Gehaltsbestimmung bei Antrachinonen
1. Chemische Gehaltsbestimmung durch Bornträger-Reaktion
Antrachinone haben eine vinyloge Carbonsäure --> OH Gruppe kann wandern
gibt Lauge hinzu --> ein Proton wird entfernt --> Ladung des Sauerstoff führt zu einer Rotfärbung
—>Droge wird mit verdünnter HCl extrahiert, das Filtrat wird mit Ether extrahiert
—>versetzt man die Etherphase mit verdünntem Ammoniak entsteht eine Rotfärbung der wässrigen Phase
2. Modifizierte Bornträger-Reaktion mit Mg-Carbonat
- durch die Zugabe von Mg-Carbonat bildet sich ein Mg-Gelat Komplex --> stabiler als Komplexe bei klassischer Bornträger-Reaktion
- Photometrische Bestimmung
Vorgehensweise:
1. Extraktion mit Wasser (Rückfluss am Wasserbad)
2. Wasserphase wird mit NaHCO3 versetzt und zentrifugiert (erleichtert Oxidation)
3. Zugabe von FeCl3 und Rückfluss kochen (Oxidation zu Anthrachinonen)
4. Ausschütteln der freien Aglyka mit Ether
5. Eindampfen, in Methanol aufnehmen und mit Magnesium-Acetat versetzen (anstelle von
Ammoniak) Man verwendet bei der modifizierten Bornträger-Reaktion Mg-Acetat statt NH3, weil die entstehenden roten
Chelate stabiler sind als die Pheolate
6. Es kommt zur bathochromen Verschiebung ⇒ Messung am Photometer bei 515 nm
Gehaltsbestimmung bei Schlafmohn
- Adsorptive Filtration an sauren Aluminiumoxid/Elution mit DCM/Isopropanol —> Farb und Begleitstoffe bleiben auf der Säule, die Anionen von organischen Säure weden gegen Cl getauscht
- Ausschütteln mit NaHCO3-Lösung —> Abtrennung von wasserlöslichen Produkten
- Ausschütteln mit NaOH —> Morphin löst sich ind der Lauge (Salzbildung, da es schwach sauer ist —> phenolische Ohs)
- Ansäuern (um wieder freies Morphin zu erhalten und Einengen
- Fällung mit 2,4-dinitrobenzol (Nebenprodukt) durch Waschen mit Aceton
- Gravimetrische Bestimmung des Niederschlags
Gehaltsbestimmung Rhabarberwurzel
Modifizierte Bornträger-Reaktion
- Die entstandenen Chelate werden am Photometer bei 515 nm gemessen.
- Berechnet werden die Anthranoide auf Basis der spezifischen Absorption von Barboloin (wegen der Instabilität von Rhein)
- Extraktion der Droge mit Wasser (Rückfluss am Wasserbad)
- NaHCO3 zugeben und zentrifugieren (pH-Wert wird dadurch auf neutral eingestellt)
- Nach Zugabe von FeCl3 (oxidation) wird erneut unter Rückfluss gekocht —> Oxidation zu Anthrachinonen
- Hydrolyse der Glykoside durch Kochen mit HCl —> 30 min kochen
- Freie Glykoside werden mit Ether ausgeschüttelt
- Ein aliquoter Teil wird eingedampft und mit Mg-Acetat in MeOH versetzt
Gehaltsbestimmung Senna
- Wasserphase wird mit HCl versetzt —> Hydrolyse der O-Glykoside zu Aglyka
- Die freien Aglyka werden mit Dichlormethan ausgeschüttelt und verworfen
- Wasserphase wird mit NaHCO3 versetzt und zentrifugiert (erleichtert Oxidation)
- Zugabe von FeCl3 und Rückluss kochen —> Oxidation der Dianthrone zu Anthrachinonen, Rhein- und Aloe-Emodin-Glucosid
- Hydrolyse der O-Glykoside zu den Aglyka mit Salzsäure
- Messung im Photometer bei 515 nm, Berechnung als Sennosid B
Gehaltsbestimmung Aloe
- Lösen der Droge in MeOH/Wasser (für Reproduzierbarkeit)
- Oxidation und Hydrolxyse eines aliquoten Teils mit FeCl3/HCl zu den Anthrachinonen
(Längere Kochzeiten, bei den anderen 30min) --> hier 4h Rückflusskochen + höher
konzentrierte FeCl3- Lösung wegen der C-Glykoside
- Die freien Aglyka werden mit Ether ausgeschüttelt
- Etherphase eindampfen, in Methanol aufnehmen und mit Mg-Acetat versetzen
- Messung am Photometer bei 512 nm, Berechnung als Barbaloin
Gehaltsbestimmung Johanniskraut
- Extraktion mit 80 % THF
- Extraktion mit Methanol
- Rückflusskochen am Wasserbad
- photometrische Bestimmung (590 nm)
- Droge 2-mal mit 80% THF in Wasser extrahieren, anschließend Rückflusskochen
- Extrakt zur Trockene eindampfen und in Methanol aufnehmen
- Lösung zentrifugieren und filtrieren mit Membranfilter
- Lösung verdünnen und Absorption bestimmen (590 nm)
- Lichtschutz ist nicht erforderlich —> durch Lichteinfluss werden die Protoverbindungen in das Hypericin überführt --> Lichtschutz ist aber nicht notwendig, weil man die Gesamthypericine bestimmt
