Prüfpräparat
In Studien angewendete Arzneiform, die entweder Wirkstoff/Verum (Zugelassen und nicht zugelassen) enthält oder Plascebo
Placebo
unwirksames Scheinpräparat, das von dem echten Medikament äußerlich nicht zu unterscheiden ist
offen
Proband und Arzt kennen die verabreichten Präparate
einfachblind
Arzt und Assistenzpersonal kennen die Medikation, im Gegesatz zum Patienten
doppelblind
weder Arzt noch Patient wissen, wer in welcher Phase Placebo oder Verum erhält
kontrolliert
Einsatz eines Referenzpräparates/Referenzgruppe
randomisiert
zufällige Zuteilung der Probanden zu Gruppen
multizentrisch
Durchführung einer Studie an mehreren Institutionen (Klinik, Praxis, Universität,…)
—> Gegenteil zu monozentrisch
prospektiv
Überprüfung einer Hypothese unter forheriger Festlegung, welche Hypothese geprüft werden soll
Festlegung der Hypothese for Datensammlung
—> Gegenteil von retrospektiv
Prospektiv:
Erhebung neuer spezifischer Daten mit hoher Datenqualität
zeitaufwendig
teuer
Retrospektiv:
Verwendung virhandener Daten, eventl eingeschränkte Datenqualität
schnell
günstiger
Problematik fehlender Werte
Prüfplan
detaillierte Beschreibung und Festlegung des Forschungsvorhabens
Amendment
nachträgliche Änderung des Prüfplans
Stratifizierung
Einbezug bzw. Bildung von Subgruppen (Strata)
2-arm
Aufbauart einer Studie, z.B. ein Arm Verum, ein Arm Placebo
2-weg
2 Prüfperioden
Cross-over
jeder Proband enthält sowohl Test- als auch Referenzpräparat in zwei verschiedenen Prüfperioden, welche durch eine Auswaschphase getrennt sind
Single Dose
Multiple Dose
Ontogenie
gesamte Entwicklung eines Organismus von der Befruchtung der Eizelle bis zum Tod.
Diese Entwicklung umfasst sowohl die embryonalen und fetalen Stadien als auch das Wachstum, die Reifung und das Altern des Organismus.
Schwartz Formel
Gesamtkörper-Clearance
pharmakokinetischer Parameter, der die Fähigkeit des Körpers beschreibt, einen Arzneistoff aus dem Blutplasma zu entfernen
—> jedes Arzneimittel hat seine altersentsprechende Dosierung!
Off lable use
Zulassungsüberschreitender Einsatz eines Arzneimittels für einen medizinischen Zweck außerhalb der von den nationalen oder europäischen Zulassungsbehörden genehmigten Produktinformation (EMA)
Grundsätzlich ist Ärzten eine zulassungsüberschreitende Anwendung von Arzneimitteln erlaubt
je kleiner und je kränker, desto höher ist der Prozentsatz an Off-label Verordnungen
PUMA
Paediatric Use Marketing Authorization
Marktzulassung exklusiv für Kinder mit einer obligaten Darreichungsform für Kinder
Beantragung im Pädiatrischen Prüfplan Verfahren (wie für eine Neuzulassung)
Pharmakoökonomie
Ein Wirtschaftszweig, der…
Kosten-Nutzen-Analysen
Kosten-Effektivitäts-Analysen
Kosten-Minimierungs-Analysen
Krankheits-Kosten-Analysen
…durchführt, um pharmazeutische Produkte und Behandlungsstrategien zu vergleichen
Direkte Kosten: Kosten, die direkt mit der Behandlung oder Prävention einer Krankheit verbunden sind, z. B. Kosten für Medikamente, Krankenhausaufenthalte, Arztbesuche und diagnostische Tests.
Indirekte Kosten: Kosten, die durch Krankheitsausfälle entstehen, z. B. Produktivitätsverlust aufgrund von Krankheit oder vorzeitigem Tod.
