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Einführung Pädagogik Jugendalter

FA
by Ferry A.

Beteiligungssorientierte Ansätze

Welche wichtigen Inhalte haben Beteiligungs- bzw Partizipationsorientierte Ansätze?


  • 2 grundlegende Funktionen der Partizipation:

    • Partizipation verhilft Menschen zu mehr Mitbestimmungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten

    • wichtige Lernfelder, in denen juge Menschen wichtige Kompetenzen erwerben

  • Partizipation als Grundlage für Teilhabe an verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen

  • Gesetzgebung: Beteiligungsrecht als Vorstufe der politischen Bürgerrechte

    -> Autonomie & Wille der Mitbestimmung ist nicht nur kennzeichnend für die Jugendphase

    -> bsp. alltägliche Partizipationsprozesse in Familie, Schule, Einrichtungen und Diensten der Kinder- und Jugendhilfe

  • Beteiligungs- oder Partizipationsorientierte Ansätze = Kernaufgabe der Pädagogik im Jugendalter

  • partizipative Prozesse gelingen, wenn sie an den alltäglichen Interessen und Bedürfnissen der Jugendlichen ansetzen & Sinn ergeben

  • in verschiedenen Handlungsfeldern müssen demokratische Entscheidungsstrukturen etabliert werden

  • Beteiligungsorientierte Ansätze setzen sich dafür ein, dass Jugendliche sich artikulieren und sich für ihre Belange einsetzen

  • 3 Aufgabenbereiche der Partizipation (laut Zinser)

    • Förderung der Partizipation innerhalb der Institution

      (Räume zur verfügung stellen, für die Entwicklung eigener Vorstrellung bei Jugendlichen , mitdenken, mitplanen, mitentscheiden, mitgestalten, mitverantworten)

    • Unterstützung der Partizipation in der Lebenswelt der Jugendlichen

      (in ihrem Alltag vorhandenen Strukturen selbstständig gestalten

    • Aktive Mitgestaltung der kommunalen Partizipation

      (Befähigung & Qualifizierung vom jungen Menschen für politische Partizipationsprozesse)

  • 3 Formen der Umsetzung von Partizipation (Meyer&Rahn)

    • parlamentarische bzw. repräsentative Beteiligungsformen

      (Gremien mit gewählten Vertreter)

    • projektorientierte Beteiligungsformen

      (Arbeitsgruppen, die sich über einen meist definierten Zeitraum mit einem bestimmten Thema oder Planungsvorhaben beschäftigen)

    • offene Beteiligungsformen

      (Foren und Versammlungen, in denen die Teilnahme allen Jugendlichen offen steht)

  • Gesetzliche Grundlage für Partizipation:

    • §11 Abs. 1 SGB VIII : Jugendarbeit, deren Angebote an den Interessen junger Menschen anknüpfen und von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden, sie zur Selbstbestimmung befähigen und zu gesellschaftlichen Mitverantwortung und zu sozialem Engagement anregen

    • §12 Abs. 2 SGB VIII: Jugendverbandsarbeit: in Jugendverbänden und Jugendgruppen wird Jugendarbeit von jungen Menschen selbst organisiert, gemeinschaftlich gestaltet und mitverantwortet


Präventionsorientierte Ansätze

Welchen wichtigen Inhalte haben Präventionsorientierte Ansätze?

  • Ziel: Bedingungen schaffen, innerhalb derer sich Jugendliche zu eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Subjekten entwickeln können

  • Zentrale Aufgabe von Prävention: lebenswerte und stabile Verhältnisse schaffen, in denen es nicht zu Konflikten kommt bzw. Vorbeugende Hilfen für Situationen, die erfahrungsgemäss belastend sind und sich zu Krisen auswachsen können, bereitstellen

  • Jugendalter= sensibele Phase

    -> birgt viele Chancen und auch Risiken, die die Entwicklun gefährden kann

    -> die jeweiligen Lebensstile oder Gesundheitsverhältnisse können je nach Art und Gestalt förderlich oder risikoreich für die Entwicklung sein

  • Ausprägung von gesundheitsförderlichen Verhalten verändert sich mit dem Alter

    -> gesundheitsgefährdende Verhaltensweisen erreichen ihren Höhepunkt in der mittleren und späten Adoleszenz und im übergang in das Erwachsenenalter

  • Jugendalter= Zunahme an Gesundheitsproblemen und ungünstigen Verhaltensweisen, desshalb ist Prävention in dieser Phase wichtig

  • Ursachen für die Verschlechterung gesundheitsbezogener Verhaltensweisen:

    • Neurobiologisches Ungleichgewicht:

      IN der Pubertät entwickelt sich die Gehirnregion, die auf affektiv belohnende Situationen anspricht. Deshalb suchen Jugendliche nach Situationen, die ihnen positive Emotionen/Anerkennung durch die Gleichaltrigengruppe verschaffen

      Die Hirnregion für Selbstkontrolle und das Abschätzen von Risiko entwickelt sich verzögert

      Präventive Massnahmen sind deshalb in dieser Entwicklungsphase aussichtsreicher als solche, die auf die Verbesserung der Selbstkontrollfähigkeit setzen

    • Entstehung eines hyperrationalen Entscheidungsstils:

      Wenn unwahrscheinliche negative Folgen eines riskanten Verhaltens kurzfristig eintretende positive Konsequenzen gegenüberstehen, haben diese meist keinen Einfluss auf die Entscheidung, da Jugendliche noch nicht in der Lage sind, einen zweiteiligen Entscheidungsstil anzuwenden

