morphem, Grammatik) finden

=> Automatische Vermittlung der Orthographie

  • Verknüpfung mit Gebärden


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Felix B.

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