1. Wie definiert die Deutsche Gesellschaft für Qualität den Begriff „Qualität“?
Qualität ist die Gesamtheit von Eigenschaften und Merkmalen eines Produktes oder einer Tätigkeit, die sich auf deren Eignung zur Erfüllung gegebener Erfordernisse beziehen.
Nennen Sie 4 Arten von Anforderungen an die Qualität eines Produkts.
· Festgelegte Anforderungen: mit dem Kunden vereinbarte Anforderungen
· Vorausgesetzte Anforderungen: vom Kunden vorausgesetzte Anforderungen, die nicht extra festgelegt werden.
· Gesetzliche Anforderungen: in Gesetzen verankerte Anforderungen.
· Eigene Anforderungen: Anforderungen des Produzenten an das Produkt / den Produktionsprozess.
Beschreiben Sie die Klassifizierung von Qualität nach David A. Garvin. Welche Ansätze werden genannt?
· Produkt-bezogener Ansatz: Qualität wird als messbare Größe interpretiert. Sie wird zum objektiven Merkmal, wobei subjektive Kriterien ausgeschaltet werden. (Beispiel: Je größer die Tomate um so höherwertiger, 1a-Qualität)
· Kunden-bezogener Ansatz: Qualität ergibt sich ausschließlich aus der Sicht des Anwenders, d. h. des Kunden.
· Wert-bezogener Ansatz: Berücksichtigung von Kosten bzw. Preis einer Leistung; Qualität entspricht einem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis.
· Prozess-bezogener Ansatz: Qualität wird gleichgesetzt mit der Einhaltung von Spezifikationen; Fehler sollen erst gar nicht entstehen (Do it right the first time). (Beispiel: Pünktlichkeit eines Verkehrsmittels, Mängelfreiheit des Produktes)
· Transzendenter Ansatz: Qualität wird synonym für Hochwertigkeit verstanden; ist nicht messbar, sondern lediglich durch Erfahrung fassbar (subjektiver Begriff). Für die betriebliche Praxis ungeeignet.
Die Qualität des Arbeitsergebnisses wird durch technische, soziale und verfahrensabhängige Qualitäten bestimmt. Was ist damit gemeint? Nennen Sie jeweils Beispiele.
Verfahrensqualität:
- Organisationsstruktur
- Abläufe
- Methoden
- Testverfahren
Soziale Qualität:
- Arbeitsplatzbedingungen
- Führungsverhalten
- Motivation
- Kooperationsbereitschaft
Technische Qualität:
- Spezifische Wirkung
- Nachweisgenauigkeit (Sensitivität, Spezifität)
- Sicherheit
Erläutern Sie das Konzept der Qualitätstrilogie von J.M. Juran.
Der Qualitätstrilogie liegt das Ziel der Systematisierung einer dauerhaften Qualitätsverbesserung zugrunde, wobei das Qualitätsmanagement die Unteraufgaben Qualitätsplanung, Qualitätsanalyse und Qualitätssteuerung umfasst.
Beschreiben Sie die einzelnen Phasen des Deming-Kreises und erklären Sie das Konzept.
Der Deming-Kreis oder PDCA-Zyklus besteht aus den Phasen Plan-Do-Check-Act, die bei einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess wiederholt durchlaufen werden.
Ziel dieser Vorgehensweise ist eine stetige Verbesserung der Prozesse und Abläufe verfolgt mit dem Ziel, die Effizienz, Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit des Unternehmens zu verbessern.
Der Kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) beinhaltet nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale Ziele. Nennen Sie drei.
· Verbesserung der Teamfähigkeit
· Erhöhung der Verantwortung der Mitarbeiter
· Freude an der Arbeit
· Identifikation der Mitarbeiter mit den Produkten und Dienstleistungen
· Partnerschaftlicher Führungsstil
· Abflachung der Hierarchien
· Fortlaufende Qualifizierungsprozesse
Der KVP erfordert eine „andere Denkweise“ bei Führungskräften. Erläutern Sie anhand von Beispielen, was damit gemeint ist.
Die klassische Denkweise von Vorgesetzten bezieht die Mitarbeiter nur wenig mit ein. Es wird eine Top-down-Strategie nach dem Motto „Führen durch Anweisen und kontrollieren“ verfolgt. Verbesserungsprozesse sind die Aufgabe einzelner Spezialisten. Es herrscht eine klare Bevorzugung eines Befehlsmanagements.
Bei der KVP-Denkweise wird Wert auf das kollektive Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter gelegt und eine Bottom-Up-Strategie verfolgt um Verbesserungen zu erzielen. Hier steht die Devise „Führen durch Beteiligen und Motivieren“ im Vordergrund. Zur Umsetzung wird ein gutes Informationsmanagement gefordert.
Welche Verhaltensweisen stehen dem Erreichen einer Null-Fehler Strategie nach dem Prinzip der Qualitätsleiter entgegen?
Ignorieren, Abstreiten, Beschuldigen, Rechtfertigen
Erklären Sie was Six-Sigma bedeutet.
Six Sigma bedeutet, dass durch einen KVP alle Geschäftsprozesse im Unternehmen so optimiert werden, dass sie Six Sigma aufweisen. Dabei bedeutet Six Sigma eine Fehlerquote von weniger als 0,001%. Grundlage bei der Berechnung dieser Standardabweichung bildet die Gauß`sche Normalverteilung.
Nennen Sie drei Vorteile eines guten Qualitätsmanagementsystems.
• Transparenz der Abläufe
• effizientere Einarbeitung von Mitarbeitern
• Durchsetzung von Unternehmenszielen
• bessere Akzeptanz beim Kunden vor dem Auftrag
• Sicherung konstanter und reproduzierbarer Qualität
• weniger Fehlleistungsaufwand
verbesserte Terminsicherheit
Beschreiben Sie die Unterschiede zwischen Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle.
Qualitätsmanagement:
Ein übergeordnetes System, das die Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle einschließt.
Die Installation eines sich selbst überprüfenden Systems, das dafür sorgt, dass das Produkt die jeweils geforderten Eigenschaften hat.
Bei QMS werden Vorgaben festgelegt und geplant.
Ein unternehmensweiter Qualitätsgedanke, bei dem Standardanforderungen erfüllt werden müssen.
Verbesserungspotential soll erkannt werden.
Qualitätssicherung:
Sicherstellung, dass das Produkt die geforderten Eigenschaften hat.
Bei der QS werden Vorgaben umgesetzt und überwacht.
Die QS ist Bestandteil des QMS.
Der Qualitätsstandard soll gesichert werden.
Qualitätskontrolle:
Überprüfung, ob das Produkt die geforderten Eigenschaften hat.
Qualitätskontrolle beinhaltet Endkontrollen.
Definieren Sie den Begriff Zertifizierung.
Zertifizierung ist die Bestätigung durch eine dritte Seite, dass ein Erzeugnis, ein Verfahren, oder eine Dienstleistung vorgeschriebene Anforderungen erfüllt.
Welche Dokumentationsebenen sollte ein QMS enthalten? Nennen und erklären Sie jeweils einen Dokumententyp für jede Ebene.
Die Dokumentationsebenen sind in einem QMS hierarchisch angeordnet, wobei Aufzeichnungen und ausgefüllte Formulare zur untersten Ebene gehören.
Vorlagen, Listen und Templates gehören zu den Vorgabedokumenten und damit zur nächsten Dokumentationsebene.
Diese Vorgabedokumente werden von den Arbeitsanweisungen und Prozessanweisungen, die auch als SOPs bezeichnet werden, gefordert und sind in die übergeordnete Ebene einzustufen.
Die oberste Ebene stelle das QM-Handbuch oder ein vergleichbares Dokument bzw. eine Dokumentensammlung dar, worin das gesamte QMS dargelegt ist.
Definieren Sie den Begriff Akkreditierung.
Akkreditierung ist die Bestätigung durch eine dritte Seite, die formal darlegt, dass eine Bewertungsstelle die Kompetenz besitzt, bestimmte Bewertungsaufgaben durchzuführen.Akkreditierung ist die Bestätigung durch eine dritte Seite, die formal darlegt, dass eine Bewertungsstelle die Kompetenz besitzt, bestimmte Bewertungsaufgaben durchzuführen.
Wie unterscheidet sich die Zertifizierung von der Akkreditierung hinsichtlich der jeweiligen Geltungsdauer?
Zertifizierungen sind 3 Jahre gültig, Akkreditierungen 5 Jahre.
Wozu dient die DIN EN ISO 17025?
Die DIN EN ISO 17025 verfolgt das Ziel, die Ergebnisse aus Prüfungen oder Kalibrierungen sowie die technische Glaubwürdigkeit und Kompetenz von Laboratorien zu sichern. Diese Norm stellt Anforderungen an die Kompetenz von Laboratorien. Dabei steht die Qualität sowie die Verlässlichkeit der Prüf- und Kalibriermethoden im Mittelpunkt.
Was regelt die Arzneimittel- und Wirkstoffherstellungsverordnung (AMWHV)?
Die AMWHV regelt die Anwendung der guten Herstellungspraxis (GMP) bei der Herstellung von Arzneimitteln und Wirkstoffen und die Anwendung der guten fachlichen Praxis (GfP) bei der Herstellung von Produkten menschlicher Herkunft.
Inwiefern hängt die AMWHV mit Grundsätzen und Leitlinien der Europäischen UNION (EU) zusammen?
Die AMWHV setzt inhaltlich die Grundsätze und Leitlinien des EU-GMP-Leitfadens (Teil I und Teil II) der Europäischen Union um. Dieser Leitfaden basiert auf der Richtlinie 2003/94/EG für Humanarzneimittel und der Richtlinie 91/412/EWG für Tierarzneimittel.
Was sind ISO-Standards und welches sind die bekanntesten?
ISO-Standards sind von Fachleuten entwickelte Vorgaben, die von der unabhängigen Internationalen Organisation für Standardisierung (ISO) herausgegeben werden. Diese Vorgaben sollen den besten Weg etwas umzusetzen beschreiben.
Quality management standard
Environmental management standard
Health and safety standard
Energy management standard
Food safety standard
IT security standard
Wie erkennt man nationale, europäische und internationale Normen in der in Deutschland üblichen Normenbezeichnung?
In Deutschland werden die nationalen Normen mit DIN und einer Zählernummer gekennzeichnet, bei EU-Normen erfolgt die Kennzeichnung durch DIN EN und die Zählernummer und bei internationalen Normen durch DIN EN ISO plus Zählernummer.
Was wird in den ISO Normen 9000:2015, 9001:2015, 9004:2018 und 19011:2018 beschrieben und nach welchen dieser Normen kann eine Zertifizierung erfolgen?
Die ISO 9000:2015 beschreibt Grundsätze und Begrifflichkeiten des Qualitätsmanagements.
Die ISO 9001:2015 beschreibt die Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem.
Die ISO 9004:2018 beschreibt Anwendungen zur Überprüfung eines QM-Systems und die Durchführung eines Total Quality Managements (TQM).
Die ISO 19011:2018 beschreibt die Vorgaben zur Durchführung von Audits.
Nur nach der ISO 9001:2015 kann eine Zertifizierung erfolgen.
Im Kapitel 4 wird der Kontext des Unternehmens definiert und drei Hauptanforderungen an das Management gestellt. Welche sind das?
· das Verstehen der Erfordernisse und Erwartungen interessierter Parteien;
· die Festlegung des Anwendungsbereichs des QMS
· die Festlegung der dazugehörigen Prozesse
Nennen Sie 3 Beispiele für interne und 3 Beispiele für externe interessierte Parteien.
Interne interessierte Parteien:
Mitarbeiter
Betriebsrat
Holding
Diverse Beauftragte
Externe interessierte Parteien:
Wettbewerber
Lieferanden
Gesetzgeber/Behörden
Gewerkschaften
Verbände
Investoren/Aktionäre
Kunden
Das Kap 4.4 dient der Planung des Aufbaus, der Aufrechterhaltung und der fortlaufenden Verbesserung des QMS. Dazu sollen die benötigten Prozesse identifiziert werden. Welche Fragen sollten dabei geklärt werden (nennen Sie drei)?
• Wie sind die Prozesse des QMS und deren Wechselwirkungen definiert worden (Vorgehen)?
• Wie beeinflussen sich die Prozesse gegenseitig?
• Wie werden die Prozesse dargestellt?
• Wie werden die Prozesse intern kommuniziert?
• Wie werden die Prozesse überwacht?
• Gibt es ausgegliederte Prozesse?
Nennen Sie die 3 Prozesstypen in Unternehmen und formulieren Sie Beispiele dazu:
• Führungs-/Managementprozesse. Sie dienen der Gestaltung der Organisation, der strategischen Unternehmensführung sowie der Planung, Kontrolle und Steuerung der wertschöpfenden und der unterstützenden Prozesse.
• Wertschöpfende Prozesse (Produktion / Kernprozesse), Produktionsprozesse, Vertriebsprozesse, Beschaffungsprozesse, Planungsprozesse
• Unterstützende Prozesse, Personalwesen, Logistik, EDV, Rechnungswesen
Im Kap 5 sind die Anforderungen an die Unternehmensführung in Bezug auf das QMS festgelegt. Nennen Sie 3 der 7 Aufgaben der Unternehmensführung?
• Rechenschaftspflicht für die Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems übernehmen
• Sicherstellung, dass Qualitätspolitik und Qualitätsziele festgelegt sind
• Sicherstellung, dass die Anforderungen des Qualitätsmanagementsystems in die Geschäftsprozesse integriert sind
• Förderung der Anwendung des prozessorientierten Ansatzes und des risikobasierten Denkens bei den Mitarbeitern
• Sicherstellung der Verfügbarkeit von Ressourcen
• Sicherstellung der Erreichung der beabsichtigten Ergebnisse
• Verbesserung fördern
Skizzieren und erläutern Sie , wie in einem Turtle-Diagramm Prozesse visualisiert werden können ?
Beispiel:
Das Turtle-Diagramm dient der Visualisierung von Prozessen. Dabei ist ein Prozess definiert als ein Bündel von Aktivitäten, für das ein oder mehrere unterschiedliche Inputs benötigt werden und das für den Kunden ein Ergebnis von Wert erzeugt. Beim Turtle-Diagramm werden sowohl die Ressourcen (Womit), die Mitarbeiter (mit wem?), die Verfahren und Methoden (Wie) als auch die Prozesskennzahlen (Wie viel?), wie beispielsweise die Produktionsmenge oder ähnliches berücksichtigt. Außerdem können zusätzlich Chancen und Risiken berücksichtigt und abgebildet werden.
Im Unterkapitel 5.1.2 wird insbesondere die Kundenorientierung behandelt. Welche Möglichkeiten hat die Unternehmensleitung die Kundenwünsche zu berücksichtigen (nennen Sie zwei)?
Festlegung der Kundenanforderungen
Auswertung von Kundenbefragungen
Berücksichtigung und Bearbeitung von Reklamationen
Kenntnis und Einhaltung von gesetzliche Bestimmungen und Vorgaben
Im Kap. 5.2 wird gefordert, dass die Unternehmensleitung die Qualitätspolitik festlegt. Was ist damit gemeint?
Die Qualitätspolitik spiegelt die Unternehmensphilosophie und soll einen Rahmen für die Festlegung der Qualitätsziele bieten. Damit leiten sich aus Der Qualitätspolitik beispielsweise Jahresziele, Projekte, Maßnahmen und Entwicklungspläne für die Mitarbeiter ab
Erklären Sie das Prinzip des „Golden Circle“ nach Simon Sinek. Welcher Zusammenhang mit den Qualitätszielen und der Qualitätspolitik lässt sich daraus ableiten?
Warum?, Wie? und Was? sind die zentralen Fragen des „Golden Circle“-Prinzips.
Dabei kann jedes Unternehmen die Frage „Was macht das Unternehmen?“ beantworten, die Frage „Wie macht das Unternehmen was?“ ist schon komplexer und die Frage „Warum macht das Unternehmen was?“ fragt nach der grundsätzlichen Qualitätspolitik des Unternehmens.
Die Qualitätspolitik sollte damit viel „Warum“- und einige „Was“-Stichpunkte enthalten, während das „Wie“ in den Qualitätszielen verankert sein sollte.
Das Kapitel 5.3 fordert die Festlegung von Rollen, Verantwortlichkeiten und Befugnissen. Welche Dokumente wären zur Festlegung hilfreich (nennen Sie 4 Beispiele)?
• Organigramme
• Stellenbeschreibungen
• Arbeitsverträge
• Zuweisung der Verantwortlichkeiten und Befugnisse
• Vertreterregelungen
• Unterschriftenregelungen
Das Kap. 6.3 beinhaltet die Anforderungen zur Planung von Änderungen im QMS. Was muss dabei besonders beachtet werden (nennen Sie 4 Punkte)?
• der Nutzen der Änderung
• mögliche Folgen der Änderung
• die Verfügbarkeit der notwendigen Ressourcen für die Änderung
• die Auswirkung der Änderung auf Befugnisse und Verantwortlichkeiten sowie eventuelle Neuzuweisungen derselben
• die Auswirkung der Änderung auf die Unversehrtheit des QMS
Im Kapitel 6.2 wird die Festlegung der Qualitätsziele gefordert. Der große Unterschied zu Kap. 4 ist hier die Forderung, dass diese Ziele zwingend messbar sind, regelmäßig überwacht werden können und aktualisierbar sind. Beim Festlegen dieser Qualitätsziele kommt die SMART-Methode zu Einsatz. Erklären Sie die 5 Schritte dieser Methode.
S = spezifisch, d.h. das Ziel ist konkret, unmissverständlich und detailliert beschrieben.
M = messbar, d.h. das Ziel kann qualitativ und quantitativ beurteilt werden.
A = attraktiv, d.h. das Ziel ist angemessen attraktiv für alle Beteiligten.
R = realistisch, d.h. das Ziel muss mit den vorhandenen Ressourcen erreichbar sein.
T = terminiert, d.h. das Ziel ist bis zu einem bestimmten Zeitpunkt umsetzbar.
Welche Gesetze sind Grundlage der Gefahrstoff-VO?
Chemiekaliengesetz und Arbeitsschutzgesetz
Welche Gremien sind an der Gesetzgebung in der EU beteiligt?
Kommission…. Parlament……. Ministerrat…….
Welche Aufgabe hat die Bewertungsstelle für Umwelt?
Sie unterstützt die Bundesstelle für Chemikalien. Sie führt eine Risikobewertung für die Umwelt durch und bewertet Risikominderungsmaßnahmen.
Nennen Sie drei Aufgaben der Bundesstelle für Chemikalien.
- Informationen der Öffentlichkeit über Risiken im Zusammenhang von Stoffen.
- Stellungnahme zu Entwürfen der Europäischen Chemikalienagentur.
- Koordination nationaler Aktivitäten zur Umsetzung von EU Richtlinien auf nationale Ebene.
Welche Bundesbehörde(n) sind an der Durchführung der Reach Verordnung beteiligt?
- BAuA Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.
- BfC Bundesstelle für Chemikalien.
Eine Richtlinie ist ein Rechtsakt, in dem ein Ziel für alle Mitgliedsstaaten festgelegt wird. Die einzelnen Mitgliedsländer müssen dann eigene Rechtsakte schaffen um das Ziel zu erreichen.
Welchen Zweck hat das Chemikaliengesetz?
Zweck des Gesetzes ist es, den Menschen und die Umwelt vor schädlichen Einwirkungen gefährlicher Stoffe und Gemische zu schützen.