      -> Riskantes Verhalten : an AIDS sterben, weil beim GV kein Kondom benutzt

    • Riskantes Gesundheitsverhalten als Mittel für das Lösen von Entwicklungsaufgaben:

      Riskantes Gesundheitsverhalten als Lösung alterstypischen Entwicklungsaufgaben. ( bsp. Annerkennung bei Gleichaltrigen, Partnerschaftbeziehung, von den Eltern abgrenzen, Zufriedenheit mit dem eigenen Körper

      Gesundheitsgefährdende verhaltensweisen als Folge von überforderung beim Lösen von Entwicklungsaufgaben

      (Bsp. Substanzmittelkomnsum zur Bewältigung von Misserfolgserlebnissen / bei Frustration

  • Großes Handlungsfeld: Gesundheitsförderung und Prävention

    -> Konzepte und Massnahmen bereitstellen, um frühzeitig mit präventiven Angeboten in den Sozialisationprozessen einzugreifen





Schule ist nicht nur ein Ort des Lernens. Erläutere

Welche Verhaltensmuster müssen Pädagogen hier aufzeigen ?

  • Schule = institutioneller Ort der Ausübung gesellschaftlicher Funktionen (Qualifizierung & Allokation)

  • Schule vermittelt konkrekt Fähigkeiten & Kenntnisse, die die Heranwachsenden für die Arbeitswelt benötigen

  • Schule verteilt mit der Vergabe von Qualifikationen soziale Positionen

  • Schule reproduziert kulturelle Sinnsysteme

    -> die Heranwachsende werden auf die grundlegenden Symbolsysteme (Sprache/Schrift) vorbereitet

  • Schule bietet einen Raum für Individuation, soziale Erfahrungen, Integration, Sozialisation, Gleichaltrigenkultur, Erleben von Peerbeziehungen


    =>schulische Bildungseinrichtungen übernehmen wichtige Aufgaben und Funktionen, die weit über das traditionelle Verständnis von Lern- und Unterichtsgeschehen hinausgehen. Schule kann nicht nur als Lernort, sondern auch als Lebensort verstanden werden, an dem Jugendliche einen Großteil ihrer Zeit verbringen.

  • Schule darf sich nicht auf die Vermittlung von kognitiven Wissensinhalte beschränken

    -> hat die Aufgabe Jugendliche Bildungserfahrungen zu ermöglichen, innerhalb derer sie engagiert & motiviert lernen, die ihre kognitive Leistung herausfordern & positiven Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung haben

Pädagogische Arbeit:

  • für erfolgreiche Arbeit im Kontext Schule, ist das empathische Verstehen der individuellen Lebens- und Lernlagen der Heranwachsenden wichtig

  • um geeignete schulpädagogische Konzepte für Jugendliche zu entwickeln, müssen die Pädagogen zunächst Experten für die spezifischen Besonderheiten der Jugendphase werden

    -> darauf ausgehend, sollten Lehrer unter Berücksichtigung ganzheitlicher Lehr- und Lernansätzen Themen behandeln, die mit der Lebenswelt und den Fragen der Heranwachsenden zusammenpasst

    -> Lehrer entwickeln so eine positive Sozialbeziehung zu den Jugendlichen, unterstützt sie in ihrer Entwicklung ihrer eigenen Identität & stärkt ihre Unabhängigkeit

  • Lehrer brauchen echtes Expertenwissen in bestimmten Fächern/ Themen bearbeiten, um sie den Schülern authentisch vermitteln zu können

    -> Fachfremder Unterricht erscheint für Jugendliche nicht sinnvoll

  • “nur motivierte Lehrer mit authentischer Expertise können bei Jugendlichen in dieser kritischen Phase der Identitätsentwicklung einen Grundstein für fachliche Interesse legen”



Was bedeutet das 1. Prinzip : Gute Schulen bieten Jugendlichen Herausforderungen und erwarten Leistung von ihnen, die in der individuellen “Zone der nächsten Entwicklung” vollbracht werden sollten

  • Schulische Leistung steht im engem Zusammenhang mit dem schulischen Selbstkonzept der Hernwachsenden

    -> setzt sich aus dem kognitivem & emotionalen Komponenten zusammen

    -> schulische Selbstkonzept wird von den Selbstwirksamüberzeugungen geprägt, denn wer an die eigene Wirksamkeit glaubt, ist auch bereit entspreched Leistungen zu zeigen

  • man geht davon aus, dass Schüler dann wirksam lernen können, wenn sie die Gelegenheit haben, in ihrer “Zone der nächsten Entwicklung” zu arbeiten

  • Unter- und Überforderung lösen negative Gefühle aus, die sich auf die Auseinandersetung mit Lerngegenständen auswirkt

    ->kann ganze Lernprozesse blockieren

    -> Aufgaben müssen angemessen herausfordernd sein, damit Schüler sich kompetent fühlen

  • Um die Zone… einschätzen zu können, müssen Lehrer in der Lage sein, Fähigkeitsprofile zu erstellen und mit deren Hilfe differenzierte Lernaufgaben erstellen, die den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Schüler entsprechen

  • adaptiver Unterricht: Unterschiede der Schüler werden erfasst & als Ausgangspunkt für die Unterrichtsplannung genutzt

  • Mikroadaption: differenzierte Lernaufgaben, die es allen Schülern ermöglichen auf ihrem Lernniveau zu arbeiten

  • Makroadaption: flexibele Gruppierng -> in Tages- und Wochenverlauf werden homogene Schülergruppen gebildet


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Ferry A.

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