Intangible Kosten: Schwer quantifizierbare Kosten wie der Verlust an Lebensqualität oder die Belastung durch Schmerz und Leid.
Outcomes (Ergebnisse): Klinische Endpunkte (z. B. Überlebensrate, Symptomlinderung) und patientenrelevante Endpunkte (z. B. Lebensqualität).
QALY
Quality-adjusted life years
Qualitätskorrigiertes Lebensjahr
QALY ist ein Maß für die gesundheitsbezogene Lebensqualität, das sowohl die Dauer als auch die Qualität des Lebens berücksichtigt.
Berechnung:
Lebensjahre werden mit einem Qualitätsfaktor multipliziert, der die Lebensqualität in diesen Jahren bewertet. Der Qualitätsfaktor liegt auf einer Skala von 0 (schlechteste vorstellbare Gesundheit) bis 1 (vollständige Gesundheit).
Formel: QALY = Lebensjahre × Qualitätsfaktor
DALY
Disability-adjusted life years
Behinderungsbereinigtes Lebensjahr
misst die Krankheitslast, indem es die Jahre bewertet, die durch Krankheit oder vorzeitigen Tod verloren gehen. Es berücksichtigt sowohl die Jahre, die durch vorzeitigen Tod verloren gehen (YLL - Years of Life Lost), als auch die Jahre, die durch Krankheit mit verringerter Lebensqualität beeinträchtigt sind (YLD - Years Lived with Disability).
HYE
Healthy-Years Equivalent
Methode zur Messung des Nutzens von Gesundheitsinterventionen, indem sie die Anzahl der Lebensjahre mit einer bestimmten Gesundheitsqualität in äquivalente Jahre gesünderer Lebensqualität umrechnet.
Ein Jahr in schlechter Gesundheit wird in die Anzahl der Jahre umgerechnet, die einer besseren Gesundheit entsprechen.
Nutzung:
HYE wird verwendet, um die Effektivität von Interventionen zu bewerten, indem sie die Anzahl der „Äquivalentjahre“ gesünderer Lebensqualität berechnen.
ICER
Incremental Cost-Effectiveness Ratio
Maß, das die zusätzlichen Kosten einer Gesundheitsintervention im Vergleich zu einer anderen Intervention oder zur Standardversorgung angibt, pro zusätzlichem Nutzen, der erzielt wird.
ICER = (Kosten der neuen Intervention - Kosten der Standardversorgung) / (QALYs der neuen Intervention - QALYs der Standardversorgung)
Beispiel:
Wenn eine neue Therapie 10.000 Euro kostet und die Standardtherapie 5.000 Euro kostet und die neue Therapie 1 QALY mehr gewinnt, beträgt der ICER 5.000 Euro pro zusätzlichem QALY.
ICER hilft bei der Bewertung, ob eine neue Intervention im Vergleich zur Standardversorgung kostenwirksam ist. Es wird verwendet, um zu entscheiden, ob die zusätzlichen Kosten der Intervention durch den zusätzlichen Nutzen gerechtfertigt sind.