Welche Aufgabe hat die Bewertungsstelle für Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten?
Arbeitsschutzbezogene Risikobewertung einschließlich Risikominderungsmaßnahmen.
Wie ist das Chemikaliengesetz aufgebaut?
1. Abschnitt: Zweck, Anwendungsbereich, Begriffsbestimmung.
2. Abschnitt: Durchführung der Richtlinien EG 1907/2006 und EG 1272/2008
3. Abschnitt: Einstufung, Verpackung, Kennzeichnung
4. Abschnitt: Mitteilungspflichten
5. Abschnitt: Ermächtigung von Verboten, Beschränkungen sowie zu Maßnahmen zum Schutz von Beschäftigten.
6. Abschnitt: Gute Laborpraxis.
7. Abschnitt: Allgemeine Vorschriften.
8. Abschnitt: Schlussvorschriften.
Was bedeutet REACH?
Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals
Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien
Nennen Sie fünf Aufgaben der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.
- Auskunftsstelle für REACH und CLP.
- Chemikalienbewertung und Risikomanagement.
- Bewertung und Zulassung von Biozidprodukten.
- Austausch mit der Europäischen Kommission und der Europäischen Chemikalienagentur.
- Koordination von Verfahren mit verschiedenen Bundesbehörden.
Warum haben die Zählnummern der Richtlinien verschiedene Vorsätze (EWG, EG, EU)?
Die Vorsätze stammen aus verschiedenen Zeiten, in denen Wir zuerst von 1958-1965 EWG von 1965- 1992 EG und ab 1992 EU
Welchem Ministerium untersteht die BAuA?
Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Welche Aufgabe hat die Bewertungsstelle für Gesundheit und Verbraucherschutz?
Gesundheitsbezogene Risikobewertung einschließlich von Risikominderungsmaßnahmen.
Was ist der Unterschied zwischen Rat der Europäischen Union und Europäischer Rat?
Rat der Europäischen Union: Zusammengesetzt aus den Ministern der Mitgliedsstaaten, mit dem Parlament zusammen legislatives Organ.
Europäischer Rat: Staats- und Regierungschefs der EU, entscheiden über die Eckpunkte europäischer Politik.
Wo hat das Arbeitsschutzgesetz seinen Ursprung?
In den EU Richtlinien zum Arbeitsschutz (Richtlinie 89/391/EWG, Mindestanforderungen für den Schutz der Arbeitnehmer gegen Gefährdungen ihrer Gesundheit und Sicherheit durch chemische Stoffe u.a.)
Welchen Zweck hat das Arbeitsschutzgesetz?
Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) regelt alle Belange und Grundpflichten rund um den Schutz der Beschäftigten am Arbeitsplatz
Welches Gefahrenpotential sieht der Gesetzgeber nach §5 des Arbeitsschutzgesetz?
Die Gestaltung und die Einrichtung der Arbeitsstätte und des Arbeitsplatzes, physikalische, chemische und biologische Einwirkungen, die Gestaltung, die Auswahl und den Einsatz von Arbeitsmitteln, insbesondere von Arbeitsstoffen, Maschinen, Geräten und Anlagen sowie den Umgang damit, die Gestaltung von Arbeits- und Fertigungsverfahren, Arbeitsabläufen und Arbeitszeit und deren Zusammenwirken, unzureichende Qualifikation und Unterweisung der Beschäftigten, psychische Belastungen bei der Arbeit.
Wann müssen unmittelbare Unterweisungen am Arbeitsplatz stattfinden?
Bei Veränderungen des Aufgabenbereiches, bei der Aufnahme neuer Tätigkeiten und bei der Einführung neuer Arbeitsmittel.
Welche Aufgaben hat der Ausschuss für Gefahrstoffe?
Er hat die Aufgaben zu ermitteln, wie die in der GefStoffV gestellten Anforderungen erfüllt werden können und dazu die dem jeweiligen Stand von Technik und Medizin entsprechenden Regeln und Erkenntnisse zu erarbeiten, und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) in allen Fragen zu Gefahrstoffen zu beraten.
Welches Ziel verfolgt die Gefahrstoff Verordnung?
Ziel dieser Verordnung ist es, den Menschen und die Umwelt vor stoffbedingten Schädigungen zu schützen.
Was beinhaltet der Arbeitsschutz laut Arbeitsschutzgesetz?
Der Arbeitsschutz umfasst laut Definition sämtliche Maßnahmen, die Beschäftigte vor arbeitsbedingten Unfällen, Krankheiten und anderen negativen Beeinträchtigungen schützen sollen. Zu dieser ist jeder Arbeitgeber laut § 5 des Arbeitsschutzgesetzes verpflichtet.
Nennen Sie 3 Sachverhalte, die durch TRGS geregelt werden
TRGS 200 - 299 Inverkehrbringen von Stoffen, Zubereitungen und Erzeugnissen, TRGS 300 - 399 Arbeitsmedizinische Vorsorge, TRGS 400 - 499 Gefährdungsbeurteilung, TRGS 500 - 599 Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen, TRGS 600 - 699 Ersatzstoffe und Ersatzverfahren, TRGS 700 - 899 Brand- und Explosionsschutz, TRGS 900 - 999 Grenzwerte, Einstufungen, Begründungen
Für wen gilt das Arbeitsschutzgesetz?
Beschäftige, ArbeitnehmerInnen, BeamtInnen, arbeitnehmerähnliche Personen und Beschäftigte in Behindertenwerkstätten.
Nennen Sie fünf Gesetze oder Verordnungen zum Arbeitsschutz.
Arbeitsschutzgesetz, Chemikaliengesetz, Medizinproduktegesetz, Gefahrstoffverordnung, Biostoffverordnung
Welche Pflichten hat nach dem Arbeitsschutzgesetz der Arbeitnehmer?
Die Beschäftigten sind verpflichtet, nach ihren Möglichkeiten sowie gemäß der Unterweisung und Weisung des Arbeitgebers für ihre Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit Sorge zu tragen. Entsprechend Satz 1 haben die Beschäftigten auch für die Sicherheit und Gesundheit der Personen zu sorgen, die von ihren Handlungen oder Unterlassungen bei der Arbeit betroffen sind. (2) Im Rahmen des Absatzes 1 haben die Beschäftigten insbesondere Maschinen, Geräte, Werkzeuge, Arbeitsstoffe, Transportmittel und sonstige Arbeitsmittel sowie Schutzvorrichtungen und die ihnen zur Verfügung gestellte persönliche Schutzausrüstung bestimmungsgemäß zu verwenden.
Wer gibt die TRGS heraus?
Die TRGS werden von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitemedizin (BAUA) herausgegeben.
Die TRGS sind keine gesetzlichen Vorgaben. Warum versuchen Arbeitgeber sich trotzdem an diese Regeln zu halten?
Der Arbeitgeber hat im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung und bei der Festlegung der Schutzmaßnahmen diese Regeln und Erkenntnisse zu beachten. Bei deren Einhaltung kann er davon ausgehen, dass die entsprechenden Anforderungen der GefStoffV erfüllt sind.
Wer gibt die Broschüre „sicheres Arbeiten im Labor“ heraus?
DGUV und BG-RCI
Wie oft wird diese Broschüre erneuert? („sicheres Arbeiten im Labor“)
jährlich
Welchen Anwendungsbereich hat diese Broschüre? („sicheres Arbeiten im Labor“)
Auf Laboratorien, in denen nach chemischen, physikalischen oder physikalisch-chemischen Methoden mit Gefahrstoffen gearbeitet wird.
Wo finde ich Regeln für das Arbeiten mit biologischen Gefahrstoffen im Labor?
Technische Regel für Biologische Arbeitsstoffe (TRBA 100).
Was sind gezielte und nicht gezielte Tätigkeiten?
gezielte Tätigkeit: Vermehrung eines definierten Bakterienstammes.
nicht gezielte Tätigkeit: Analyse einer Bodenprobe.
Was sind Gefahrstoffe nach der Gefahrstoffverordnung?
1. gefährliche Stoffe und Zubereitungen nach §3. (15)
2. Stoffe, Zubereitungen und Erzeugnisse, die explosionsfähig sind.
3. Wenn bei der Erzeugung eines Stoffes gefährliche Stoffe nach 1 und 2 entstehen.
4. Stoffe (Stoffgemische), die die Gesundheit und die Sicherheit der Beschäftigten gefährden können.
5. Alle Stoffe, denen ein Arbeitsplatzgrenzwert zugewiesen worden ist.
Wie lautet die Rangfolge der Schutzmaßnahmen?
Technische Maßnahmen, organisatorische Maßnahmen, individuelle Maßnahmen.
Geben Sie zwei Beispiele für Schutzmaßnahmen technischer Art.
Abzug, Chemikalienschutzschränke
In Welchen Gesetzen wird die Gefährdungsbeurteilung in Bezug auf Gefahrstoffe geregelt?
Gefahrstoff VO §6 §7 und Arbeitsschutzgesetz §5
Durch welche Übergeordneten Maßnahmen wird die Sicherheit in Laboratorien gewährleistet?
Die Sicherheit in Laboratorien wird durch den Bau, die Einrichtung, die Verfahren, den Betrieb, den Geräten sowie die Qualifikation des Laborpersonals bestimmt.
Nennen Sie drei typische Gefahrenquellen in Bezug auf Gefahrstoffe im Labor.
Brand- und Explosionsgefahr durch brennbare feste, flüssige und gasförmige Stoffe. Gefahr von Gesundheitsschäden durch feste, flüssige und gasförmige Stoffe. Gefahr durch unbekannte, heftige oder durchgehende Reaktionen. Augen- und Hautgefährdungen durch ätzende und reizende Stoffe
In welchen Texten findet man Informationen zu einem Gefahrstoff?
Kennzeichnung der Stoffe, Sicherheitsdatenblätter
Nach Gefahrstoffverordnung zählen zu den Gefahrstoffen alle chemischen Stoffe oder Gemische am Arbeitsplatz, die die Gesundheit und Sicherheit von Beschäftigten gefährden können.
• Maßnahmen technischer Art,
• Maßnahmen organisatorischer Art,
• Maßnahmen persönlicher Art.
Nennen Sie drei Gefährdungen aus dem Gefährdungskatalog zur Gefährdungsbeurteilung.
• Biologische Gefährdung.
• Mechanische Gefährdung.
• Elektrische Gefährdung.
Wie groß ist die laborübliche Menge von Flüssigkeiten.
2,5 L
Wie groß ist die laborübliche Menge von Feststoffen?
1 kg
Müssen Fremdarbeiten in der Gefährdungsbeurteilung berücksichtigt werden?
Tätigkeiten von Fremdfirmen sind in der Gefährdungsbeurteilung zu berücksichtigen. Gefahrstoff VO §15.
Nennen Sie drei wichtige Grundlagen für Tätigkeiten von Personen mit Behinderungen in Laboratorien?
• Im Gefahrenfall muss Selbst- und Fremd-Rettung jederzeit möglich sein
• Sicherheitseinrichtungen sollen jederzeit erreichbar sein.
• Gefährdungen anderer Personen sollen ausgeschlossen sein.
Nennen Sie vier bauliche Maßnahmen für Tätigkeiten von Personen mit Behinderungen in Laboratorien.
• Breite Flucht- und Rettungswege.
• Türöffner in Fluchtrichtung.
• Extra ausgerüstete Notduschen.
• Not-, Aus- und Alarmschalter müssen erreichbar sein.
Nennen Sie fünf Belastungen bzw. Gefährdungen von Arbeitnehmern in Laboratorien.
• Lärm.
• Rutschgefahr.
• Psychische Belastung.
• Raumklimatische Bedingungen.
• Beleuchtung
• Abzug
• Verschluss an Zentrifugen.
Was muss man tun, wenn man größere Mengen von Stoffen im Labor handhaben muss.
• Größere Mengen müssen in die Gefährdungsbeurteilung aufgenommen werden.
• Die Gefährdungsbeurteilung ergibt, welche Zusatzmaßnahmen ergriffen werden müssen.
In der Gefährdungsbeurteilung für neue Stoffe und ihre Reaktionen sollen die Haupt- und die Nebenprodukte mit berücksichtigt werden. Worin bestehen die zwei Hauptschwierigkeiten bei diesem Prozess?
Es ist besonders schwierig alle Nebenprodukte zu identifizieren.
2. Selbst von den Hauptprodukten kann man nicht alles genau vorhersagen.
Unter dem Gesichtspunkt „Substitution von Gefahrstoffen“ gibt es Unterschiede zwischen Gefahrstoffen in Betrieben und in der Ausbildung. Nennen Sie einen Hauptunterschied.
Gefahrstoffe in Betrieben sollen nach Möglichkeit substituiert werden. Gefahrstoffe in der Ausbildung müssen je nach Lehrzweck substituiert werden.
Ethidiumbromid hat bei Ratte und Maus folgende LD50 Werte: LD 50 oral 1,5g/kg Ratte, LD 50 sc. 0,12g/kg Maus. Wie beurteilen Sie die Toxizität von Ethidiumbromid beim Menschen, wenn Sie zum Gelegießen 20ml eines Agarosegel-Ethidiumbromid Gemisches nutzen. Wobei 1 ml 1 µg Ethidiumbromid enthält.
Das Agarosegel enthält: 20 µg Ethidiumbromid. Die akut toxische Wirkung beim Menschen tritt ca. bei LD sc. 120 mg/kg. Beim Körpergewicht von 70 kg = 8400 mg Ethidiumbromid = 8400000 µg. Für eine akute Toxizität muss man 8400000 µg / 20 µg = 420000 Agarosegele aufnehmen.
Was ist der Unterschied zwischen Betriebsanweisung und Betriebsanleitung?
Häufig wird die Betriebsanweisung mit der Betriebsanleitung verwechselt. Dabei enthält die Betriebsanleitung Angaben des Herstellers, die sich rechtlich auf das Produktsicherheitsgesetz (hier wird auch der Begriff Gebrauchsanleitung verwendet) stützen. In ihr werden technische Produktangaben, Verwendungshinweise und Angaben zur Inbetriebnahme oder der Handhabung gemacht.
Ab wie viele Beschäftigten muss der Arbeitgeber im Falle von Arbeiten mit Gefahrstoffen eine Gefährdungsbeurteilung aufstellen.
Mit dem ersten Beschäftigten.
Wo werden die Betriebsanweisungen hinterlegt?
Die Betriebsanweisungen müssen im Labor hinterlegt und in verständlicher Sprache verfasst sein.
Welche Informationen muss eine Betriebsanweisung beinhalten?
1. Gefahrstoffbezeichnung.
2. Gefahren für Mensch und Umwelt.
3. Verhaltensregeln / Schutzmaßnahmen.
4. Verhalten in einem Gefahrenfall.
5. Erste Hilfe, Ersthelfer.
6. Entsorgung der Reste.
Wann werden gesonderte Betriebsanweisungen erstellt?
gesonderte Betriebsanleitungen werden für besonders gefährliche Tätigkeiten mit Gefahrstoffen oder Apparaturen vom Arbeitgeber erstellt.
Wann haben sich Gruppenbetriebsanweisungen bewährt?
Gruppenbetriebsanweisungen schreibt man für gefährliche Stoffe einer gefährlichen Substanzklasse.
Nennen Sie zwei Möglichkeiten den Gefahrstoff Anilin von der Haut zu entfernen.
1. Waschen mit verdünnter Säure.
2. Waschen mit Polyethylenglycol 400.
Wann sind Einzelanweisungen erforderlich?
Für besonders gefährliche Stoffe, dazu zählen sehr giftige, krebserzeugende, erbgutverändernde, reproduktionstoxische, selbstentzündliche und explosive Stoffe.
Warum kann man einen Etherbrand nicht mit Wasser löschen?
Ether mischt sich nicht mit Wasser, so dass man den Brand nur zu einem anderen Ort verteilt.
Nennen Sie fünf Gefahren, mit denen Sie bei neuen Stoffen rechnen können.
1. Brandgefahr.
2. akute Toxizität.
3. ätzende Wirkung.
4. Stoffe die chronische Toxizität auslösen.
5. kanzerogene Stoffe
In welchen rechtlichen Vorschriften finden Sie Beschäftigungsbeschränkungen in Bezug auf Gefahrstoffe?
1. Jugendarbeitsschutzgesetz §22.
2. Mutterschutzgesetz §4 §6.
3. Verordnung für Mütter zum Schutze am Arbeitsplatz §3 §5
Muss beim Arbeiten mit Gefahrstoffen immer eine Gefährdungsbeurteilung dokumentiert werden?
Der Unternehmer hat seine Beschäftigten im Labor zu unterweisen. Nennen Sie zwei Grundlagen, aus denen man Informationen für diese Unterweisung ziehen kann.
Betriebsanweisungen und Betriebsanleitungen.
Ist Fremdpersonal zu unterweisen und wie hat das auszusehen?
Fremdpersonal ist zu unterweisen. Die Unterweisung ist schriftlich festzuhalten.
Was bedeutet die Abkürzung ASR im Bereich Grundsätze für das Arbeiten im Laboratorium?
ASR = Arbeitsstättenregeln oder Technische Regeln Arbeitsstätten.
Wie werden Gebots- und Verbotsschilder gekennzeichnet?
Gebotsschild = blau mit weißer Schrift
Verbotsschild = roter Kreis mit rotem Balken auf weißem Feld mit schwarzer Schrift.
Wann und in welchen Zeitabständen muss eine betriebliche Unterweisung erfolgen?
Die betriebliche Unterweisung muss einmal jährlich vor Aufnahme der Tätigkeit durchgeführt werden.
Geben Sie ein Beispiel für eine „ Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnungen“ in den ASR.
Blaues Schild Augenschutz benutzen.
Wer hat primär eine Mängelbeseitigung im Labor durchzuführen?
Die Versicherten haben Mängel in Laboratorien unverzüglich zu beseitigen. Verfügen sie nicht über die notwendige Befähigung, haben sie die Mängel dem Vorgesetzten umgehend zu melden.
Nennen Sie drei Gesichtspunkte, die bei einer Alleinarbeit in der Gefährdungsbeurteilung berücksichtigt werden müssen.
1. Eintrittswahrscheinlichkeit eines Unfalls.
2. Handlungsfähigkeit nach Unfall.
3. Verfügbarkeit und Einsatzbereitschaft der Hilfs- und Rettungskräfte.
Welche Grundsätze sind bei der Überwachung von laufenden Versuchen zu berücksichtigen?
Versicherte dürfen außer in Notfällen ihren Arbeitsplatz nur dann verlassen, wenn eine dauernde Überwachung ihrer Versuche nicht erforderlich ist oder wenn ein anderer Versicherter, der über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt, die Überwachung übernimmt.
Wovon ist die Schriftgröße der „ Sicherheits- und Gesundheitsschutz-kennzeichnungen“ der ASR A1.3 abhängig?
Von der Erkennungsweite
Was ist bei Versuchen über Nacht ohne Beaufsichtigung zu berücksichtigen?
Versuche, die mit dem Ende der normalen Arbeitszeit nicht unterbrochen werden können, dürfen nur dann ohne ständige Beaufsichtigung durchgeführt werden, wenn eine andere Zeiteinteilung für den Versuch nicht möglich ist und durch entsprechende Schutzmaßnahmen das Auftreten von gefährlichen Zuständen sicher verhindert wird.
Welche Grundsätze gilt es bei der Alleinarbeit im Laboratorium zu berücksichtigen?
Eine Alleinarbeit darf nur bei ausreichender Absicherung durchgeführt werden.
