Angst
Pflegekräfte sollten sensibel für folgende Angst-Anzeichen sein:
Atembeschwerden (zum Beispiel beschleunigte Atmung, Gefühl von Brustenge)
Nervöse Handbewegungen
Schweißausbrüche
Beschleunigter Puls
Schwindel
Unkontrollierte Kommunikation
Übelkeit
Angespannte Körperhaltung
Akutes, teilweise unerwartetes Einsetzen von Angst- und Paniksymptomen (zum Beispiel nach Aufklärungen/vor Operationen)
Plötzliche Ergänzungen zu Biografie und Krankheitsgeschichte
Vorweg Sicherheit bieten:
Patient:innen immer über alle anstehenden Behandlungsschritte informieren.
Das Gefühl vermitteln, dass Bedenken und Sorgen ernst genommen werden (dabei nicht nur so tun als ob, sondern auch so agieren).
Frühzeitig auf Angstsymptome achten und nicht als unwichtig abtun.
Schon beim Pflegeprozess auf die Möglichkeiten zu Gesprächen mit den behandelnden Ärzt:innen aufmerksam machen.
Für Transparenz in der Behandlung sorgen (zum Beispiel verständliche Ausdrücke verwenden, keine Fachbegriffe oder Abkürzungen).
Sicherheit ausstrahlen.
Vertrauen aufbauen und Kooperation sichern.
Den Patient:innen das Gefühl von Kontrolle und Selbstbestimmung geben.
Angehörige nicht ausschließen, sondern in die Behandlungen einbinden (wenn von Patient:innen erwünscht).
Nichts verharmlosen, sondern Emotionen der zu Behandelnden ernst nehmen (also keine Sätze wie „Das ist doch gar nicht schlimm“ oder „Sie brauchen keine Angst haben“).
Als Pflegefachperson die eigenen Ängste kennen und reflektieren. Ssicherstellen, dass diese nicht in die pflegerische Behandlung einfließen, zum Beispiel durch Gedanken wie „Mich würden Sie niemals in so eine Röhre bekommen!“.
Nach Möglichkeit physische Behandlungen zur Beruhigung und Entspannung anbieten (zum Beispiel Aromatherapie, Einreibungen oder leichte Massagen)
Was tun wenn Angst da ist?
Empathie und Verständnis zeigen.
Vermitteln, dass Angst in dieser Situation nichts Ungewöhnliches ist und kein Grund zur Scham besteht.
Keine Diskussionen oder Argumentationen, welche die Patient:innen noch zusätzlich unter Druck setzen und bedrängen.
Starke Ängste unbedingt ernst nehmen und zuständige Ärzt:innen informieren. Gegebenenfalls abklären, ob geplante Behandlungsschritte unter den vorliegenden Umständen möglich, beziehungsweise nötig sind.
Auch in panischen Situationen Ruhe und Sicherheit ausstrahlen (einen Halt geben).
Ruhige und verständnisvolle Kommunikation beibehalten.
Warum sind Patienten aggressiv?
befinden sich körperlich/mental in einem Ausnahmezustand
Schmerzzustände
Ängste
Dauerstress
Einfluss von Alkohol/Drogen/Medikamenten
Schock aufgrund einer Diagnose / falsch aufgefassten Wortes
—> Überkochen an Emotionen
Wie reagieren bei aggressiven Patienten?
Bleibt freundlich und ruhig. Versucht, ein Gegenpol für das aggressive Verhalten zu sein, damit die Situation nicht noch weiter eskaliert.
Klare Körpersprache. Bleibt aufrecht, lasst euch in keine Ecke drängen und dreht der Person keinesfalls den Rücken zu.
Behaltet den Überblick. Auch wenn das in einer Ausnahmesituation leichter gesagt ist, als getan, versucht räumliche Distanz zwischen euch und der aggressiven Person aufzubauen. Bleibt nah an einer Tür, um den Raum schnell verlassen zu können.
Notfalls Polizei rufen. Um euch selbst, eure Kollegen und die anderen Patienten zu schützen, solltet ihr ggf. einen Notruf bei der Polizei absetzen. Ihr könnt diesem Patienten ein Hausverbot aussprechen und im Extremfall durchaus eine Strafanzeige stellen.
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