Kosten-Minimierungs-Analyse
AMNOG
AMNOG – Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz
Ziel —> Sicherstellung des Wirtschaftlichkeitsgebots
Leistungen sollen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein
—> Kosteneinsparung für das Gesundheitssystem im Bereich Arzneimittel durch Bewertung des Zusatznutzens im Vergleich zur zweckmäßigen Vergleichstherapie
Pharmakoepidemiologie
Die Lehre von dem, was mit dem Volk durch Arzneimittel passiert
Als Grundlage für pharmakoepidemiologische Auswertungen dienen sowohl
• Primärdaten (z.B. populationsbasierte Kohortenstudien) als auch
• Sekundärdaten (z.B. Routinedaten von Krankenkassen)
Rate
Morbidität oder Erkrankungsrate
•die Zahl der in einem bestimmtem Zeitraum (i.d.R. ein Kalenderjahr) Erkrankten je 1000 der Bevölkerung
Mortalität (von lat. mortalitas das Sterben), Sterblichkeit oder Sterberate
•bezeichnet die Anzahl der Todesfälle, bezogen auf die Gesamtanzahl der Bevölkerung in einem bestimmten Zeitraum
Letalität (Tödlichkeit einer Erkrankung)
•der Anteil der an einer bestimmten Krankheit in einem bestimmten Zeitraum (meist 1 Jahr) Gestorbenen, bezogen auf die Gesamtanzahl der an der betrachteten Krankheit Erkrankten einer definierten Population
Inzidenz
Anzahl von Neuerkrankungen innerhalb einer Personengruppe und eines bestimmten Zeitraums
die Inzidenz nimmt zu durch:
• bessere Erfassung (Diagnose, Registrierung)
• Zuwanderung von Personen mit höherem Risiko
• Zunahme des exogenen und/oder endogenen Risikos (langsam = generationsweise)
die Inzidenz nimmt ab durch:
• Abwanderung von Personen mit höherem Risiko
•primäre Prävention (in Sonderfällen durch Therapie und sekundäre Prävention)
• Abnahme des exogenen und/oder endogenen Risikos (langsam = generationsweise
Prävalenz
Anteil der erkrankten Individuen in der betrachteten Population
Prävalenz wird häufig in pro 1000 oder pro 100 angegeben
Inzidenzdichte
die Anzahl der Neuerkrankungen dividiert durch die unter dem Risiko einer Erkrankung verbrachte Zeit je Person (Personenzeit) in einer Bevölkerung; statt Erkrankungen können auch andere definierte Ereignisse betrachtet werden
Inzidenzrate
ein Maß für das Auftreten neuer Krankheitsfälle in einer Bevölkerung. Der Kehrwert der Inzidenzrate ist die durchschnittliche Zeit für ein Individuum bis zum Auftreten der Krankheit
Personenjahre
Summe der individuellen Jahre, die alle an einer Studie teilnehmenden Personen insgesamt unter Beobachtung
Risiko
Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines Ereignisses während eines bestimmten Zeitraums Ereignisse: Neuerkrankungen oder Todesfälle
Ein Beispiel: Verfolgte man eine Gruppe von 2.000 Personen über einen Zeitraum von 10 Jahren und würde dabei feststellen, dass 20 Personen gestorben sind während dieser 10 Jahre, so läge das 10‐Jahre‐Risiko bei 20/2.000
hypothesengenerierend (deskriptive Studien)
Hypothesenprüfend (analytische Studien)
Beobachtungsstudien
Beziehung zwischen Krankheit und Exposition
Beziehung zwischen Ursache und Wirkung
Beschreiben und Beurteilen der gewonnenen Ergebnisse
—> Fälle: wichtige Infoquelle für UAWs (wie reagiert ein Patient auf Exposition?)
—> Fallserie: Ermittlung der Inzidenz einer bestimmten UAW (klinische Ergebnisse von mehreren Patienten, die exponiert waren) Achtung keine Kontrollgruppe!
—> Querschnittstudie, Fall-Kontrollstudie, Kohortenstudie
Experimentelle Studien
bedienen sich der aus Beobachtungsstudien aufgestellten Hypothese
Expositionsfaktor wird geplant und in verschiedene Vergleichsgruppen der Untersuchungspopulation eingesetzt
Beweis wird erbracht
Überprüfung der Hypothese
—> randomisierte kontrollierte Untersuchungnen (RCCT)
Querschnittstudie
Fall-Kontrollstudien
Chancenverhältnis (Odds ratio)
statistische Maßzahl, die etwas über die Stärke eines Zusammenhangs von zwei Merkmalen aussagt, bei dem zwei Chancen miteinander verglichen werden
OR kann aus Fall‐Kontrollstudien und Kohortenstudien berechnet werden
Kohortenstudien
relatives Risiko
Verhältnis von zwei Inzidenzen
Rabdomisierte kontrollierte Interventionsstudien (RCCT)
Bias
Confounder
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