Im Gefahrfall muss eine ausreichend schnelle Hilfe gewährleistet sein.
Nennen Sie vier Gesichtspunkte, die Sie bei Notfallmaßnahmen im Labor berücksichtigen müssen.
1. Es muss ein Flucht- und Rettungsplan und ein Alarmplan für den Brandfall vorhanden sein.
2. Personen zur Wiederherstellung der normalen Betriebssituation benötigen besondere Arbeitsmittel.
3. Andere Personen haben den betroffenen Bereich unverzüglich zu verlassen.
4. Entsprechende Sicherheitsübungen sind in regelmäßigen Abständen durchzuführen.
Nennen Sie fünf Punkte die in der übergreifenden Betriebsbestimmung der BG RCI beinhaltet sind.
1. Kleidung und Schuhwerk
2. Persönliche Schutzausrüstungen
3. Hygiene
4. Umfüllen und Transport von Gefahrstoffen
5. Brandschutz
Erläutern Sie jeweils für welchen englischen bzw. deutschen Begriff und welche wirksamen Bestandteile die genannte Abkürzung steht.
GTMP
Gentherapeutika
Die aktive Substanz ist eine rekombinante Nukleinsäure
CTMP
Somatische Zelltherapeutika
Wirkungsweise über Zellen oder Gewebe (autolog oder allogen)
TEP
Biotechnologisch bearbeitete Gewebeprodukte
Wirkungsweise über Zellen oder Gewebe
GMC
Genetisch modifizierte Zellen
Wirkungsweise über genetisch veränderte Zellen
cATMPs
Kombinations-ATMPs
Kombinationsprodukt aus Medizinprodukt +Zellen oder Gewebe (lebend und nicht lebend)
Erklären Sie den Begriff und die Bedeutung von CAR-T-Zellen.
Chimäre Antigenrezeptor-T-Zellen sind T-Zellen, die gentechnisch verändert wurden, um einen künstlichen T-Zellrezeptor, der an Tumorantigene binden kann, zu exprimieren. Diese CAR-T-Zellen können dann zur Immuntherapie zur Krebsbekämpfung eingesetzt werden.
Beschreiben Sie grob in fünf Schritte (Schlagworte), wie CAR-T-Zellen hergestellt werden?
Apherese, Zellseparation, Stimulation und Expansion, Genetische Modifikation, Charakterisierung und Reinfusion
Wo findet man die GMP-Anforderungen für ATMPs in den gesetzlich relevanten Vorgaben für die EU?
Die GMP-Anforderungen für ATMPs sind im EU-GMP Leitfaden Teil IV geregelt.
Welche Voraussetzungen muss ein ATMP erfüllen, damit im Rahmen der Krankenhausausnahme eine Zulassung erfolgen kann?
· Es muss als individuelle Zubereitung für einen einzelnen Patienten ärztlich verschrieben werden.
· Es wird nach spezifischen Qualitätsnormen nicht routinemäßig hergestellt.
· Es wird in einer spezialisierten Einrichtung der Krankenversorgung angewendet.
· Es wird unter der direkten fachlichen Verantwortung eines Arztes angewendet.
· Es wird in so geringem Umfang angefordert, hergestellt und angewendet, dass nicht zu erwarten ist, dass hinreichend klinische Erfahrung gesammelt werden kann, um das Arzneimittel umfassend bewerten zu können
Wie ist die Zulassung für folgende ATMPs reguliert?
ATMPs mit Marktzulassung
Werden vom der EMA zentral zugelassen
ATMPs im Krankenhaus
nur nationale Zulassung durch das PEI
ATMPs für klinische Studien
Antrag auf Genehmigung und Zulassung
Welche Aufgaben hat das CAT (Committee for Advanced Therapies) bei der zentralen Zulassung von ATMPs?
Das CAT verfasst zu jedem ATMP einen Gutachten-Entwurf für den Ausschuss von Humanarzneimitteln (CHMP), ist an der Zertifizierung, von ATMPs für kleine und mittlere Unternehmen beteiligt. Zusätzlich verfasst das CAT wissenschaftliche Empfehlungen zu allen Fragen die ATMPs betreffen und gibt Einschätzungen zur Klassifizierung und Evaluation von ATMPs ab.
Welche 5 Besonderheiten sind bei der GMP-konformen Herstellung von ATMPs zu berücksichtigen?
Eine aseptische Produktion ist meist unumgänglich
Geringe Haltbarkeit des ATMP
Geringer Herstellungsumfang
Standardisierung des Herstellungsverfahrens ist schwer umsetzbar, da Zellen und/oder Gewebe verarbeitet werden
Unterschiedliche Qualität des Ausgangsmaterials
Bei der Etablierung eines pharmazeutischen Qualitätssystems spielt der Risiko-basierte Ansatz (RBS) eine große Rolle. Erläutern Sie die Bedeutung des RBS für das ATMP, wer für die Anwendung des RBS verantwortlich ist und welche Vorteile der RBS bietet.
Der RBS erlaubt es dem Hersteller die organisatorischen, technischen und strukturellen Maßnahmen zu entwickeln und deren Umfang festzulegen, um GMP Prinzipien bei der Entwicklung/Herstellung von ATMPs einzuhalten. Dadurch wird die Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit von ATMPs sichergestellt.
Der Hersteller ist dafür verantwortlich ist, die Kontroll- und Vorbeugungsmaßnahmen zu treffen, die im Hinblick auf die spezifischen Risiken des Produkts und des Herstellungsprozesses erforderlich sind. Diese Risiken und die dazu getroffenen Maßnahmen werden über den PBS formal definiert und dokumentiert.
Was ist bzgl. der Räumlichkeiten bei der GMP-Herstellung von ATMPs zu beachten?
Die Räumlichkeiten müssen für die Herstellung geeignet sein.
Die aseptischen Bearbeitungsschritte müssen in Reinraumklasse A erfolgen, die von Reinraumklasse B umgeben ist.
Die Produktion muss räumlich oder organisatorisch von anderen Bereichen getrennt sein.
Räume der Qualitätskontrolle müssen von der Produktion separiert sein und für die vorgesehenen Prüfungen geeignet sein.
Die Lagerräumlichkeiten sollten in die verschiedenen Bereiche, u.a. in die Bereiche Waren in Quarantäne, freigegebene Waren, zurückgewiesene Waren und gesperrte Waren unterteilt sein.
Es sollte ein Sperrlager vorhanden sein.
Pausen und Toilettenräume müssen separiert sein.
Welche Dokumentation ist zur Freigabe der einzelnen Chargen bei ATMPs in der Entwicklung erforderlich?
Für jede einzelne Charge muss ein Herstellungsauftrag vorliegen.
Es muss eine vollständige Chargen-Dokumentation vorliegen.
Die Spezifikationen müssen an den Entwicklungsstand des Produktes angepasst sein, wobei für zugelassene Produkte eine umfassende Spezifikation vorliegen muss.
Die Qualität von Materialien, Ausgangs- und Rohstoffe müssen über 30 Jahre vollständig nachverfolgbar dokumentiert sein.
Erläutern Sie, welche minimalen Anforderungen Zellen erfüllen müssen, die für die Herstellung von Vektoren bei Gentherapieansätzen verwendet werden sollen?
Eindeutige dokumentierte Quelle
Eindeutige dokumentierte Kultivierungsbedingungen, Methodenbeschreibung bei Isolation von Zellen, Prozessbeschreibung zur Generierung von Zellen/Zelllinie
Dokumentiert kontrollierbare Risiken
Angemessene Qualität für den Produktionsprozess
Besondere Anforderungen an Zellbanken (falls verwendet)
Unter welchen Voraussetzungen können nicht unter GMP-Bedingungen hergestellte Zellen, Zellbänke oder Virus-Herstellungen für die Entwicklung von ATMPs eingesetzt werden?
Die Verwendung von Zellen, die außerhalb einer GMP-Umgebung separiert/isoliert und konserviert wurden, ist möglich, wenn die Qualität des Ausgangsmaterialien über eine Risikoanalyse und entsprechende Maßnahmen abgesichert wird.
Nicht unter GMP Bedingungen erstellte, aber bestehende Zellbanken und eingelagerte Virus-Herstellungen sind in der Entwicklung zulässig, wenn fehlende Information durch ausreichende Charakterisierung ersetzt werden kann.
Wodurch kann die Validierung eines Produktionsprozesses für ATMPs erfolgen?
Durch eine Prozessvalidierung der Routineproduktion mittels 3 aufeinanderfolgender Chargen.
Durch Validierung mit Ersatzmaterial, beispielsweise repräsentativen Zellen.
Durch eine Prozessbegleitende Validierung in begründeten Fällen (z.B. bei saisonaler Verfügbarkeit).
Durch eine kontinuierliche alternative Validierung mit Qualitätsmarkern, die kritische Qualitätsattribute des Freigabeprozesses widerspiegelt.
Welche Qualitätskontrolluntersuchungen sind bei der Herstellung von ATMPs für folgende Proben / Bereiche sinnvoll? Ordnen Sie zu (Mehrfachnennungen sind möglich).
Spender
Serologie
Virus NAT
Ausgangsmaterial
Endotoxintest
Sterilitätstest
Funktionstest
Zellbank (MCB, WCB)
A) Endotoxintest
C) Mykoplasmentest
E) Virus NAT
F) Funktionstest
Erklären Sie was mit dem Begriff Spezifikationen in Bezug auf die Herstellung von ATMPs gemeint ist.
Mit dem Begriff Spezifikationen sind Festlegungen von Anforderungen bzw. Akzeptanzkriterien gemeint, denen das Produkt selbst, aber auch die Ausgangsstoffe und die Zwischenprodukte entsprechen müssen.
Welche Beispiele für Freigabekriterien bei der GMP-komformen Herstellung von ATMPs sind Ihnen bekannt? Nennen Sie vier Kriterien.
Identität
Reinheit
„Funktion oder Potency“
Verunreinigungen
Lebensfähigkeit (nach dem Auftauen)
Zellzahl/Dosis
Prozentsatz der genetisch modifizierten Zellen (bei Ex-vivo-Ansätzen)
Vektor/Plasmid-Kopienzahl pro Zelle
Die Funktionalität von ATMPs kann durch verschiedene Tests nachgewiesen werden. Welche Tests sind dabei geeignet?
Zytotoxizitätstests (CD107 (T-Cells, Vesikel), Zell-Assays)
Zelldifferenzierung (FACS, Zell-Assays / ELISA, PCR)
Suppression (Mixed Lymphocyte Reaction (MLR), MSC-Induced Suppression)
Migration (Scratch Assay, CCR7 (DC + T-Cells)
Welche Fragen und Planungsarbeiten gehören zum Basic Design in der Design-Phase bei der Planung von Produktionsanlagen für ATMPs? Geben Sie mindestens 4 Beispiele an.
Was wird produziert?
Wieviel wird produziert?
Welche Raumgrößen sind für die Prozesse notwendig?
Wie sind Räume und Prozesse bestmöglich aufeinander abzustimmen?
Welche Geräte werden benötigt?
Wie kann man die Raum Kaskade optimieren?
Welche Warenflüsse, Personalflüsse, Produktflüsse, Abfall und Entsorgungsflüsse müssen berücksichtigt werden?
1. Im Kapitel 7.1 werden die Anforderungen an die Ressoucen zur Einführung und Pflege eines QMS behandelt. Was fällt im Sinne dieses Kapitels unter den Begriff „Ressourcen“?
Im Bereich der Ressourcen unterteilt die ISO 9001 in Personen (personelle Ressourcen), Infrastruktur, Prozessumgebung (Arbeitsumgebung) und Ressourcen zur Überwachung und Messung (Prüf- und Messmittel im weitesten Sinne).
1. Um die Konformität seiner Produkte sicherzustellen muss das Unternehmen die dazu notwendige Prozessumgebung ermitteln, bereitstellen und aufrecht erhalten. Dabei werden in der neuen Fassung der ISO 9001 auch soziale und gesellschaftlich-soziale Aspekte berücksichtigt. Wie können solche Aspekte berücksichtigt bzw. umgesetzt werden?
Solche Aspekte können beispielsweise durch die Einführung von Strukturen zur Würdigung der Leistung der Mitarbeiter, zum Schutz der Angestellten vor Diskriminierung oder Burn-Out und ähnlichen Maßnahmen berücksichtigt werden.
1. Welche Anforderungen werden in Kap. 7.1.5 an Mess- und Überwachungseinrichtungen gestellt?
Die Mess- und Überwachungsergebnisse müssen valide und zuverlässig sein, das bedeutet, dass die Mess- und Überwachungseinrichtungen ihre Einsatzzwecke auch tatsächlich erfüllen und angemessen gewartet werden. Die Ergebnisse müssen dokumentierbar und nachvollziehbar sein.
1. Im Kap 7.1.6 wird auf das Wissen der Organisation bzw. des Unternehmens eingegangen. Was kann man sich darunter vorstellen? Nennen Sie zwei Beispiele für das interne Wissen eines Unternehmens.
• Geistiges Eigentum (z.B. Patente)
• Geistiges Eigentum
• Erfahrungswissen
• Erkenntnisse aus Projekten
• Erfassung und Austausch von nicht dokumentiertem Wissen und Erfahrungen
1. Im Kap. 7.2 geht es um die Kompetenz der Mitarbeiter. Fassen Sie kurz zusammen welche Anforderungen hier an das Unternehmen gestellt werden.
· Das Unternehmen muss die Kompetenz der Mitarbeiter, die qualitätsrelevante Funktionen ausüben, festlegen und falls nötig die entsprechenden Personen schulen bzw. Personen mit der nötigen Kompetenz einstellen.
· Das Unternehmen muss Maßnahmen festlegen, um die Kompetenz der Personen sicherzustellen und die Wirksamkeit dieser Maßnahmen überprüfen.
· Das Unternehmen muss angemessene dokumentierte Informationen als Nachweis der Kompetenz aufbewahren.
1. In Kap. 7.3 werden Anforderungen an das „Bewusstsein“ gestellt. Es wird gefordert, dass sich die Mitarbeitern über die Qualitätspolitik und die Qualitätsziele des Unternehmens bewusst sind und ihren eigenen Beitrag dazu einschätzen können. Erläutern Sie anhand von 3 Beispielen, wie das erreicht werden kann?
Durch folgende Maßnahmen kann ein Bewusstsein der Mitarbeiter geschult werden:
o Schulungsnachweise zur Qualitätspolitik
o Schulungsnachweise zu den relevanten Qualitätszielen
o Schulungsnachweise zur Wirksamkeit des QMS
o Protokolle der Qualitätszirkel
o Qualitätsworkshops
o Zielerreichungsgespräche im Rahmen der Personalgespräche
1. Was müssen Unternehmen in Bezug auf die Kommunikation und den Informationsfluss bestimmen und dokumentieren?
• Wer,
• wann,
• mit wem,
• worüber und
• wie kommuniziert!
Erklären Sie mit Hilfe von mindestens 2 Argumenten, warum eine angemessene Dokumentation in einem Betrieb hilfreich ist.
Eine angemessene Dokumentation ermöglicht, dass…
• alle Mitarbeiter auf derselben Grundlage arbeiten,
• neue Mitarbeiter schneller eingearbeitet werden können,
• freie Mitarbeiter leichter in die Arbeit des Unternehmens zu integrieren sind,
• Änderungen des Qualitätsmanagementsystems im Unternehmen schnell und reibungslos zu vermitteln sind,
• der Nachweis regelkonformer Arbeit gesichert ist,
• ein Wissensspeicher verfügbar ist.
1. Im Kap. 7.5 werden Anforderungen an die Dokumentation behandelt. Dazu ist es notwendig den Lebenszyklus eines Dokuments zu kennen. Beschreiben Sie den Lebenszyklus eines Dokuments in 5 Schritten.
Schritt 1: Erstellen und Ablage des Dokuments:
Das Dokument wird anhand von Vorlagen in einem geführten Prozess erstellt.
Schritt 2: Prüfung des Dokuments:
Dokument und Inhalte werden nach dem 4-Augen-Prinzip geprüft.
Schritt 3: Freigabe des Dokuments:
Das Dokument wird final freigegeben, Vorgängerversionen werden gekennzeichnet oder gesperrt.
Schritt 4: Nutzung des Dokuments:
Das Dokument wird innerhalb der Organisation geschult, verteilt und genutzt.
Schritt 5: Archivierung des Dokuments:
Das Dokument wird zur Rückverfolgbarkeit revisionssicher archiviert.
Zur eindeutigen Rückverfolgbarkeit innerhalb der Produktion und nach der Auslieferung des Medizinproduktes wird eine Kennzeichnung angebracht. Welche der folgenden Aussagen ist zutreffend?
a) die Kennzeichnung darf nicht abwaschbar sein und muss direkt auf dem Produkt erfolgen. -> Richtig
b) die Kennzeichnung verhindert Verwechslung/Untermischung.
c) die Produktidentifizierung muss eindeutig sein.
d) die Kennzeichnung des Produktstatus darf indirekt, über den Fertigungsfortschritt erfolgen.
Entlang der Produktion eines Medizinproduktes wird optimaler Weise die gute Herstellpraxis in der Dokumentation eingehalten (GxP-gerechte Dokumentation). Welche der folgenden Aussagen ist zutreffend? Dokumentation dient zur … :
a. Prozesssteuerung.
b. Mitarbeiterbindung. -> Richtig
c. Qualitätssicherung
d. Festlegung des Ablaufes.
e. Fehlervermeidung.
Welche Arten der Prozesskontrolle werden zur Herstellung eines Medizinproduktes angewendet?
a) Endkontrolle / Final Inspection.
b) Wareneingang / Incoming Goods Inspection
c) Personalkontrolle / Staff Control -> Richtig
d) Inprozesskontrolle / In Process Control.
e) Begleitprozesse: Abweichungen, Prüfmittelkontrolle etc. -> Richtig
Ein Prozess der Produktion wird durch sein Umfeld beeinflusst. Produktionsbedingungen werden streng kontrolliert. Welche Kontrolle findet im Produktionsraum statt?
a) Gesundheitszustand der Mitarbeiter. -> Richtig
b) Oberflächenkeime (Abklatschtest).
c) Temperatur/Luftfeuchte/Luftdruck
d) Wechsel von Reinraumbekleidung. -> Richtig
e) Partikelbelastung.
Auswahl und kontinuierliche Bewertung eines Lieferanten werden durch den Hersteller durchgeführt. Welche der folgenden Abteilungen des Herstellers sind beteiligt?
a) Lagerhaltung. -> Richtig
b) Qualitätssicherung.
c) Produktverantwortliche Mitarbeiter.
d) Einkauf.
e) Personalabteilung. -> Richtig
Was ist aus Sicht des Produzenten bei der Auswahl geeigneter Lieferanten für Medizinprodukte wichtig?
a) Freie Unterlieferantenwahl und Änderungswesen des Lieferanten. -> Richtig
b) Regelung zur Einflussnahme des Herstellers.
c) Toleranzfestlegung und Spezifikationen.
d) Distanz zum Hersteller und Zeitzone. -> Richtig
e) Festlegung auf Komponenten, Materialien und Dienstleistungen.
Bei der Auswahl von Lieferanten wird eine Kritikalitätseinstufung der zu liefernden Materials/Dienstleistung und des Lieferanten durchgeführt Welche Aussage ist richtig ?
a. Es wird immer ein zweiter Lieferant für ein Material ausgewählt („Contingency“). -> Richtig
b. Die Zuverlässigkeit der Lieferung durch den Lieferanten wird einbezogen.
c. Die Funktion und die Sicherheit des Medizinproduktes muss gewährleistet sein.
d. Der Lieferant muss eine ISO-Zertifizierung haben. -> Richtig
e. Die Auditfrequenz beim Lieferanten hängt von der Kritikalitätseinstufung ab.
