Mobbing

jemanden angreifen oder anpöbeln

Mobbing am Arbeitsplatz:

Dabei gerät der oder die Gemobbte in eine unterlegene Position und wird systematisch über mindestens 6 Monate und mindestens einmal pro Woche einer Handlung ausgesetzt, die sich gegen ihn bzw. sie richtet. Feindseligkeit ist demnach ein zentrales Element

Am Arbeitsplatz kann zwischen Mobbing der Mitarbeitende, durch Vorgesetzte („Bossing“) und auch durch Mitarbeitende an Führungskräfte („Staffing“) unterschieden werden.

Aus juristischer Sicht:

Der oder die Betroffene…:

• ist Anfeindungen, Schikanen und Diskriminierungen von Kollegen und Kolleginnen oder Vorgesetzten ausgesetzt.

• befindet sich in der Opfer-Rolle und ist in der Beziehung zum Täter bzw. zur Täterin klar unterlegen.

• ist feindseligen Handlungen ausgesetzt, die systematisch über einen längeren Zeitraum hinweg ausgeübt werden.

eine unklare Arbeitsorganisation (z.B. Wer ist für welche Aufgabe zuständig).

das Konkurrenzdenken (z.B. der Kollege oder die Kollegin ist ebenfalls ein Anwärter auf eine Beförderung).

innerbetriebliche Veränderungen bzw. Rollenkonflikte (z.B. neue Vorgesetzte).

das Arbeitsumfeld (z.B. das Betriebsklima oder Führungsverhalten).

Defizite in der Kommunikation (z.B. keine Transparenz bei Entscheidungen).

Persönlichkeitstypen (z.B. Narzissten, streitsüchtige Personen oder Personen, bei denen die soziale Kompetenz nicht zu den Stärken zählt).

sonstige Motive (z.B. Neid, Eifersucht, gescheiterte Träume, Beziehungen, Alkohol / Drogen)

Auswirkungen für das Institut/ Branche

Mitarbeiter verlieren Motivation

Beschwerden häufen sich, sowohl auf Personal-, als auch auf der Pflegebedürftigen- und Angehörigenseite

• die Qualität der Arbeitsleistung lässt nach und Fehlzeiten steigen

Fluktuation des Person trotz schon vorhandenem Personalmangel

• weil… dem gemobbten Pflegepersonal kommen Selbstzweifel und Unsicherheiten entgegen

  • kann bis zu Depressionen, Angstzuständen, Suchterkrankungen oder Selbstmordversuchen kommen

  • weitere körperliche Störungen können auftreten

Für die Klinik ist Mobbing im Kollegium somit auch mit Kosten und einer Qualitätsminderung verbunden

Rollenverhältnisse mit Unterordnung

neue Fachkräfte oft Störenfriede, da nicht diese eingeplegte Unterordnung direkt geschieht

Arbeitsweise erinnert an Massenproduktion

Je schneller ein Erkrankter behandelt werden kann, desto mehr Personal und damit auch Kosten können die Kliniken einsparen

• kostensparend wirtschaften

Für die Pflegekräfte bedeutet das :

zeitintensive Arbeiten und einen hohen Stressfaktor

älteren Mitarbeitenden: bessere Arbeitskonditionen und befristete Arbeitsverträge

• aufgrund ihres Alters nicht kündbar und zudem teurer…

• …als möglicherweise neues Personal mit schlechteren Konditionen

  • Arbeitgeber versuchen Fehler unterlaufen zu lassen durch Erhöhung der Belastung

    • Ziel: eigenständige Kündigung der Arbeitnehmers —> “Bossing”

befristete Arbeitsverträge —> kein Verlass —> Existenz steht auf dem Spiel

• “survival of the fittest” —> Konkurrenzverhältnisse

• zwischenmenschliche Beziehungen leiden und Spannungen können entstehen

Die Arbeitgebenden sollen und müssen Maßnahmen ergreifen

• klare Antidiskriminierung zum Ausdruck bringen

• …beispielsweise in den Leitlinien oder Gesprächen mit Mitarbeitenden

wehren!

• wichtig: offene Kommunikation

• nach dem Motiv fragen

  • Ziel: Stellungnahme Mobbende, Klärung Konflikte

Mobbing-Eindrücke versuchen präzise formulieren und Auslöser kategorisieren

Gespräch mit dem Vorgesetzten

Auf die Seite des Opfers stellen mit anderen Mitarbeitern

Beruhigung der Situation