- Berechnung des Gehalts auf Basis der spezifischen Adsorption von Hypericin -> Lichteinfluss spielt keine Rolle
- Bei HPLC —> lichtgeschützt
Gehaltsbestimmung beim Chinarindenbaum
Photometrische Gehaltsbestimmung (EuAB)
- Droge im Sauren extrahieren —> Alkaloide lösen sich so gut, weil sie ja als Salze vorliegen
- Alkalisieren und mit DCM ausschütteln —> DCM löst freie Basen aus der wässrigen Phase —> sind nun in org. Phase
- Wasser mit Traganth binden
- Org. Phase einengen und in 0.1 N HCl lösen
- Messung der Absorption bei 316 und 348 nm (misst man bei 2 Wellenlängen + es muss eine Quarzküvette verwendet werden, weil Glas im UV_Bereich nicht durchlässig ist)
Referenzlösungen (Chinin, Cinchonidin) braucht man, da Anteil der Alkaloide vom Chinintyp nur 30 - 60 % betragen darf
- Die Absorptionsspektren von Chinin und Cinchonidin sind unterschiedlich
bei 348 nm werden nur die Alkaloide von Chinin-Typ bestimmt
bei 316 nm ist die Absorption vom Cinconintyp höher
- Kann so Aussagen treffen, wie hoch der Gehalt an den unterschieldichen Typen ist
Gehaltsbestimmung bei Brechwurzel
Gehaltsbestimmung mittels Titration
- Extraktion (Ether, alkalisch), HCl zugeben, Rücktitration (0,1 N NaOH)
- Probe wird zunächst mit Ether ausgeschüttelt wobei man Ammoniak hinzugibt --> so liegt das Alkaloid frei vor
- Etwas Wasser zugeben, schütteln und durch Watte filtrieren
- Etherphase eindampfen
- Rückstand lösen, LM abdampfen und erwärmen (muss man nochmals abdampfen, da man so flüchtige Substanzen entfernt, die eventuell bei der weiteren Bestimmung stören)
- Rückstand in 0,1 N Salzsäre lösen
- Salzbildung —> ein Teil der Säure reagiert mit Alkaloid, der nicht umgesetzte Teil der Säure wird mit 0,1 N NaOH rücktitriert
- Indikator --> Methylrot
Gehaltsbestimmung bei Belladonna
- Trocknungsverlust bestimmen
- Extraktion der Droge mit DCM/NH3/Ethanol/Ether
- Perkolation
- Man gibt Ammoniak zu, um die Alkaloide in Form der freien Basen vorliegen zu haben
- Extrahiert und schüttelt dann aus mit Zusatz von 0,5 N Schwefelsäure/Wasser + soviel Ether, dass Wasser die Unterphase bildet
- Alkalisieren der wässrigen Phase mit NH3 und Ausschütteln der Alkaloide mit DCM
- Einengen der DCM-Phase zur Trockene
- zur Entfernung der flüchtigen Basen wird 15 min bei 100°C erhitzt
- Lösen der Alkaloide in 0,02 N Schwefelsäure und Rücktitration mit 0,02 N NaOH —> Salz wird in Überschuss an Schwefelsäure gelöst und dann Rücktirtiert mit NaOH
- Mit Verbrauch von NaOh kann man den Alkaloidgehalt der Droge berechnen
Gehaltbestimmung von Schöllkraut
- Extraktion der Alkaoide (mit Säure, alkalisieren und mit DCM ausschütteln) —> durch Säure liegt es als Salz vor --> alkalisieren (freie Alkaloide liegen vor) --> deshalb kann man es mit
DCM ausschütteln
- Eindampfen und Chromotropsäure in konz. Schwefelsäure zugeben
- Aus den Methylendioxogruppen wird durch konz. Schwefelsäure abgespalten und es entsteht Formaldehyd
- Formaldehyd reagiert mit Chromotropsäure unter Bildung eines rot gefärbten Moleküls
- Durch vorhandene Säure kommt es zu einer Umlagerung --> Kation entsteht --> rot violett gefärbt
- 10 min am Wasserbad
- Abkühlen und Absorption messen (570 nm)
Gehaltbestimmung vom roten Fingerhut
- Extraktion der Glykoside mit Wasser
- Zugabe von Blei(II)-acetat und Na2HPO4 —> fällt störende phenolische Verbindungen, Gerbstoffe mit Bleiacetat aus, Na2HPO4 um überschüssiges Blei zu entfernen
- Hydrolyse der Glykoside mit verdünnter Salzsäure, 1h Rückflusskochen
- Aglyka ausschütteln mit Chloroform
- Dinitrobenzoesäure und NaOH zugeben (Kedde Reaktion)
- Photometrische Bestimmung (540 nm) !! 12 min bis Maximum erreicht —> man misst über einen Zeitraum von 12min mehrmals, bis maximum der Absorption erreicht wird
- Violetter Farbstoff entsteht
- Digitoxin-Standard als Referenz, ab Hydrolyse mit verd. HCl gleich behandeln, dient als Referenz für die Quantifizierung
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