Wie wird eine langfristige Sicherstellung der Lieferfähigkeit eines Lieferanten gewährleistet?
a) Risikobewertung der Produktqualität durch FMEA (Failure Mode and Effect analysis).
b) Auswahl des Lieferanten durch crossfunktionales Team inklusive Einkauf.
c) Messeauftritt und Marketing des Lieferanten. -> Richtig
d) Einhaltung der Normanforderung durch den Lieferanten.
Welche der folgenden Faktoren nehmen Einfluss auf GMP-konforme Produktionsanlagen?
a) Anlagen (-Technologie).
b) Verbund/Anbindung von Anlagen.
c) Mitarbeiterqualifikation -> Richtig
d) Produktionsumgebung.
e) Produktqualität.
Die Validierung von GMP-gerechter Produktion enthält einzelne Elemente, die zusammen die gesamte Validierung darstellen. Welche der folgenden Aussagen ist zutreffend?
a) Die Qualifizierung bezieht sich immer auf Anlagen, die zur Produktion oder den Produktionsbedingungen (RLT Raumlufttechnische Anlagen) notwendig sind.
b) Qualifizierung wird bei Prozessen durchgeführt, die zur Produktion notwendig sind. -> Richtig
c) Es besteht ein VMP (Validierungsmasterplan)
d) Computerisierte Systeme und Prozesse werden nicht validiert. -> Richtig
e) Kann nicht validiert werden, muss mindestens verifiziert werden.
In einer risikobasierten Analyse werden die Einflüsse von Produktionsanlagen und Produktionsprozessen betrachtet, in ihrem Einfluss auf die Funktionsfähigkeit des herzustellenden Produktes. Es wird eine Risikoprioritätszahl ermittelt (RPZ). Nach welchen Kriterien wird eine Risikoanalyse (FMEA) durchgeführt?
a) Entdeckungswahrscheinlichkeit.
b) Auftretenswahrscheinlichkeit.
c) Durchlaufwahrscheinlichkeit. -> Richtig
d) Bedeutung des Fehlers.
Was wird bei der behördlichen Überwachung von Medizinprodukten geprüft?
a) Hersteller und Bevollmächtigte
b) Banken und Firmenkonten -> Richtig
c) Vertriebswege
d) Konkurrenten, die Medizinprodukte mit gleicher Anwendung haben wie das inspizierte Medizinprodukt -> Richtig
e) Betriebsratswahlen -> Richtig
Meldungen und Vorkommnisse werden beim Inverkehrbringer von Medizinprodukten durch den Sicherheitsbeauftragten an die zuständige Behörde gemeldet. Welche der folgenden Ereignisse müssen gemeldet werden?
a) Auftreten von bekannter Nebenwirkung des Medizinproduktes. -> Richtig
b) Tod oder unerwartete schwerwiegende Gesundheitsbeeinträchtigung eines Patienten
c) Gesundheitsbeeinträchtigung von Patienten. -> richtig
d) Verdacht auf Anschlag auf das Unternehmen. -> Richtig
e) Bedrohung der öffentlichen Gesundheit. -> Richtig
Welche Aussagen zur Auditorganisation sind zutreffend?
a) In einem Audit-Team sind Eskorte, „NoteTaker“, Interpreter beim Inspektor.
b) Das Back-Office druckt, prüft und stempelt die vom Inspektor angefragten Unterlagen.
c) Alle Mitarbeiter des auditierten Unternehmens lassen für die Dauer des Audits ihre Arbeit ruhen. -> richtig
d) Wareneingänge und Warenauslieferungen finden während eines Audits nur nachmittags statt. -> Richtig
Welche Arten von Behördenaudits oder Inspektion gibt es bei Medizinprodukten?
a) unangekündigte Behördenaudits.
b) PAI (Pre-Approval Inspection). -> Richtig
c) Hersteller/ Anwender-Inspektionen.
d) GMP-Routine Inspektion. -> Richtig
e) Vertrieb/Transport-Inspektionen.
Was versteht man im Zusammenhang mit Medizinprodukten unter dem Begriff Korrektur/Nacharbeit (= Correction)?
a) Tätigkeit, ausgeführt zur Beseitigung einer Nichtkonformität, Mangels oder einer anderen unerwünschten Situation.
b) Tätigkeit, ausgeführt zur Beseitigung der Ursachen eines vorhandenen Fehlers, Mangels oder einer anderen unerwünschten Situation, um deren Wiederkehr möglichst auszuschließen. -> Richtig
c) Tätigkeit, ausgeführt zur Beseitigung der Ursachen eines möglichen Nichtkonformität, Mangels oder einer anderen unerwünschten Situation, um deren Vorkommen vorzubeugen.
-> Richtig
d) Das Training von Mitarbeitern die Fehler begehen.
Welche Gegenstände stellen kein Medizinprodukt dar?
a) Der Schwangerschaftstest -> richtig
b) Die Antibabypille
c) Die Kontaktlinse -> richtig
d) Die Kontaktlinsenreinigungslösung -> Richtig
e) Das Aufbewahrungsgefäß für die Kontaktlinse
f) Der Herzschrittmacher -> Richtig
Welche Aussage zu Medizinprodukten ist richtig? Qualitätsmerkmale sind…:
a) nicht spezifiziert
b) Subjektiv empfunden
c) über Kundenbefragungen messbar.
d) über Fehlerbewertungslisten quantifizierbar.
e) statistisch normalverteilt -> Richtig
Welche Aussage ist falsch?
a) Arzneimittel sind Stoffe oder Stoffzusammensetzungen, die zur Heilung oder Verhütung von Krankheiten bei Menschen und Tieren angewandt werden und deren Wirkung auf pharmakologischen, immunologischen oder metabolischen Wirkungen beruht.
b) Ein Medizinprodukt ist ein Gegenstand oder ein Stoff, der zu medizinisch therapeutischen oder diagnostischen Zwecken für Menschen verwendet wird und dessen Hauptwirkung meist physikalisch oder physikochemisch erfolgt.
c) Medizinprodukte sind aktiv implantierbare Geräte
d) In vitro Diagnostika sind Medizinprodukte
e) In vivo Diagnostika sind Medizinprodukte -> Richtig
Welche Definition für den Begriff “Risiko“ ist richtig?
a) Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Schadens -> Richtig
b) Der Schweregrad bei Auftreten eines Schadens -> Richtig
c) Eine konkrete Gefährdungssituation -> Richtig
d) Kombination der Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Schadens und des Schweregrades dieses Schadens
Welche Versuche gehören zum präklinischen Entwicklungsprogramm? Geben Sie drei Beispiele.
Zellkultur- und Tiermodellversuche
Versuche zum Wirkmechanismus
Pharmakologische Untersuchungen
Toxizitätsuntersuchungen
ADME(Absorption-Distribution-Metabolism- Elimination)-Versuche
Welche Aussage ist für die klinische Phase I zutreffend? Bitte unterstreichen Sie die zutreffende Aussage
A. Phase I wird in den meisten Fällen mit gesunden Probanden durchgeführt
B. Phase I ist die pivotale Zulassungsstudie
C. In Phase I wird das Testprodukt mit einem Placebo oder mit einer zugelassenen Therapie verglichen.
Was wird in der Klinischen Phase 2 untersucht?
In der Phase 2 wird die Wirksamkeit des Produktes mit einer Placebo Gabe oder mit zugelassener Therapie verglichen. Dabei wird festgestellt, ob die Substanz wie vorgesehen gegen die Krankheit wirkt und ob es Nebenwirkungen gibt. Außerdem dient diese Phase der Dosisfindung.
Erläutern Sie, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit die Gesundheitsbehörden ein Arzneimittel zulassen.
Um eine Zulassung zu erhalten, muss ein Zulassungsantrag gestellt werden.
Die Arzneimittelzulassung wird von der Gesundheitsbehörde im entsprechenden Land erteilt, sofern „Qualität, Wirksamkeit, Sicherheit und ein positives Nutzen/Risiko Verhältnis“ nachgewiesen werden kann.
Mit der Zulassung eines Arzneimittels enden nicht die Antrags-, Dokumentations- und Bearbeitungspflichten. Welche Tätigkeiten sind auch nach der Markteinführung eines AZMs angezeigt? (geben sie 3 Beispiele an)
· Der Hersteller muss die Sicherheit des AZM überprüfen
· Die Erweiterung der pharmazeutischen Produktionskapazitäten, Änderungen der Herstellungsprozesse, eine Erweiterung der Haltbarkeit und zusätzliche Packmittel müssen den Behörden mitgeteilt werden.
· Fachinformationen müssen aktualisiert werden.
· Weitere Anwendungsstudien müssen geplant, dokumentiert und beantragt werden.
· Die Zulassung für zusätzliche Indikationen muss vorbereitet werden.
Wie lautet der Name der zentralen Europäischen Arzneimittelzulassungsbehörde? Welche Aussage ist zutreffend? Bitte unterstreichen Sie die richtige Aussage.
· European Food Safety Authority
· Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
· European Medicines Agency
Was sind die Kernaufgaben einer regulatorischen Abteilung in der pharmazeutischen Industrie? Welche Aussage ist nicht zutreffend? Bitte unterstreichen Sie diese Aussage
· Firmenkontakt zu Zulassungsbehörden
· Zusammenstellung globaler Zulassungsanträge
· Verantwortlich für die Durchführung von klinischen Studien
1. Erklären Sie aus welchen Modulen das Zulassungsdossier (CTD) zur Zulassung eines neuen Arzneimittels aufgebaut ist und was die einzelnen Module enthalten.
Modul 1:
Antragsformular, Fachinformation, Patienteninformation, Risk Management Plan, GMP Zertifikate
Modul 2:
Zusammenfassungen und Übersichten von Modul 3, Modul 4 und Modul 5
Modul 3:
Berichte, Dokumente und Daten, welche die Herstellung, Kontrolle, Haltbarkeit von Wirkstoff und Arzneimittel beschreiben und eine angemessene Qualität des Arzneimittels belegen
Modul 4:
Berichte, Dokumente und Daten zu Studien aus der präklinischen Entwicklung (Toxizität Pharmakologie, Wirkmechanismus)
Modul 5:
Klinische Studienberichte von Phase I, Phase II und Phase III
In welchem Modul des Zulassungsantrages muss der Antragssteller die Qualität des Arzneimittels beschreiben? Welche Aussage ist zutreffend? Bitte unterstreichen Sie die richtige Antwort.
· Modul 1
· Modul 4
· Modul 3
Was ist mit der Darreichungsform eines Arzneimittels gemeint? Nennen Sie 3 Beispiele.
Die Darreichungsform bestimmt, wie das Arzneimittel formuliert und an den Patienten gegeben wird. Beispiele dafür sind:
Injektionslösungen
Tabletten
Inhalationslösungen
In welcher ICH Richtlinie wird die Struktur des Zulassungsantrages beschrieben und festgelegt? Welche Aussage ist zutreffend? Bitte unterstreichen Sie diese Aussage.
· ICH M4 The Common Technical Document for the Registration for Pharmaceutical Use
· Stability testing of New Drug Substances and Products Q1A (R2)
· Impurities in the Drug Substance Q3A
Ordnen Sie die folgenden ICH-Richtlinien den entsprechenden Begriffen zu.
Q1A-Q1F (A) Good Manufacturing Practice (C)
Q3A-Q3D (B) Pharmaceutical Quality System (E)
Q7 (C) Quality Risk Management (D)
Q9 (D) Impurities (B)
Q10 (E) Stability (A)
Erläutern Sie, wozu die ICH-Guideline „Impurities in New Drug Substances“ dient.
Die Richtline regelt und harmonisiert die Spezifizierungen und Akzeptanzkriterien der Verunreinigungen und legt fest, ab welchem Level Verunreinigungen berichtet, identifiziert und qualifiziert werden müssen.
Beschreiben Sie die Aufgaben der „Regulatory Intelligence“.
Zu den Aufgaben gehören…
· die Überprüfung des regulatorischen Umfelds (Richtlinien, Gesetze, Direktiven, Resolutions) zusammen mit Experten,
· die Kommentierung der neuen Regularien,
· die Evaluierung der Auswirkungen,
und
die Sicherstellung der Implementierung der neuen Qualitätsanforderungen.
Beschreiben Sie drei Unterschiede zwischen „Small molecules“ und „Biologicals“.
· „Small molecules“ habe ein geringes MG, „Biologicals“ haben ein hohes MG.
· „Small molecules“ sind simpel, wohl definiert und unabhängig vom Herstellprozess, während „Biologicals“ komplex, heterogen und abhängig von Herstellprozess sind.
· Die Herstellung von „Small molecules“ erfolgt in einer definierten, reproduzierbaren chemischen Synthese bei der identische Kopien produziert werden können, während „Biologicals“ mit lebenden Zellen produziert werden und nur begrenzt reproduzierbare, identische Kopien hergestellt werden.
· Small molecules“ sind leicht zu charakterisieren, während „Biologicals“ häufig schwer charakterisierbar sind.
· „Small molecules“ sind stabil, während „Biologicals“ häufig instabil sind. „Small molecules“ sind meistens non- immunogen, während „Biologicals“ häufig stark immunogen wirksam sind.
Welche zusätzlichen ICH-Richtlinien gibt es für Biologicals? Geben Sie drei Beispiele.
ICH Q6B Specifications:
Test procedures and acceptance criteria for biotechnological / biological products
ICH Q5A
Viral Safety Evaluation of Biotechnology Products Derived From Cell Lines of Human or Animal Origin
ICH Q5B
Analysis of the expression construct
ICH Q5C
Stability Testing of Biotechnological/Biological Products
ICH Q5D
Derivation and Characterisation of Cell Substrates Used for Production of Biotechnological/Biological Products
Erläutern Sie drei typische regulatorisch relevante Änderungen im „Life Cycle“.
· Zusätzliche Herstellstandorte
· Änderungen im Wirkstoff/Arzneimittel Herstellprozess
· Chargenvergrößerung
· Änderung in analytischen Methoden
· Änderungen in Spezifikationen des Packmaterials
· Erfüllung neuer regulatorischer Anforderungen
Welche Änderungskategorien bei der Regulation der Arzneimittelzulassung sind Ihnen bekannt?
· Nicht regulatorisch relevante Änderungen
· Do and tell: Änderungen, bei denen der Änderungsantrag nach der Implementierung eingereicht wird
· Tell and do: Änderungen, bei denen die Änderung nach der Einreichung des Änderungsantrags implementiert wird
· Tell and wait for approval: Änderungen, die erst nach Einreichen des Änderungsantrags und nach Zustimmung durch die Behörde implementiert werden.
Welche Nachweise sind bei einer Änderung des Herstellungsortes und der Herstellungsmenge zwingend erforderlich?
· Der Nachweis, dass die neuen Wirkstoffchargen die Spezifikation erfüllen.
· Der Nachweis, dass der Wirkstoff vom zusätzlichen Herstellstandort (2) keinen Einfluss auf die Qualität des Arzneimittels hat.
Was muss bei der regulatorischen Evaluierung einer Änderung berücksichtigt werden?
· In welchen Ländern ist die Änderung regulatorische relevant?
· Was ist die Änderungskategorie per Land?
· Was ist die Zulassungszeit per Land?
Was ist die FMEA und wofür wird diese Methode eingesetzt?
FMEA bedeutet Failure Mode and Effects Analysis. Diese Methode ist eine Entwicklungs- und planungsbegleitende System- und Risikoanalyse, um potenzielle Risiken in Systemen, Produkten und Prozessen zu finden. Sie wird eingesetzt, um frühzeitig im Produktentstehungsprozess Fehler und deren Ursachen im System und in der Konstruktion der Produkte zu identifizieren und zu beseitigen.
In Kap 8.2.1 wird die Regelung der Kommunikation mit Kunden gefordert. Welche Unterlagen können bei der Umsetzung hilfreich sein? Geben Sie 3 Beispiele.
· Werbematerial
· Anfragedokument/-bearbeitung
· Regelung zum Umgang mit Kundeneigentum und ggf.
· Notfallmaßnahmen
· Spezifische Kundenanforderung
· Produktspezifikation
· Umgang mit Beschwerden
· Beschwerde
· Produktbeschreibungen des Kunden
· Auftragsbestätigung
· Änderungswunsch des Kunden
· Reklamationsanalyse
· Auftragsänderungen
Beschreiben Sie was ein Lastenheft (URS) ist, was es beinhalten sollte und wie es sich von einem Pflichtenheft unterscheidet.
Ein Lastenheft oder eine User Requirement Specification bescheibt alle Anforderungen des Auftraggebers oder Kunden an ein Produkt oder eine Dienstleistung.
Das Lastenheft sollte die Daten des Auftraggebers, eine Beschreibung, was geliefert werden soll und wofür es eingesetzt werden soll, enthalten sowie eine genaue Beschreibung des Produkts und der damit zusammenhängenden Rahmenbedingungen incl. der gesetzlichen Vorgaben.
Das Lastenheft enthält die Forderungen des Auftraggebers. Ein Pflichtenheft dagegen enthält ähnliche Angaben, aber entspricht eher einem Angebot und wird vom Auftragnehmer verfasst.
Was ist nach Kap 8.2.4 bei der Umsetzung geplanter Änderungen zu beachten?
Zur Umsetzung der Änderungen müssen die Dokumente angepasst und die Mitarbeiter informiert werden.
Die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen ist für viele Unternehmen wichtig, um konkurrenzfähig zu bleiben. Auch die Entwicklung muss im QMS berücksichtigt werden. Nennen Sie drei Dokumente, die beim Nachweis der Entwicklungsplanung hilfreich sein können,
Projekt- und Ressourcenpläne
Ablaufdiagramme
Machbarkeitsanalysen
Meilensteinplänen
Mess- und Prüfpläne
Verifizierungs- und Validierungsvorgaben
Dokumente zur Risikoabschätzung
Verifizierungs- und Validierungsbesprechungen
Entwicklungsberichte
Freigabedokumente und Prüfaufzeichnungen
Nachweis der Entwicklungsergebnisse
Zeichnungen
Bestellvorgabedokumente
Prüfaufzeichnungen (für Produktion, Verifizierung und Validierung)
Abnahmebescheinigungen
Erklären Sie den Unterschied zwischen Verifizierung und Validierung.
Die Verifizierung beinhaltet die technische Überprüfung der Anforderungen.
Die Validierung dient der Überprüfung der Ergebnisse bzw. Produkte in der Anwendung.
(Bitte beachten Sie, dass die Verifizierung und Validierung bei der Testentwicklung eine andere Bedeutung hat)
Nach Kapitel 8.4 müssen extern bereitgestellte Prozesse, Produkte und Dienstleistungen der Anforderungen entsprechen und dahingehend gesteuert werden. Welche Fragen sollten dabei geklärt werden (nennen Sie 3)?
Gibt es ausgegliederte Prozesse und wie werden diese Prozesse sichergestellt?
Wie werden ausgegliederte Prozesse gesteuert?
Wie werden Anforderungen an Externe kommuniziert?
Welche externen Produkte/Dienstleistungen werden beschafft?
Welche gesetzlichen Anforderungen gibt es (Produkt, Dienstleistung)?
