allergisches KE- Ätiologie
Typ-IV-Reaktion (Spätreaktion)
Kontaktsensibilisierung als obligate Vorraussetzung
Induktionsphase: primäre Aufnahme des Kontaktallergens und Verarbeitung vom Immunsystem
Sekundärreaktion: Auslösen einer Hautreaktion innerhalb von 24-72h nach erneutem Kontakt
allergisches KE- Klinik
akut:
unscharf begrenzte, juckende Ekzeme, teils mit Streuphänomen, Papulovesikeln, Blasen, flächig nässende Erosionen und Krustenbildung
synchrone Polymorphie —> Rötung, Bläschen, Erosionen, Krusten, Schuppen
chronisch:
unscharf begrenzte, ekzematisierte, trockene und schuppende Haut mit Übergang zu Lichenifikation, Hyperkeratosen und Rhagaden
allergisches KE- Prädilektion
Auslöser: höufiger Kontakt mit typischen Kontaktallergenen
Nickel, Kaliumdichromat, Duftstoffe, Gummi
Schmuck, Kosmetika, Farben, Kleidung, Metalle, Konservierungsmittel, Handschuhe
Sensibilisierungspotential
Hohes Sensibilisierungspotential: z.B. Pflanzen (Giftefeu)
Geringes Sensibilisierungspotential: nur Teile der Bevölkerung entwickeln darauf ein KE
Duftstoffe, Lösungsmittel, Konservierungsstoffe, Metalle (Nickel), Chromate (Gerbstoffe —> Leder), Farbstoffe
Stellen: Kontaktstellen mit potentiellen Allergenen
allergisches KE- Komplikationen
Kreuzallergien
z.b. Benzocain, Sulfonamide, Neomycin, Gentamicin
DD
Phototoxisches Ekzem: nur durch Kommbination auf photosensitivierendem Stoff (z.B. Zitrusfrüchte, Bärenklau) und UV-Exposition
Psoriasis
Mykosen/Tinea
Skabies
Mykosis fungoides
Hautatrophie nach inkorrekter topischer Steroidtherapie
allergisches KE- Diagnostik
Anamnese+ kU
Beginn der Beschwerden, Besserung, zeitlicher/örtlicher Zusammenhang
Gewohnheiten, Hobbys, Beruf
Externa, Kosmetika, Hygieneartikel
Chemikalien im Haushalt
Vortherapie
Allergietestung:
Epikutantest: Reaktion nur bei sensibilisierten Personen, unscharf begrenzt mit Streuphänomen, Crescendo-Reaktion
ROAT
Abstrich: bei V.a. Bakterien- und Pilzinfektionen
Histopatho: ödematöses Str. papillare und reticulare mit dermaler Venerolendilatation und perivaskulärem, lymphozytärem Infiltrat
chonisch: Akanthose, Hyperkeratose, Papillomatose
ROAT (repititiver offener Anwendungstest)
nicht-standardisierte Variante des Epikutantests
Durchführung: eine Woche lang 2x/d das verdächtige Allergen auf die Haut am OA-Innenseite aufgetragen wird
Bewertung erfolgt anhand von Quaddelbildung und Erythemausmaß
allergisches KE- Therapie
Allgemein:
Identifikation und Vermeidung des Allergens
Topisch:
Glukokortikoide
Physikalisch:
UV-Therapie
Systemisch: Glukokortikoide
feuchte Umschläge zur Entzündungshemmung und Kühlung + topische Glukokortikoide zur Beschleunigung der Abheilung
Hyperkeratosen mit Fettsalben, topische hochdosierte GC, Bade/Creme-PUVA, Ciclosporin (bei Therapieresistenz)
toxisches KE- Noxen
Unterschiedlicher Verlauf bei starkem oder schwachem Irritans
Stark (Terpentin): durch ihre stark irritative Wirkung sorgen sie für eine hochakute Kontaktdermatitis mit heftigem, schnellem Verlauf und einer scharfen Begrenzung. Es folgt eine Restitutio ad integrum
Schwach (Lösungsmittel, Detergentien Friseurprodukte, Putzmittel): durch wiederholten Kontakt mit schwachen Noxen kommt es zu milden, oft subklinisch verlaufenden Kontaktdermatitiden.
Im Verlauf kommt es zu einem chronisch toxisch-degenerativen Kontaktekzem tritt langsam auf, eher unscharf begrenzt
Gewöhnung an die Noxe Restitutio ad integrum
Zwei-Phasen-Ekzeme: Tritt keine Gewöhnung ein, so dauert das Ekzem an und es kommt zur Entwicklung eines allergischen Kontaktekzems.
Chemisch: Wasser, Schweiß, Detergentien, Säuren/Laugen, Lösungsmittel
Physikalisch: Mechanische Belastung, Wärme, Kälte, UV-Strahlung
toxisches KE- Klinik
Akut: Erytheme, Blasen, nässende Erosionen kurz nach Kontakt
Chronisch: Hyperkeratosen und Rhagaden
Typischerweise scharf begrenzte Hautveränderungen
Windeldermatitis
zählt zur toxisch-irritativen KE
toxische Schädigung der Hautbarriere durch längerfristige Einwirkung von Urin und Stuhl Komplikation: Candidose
Wichtig: Belüftung, häufiger Windelwechsel, austrocknende Zinkpaste
toxische KE- Diagnostik
Anamnese
kU
Epikutantestung: keine Sensibilisierung für Reaktion nötig, scharf begrenzt, Decrescendo-Reaktion
toxisches KE- Therapie
Irritans-Karenz
akut: topische GC
Kontaktekzeme
werden durch den direkten Kontakt mit exogenen, nicht-infektiösen Substanzen hervorgerufen
Einteilung Kontaktekzeme
Allergisches Kontaktekzem: nach Vorrausgegangener Sensibilisierung kommt es zu einer Typ-IV-Reaktion
Toxisch-irritatives Kontaktekzem: unabhängig von Sensibilisierung kommt es durch exogene Noxe zu Schädigung der Hautbarriere
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