Welche Kriterien gibt es zur Auswahl, Beurteilung und Bewertung bzw. Entwicklung neuer und bestehender Lieferanten?
Gibt es eine Klassifizierung oder Einteilung von Lieferanten?
Worüber muss das Unternehmen externe Anbieter informieren? Nennen Sie 4 Punkte.
Das Unternehmen muss externe Anbieter darüber informieren…
welche Anforderungen es an die Produkte, Dienstleistungen und Prozesse stellt,
welche Anforderungen es an die Annahme und Freigabe von Produkten, Dienstleistungen, Prozessen, Methoden, Ausrüstung etc.stellt,
welche Anforderungen es an die Kompetenz und Qualifikation von Personal stellt,
wie es die erbrachte Leistung zu überwachen und zu kontrollieren gedenkt,
welche Verifizierungsaktivitäten das Unternehmen oder sein Kunde auf dem Betriebsgelände des externen Anbieters durchzuführen gedenkt.
Welche Unterlagen sind für die Prozesssteuerung relevant und wozu dienen diese Unterlagen? Erläutern Sie anhand von 4 Beispielen.
Wie werden die Vorgaben aus der betrieblichen Planung in der Produktion umgesetzt?
Wie werden Annahmekriterien für Produkte ermittelt und überwacht?
Welche Maßnahmen zur Verhinderung menschlicher Fehler werden umgesetzt und wie wird deren Wirksamkeit verifiziert?
Die Unterlagen dienen der Sicherstellung, dass die Produktion unter beherrschten Bedingungen durchgeführt wird.
· Maschinen- und Prozessfähigkeitsnachweis
· Prozessüberwachungsdaten
· Arbeitsplan mit Fertigungsschritten
· Maschineneinstelldaten
· Validierung von speziellen Prozessen
· Produktspezifikation mit Verifizierungs- und Validierungsvorgaben
· Verifizierung und Validierung von Fertigungsprozessen
· Geeignete Infrastruktur und Prozessumgebung
· Prozessbeschreibung
· Installationsplan
· Prüfplan (Control Plan)
· Qualifizierungsmatrix
· Maßnahmenkatalog
· Herstellungs- und Produktionsplan
· Auftragsliste
· Poka Yoke (Fehlervermeidungssystem)
· 4-Augen-Prinzip
Wie kann die Rückverfolgbarkeit eines Produktes sichergestellt werden?
Die Rückverfolgbarkeit eines Produkts kann durch eine eindeutige Kennzeichnung, beispielsweise durch einen Barcode, eine Seriennummer, eine Lotnummer oder eine Geräte-ID und eine lückenlose Dokumentation des Herstellungsprozessen sichergestellt werden
In Kapitel 8.5.3 werden die Anforderungen zum Umgang mit fremdem Eigentum behandelt. Was wird vom Unternehmen bei Beschädigung, Verlust, Falschbenutzung oder anderen Beeinträchtigungen von externem Eigentum gefordert?
Das Unternehmen muss den externen Anbieter / Kunden in Kenntnis setzen und dokumentierte Information über die Vorkommnisse aufbewahren.
Im Kapitel 8.5.5 wird auf die Tätigkeiten nach Lieferung eingegangen. Geben Sie zwei Beispiele für solche Tätigkeiten?
Gewähr- und Garantieleistungen
Entsorgung von alten Produkten/Verpackungen
Technischer Support
Welche Möglichkeiten hat ein Unternehmen mit nichtkonformen Ergebnissen umzugehen?
Antwort 1:
Die benannte Stelle muss entscheiden ob eine Korrektur; Aussonderung, Sperrung, Rückgabe oder Aussetzung der Bereitstellung von Produkten oder Dienstleistungen erfolgt; eine Benachrichtigung des Kunden veranlassen oder die Annahmen mit Sonderfreigabe autorisieren.
Antwort 2:
Die benannte Stelle entscheidet,
ob zugelieferte fehlerhafte Produkte an den Lieferanten zurückgesandt werden,
ob aussortiert oder nachgearbeitet wird,
ob in Absprache mit dem Kunden eine Sonderfreigabe erfolgt,
ob die als fehlerhaft festgestellten Teile für andere Zwecke verwendet werden können (Zurückstufung),
ob die als fehlerhaft festgestellten Teile als Ausschuss erklärt werden.
Wie muss ein Unternehmen mit als fehlerhaft identifizierten Produkten umgehen?
Das Unternehmen muss verlässlich dafür sorgen, dass als fehlerhaft erkannte Teile, Produkte oder Dienstleistungen weder wissentlich noch unwissentlich weiterverarbeitet, ausgeliefert oder erbracht werden.
Fehlerhafte Teile, Produkte oder Dienstleistungsergebnisse sind zu kennzeichnen, d.h. fehlerhafte Teile müssen ausgesondert, deutlich gekennzeichnet, und so gelagert werden, dass sie nicht aus Versehen wieder in den Fertigungsfluss gelangen können.
Im Kapitel 9 wird die messbare Bewertung der Leistung gefordert. Das Unternehmen muss dabei bestimmen, welche Daten dazu notwendig sind. Nennen sie 4 Beispiele für Daten, die zur Analyse des QMS geeignet sind.
Prozessfähigkeit (cpk)
Anzahl von Nichtkonformitäten
Ausschussraten und Nacharbeitsquote
Einhalten von Lieferterminen (on-time delivery)
Kundenzufriedenheitsauswertungen
Soll-Ist-Vergleich (Projektmanagement)
Was versteht man unter Prozessfähigkeit und wozu dienen die Prozessfähigkeits-Indices?
Unter der Prozessfähigkeit versteht man, wie gut ein Prozess bzw. dessen Ergebnis (Output) mit der Anforderung (Kundenwunsch) übereinstimmt.
Dabei kann mit Hilfe des Prozessfähigkeits-Index der die Leistungsfähigkeit eines Prozesses eindeutig beschrieben werden, mehrere Prozesse mit dem gleichen Output einfach miteinander verglichen werden und die Verbesserungen von Prozessen aufgezeigt werden.
Was fordert die ISO 9001:2015 im Kapitel 9.2 Interne Audits hinsichtlich der Auditoren?
Die Norm fordert die Objektivität und Unparteilichkeit der internen Auditoren, d.h. Auditoren dürfen nicht in den zu auditierenden Bereichen tätig sein.
Wie lässt sich die im Kapitel 9.3 geforderte Managementbewertung von der Geschäftsführung sinnvoll jährlich einbinden und welche Bewertungsgrundlagen (mindestens 2) können bei der Bewertung herangezogen werden?
Die Geschäftsführung kann die Managementbewertung in den Rückblick auf das vergangene Geschäftsjahr, die jährlichen Strategieworkshops oder in die Unternehmensplanungsrunde einbinden.
Es können beispielsweise Kundenfeedback, Prozessleistungen, Verbesserungswünsche und die Ergebnisse von Audits können dabei werden als Bewertungsgrundlage herangezogen.
Welche Maßnahmen muss ein Unternehmen beim Auftreten einer Nichtkonformität ergreifen (nennen Sie 5 Punkte)? .
• die Nichtkonformität überprüfen
• Ursachen ermitteln
• herausfinden, ob ähnlich gelagerte Nichtkonformitäten bereits vorgekommen sind
• herausfinden, ob ähnlich gelagerte Nichtkonformitäten möglicherweise vorkommen können
• notwendige Maßnahmen einleiten und die Wirksamkeit jeder eingeleiteten Maßnahme überprüfen
• wenn notwendig, Änderungen am QMS vornehmen
• wenn notwendig, die in der Vergangenheit ermittelten Risiken und Chancen aktualisieren.
• dokumentierten Informationen aufbewahren, die mindestens die Art des Fehlers, jeder getroffenen Maßnahme und die Ergebnisse der Maßnahmen aufführt.
1. Für welchen Bereich der Arzneimitteleintwicklung gelten die Good manufacturing practice (GMP)-Regeln.
o Research and Development (R&D)
o Pre-clinical Development
o Clinical Studies
· Production and Manufacturing
o Storage
o Distribution
1. Wie ist der Begriff Arzneimittel in AMG § 2 Absatz 1 definiert?
Arzneimittel sind Stoffe oder Zubereitungen aus Stoffen,
1. die zur Anwendung im oder am menschlichen oder tierischen Körper bestimmt sind und als Mittel mit Eigenschaften zur Heilung oder Linderung oder zur Verhütung menschlicher oder tierischer Krankheiten oder krankhafter Beschwerden bestimmt sind oder
2. die im oder am menschlichen oder tierischen Körper angewendet oder einem Menschen oder einem Tier verabreicht werden können, um entweder
a) die physiologischen Funktionen durch eine pharmakologische, immunologische oder metabolische Wirkung wiederherzustellen, zu korrigieren oder zu beeinflussen oder
b) eine medizinische Diagnose zu erstellen.
Orden Sie die Zuständigkeiten den folgenden Behörden zu.
BfArM (Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte)
PEI (Paul-Ehrlich-Institut)
EMA (European Medicine Agency)
FDA (Food and Drug Administration)
RPs (Regierungspräsidien)
1. Zulassung von Arzneimitteln und Medizinprodukten in Deutschland (BfArM)
2. Überwachung der GMP-Konformität (RPs)
3. Zulassung von Arzneimitteln und Medizinprodukten in Europa (EMA)
4. Erteilung von Einfuhrerlaubnissen in Deutschland (RPs)
5. Zulassung von Impfstoffen, Seren und Blutprodukten in Deutschland (PEI)
6. Zulassung von Impfstoffen in Europa (EMA)
7. Genehmigung klinischer Prüfungen (BfArM/PEI)
8. Weltweite Zulassung von Impfstoffen (-)
9. Kontrolle der Pharmakovigilanz in Deutschland (BfArM/PEI)
10. Erteilung von Herstellerlaubnissen in Deutschland (RPs)
1. Beschreiben Sie die Unterschiede zwischen Teil I, Teil II,Teil III und Teil IV des EU-GMP-Leitfadens. Was ist in den Teilen jeweils enthalten?
Teil I des Leitfadens enthält die grundlegenden Anforderungen für Arzneimittel.
Teil II enthält die Anforderungen der Guten Herstellpraxis für Wirkstoffe.
Teil III enthält weitere GMP-Relevante Dokumente, u.a. die ICH Guidelines Q9 und Q10.
Teil IV enthält die GMP-Regelungen zu ATMPs
1. Was ist in den Anhängen des EU-GMP-Leitfadens geregelt? Nennen Sie 3 Beispiele.
Anhang 1 – Herstellung von sterilen Arzneimitteln
Anhang 2 – Herstellung von biologischen Arzneimitteln zur Anwendung bei Menschen
Anhang 3 – Herstellung von radioaktiven Arzneimitteln
Anhang 4 – Herstellung von Tierarzneimittel (außer Tierimpfstoffen)
Anhang 5 – Herstellung von Tierimpfstoffen
Anhang 6 – Herstellung von medizinischen Gasen
Anhang 7 – Herstellung von pflanzlichen Arzneimitteln
Anhang 8 – Proben von Ausgangs- und Packmaterial
Anhang 9 – Herstellung von Liquida, Cremes und Salben[2]
Anhang 10 – Herstellung von Aerosolen
Anhang 11 – Computergestützte Systeme
Anhang 12 – Verwendung von ionisierenden Strahlen für die Arzneimittelherstellung
Anhang 13 – Herstellung von Prüfpräparaten
Anhang 14 – Herstellung von Produkten, die aus menschlichem Blut oder menschlichem Plasma gewonnen werden
Anhang 15 – Qualifizierung und Validierung
Anhang 16 – Chargenzertifizierung und -freigabe durch die sachkundige Person
Anhang 17 – Parametrische Freigabe
Anhang 18 – (seit 2005, in Teil II überführt) Gute Herstellungspraxis für Wirkstoffe
Anhang 19 – Referenz- und Rückstellmuster
Anhang 20 – (seit 2011, in Teil III überführt) Qualitätsrisikomanagement
Welche Ziele verfolgt die ICH (International Council for Harmonisation of Technical Requirements for Pharmaceuticals for Human Use) ?
Das ICH erarbeitet einheitliche, empfehlende Guidelines für die Bewertung der Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Arzneimitteln zur Harmonisierung der pharmarelevanten Richtlinien in Europa, den USA und Japan.
Das Ziel des ICH ist die Harmonisierung der Beurteilungskriterien von Human-Arzneimitteln als Basis der Arzneimittelzulassung in Europa, den USA und Japan.
1. In welchen Dokumenten und Guidelines findet man Regelungen, die den GMP-Regeln des EU-Leitfadens entsprechen. Nennen Sie 3 Beispiele?
Vergleichbare GMP-Regeln findet man in den ICH-Guidelines, in den PIC-Guidelines und in den CFR Dokumenten.
Formulieren Sie drei Hauptziele der GMP-Regeln um die Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Arzneimitteln sicherzustellen?
1. Vermeidung jeglicher Art von Kontamination, d.h. Verunreinigungen chemischer, physikalischer oder mikrobieller Art, die durch die Umweltbedingungen, den Menschen, die Anlage oder den Produktionsprozess verursacht werden können
2. Reproduzierbarkeit des Produktionsprozesses, d.h. dass eine ausreichende Kenntnis über die Anlage und das Verfahren sowie dessen Beherrschung vorliegen muss.
3. Rückverfolgbarkeit des Produktionsprozesses, d.h. es muss eine vollständige und lückenlose Dokumentation vorliegen.
Was bedeutet der Begriff „Compliance“ hinsichtlich der GMP-Anforderungen und welche Ziele hat die Compliance? Nennen Sie mindestens 4 Ziele.
Der Begriff „Compliance“ bedeutet, dass die Produktentwicklung gemäß der behördlichen, gesetzlichen und wissenschaftlich-technischen Anforderungen erfolgt.
Ziele der Compliance sind dabei, die Vermeidung von Verwechslungen, Kontaminationen und Kreuzkontaminationen, die Anlagen- und Prozesssicherheit, die fortlaufende Schulung der Mitarbeiter, die Spezifikationskonformität, die Nachvollziehbarkeit und Rückverfolgbarkeit aller Prozesse und die lückenlose Dokumentation.
Welche Aufgaben hat die Sachkundige Person „Qualified Person“ nach den EU-GMP-Leitlinien?
Die QP ist mit der Umsetzung der europäischen GMP-Richtlinie vollumfänglich für die Qualität der Produkte am Markt verantwortlich. Sie hat die Chargen vor dem Inverkehrbringen zu zertifizieren.
(Das AMG §19 verlangt: „Die sachkundige Person nach § 14 ist dafür verantwortlich, dass jede Charge des Arzneimittels entsprechend den Vorschriften über den Verkehr mit Arzneimitteln hergestellt und geprüft wurde“)
Wie sind die grundsätzlichen gesetzlichen Anforderungen an die Qualifikation als QP nach AMG § 15 Absatz 1 und 2?
Die gesetzlichen Anforderungen an die Qualifikation als QP sind die Approbation als Apotheker (AMG § 15,1.1) oder das Zeugnis über eine nach abgeschlossenem Hochschulstudium der Pharmazie, der Chemie, der Biologie, der Human- oder der Veterinärmedizin abgelegte Prüfung (AMG § 15,1.2) in Verbindung mit § 15,2 sowie eine mindestens zweijährige praktische Tätigkeit auf dem Gebiet der qualitativen und quantitativen Analyse sowie sonstiger Qualitätsprüfungen von Arzneimitteln ( AMG § 15,1).
Erläutern Sie was ein Validierungsmasterplan ist, welche Bedeutung ein solcher Plan hat und welche Schritte dabei beschrieben werden (mindestens 3 Schritte).
Ein Validierungsplan (VMP) beschreibt die Schritte nach denen eine Prozessvalidierung durchzuführen ist. Der Plan muss die regulatorischen Vorgaben zur Erstellung von Validierungsplänen erfüllen (siehe EU-GMP-Leitfaden, FDA, PIC/S usw.) und die darin vorgeschlagenen Methoden müssen mit entsprechenden Arbeitsanweisungen zur Validierung konform sein.
Der VMP stellt sicher, dass unter denselben Bedingungen immer das beabsichtigte Ergebnis erzielt wird.
Der VMP beschreibt in der Regel die folgenden Schritte: Erstellung einer Risikoanalyse, Durchführung der Qualifizierung (DQ, IQ, OQ, PQ), Durchführung der Validierung (Prozessvalidierung, Reinigungsvalidierung, Methodenvalidierung u.ä.) und die Vorgaben zur Erstellung eines Abschlussberichts.
Erklären Sie die Begriffe Design Qualification (DQ), Installation Qualification (IQ), Operational Qualification (OQ) und Performance Qualification (PQ) am Beispiel eines neuen benötigten Gerätes.
Für die DQ wird ein dokumentierter Nachweis gefordert, dass die geplante Auslegung des Geräts für den beabsichtigten Verwendungszweck geeignet ist.
In der IQ wird geprüft (verifiziert), dass das Gerät mit den Herstellerangaben übereinstimmt und so angeschlossen werden kann, wie vorab geplant und beschrieben.
In der Funktionsqualifizierung (OQ) wird geprüft, ob das Gerät seine geplante Funktion im vorgesehenen Betriebsbereich erfüllt und erwartungsgemäß funktioniert.
In der Leistungsqualifizierung (PQ) wird geprüft, ob das Gerät im genehmigten Prozess die Produktspezifikation gewährleistet und reproduzierbare Ergebnisse liefert.
Welche Reinraumklassen nach EU-GMP-Leitfaden gibt es, wozu dienen diese Reinraumklassen und wie unterscheiden sie sich?
Der EU-GMP-Leitfaden legt den Fokus auf mikrobiologische Verunreinigungen und ist deshalb für die pharmazeutische Industrie und Forschung besonders relevant.
Im EU-GMP Leitfaden, Annex 1 für die Herstellung steriler Arzneimittel sind die Reinraumklassen festgelegt. Hier werden vier Reinraumklassen von A bis D definiert, wobei A die strengsten Vorgaben umfasst. Die Reinraumklassen unterscheiden sich hinsichtlich der maximal erlaubten Partikelzahl pro Kubikmeter Luft.
Beschreiben Sie den Unterschied zwischen Validierung und Qualifizierung und nennen Sie die wichtigsten Normen und Richtlinien zum Thema Validierung und Qualifizierung.
Die Qualifizierung ist ein dokumentierter Nachweis, dass Ausrüstungsgegenstände für den vorgesehenen Zweck geeignet sind, einwandfrei arbeiten und zu den erwarteten Ergebnissen führen. Qualifizierungen sind immer ausrüstungsbezogen.
Die Validierung ist ein dokumentierter Nachweis, dass Prozesse innerhalb festgelegter Grenzen zu den erwarteten Ergebnissen führen. Validierungen sind immer Prozessbezogen.
Die wichtigsten Normen und Richtlinien sind…
· EU-GMP Leitfaden – Anhang 15
· PIC/S-Dokument PI 006-2
· Aide Memoire 07121104
Nennen Sie 4 Beispiele für validierungspflichtige Prozesse.
Herstellungsprozesse
Sterilabfüllungen von Produktlösungen
Analysemethoden
Reinigungen von Geräten
Sterilisationsprozesse im Autoklaven
Kühltransporte temperaturempfindlicher Substanzen
Was ist bei Änderungen an qualifizierten und validierten Systemen zu beachten? Beschreiben Sie die Vorgehensweise bei Änderungen in mindestens 3 Schritten.
Bewertung:
Vor der Änderung muss ein Antrag gestellt werden, in dem die Änderung bewertet (minor, major, critical) und die Auswirkungen auf die Produktqualität berücksichtigt werden. Zusätzlich müssen Maßnahmen im Zusammenhang der Änderung (Requalifizierung und Revalidierung) geprüft werden.
Genehmigung:
Die Änderung ist von den zuständigen Stellen im Unternehmen (Leiter Herstellung, Leiter Qualitätskontrolle, Qualitätssicherung) zu genehmigen und ggf.den Zulassungsbehörden mitzuteilen.
Nachkontrolle:
Es muss eine Überprüfung der durchgeführten Maßnahmen erfolgen.
Wurde nicht nach den Vorgaben vorgegangen, liegt eine Abweichung vor. Nach der Beurteilung der Auswirkungen kommt häufig ein CAPA-Prozess zum Einsatz. Was bedeutet das in diesem Zusammenhang?
CAPA steht für „Corrective and Preventive Action“. Bei diesem Prozess wird einerseits festgelegt, was getan werden muss, um die Abweichung zu beseitigen und andererseits Maßnahmen erarbeitet und beschrieben, die verhindern, dass die Abweichung erneut auftritt. Nachfolgend müssen die Maßnahmen überprüft werden.
Erläutern Sie anhand von 4 Kriterien welche Aufgaben eine gute Dokumentation im Herstellungsprozess nach GMP hat.
Eine gute Dokumentation …
· muß die Nachvollziehbarkeit der Daten sicherstellen,
· dient der Vermeidung von Fehlern durch Festlegung der Abläufe (Arbeits- und Verfahrensanweisungen, SOPs),
· stellt die reproduzierbare Steuerung von Prozessen sicher,
· sorgt für eine klare Übernahme und Zuordnung von Verantwortlichkeiten durch Unterschriften.
Was ist bei einer guten Dokumentationspraxis verboten?
· Vor- und Rückdatierungen
· Notizen auf Zetteln, die später ins Protokoll übertragen werden
· Eintragungen mit Bleistift
· Unkenntlichmachen von Eintragungen
Eintragungen durch Dritte auf Zuruf
Welche Kriterien muss eine SOP erfüllen? Nennen Sie 4 Kriterien.
Eine SOP sollte…
· schriftlich,
· detailliert,
· chronologisch und
· freigegeben
…sein.
Weitere Kriterien: verständlich, standardisiert, aktuell, verfügbar, versionskontrolliert
Wer ist für die Schutzkleidung am Arbeitsplatz verantwortlich.
Der Unternehmer hat seine Beschäftigten im Labor mit Schutzausrüstung zu versorgen.
Nennen Sie drei Ansprüche, die ein Laborkittel zu erfüllen hat.
1. mindestens 35 % Baumwolle.
2. lange Ärmel.
3. Druckknöpfe.
Nennen Sie drei Felder, in dem der Brandschutz untergliedert ist.
1. Druckgasflaschen im Brandfall.
2. Brandbekämpfung von Personenbränden.
3. Handhabung von Feuerlöschern.
Wann kann auf das Tragen einer Schutzbrille verzichtet werden?
Wenn eine Augengefährdung dauerhaft sicher ausgeschlossen werden kann und dies in der Gefährdungsbeurteilung dokumentiert wurde.
Welche Genussmittel dürfen in Laboratorien in denen mit Gefahrstoffen gearbeitet wird nicht
Alle, Tabak, Schnupftabak, Alkohol, usw.
Durch was sind die R- und S-Sätze in der CLP-Verordnung ersetzt worden?
Durch H- und P-Sätze.
Was ist in Bezug auf Kontaminationsverschleppung mittels Kleidung zu achten?
Arbeitskleidung, die mit Gefahrstoffen verunreinigt sein kann, darf nur in Arbeitsräumen oder an Arbeitsplätzen im Freien und nicht in sauberen Bereichen getragen werden. Arbeits- und Schutzkleidung, die bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen getragen wird, ist vom Unternehmer zu reinigen.
Wann bedarf es bei Arbeiten mit Gefahrstoffen keiner arbeitsmedizinischen Vorsorge?
Bei Tätigkeiten mit geringer Gefährdung
In welchen Rechtsverordnungen werden die Kennzeichnung von Gefahrstoffen angeornedt?
Gefahrstoffverordnung, CLP Verordnung
Warum sind gepuderte Latexhandschuhe verboten?
Das Puder ruft in Verbindung mit Wasserdampfdestillation Allergien hervor.
Nennen Sie drei Anforderungen an Laborschuhwerk.
Fest, geschlossen, trittsicher.
Was versteht man unter Kontaminationsverschleppung in Bezug auf Handschuhe?
getragene Handschuhe können mit Gefahrstoffen kontaminiert sein. Man sollte daher keine Türklinken usw. mit Handschuhen anfassen.
In welchen Ausnahmefällen ist offenes Verdampfen von brennbaren Flüssigkeiten erlaubt?
Offenes Verdampfen brennbarer Flüssigkeiten darf nur im Abzug mit geschlossenem Frontschieber erfolgen.
Was ist bei der Beseitigung von Abfällen, die nicht durch Dritte entsorgt werden können, zu berücksichtigen?
Diese Abfälle sind im Laboratorium gefahrlos zu vernichten oder in eine transportfähige Form umzuwandeln. Die Arbeitsplätze sind mindestens einmal jährlich auf gefährliche Abfälle hin zu prüfen.
Im Anhang IV der GefahrstoffVO standen Stoffe und Zubereitungen, die einem Verbot oder Beschränkung unterlagen. Durch welche Verordnung wurde Anhang IV ersetzt?
REACH Verordnung
Was ist Ergonomie?
Ergonomie ist die Wissenschaft von der Gesetzmäßigkeit menschlicher bzw. automatisierter Arbeit.
Ziel der Ergonomie ist es, die Arbeitsbedingungen räumlich und zeitlich so zu optimieren, dass das Arbeitsergebnis (qualitativ und wirtschaftlich) optimal wird und die arbeitenden Menschen möglichst wenig ermüden oder gar geschädigt werden, auch wenn sie die Arbeit über Jahre hinweg ausüben.
Was ist beim Befüllen von Abfallkannen zu beachten?
Die einzelnen Abfallarten sind getrennt so zu sammeln, dass gefährliche Reaktionen ausgeschlossen sind. Sammelbehälter sollen nicht völlig gefüllt werden. Sie müssen regelmäßig entleert oder entsorgt werden.
Was können Sie zur Mengenbegrenzung von brennbaren Flüssigkeiten im Labor sagen?
An Arbeitsplätzen dürfen brennbare Flüssigkeiten mit Flammpunkt unter 55 °C für den nur in Behältnissen von höchstens 1 l aufbewahrt werden. Bereithalten in nicht bruchsicheren Behältnissen bis zu 5 l bzw. in sonstigen Behältnissen bis zu 10 l ist an geschützter Stelle zulässig.
Was ist bei Reparaturtätigkeiten laborfremder Personen des gleichen Betriebs zu beachten?
Sie werden genauso behandelt wie externes Personal. Tätigkeiten von Laborfremden sind in Laboratorien nur zulässig, wenn entweder vor Aufnahme der Beschäftigung die von einem Laboratorium ausgehenden Gefahren vorher beseitigt oder geeignete Schutzmaßnahmen festgelegt wurden.
Im Falle eines Unfalls in Bezug auf Gefahrstoffe sind der zuständigen Behörde welche Angaben zu
1. das Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung und die der Beurteilung zugrunde liegenden Informationen einschließlich der Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung, 2. die Tätigkeiten, bei denen Versicherte tatsächlich oder möglicherweise gegenüber Gefahrstoffen exponiert worden sind, und
3. die Anzahl dieser Versicherten,
4. die nach § 13 des Arbeitsschutzgesetzes verantwortlichen Personen,
5. die durchgeführten Schutz- und Vorsorgemaßnahmen einschließlich der Betriebsanweisungen.
Nennen Sie drei in der DGUV 213/850 angegebenen explosionsgefährlichen Substanzklassen.
Knallsilber, Perchlorate, Acetylide
Nennen Sie fünf Tätigkeiten im Labor, die in den speziellen Betriebsbestimmungen der DGUV 213/850 festgehalten sind.
1. Umgang mit ionisierender Strahlung.
2. Tätigkeiten mit explosionsgefährlichen Stoffen.
3. Tätigkeiten mit selbstentzündlichen Stoffen.
4. Arbeiten im Vakuum.
5. Trocknen von Lösungsmitteln.
Wie ist eine Acetylenflasche bzw. Argonflasche farblich gekennzeichnet?
Acetylenflasche: grün mit kastanienbrauner Schulter Argonflasche: leutend grün mit dunkelgrüner Schulter
Nennen Sie fünf Technische Schutzmaßnahmen, die in der DGUV 213/850 genannt werden.
1. Abständen zwischen Arbeitstischen.
2. Fluchtwege Anzahl von Türen.
3. Not und Augenduschen.
4. Anforderungen an Lüftungsanlagen und Abzüge.
5. Breite von Durchgängen.
Was ist bei einer Inbetriebnahmeprüfung eines Labors besonders zu beachten?
Ausführliche Sichtprüfung, Überprüfung Zu- und Abluft, Einstellung von Funktionskontrolleinheiten, Wirksamkeit der Alarmeinrichtungen und brandschutztechnische Einrichtungen.
In welchen Zeitabständen müssen technische Schutzmaßnahmen überprüft werden?
Mindestens alle drei Jahre.
In welchem zeitlichen Abstand müssen Not- und Augenduschen überprüft werden? Warum ist der zeitliche Abstand hier so kurz?
Es erfolgt eine monatliche Überprüfung. Schwankende Wasserdruckverhältnisse und Verkalkungen sollen öfters überprüft werden. Weiterhin soll das Wasser in den Rohrleitungen nicht zu lange abstehen.
Unter welchen Voraussetzungen muss man Abzüge nur alle drei Jahre überprüfen?
Es muss eine Dauerüberwachungsanlage mit optischen und akustischen Warnzeichen vorhanden sein.
Was bedeuten die Farbkennzeichnungen gelb, grün und grau bei Laborarmaturen?
gelb: brennbare gasförmige Kohlenwasserstoffe
grün: Wasser
grau: Vakuum
Regulation concerning the Registration , Evaluation , Authorisation and Restriction of Chemicals
Europäische Chemikalienverordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe
Was hat sich mit REACH im Vergleich zum alten Recht verändert?
Nach altem Recht mussten die Behörden die Sicherheit von Chemikalien prüfen. Neu ist, dass Hersteller und Importeure von Chemikalien jetzt mit der Registrierung Daten vorlegen und die von den Stoffen ausgehenden Risiken selbst bewerten müssen. Dabei gilt: „Keine Daten – Kein Markt“.
Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben Informationrecht.
Wie evaluiert die ECHA die eingereichten Registrierungsunterlagen?
Sämtliche Registrierungsunterlagen prüft die ECHA auf Vollständigkeit. Für weitere fünf Prozent aller Registrierungsunterlagen prüft die ECHA , ob sie den Anforderungen für Registrierungen entsprechen.
Welche Registrierungsdaten eines Stoffes sind nicht öffentlich verfügbar?
Betriebs und Geschäftsgeheimnisse.
Welche Behörde ist auf europäischer Ebenen für die Umsetzung der REACH VO verantwortlich?
Europäische Chemikalienagentur (ECHA) in Helsinki.
Welche Sachverhalte möchte die ECHA bei der Registrierung eines Stoffes besonders klären?
Daten zum Verbleib in der Umwelt, zur Anreicherung in Organismen und zur Toxizität
Was sind SVHC und welche Kriterien müssen Stoffe erfüllen um als SVHC deklariert zu werden?
SVHC = Besonders Besorgnis erregende Stoffe. Mindestens eines folgender Kriterien muss erfüllt sein:
1. krebserregend, erbgutverändernd oder fortpflanzungsgefährdend.
2. giftig und langlebig in der Umwelt und in Organismen anreichernd.
3. sehr langlebig in der Umwelt und sehr stark in Organismen anreichernd.
4. ähnlich besorgniserregende Eigenschaften (z.B. hormonelle Wirkung).
Welche Bundesstelle bewertet für REACH die Umweltrisiken von Chemikalien?
UBA Umweltbundesamt.
Erläutern Sie die einzelnen Schritte, die zur Zertifizierung nach ISO 9001 nötig sind.
· Auswahl einer akkreditierten Zertifizierungsstelle
· Vertragsabschluss mit der akkreditierten Zertifizierungsstelle
· Voraudit (optional)
· Zusammenstellung und Prüfung der Unterlagen
· Durchführung eines Zertifizierungsaudits
· Erteilung eines Zertifikats
· Durchführung jährlicher Überprüfungen
· Rezertifizierung nach 3 Jahren
Die GLP-Grundsätze finden Anwendung auf die nicht-klinischen Sicherheitsprüfungen von Prüfgegenständen in verschiedenen Produktkategorien. Nennen Sie 4 Beispiele für solche Produktkategorien.
Arzneimittel
Pflanzenschutzmitteln und Bioziden
kosmetischen Mitteln
Tierarzneimitteln
Lebensmittelzusatzstoffen
Futtermittelzusatzstoffen
Industriechemikalien
Sprengstoffe
Medizinprodukte
Elektronische Produkte
Erklären Sie die Bedeutung der OECD-Konsensus-Dokumente und inwiefern diese in die deutsche Gesetzgebung (Gesetze und Verordnungen) aufgenommen wurden.
Die OECD-Konsensus Dokumenten enthalten die Anforderungen an die GLP. Diese international anerkannten Anforderungen müssen bei der nicht-klinischen Prüfung von Substanzen eingehalten werden. Verankert sind diese Anforderungen im deutschen ChemG §19 a) - d) und in der ChemVwV-GLP sowie im Arzneimittelgesetz, im Sprengstoffgesetz, im Lebens- und Bedarfsmittelgesetz, im Futtermittelgesetz und im Pflanzenschutzgesetz.
Welche Aufgaben hat die GLP-Bundesstelle und wo hat sie ihren Sitz
Die GLP-Bundesstelle hat ihren Sitz im BfR und ist auf der Basis der ChemVwV-GLP zuständig für die Koordinierung und Harmonisierung GLP-relevanter Fragen im nationalen und internationalen Bereich sowie in der Überwachung bestimmter GLP-Prüfeinrichtungen im In- und Ausland.
Das 1. OECD-Dokument zu GLP beinhaltet die GLP-Grundsätze. Beschreiben Sie was in den 10 Kapiteln des Abschnitts II dieser Grundsätze geregelt ist.
1. Organisation und Personal
2. Qualitätssicherung
3. Räumlichkeiten und Einrichtungen
4. Geräte, Materialien und Reagenzien
5. Prüfsysteme
6. Prüf- und Referenzgegenstände
7. SOPs
8. Prüfungsablauf
9. Prüfbericht
10. Archivierung
Nach welchen Prüfkategorien kann in Deutschland zertifiziert werden?
Prüfkategorien:
1) Prüfungen zur Bestimmung der physikalisch-chemischen Eigenschaften und Gehaltsbestimmungen
2) Prüfungen zur Bestimmung der toxikologischen Eigenschaften
3) Prüfungen zur Bestimmung der erbgutverändernden Eigenschaften
4) Ökotoxikologische Prüfungen zur Bestimmung der Auswirkungen auf aquatische und terrestrische Organismen
5) Prüfungen zum Verhalten im Boden, im Wasser und in der Luft; Prüfungen zur Bioakkumulation und zur Metabolisierung
6) Prüfungen zur Bestimmung von Rückständen
7) Prüfungen zur Bestimmung der Auswirkungen auf Mesokosmen und natürliche Ökosysteme
8) Analytische Prüfungen an biologischen Materialien
9) Sonstige Prüfungen
Wer kann in Deutschland GLP-Bescheinigungen ausstellen?
Die zuständigen Landesbehörden stellen GLP-Bescheinigungen aus.
Wozu dient die Europäische Verordnung 440/2008/EG und was ist jeweils in den Teilen A, B und C der Verordnung beschrieben?
Die VO 440/2008/EG dient der Festlegung von Prüfmethoden zur Registrierung, Bewertung, und Beschränkung chemischer Stoffe.
Teil A beschreibt Methoden zur Bestimmung der physikalisch chemischen Eigenschaften
Teil B beschreibt die Methoden zur Bestimmung der Toxizität und sonstiger Auswirkungen auf die Gesundheit
Teil C beschreibt die Methoden zur Bestimmung der Ökotoxizität
Welcher Zusammenhang besteht zwischen den Prüfmethoden in der VO 440/2008/EG und OECD Leitlinien?
Die in der europäischen Verordnung aufgeführten Prüfungen entsprechen den OECD-Leitlinien für das Testen von Chemikalien. In der Verordnung wird für jede beschriebene Prüfmethode jeweils auf die entsprechende OECD-Leitlinie verwiesen. Bei den OECD Leitlinien handelt es sich um international anerkannte Prüfmethoden.
Beschreiben Sie kurz den Ames-Test zur Rückmutation von Bakterien. Wo ist dieser Test als Prüfmethode in der VO 440/2009/EG beschrieben und welchem OECD-Test entspricht diese Methode?
Der Ames-Test ist ein Rückmutationstest unter Verwendung von Bakterien zum Nachweis von mutagenen Eigenschaften einer Prüfsubstanz. Er wird in-vitro durchgeführt.
Dabei werden Bakterienstämme des Typs Salmonella typhimurium oder Escherichia coli eingesetzt, die aufgrund eines defekten Gens nicht in der Lage sind Histidin zu synthetisieren, welches sie zum Wachstum benötigen.
Die Bakterien werden auf Histidin-freien Nährböden ausplattiert, auf denen nur rückmutierte Bakterien wachsen können. Die Zugabe von mutagen wirksamen Substanzen kann eine Rückmutation bewirken, so dass die Bakterienstämme fähig sind, Histidin zu synthetisieren und sich auch ohne Histidinzufuhr von außen zu vermehren.
Die eingesetzten Bakterienstämme reagieren mit unterschiedlicher Spezifität gegenüber Mutagenen. Daher ist es für die Erkennung von Mutagenen nötig, mehrere unterschiedliche Teststämme und Referenzsubstanzen einzusetzen.
Geeignete Prüfmethoden:
Der Rückmutationstest kann nach der in der Prüfmethoden-Verordnung (EG) Nr.440/2008 im Teil B beschriebenen Prüfmethode B.13/14 erfolgen, die der OECD-Leitlinie 471 entspricht.
Wann traten die MDR und die IVDR in Kraft und ab wann waren diese Richtlinien verpflichtend anzuwenden?
Beide Richtlinien traten 2017 in Kraft. Die MDR ist seit Mai 2021 verpflichtend und die IVDR ist seit Mai 2022 verpflichtend.
Was regelt die IVDR?
Die IVDR regelt das Inverkehrbringen, die Vermarktung und die Inbetriebnahme von In-vitro-Diagnostika (IVD) in der Europäischen Union (EU).
Wann kann eine Schere ein Medizinprodukt sein?
Eine Schere kann ein Medizinprodukt sein, wenn in der Zweckbestimmung (engl. Intended purpose) der Schere die Verwendung, beispielsweise als chirurgisches Instrument in einem OP-Saal festgelegt ist.
Wo findet man die Klassifizierungsregeln für Medizinprodukte?
Im Anhang VIII der Medizinprodukte-Verordnung (MDR).
Nennen Sie 3 Beispiele, von denen die Klassifizierung von Medizinprodukten abhängig sein kann?
· ob das Produkt invasiv ist (also Kontakt mit dem menschlichen Körper hat oder gar in diesen eindringt),
· wie und wie lange diese invasive Prozedur stattfindet,
· ob es sich um ein aktives Produkt handelt (das z.B. elektrische Energie benötigt)
· ob es an lebenskritischen Organen Anwendung findet.
Die In-vitro-Diagnostika-Verordnung (IVDR) definiert vier verschiedene Klassen (A, B, C und D). Für welche der Klassen wird eine Konformitätsprüfung durchgeführt werden und für welche Klassen wird für die Prüfung eine „Benannte Stelle“ benötigt ?
Eine Konformitätsprüfung wird für alle Klassen benötigt. Bei allen Produkten der Klassen B bis D und bei sterilen Klasse-A-Produkten die Einbeziehung einer Benannten Stelle in das Konformitätsbewertungsverfahren
notwendig.
Was gilt für die Zulassung von Medizinprodukten und In-vitro-Diagnostika in der EU?
In Europa gibt es eigentlich keine Zulassung von Medizinprodukten, sondern eine Konformitätsbewertung durch den Hersteller. Er bescheinigt sich im Erfolgsfall die Konformität seines Produkts mit den grundlegenden Sicherheits- und Leistungsanforderungen durch das Anbringen des CE-Zeichens selbst. Allerdings bedarf es meist einer Benannten Stelle, die Zertifikate ausstellt, welche wiederum die Voraussetzung für die CE-Kennzeichnung sind.
Wann ist bei Medizinprodukten die Einbeziehung einer „Benannten Stelle“ notwendig?
Die Einbeziehung einer Benannten Stelle ist notwendig, sobald das Produkt eine Messfunktion hat, steril ist, zu den wiederverwendbaren chirurgischen Instrumenten zählt oder in die Klassen IIa, IIb oder III fällt.
Welche Gesetze und Verordnungen lösen das Medizinprodukte-Gesetz und die Medizinprodukterichtlinie (MDD) seit Mai 2021 ab?
Die MDR löst die MDD ab und das Medizinprodukterecht-Durchführungsgesetz (MPDG) löst das MPG ab.
Was versteht man unter einer Methodenvalidierung?
Eine Methodenvalidierung die Gesamtheit der Maßnahmen (Planung, Ausführung und Dokumentation), die die Gültigkeit einer analytischen Methode beweisen.
Eine Methodenvalidierung ist der dokumentierte Nachweis, dass eine analytische Methode zum erwarteten (wahren) Ergebnis führt.
Welche Methoden müssen laut GMP bei der Arzneimittelherstellung validiert, bzw im Falle von Arzneibuchmethoden verifiziert werden?
Gemäß GMP muss jede Methode, die für die Freigabe- und / oder Stabilitätsprüfung von Arzneimitteln in einem Qualitätskontrolllabor eines pharmazeutischen Unternehmens verwendet wird, validiert oder im Falle von Arzneibuchmethoden verifiziert werden, bevor sie für die Routineanalyse verwendet werden darf.
Welchen Titel trägt die ICH Q2(R1) Guideline und welche Bedeutung hat diese Richtlinie?
Der Titel der ICH Q2(R1) Richtlinie lautet „Validierung analytischer Verfahren: Text und Methodik“. Dabei handelt es sich um die wichtigste Leitlinie für die analytische Methodenvalidierung bei der Arzneimittelherstellung. In der Leitlinie wird die Methodenvalidierung für Methoden beschrieben, die nicht in den Arzneimittelbüchern beschrieben sind.
Wie ist der Begriff Pharmakopöe definiert?
Eine Sammlung anerkannter pharmazeutischer Regeln über die Qualität, Prüfung, Lagerung und Bezeichnung von Arzneimitteln und die bei ihrer Herstellung und Prüfung verwendeten Stoffe, Materialien und Methoden.
Welchen Titel trägt die DIN EN ISO/IEC 17025:2018 und welche Schritte beinhaltet nach dieser Norm die Validierung einer analytischen Methode?
Die Norm trägt den Titel „Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien“. Nach dieser Norm beinhaltet die Validierung einer analytische Methoden die Schritte:
• Festlegung der analytisch/chemischen Anforderungen
• Bestimmung der Methodenparameter
• Überprüfung, dass die Methode die Anforderungen erfüllt
• Angabe der Gültigkeit
Nennen Sie sieben Kriterien für die Methodenvalidierung?
Richtigkeit
Reproduzierbarkeit (Präzision)
Selektivität (Spezifität)
Empfindlichkeit (Limit of Detection, LOD / Limit of Quantification, LOQ)
Linearität
Messbereich
Robustheit
Wie kann man die Richtigkeit einer Methode überprüfen?
Durch die Untersuchung von Standardsubstanzen bzw. Chemical Reference Substances (CRS) mit der Methode. Mit Hilfe von Spike-Experimenten wird die Methode überprüft.
Erklären Sie was der Begriff Präzision bedeutet und welche Werte in der Regel als Präzisionsmaß angegeben werden.
Die Präzision ist ein Streuungsmaß; sie erlaubt eine Aussage darüber, wie stark die analysierten Werte um den Mittelwert schwanken. Um das Ausmaß der Streuung zu quantifizieren und das Ausmaß des zufälligen Fehlers abschätzen zu können, werden in der Regel entweder die Standardabweichung (s) oder der Variationskoeffizient (VK) als Präzisionsmaß angegeben.
Was versteht man unter den Begriffen „within-laboratory reproducibility” und “between-laboratory reproducibility“?
Unter „within-laboratory reproducibility“ versteht man die Messung der Präzision von n Wiederholungsmessungen im gleichen Labor, derselben Meßprozedur und wiederholten Messungen über einen längeren Zeitraum.
Unter „between-laboratory reproducibility“ versteht man die Messung der Präzision von n Wiederholungsmessungen mit dergleichen Methode aber in verschiedenen Laboren, mit unterschiedlichen Geräten und durchführenden Personen zu verschiedenen Zeiten.
Erklären Sie warum eine hohe Präzision nicht unbedingt eine hohe Richtigkeit bedeutet.
Eine hohe Präzision bedeutet eine geringe Schwankung der Messwerte, dass bedeutet aber nicht, dass diese Werte richtig sein müssen. Eine Messung kann mit hoher Präzision, also nahezu mit immer gleichen Werten von der Richtigkeit abweichen.
Wie wird der Begriff „Spezifität“ in der Analytik und wie in der Diagnostik definiert.
Analytik:
Die Spezifität ist das Potenzial einer Methode, eine Substanz ohne Beeinträchtigung durch andere in der Probe enthaltene Komponenten zu erfassen.
Diagnostik:
Die Spezifität ist ein Maß für die Anzahl richtig negativer Ergebnisse verglichen mit der Gesamtzahl der negativen Ergebnisse.
Wie wird der Begriff „Sensitivität“ in der Analytik und wie in der Diagnostik definiert.
Als Sensitivität wird in der Analytik häufig die Nachweisgrenze bezeichnet, das bedeutet die Analyt-Konzentration, bei der noch 95% der eingesetzten Proben positiv sind.
Die Sensitivität ist ein Maß für die Anzahl richtig positiver Ergebnisse verglichen mit der Gesamtzahl der positiven Ergebnisse.
Beschreiben Sie den Unterschied zwischen der Nachweisgrenze, der Erfassungsgrenze und der Bestimmungsgrenze.
Die Nachweisgrenze ist der Werte, bei dem 95 % der eingesetzten Proben postitiv gemessen werden. Eine quantitative Bestimmung ist bei dieser Konzentration noch nicht möglich.
Die Erfassungsgrenze ist genauer und entspricht ca. dem 2 fachen der Nachweisgrenze, wobei der Analyt hier mit 99 % iger Wahrscheinlichkeit nachgewiesen wird.
Die Bestimmungsgrenze entspricht der Konzentration bei der relative analytische Unpräzision kleiner 33 %, bzw. die Analysenpräzision größer 33% ist.
Erläutern Sie kurz den Unterschied zwischen der DIN EN ISO 17025 und der DIN EN ISO 15189.
Die ISO 17025 ist der weltweite Qualitätsstandard für Prüf- und Kalibrierungslabors. Damit sollen Laboratorien nachweisen können, dass sie kompetent arbeiten und fähig sind, valide Ergebnisse zu erzielen. Diese Norm eignet sich vornehmlich für metrologische Laboratorien, die chemisch-physikalische Nachweise anwenden.
Die ISO 15189 ist eine international anerkannte Norm zum Nachweis der Kompetenz diagnostischer Labore, zuverlässige Dienstleistungen und valide Prüf- oder Untersuchungs-Ergebnisse zu erbringen. Diese Norm eignet sich vornehmlich für medizinische Laboratorien.
Eine Dienstleistung medizinischer, diagnostischer Labore ist die Bearbeitung und Prüfung von klinischen Proben. Welche weiteren Punkte umfassen die Dienstleitungen solcher Labore?
Weitere Dienstleistungen solcher Labore umfassen Vorkehrungen für die Aufnahme des Patienten, die Patienten-Vorbereitung und -Identifikation, die Sammlung von Proben, den Probentransport und die –lagerung, die Ergebnis-Validierung und –Interpretation der Messergebnisse klinischer Tests, die Erstellung von Berichten sowie die Beratung.
Nennen Sie mindestens 6 Aspekte der ISO 15189, die an die Anforderungen der ISO 9001 angelehnt sind?
• Festlegung der Qualitätspolitik
• Etablierung eines Qualitätsmanagementsystems (QMS)
• Lenkung der Dokumentation
• Klärung von Beschwerden, Feststellung und Bearbeitung von Fehlern
• Korrekturmaßnahmen und vorbeugende Maßnahmen, ständige Verbesserung
• Durchführung Interner Audits
• Anforderungen an das Personal
• Anforderungen an Räumlichkeiten und Umgebungsbedingungen
Welche 8 Anforderungen müssen erfüllt sein, damit ein medizinisch, diagnostisches Labor nach ISO 15189 akkreditiert werden kann?
• Prüfung von Verträgen und Untersuchung durch Auftragslaboratorien
• Externe Dienstleistungen und Lieferungen, Beratungsleistungen
• Interne Audits
• Personal
• Räumlichkeiten, Umgebungsbedingungen und Laboratoriumsausrüstung
• Präanalytische Maßnahmen, Untersuchungsverfahren, postanalytische Maßnahmen, Befundberichte
Nach welchen Untersuchungsgebieten sind Akkreditierungen von Versuchen gemäß ISO 15189 eingeteilt?
· Klinische Chemie
· Immunologie
· Humangenetik
· Mikrobiologie
· Virologie Transfusionsmedizin
· POCT
Erläutern Sie den Unterschied zwischen „CE-Tests“ und „In-House-Tests“?
Bei „CE Tests“ handelt es sich um Tests, die an anderer Stelle entwickelt oder als kommerzieller Reagenzienkit mit CE- Kennzeichnung vertrieben werden.
Die Validierung der Methode wird dabei wurde vom Hersteller durchgeführt und die wesentlichen Validierungsdaten der Methode liegen vor.
Bei „In-house Tests“ handelt es sich um Methoden, die vom Labor selbst entwickelt wurden oder auf der Basis externer wissenschaftlicher Arbeiten etabliert sind. Das Labor ist in diesem Fall für den Nachweis der Eignung der Methode in der entsprechenden Anwendung verantwortlich („Validierung“).
Erklären Sie, wie die Verifizierung einer Methode und wie die Validierung einer Methode erfolgt.
Bei der Verifizierung einer Methode liegen die Validierungsdaten bereits vor und das Labor muss nur noch seine Fähigkeit, das Verfahren anzuwenden, nachweisen. Dazu wird durch experimentelle Arbeit wird nachgewiesen, dass das Verfahren im Laboratorium des Endnutzers funktioniert.
Bei der Validierung einer Methode müssen die Validierungsdaten (Selektivität, Nachweisgrenze und Bestimmungsgrenze, Präzision usw. ) vom Labor selber festgelegt und beurteilt werden.
Wie lautet die vollständige Bezeichnung der Rili-BÄK und inwiefern ist diese Richtlinie im §9 Absatz 1 der MPBetreibV verankert?
Die vollständige Bezeichnung der Rili-BÄK lautet: Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen.
Der Absatz 1 legt fest, dass bei laboratoriumsmedizinischen Untersuchungen vor Aufnahme der Tätigkeiten ein Qualitätssicherungssystem nach dem Stand der medizinischen Wissenschaft und Technik zur Aufrechterhaltung der erforderlichen Qualität, Sicherheit und Leistung bei der Anwendung von In-vitro-Diagnostika sowie zur Sicherstellung der Zuverlässigkeit der damit erzielten Ergebnisse einzurichten ist. Eine ordnungsgemäße Qualitätssicherung nach Satz 1 wird vermutet, wenn Teil A der Rili-BÄK beachtet wird.
Beschreiben Sie kurz, was in den Teilen A und B1-5 der Rili-BÄK enthalten ist?
Teil A der Rili-BÄK beschreibt die grundlegenden Anforderungen an die QS laboriumsmedizinischer Untersuchungen.
Teil B beschreibt spezielle Anforderungen an:
B 1 Quantitative labormedizinische Untersuchungen
B 2 Qualitative labormedizinische Untersuchungen
B 3 Direkter Nachweis und Charakterisierung von Infektionserregern
B 4 Ejakulatuntersuchungen
B 5 Molekular- und zytogenetische laboratoriumsmedizinische Untersuchungen
Erläutern Sie den Unterschied zwischen der Rili-BÄK und der ISO 15189?
Die Rili-BÄK formuliert Mindestanforderungen für die Durchführung labordiagnostischer Untersuchungen im Rahmen der Heilkunde zum Schutz der Patienten (für Betreiber und Anwender von In-vitro-Diagnostika).
Die ISO 15189 dagegen beschreibt die Anforderungen an die Qualität und Kompetenz von medizinischen Laboratorien.
In der Rili-BÄK sind unter Punkt 2 die Ziele der Richtlinie formuliert. Was soll die Richtlinie insbesondere gewährleisten?
Die Richtlinie soll …
· die Minimierung von Einflussgrößen und Störfaktoren in der Präanalytik,
· die fachgerechte Durchführung der Untersuchungen incl. der Erkennung und Minimierung von Einflussgrößen und Störfaktoren auf die Untersuchungen
· und die korrekte Zuordnung und Dokumentation der Untersuchungsergebnisse, incl. der Erstellung eines Berichts unter Beachtung von Informationssicherheit und Datenschutzes
gewährleisten.
Im Teil B1 der Rili-Bäk sind Anforderungen an quantitative laboratoriumsmedizinische Untersuchungen formuliert. Unter Punkt 2.2.1 wird gefordert, dass nach jedem Eingriff in das Messsystem eine Kontrollprobeneinzelmessung durchzuführen ist. Was ist mit „Eingriffen in das Messsystem“ gemeint?
Eingriffe in das Messsystem sind:
· Ein Neustart nach vollständiger Abschaltung des Geräts,
· die Kalibration durch den Anwender,
· die Durchführung von Reparatur oder Wartung untersuchungsergebnisrelevanter Geräte und
Reagenzchargenwechsel.
Bei der internen Qualitätssicherung ist die Messung von Kontrolleinzelproben gefordert. Welche Kriterien müssen die Kontrollproben dabei erfüllen?
· Die Kontrollproben müssen den zu untersuchenden Patientenproben so ähnlich wie möglich sein.
· Im selben Messverfahren dürfen Kontroll- und Kalibriermaterial nicht identisch sein.
· Es sind Kontrollproben mit bekannten Zielwerten zu verwenden, welche in den für ärztliche Entscheidungen relevanten Messbereichen liegen.
· Es sind Kontrollproben mit Zielwerten in mindestens zwei unterschiedlichen Konzentrationsbereichen im Wechsel einzusetzen, soweit verfügbar.
Welche Kriterien müssen bei einem Point of Care-Test (POCT) erfüllt sein?
· Es ist keine Probenvorbereitung erforderlich
· Der Test erfolgt durch die unmittelbare Einzelprobenmessung
· Der Test ermöglicht die unmittelbare Ableitung Therapeutischer Konsequenzen
· Eine eingehende Qualifikation des Untersuchungspersonals auf dem Gebiet der Laboratoriumsmedizin ist nicht erforderlich
Was sind Unit-use Reagenzien?
Reagenzien, die für eine Einzelmessung vorportioniert sind und unmittelbar nach der Messung entsorgt werden.
Wozu dienen die Tabellen B1 a-d?
Die Tabellen dienen als Vorlage zur Beurteilung der Messgrößen und deren zulässigen Abweichungen bei der Durchführung der internen Qualitätskontrollen bei bestimmten quantitativen laboratoriumsmedizinischen Untersuchungen.
Unter Punkt B1 2.2 sind Untersuchungen zur „Externe Qualitätssicherung“ gefordert. Was ist damit gemeint und was wird für die Tests in Tabelle B1 a-d gefordert?
Für die externe Qualitätssicherung ist die Teilnahme an Ringversuchern gefordert. Für alle angegebenen Tests (Tabellen 1 a-d) ist die Teilnahme an einem Ringversuch pro Quartal ist für jede in den Tabellen B 1 a bis d genannte Messgröße an jedem Standort Pflicht, für welche in den Spalten 5 und 6 Kriterien definiert sind, sofern diese laboratoriumsmedizinische Untersuchung dort bereitgehalten wird.
Wie werden die meisten Studien zur Beurteilung der Eigenschaften von Stoffen gemäß der REACH-Verordnung durchgeführt?
Es handelt sich bei den Studien zur Beurteilung der Stoffeigenschaften in der Regel um Studien mit Versuchstieren, vornehmlich mit Mäusen.
Inwiefern können alternative Methoden statt der üblichen Verfahren zur Beurteilung der Stoffeigenschaften angewendet werden?
Wissenschaftlich zufriedenstellende Methoden oder Versuchsstrategien sollen nicht unter Verwendung lebender Tiere nicht durchgeführt werden, wenn die Ergebnisse mithilfe einer anderen wissenschaftlich zufriedenstellenden Methode erreicht werden können.
In welcher EU-Verordnung sind die Prüfmethoden zur Beurteilung von Stoffeigenschaften festgelegt?
In der Verordnung zur Festlegung von Prüfmethoden (EG Nr. 440/2008)
In welchem Anhang der Verordnung sind die Prüfmethoden zu den Gesundheitsgefahren enthalten und was ist in den weiteren Anhängen enthalten?
In Teil B sind die METHODEN ZUR BESTIMMUNG DER TOXIZITÄT UND SONSTIGER AUSWIRKUNGEN AUF DIE GESUNDHEIT enthalten
Teil A enthält die METHODEN ZUR BESTIMMUNG DER PHYSIKALISCH-CHEMISCHEN EIGENSCHAFTEN
Teil C enthält die METHODEN ZUR BESTIMMUNG DER ÖKOTOXIZITÄT
Was ist in der Einleitung zu den Prüfungen der Gesundheitsgefahren unter den Punkten A-E beschrieben?
A. Charakterisierung der Prüfsubstanz
B. Tierpflege
C. Alternative Prüfmethoden
D. Bewertung und Interpretation
E. Literaturhinweise
Welche Angaben muss der Prüfbericht zum Test B.1 auf akute orale Toxizität enthalten?
Angaben zur Testsubstanz, dem Vehikel (wenn verwendet), den Versuchstieren,
den Testbedingungen sowie die Ergebnisse, eine Diskussion und Interpretation der Ergebnisse,
die Literatur und die entsprechenden Anlagen
Wie werden die Chemikalien beim Test auf akute orale Toxizität eingestuft?
Die Chemikalien werden nach der GHS-Einstufung gemäß CLP den entsprechenden Gefährdungskategorien 1-5 zugeordnet.
Welche Laboratorien dürfen solche Prüfungen durchführen?
die Chemikalien beim Test auf akute orale Toxizität
GLP-Zertifizierte Laboratorien (bzw. GLP-Prüfeinrichtungen)
Wie viele GLP-Prüfkategorien gibt es (nennen Sie alle Kategorien)?
Es gibt 9 Prüfkategorien:
1 - Prüfungen zur Bestimmung der physikalisch-chemischen Eigenschaften und
Gehaltsbestimmungen
2 - Prüfungen zur Bestimmung der toxikologischen Eigenschaften
3 - Prüfungen zur Bestimmung der erbgutverändernden Eigenschaften (in vitro, in vivo)
4 - Ökotoxikologische Prüfungen zur Bestimmung der Auswirkungen auf aquatische und terrestrische Organismen
5 - Prüfungen zum Verhalten im Boden, im Wasser und in der Luft; Prüfungen zur Bioakkumulation und zur Metabolisierung
6 - Prüfungen zur Bestimmung von Rückständen
7 - Prüfungen zur Bestimmung der Auswirkungen auf Mesokosmen und natürliche Ökosysteme
8 - Analytische Prüfungen an biologischen Materialien
9 - Sonstige Prüfungen (mit Erläuterung)
Was sind biologische Arbeitsstoffe?
Bakterien, Viren, Pilze, Prionen, Parasiten, Zellkulturen (natürlich oder genetisch verändert) §2 (1) Biostoff V.
Wie grenzt sich die BiostoffV vom Infektionschutzgesetz ab?
während sich die BiostoffV mit dem Schutz der Beschäftigten bei Tätigkeiten mit biologischen Gefahrstoffen beschäftigt, möchte das IfSG die Weiterverbreitung von Krankheiten zu verhindern (vorbeugen, erkennen).
Nennen Sie sechs Einstufungskriterien, um eine Risikogruppe festzulegen
Wiederstandfähigkeit.
2. Kolonisierungskapazität.
3. Art der Übertragung.
4. Fähigkeiten zur Besiedlung der Umwelt.
5. Wirtsbereich.
6. natürliche Virulenz
Nennen Sie vier Inhalte einer Gefährdungsbeurteilung in Bezug auf die BiostoffV.
1. Identität, Risikoeinstufung und Übertragungswege der Biostoffe. 2. Sensibilisierende und toxische Wirkungen und Aufnahmepfade. 3. Art, Dauer und Häufigkeit der Exposition.
4. Möglichkeit des Einsatzes von Biostoffen mit geringerem Gefährdungspotential (Substitutionsprüfung).
Für was benötigt man die Einteilung gezielte und nicht gezielte Tätigkeit?
Die Einteilung benötigt man unter anderem, um die Einstufung in eine Risikogruppe vorzunehmen.
Was unterscheidet eine gezielt von einer ungezielten Tätigkeit.?
Gezielte Tätigkeiten liegen vor, wenn:
1. biologische Arbeitsstoffe mindestens der Spezies nach bekannt sind,
2. die Tätigkeiten auf einen oder mehrere biologische Arbeitsstoffe unmittelbar ausgerichtet sind und
3. die Exposition der Beschäftigten im Normalbetrieb hinreichend bekannt oder abschätzbar ist.
Nicht gezielte Tätigkeiten liegen vor, wenn mindestens eine der 3 Voraussetzungen für gezielte Tätigkeiten nicht gegeben ist.
Nennen Sie jeweils ein Beispiel für eine gezielte und für eine nicht gezielte Tätigkeit.
gezielte Tätigkeit: Kultur einer kommerziell erworbenen humanen Zelllinie.
nicht gezielte Tätigkeit: Blutentnahme an Patienten.
Infektionen, Allergien, toxische Wirkungen, Tumorinduktion
Nennen Sie vier Gesetze bzw. VO und den jeweiligen Grund für eine Gefährdungsbeurteilung
Gefahren bei Tätigkeiten am Arbeitsplatz; Arbeitsschutzgesetz §5.
2. Umgang mit Gefahrstoffen; GefahrstoffVO.
3. Umgang mit Biostoffen; BiostoffVO.
4. Bereitstellung und Benutzung von Arbeitsmitteln; BetriebssicherheitsVO.
Für welche Biostoffe gibt es entsprechend ihres biologischen Ursprungs TRBAs zur Einstufung?
TRBA 460 Einstufung von Pilzen in Risikogruppen
TRBA 462 Einstufung von Viren in Risikogruppen
TRBA 464 Einstufung von Parasiten in Risikogruppen
TRBA 466 Einstufung von Prokaryonten (Bacteria und Archaea) in Risikogruppen
TRBA 468 Liste der Zelllinien und Tätigkeiten mit Zellkulturen
Wonach richtet sich die Schutzstufenzuordnung jeweils bei gezielten und bei nicht-gezielten Arbeiten?
Die Schutzstufenzuordnung richtet sich bei gezielten Tätigkeiten nach der Risikogruppe des ermittelten Biostoffs; werden Tätigkeiten mit mehreren Biostoffen ausgeübt, so richtet sich die Schutzstufenzuordnung nach dem Biostoff mit der höchsten Risikogruppe.
Bei nicht gezielten Tätigkeiten richtet sich die Einstufung nach der Risikogruppe des Biostoffs, der aufgrund der Wahrscheinlichkeit seines Auftretens, der Art der Tätigkeit bzgl. der Dauer, Höhe und Häufigkeit der ermittelten Exposition den Grad der Infektionsgefährdung der Beschäftigten bestimmt.
Für welche Tätigkeiten gelten die Schutzstufen der BioStoffV?
Für Tätigkeiten in Laboratorien, in der Versuchstierhaltung, in der Biotechnologie und im Gesundheitsbereich
Für welche Tätigkeiten gelten nach BioStoffV keine Schutzstufen? Nennen Sie 4 Bereiche
In der Veterinärmedizin, der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft, der Abwasserwirtschaft, der Abfallwirtschaft, in Schlachtbetrieben, in Biogasanlagen und bei Reinigungs- und Sanierungsarbeiten.
Welche Mindestanforderungen sind in der TRBA 100 festgelegt?
Mindestanforderungen an die baulichen, technischen und organisatorischen sowie persönlichen Schutzmaßnahmen in Laboratorien für vier Schutzstufen
Für welche Schutzstufen nach TRBA 100 sind jährliche Unterweisungen und Zugangsregelungen erforderlich?
Für die Schutzstufen 2-4
Nennen Sie drei bauliche Maßnahmen, die ab der Schutzstufe 2 für ein Labor vorgeschrieben sind
Armaturen ohne Handberührung.
Sicherheitswerkbank.
Autoklav im selben Gebäude
Nennen Sie drei Maßnahmen, die ab der Schutzstufe 4 für ein Labor vorgeschrieben sind?
Elektronische Zutrittskontrolle
Vollschutzanzug
4 Kammer-Schleusensystemschleusen
In welchem Fall muss nach BiostoffV keine Betriebsanweisung gemäß §14 (1) erstellt werden?
Bei Tätigkeiten mit Biostoffen der Risikostufe 1 ohne sensibilisierende oder toxische Wirkungen.
Was ist in Anhang Teil 2 der ArbMedVV geregelt?
In Anhang Teil 2 der ArbMedVV ist geregelt in welchen Fällen Pfichtuntersuchungen und in welchen Fällen Angebotsuntersuchungen durch den Arbeitgeber angeboten bzw. durchgeführt werden müssen.
Bei welchen Tätigkeiten in Laboratorien benötigt man nach nach BioStoffV eine Erlaubnis durcvh die zuständigen Behörden?
Bei Tätigkeiten der Schutzstufen 3 und 4 (ohne Tätigkeiten mit Biostoffen der Risikogruppe 3**)
Welchen Tätigkeiten in Laboratorien muss man nach BiostoffV bei den zuständigen Behörden anzeigen?
Die erstmalige Aufnahme
a) gezielter Tätigkeiten mit Biostoffen der Risikogruppe 2 sowie mit Biostoffen der Risikogruppe 3, die mit (**) gekennzeichnet sind,
b) nicht gezielter Tätigkeiten der Schutzstufe 2 mit Biostoffen der Risikogruppe 3 einschließlich solcher, die mit (**) gekennzeichnet sind, sofern die Tätigkeiten auf diese Biostoffe ausgerichtet sind und regelmäßig durchgeführt werden sollen,
Änderungen von Tätigkeiten, die gesundheitsrelevant sind und die Beendigung der Tätigkeiten
Mit welchem Bußgeld muss man rechnen, wenn man bei Tätigkeiten der Schutzstufe 2 die Beschäftigten nicht unterwiesen hat?
Mit ca. 1000-1500 Euro
Nennen Sie drei zusätzliche Verordnungen zum Gentechnikgesetz.
1. Gentechnik-Aufzeichnungsverordnung.
2. Gentechnik-Sicherheitsverordnung.
3. Gentechnik-Notfallverordnung.
Welche gesetzlichen Grundlagen hat die Gentherapie?
Arzneimittelgesetz.
Was versteht man unter grüner Gentechnik?
Gentechnik, die in der Landwirtschaft eingesetzt wird: Zur Herstellung von Nutzpflanzen mit veränderten Anbaueigenschaften oder Inhaltsstoffen.
Was beinhaltet die „Systemrichtlinie“?
In der Systemrichtlinie geht es um die Anwendung genetisch veränderter Mikroorganismen in geschlossenen Systemen
Was beinhaltet die „Freisetzungsrichtlinie“?
In der Freisetzungsrichtlinie geht es um die absichtliche Freisetzung von genetisch veränderten Organismen in die Umwelt.
Was regelt die Gentechnik Aufzeichnungsverordnung?
Sie regelt die Dokumentationspflicht für gentechnische Arbeiten.
2. Sie enthält Angaben zum Inhalt, zur Form und zur Aufbewahrungsfrist der Aufzeichnungen.
Was regelt die Gentechnik-Verfahrensverordnung?
Regelt die Verfahrensabläufe bei der Anzeige, Anmeldung bzw. Genehmigung gentechnischer Vorhaben.
Welche Aufgaben hat die ZKBS?
Die ZKBS prüft und bewertet sicherheitsrelevante Fragen im Zusammenhang mit gentechnischen Arbeiten, gibt hierzu Empfehlungen und berät die Bundesregierung und die Länder.
Was regelt die Gentechnik Beteiligungsverordnung.
Regelt die Zusammenarbeit zwischen dem BVL (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) und anderen europäischen Institutionen bzw. Behörden bei den Verfahren zur Genehmigung von Freisetzungen und Inverkehrbringen von GVOs.
Die Gentechnik-Anhörungsverordnung regelt öffentliche Anhörungen im Rahmen bestimmter Genehmigungsverfahren. Nennen Sie zwei Genehmigungsverfahren hierzu.
1. Freisetzung.
2. Errichtung gentechnischer Anlagen der Sicherheitsstufen 3 oder 4 zu gewerblichen Zwecken.
Die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Gentechnik (LAG) hat den Ausschuss AM.
Was bedeutet AM und welche Aufgaben hat er?
AM = Ausschuss Methoden
1. Erarbeitung von Untersuchungsmethoden im Rahmen der Überwachung nach§25 GenTG
2. Die Methodenentwicklung umfasst den gesamten Gentechnikbereich mit Ausnahme der Lebens-, Futter- und Arzneimittel.
1. Sie regelt die Dokumentationspflicht für gentechnische Arbeiten.
Welche gentechnischen Anlagen (S1-S4) benötigen eine Konzession?
Alle Gentechnischen Anlagen (S1-S4) benötigen eine Konzession, S1 und S2 eine Zustimmung, während S3 und S4 eine Genehmigung benötigen.
Was sind gentechnische Arbeiten?
Unter gentechnischen Arbeiten im Sinne des GenTG versteht man die Erzeugung von GVO, die Vermehrung, Lagerung, Zerstörung oder Entsorgung sowie den inner-betrieblichen Transport von GVO und deren Verwendung in anderer Weise.
Was regelt die Gentechnik-Notfallverordnung.
1. Sie regelt die Erstellung von außerbetrieblichen Notfallplänen bei gentechnischen Arbeiten der Sicherheitsstufen 3 oder 4.
2. Sie regelt die Informations-, Melde- und Unterrichtungspflichten bei Unfällen im Zusammenhang mit gentechnischen Arbeiten der Sicherheitsstufen 2, 3 oder 4 für Betreiber und Behörden.
3. Sie regelt die Pflicht zuständiger Behörden zur Festlegung erforderlicher Maßnahmen im Falle eines Unfalls.
Nach§ 4 GenTSV erfolgt die Risikobewertung und die Zuordnung gentechnischer Arbeiten zu den Sicherheitsstufen (§7 GenTG) auf der Grundlage der Gesamtbewertung folgender Punkte:
1. Feststellung aller für die Sicherheit bedeutsamen Eigenschaften
a) des Empfänger- oder Ausgangsorganismus
b) des inserierten genetischen Materials (aus dem Spenderorganismus)
c) des Vektors (soweit verwendet)
d) des Spenderorganismus (sofern dieser während der Arbeiten verwendet wird)
e) des aus der Tätigkeit hervorgehenden GVO
2. Merkmale der Tätigkeit
3. Schwere und Wahrscheinlichkeit einer Gefährdung für die in § 1 Nr. 1 GenTG genannten Rechtsgüter.
Wo findet man Datenbanken zu den bereits zu Risikogruppen zugeordneten Organismen?
Internetseiten des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) Internetseiten der ZKBS.
In welchen Fällen ist das Gefährdungspotential gemäß den Vorgaben des Gesetzgebers hinsichtlich der zu übertragenden Nukleinsäureabschnitte (§ 5 Abs. 3 und 3a GenTSV) nicht mit dem des Spenders gleichzusetzen?
Sollen Nukleinsäureabschnitte überführt werden, die nicht das Gefährdungspotential des Spenderorganismus bestimmen, kann deren Gefährdungspotenzial niedriger (z. B. gut charakterisierte Nukleinsäureabschnitte und Genprodukte) als das des Spenders eingestuft werden.
Werden Nukleinsäureabschnitte überführt, die für hochwirksame Toxine kodieren, ist bei der Zuordnung zu den Risikogruppen zu berücksichtigen, dass sich das Gefährdungspotential des gentechnisch veränderten Organismus gegenüber dem Spenderorganismus erhöhen kann.
Welche Auswirkung hat die Verwendung eines Vektor-Empfängersystems, das eine anerkannte biologische Sicherheitsmaßnahme nach § 6 GenTSV darstellt auf die Risikoeinstufung?
Das Gefährdungspotenzial des GVO kann niedriger bewertet werden
Unter welchen Voraussetzungen kann die Verwendung eines Empfängerorganismus als Teil einer biologischen Sicherheitsmaßnahme anerkannt werden?
Beim Vorliegen einer wissenschaftlichen Beschreibung und taxonomischen Einordnung,
Wenn die Vermehrung nur unter Bedingungen erfolgt, die außerhalb gentechnischer Anlagen selten oder nicht angetroffen werden,
Der Möglichkeit, die Ausbreitung außerhalb gentechnischer Anlagen durch geeignete Maßnahmen unter Kontrolle zu halten,
Der Empfängerorganismus keine bei Menschen, Tieren oder Pflanzen Krankheiten hervorrufenden und keine umweltgefährdenden Eigenschaften aufweist
Wenn ein geringer horizontaler Genaustausch mit anderen Spezies zu erwarten ist.
Welche drei Grundfragen in der Ethik der Neuzeit stehen im Vordergrund?
Was ist das höchsten Gut?
Wie handelt man richtig in bestimmten Situationen?
Wie erhalte ich die Freiheit des Willens?
In welcher Erklärung des Weltärztebundes wurden die Ethischen Grundsätzen für die medizinische Forschung am Menschen niedergeschrieben?
1964 Deklaration von Helsinki
Nennen Sie drei Gesetze, wo die Ethikkommission ihre rechtliche Grundlage findet.
Arzneimittelgesetz, Stammzellgesetz, Medizinproduktegesetz
Wie ist die Ethikkommission für Tierversuche zusammengesetzt?
Ein Drittel aus Vorschlagslisten von Tierschutzorganisationen und zwei Drittel mit fachkundigen Veterinären, Ärzten und Naturwissenschaftlern.
Was bezeichnet man als Gentherapie?
Als Gentherapie bezeichnet man das Einfügen von Nukleinsäuren wie DNA oder RNA in die Körperzellen eines Individuums, um genetisch bedingte Krankheiten (Erbkrankheiten, Tumore oder andere Krankheiten) zu behandeln.
In welche Zellen darf mit der Gentherapie nicht eingegriffen werden?
Zellen der Keimbahn.
In wieweit hat das Gentechnikgesetz mit der Gentherapie zu tun?
Das Gentechnikgesetz findet nur Anwendung in der Präklinischen Phase.
Nennen Sie drei Voraussetzungen, wann Wirbeltiere getötet werden dürfen.
1. Vor dem Töten muss eine wirksame Schmerzausschaltung erfolgen.
2. Personen, die berufs- oder gewerbsmäßig regelmäßig Wirbeltiere zum Zweck des Tötens betäuben oder töten, haben gegenüber der zuständigen Behörde einen Sachkundenachweis zu erbringen.
3. Hunde, Katzen und Primaten dürfen zu wissenschaftlichen Zwecken nur getötet werden, soweit sie entweder für einen solchen Zweck oder für eine Verwendung in Tierversuchen gezüchtet worden sind.
Nennen Sie drei Grundsätze, die bei Tierversuchen zu berücksichtigen sind.
1. Schmerzen und Leiden müssen so gering wie möglich gehalten werden.
2. Die Anzahl der Versuchstiere ist so gering wie möglich zu halten
3. Die Tiere sind zu pflegen, zu züchten und zu halten, so dass sie möglichst wenig belastet werden.
4. Tierversuche dürfen nur von Personen geplant und durchgeführt werden, die die dafür erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten haben.
Nennen Sie zwei Eingriffe oder Behandlungen, die nicht zu Versuchszwecken dienen, aber dennoch als Tierversuch zählen.
1. Behandlungen, die zur Herstellung, Gewinnung, Aufbewahrung oder Vermehrung von Stoffen, Produkten oder Organismen vorgenommen werden,
2. Behandlungen durch die Organe oder Gewebe ganz oder teilweise entnommen werden, um zu wissenschaftlichen Zwecken die Organe oder Gewebe zu transplantieren, Kulturen anzulegen oder isolierte Organe, Gewebe oder Zellen zu untersuchen.
3. Behandlungen, die zu Aus-, Fort- oder Weiterbildungszwecken vorgenommen werden.
Welche Sicherheitsstufe für eine gentechnische Anlage benötigen Sie, wenn Sie darin mit Sicherheits-stämmen von E. coli arbeiten.
S1
Welche Sicherheitsstufe für eine gentechnische Anlage benötigen Sie, wenn Sie darin mit dem Mycobacterium tuberculosis arbeiten.
S3
Welche Sicherheitsstufe für eine gentechnische Anlage benötigen Sie, wenn Sie darin mit Influenzavieren arbeiten.
S2
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