Organon Modell (Bühler)
Sprache wird als Werkzeug (Organon) verstanden, mit dessen Hilfe einer Person einer anderen Person etwas über die Dinge mitteilen kann
Schallphänomen = die durch den Akt des Sprechens erzeugten objektiven physikalischen EIgenschaften des Gesprochen (Lautstärke, Schallwellen, Ort, Zeitdauer etc.)
Zeichen steht im Mittelpunkt der sozialen Interaktion
Zeichen = Repräsentant von Gegenständen & Sachverhalten (symbolisiert dies)
ist willkürlich gewählt
gibt meist etablierte Verbindungen zwischen einem Zeichen und dem bezeichnetetn Gegenstand/Sachverhalt, aber die Zuordnung kann verändert werden
kann betsimmte Gegenstände anders bezeichnen, als ich es bisher getan habe
Prinzip der abstraktiven Relevanz an einem Beispiel:
Wenn Sie jemand fragt: „Könntest Du mir bitte dieses optisch auffällige, sicherlich sehr teure Smartphone mit der schönen goldenen Lackierung geben, damit ich einen Anruf tätigen kann?“, dann abstrahieren Sie (wahrscheinlich) nur das Relevante dieser Frage und zwar, dass eine andere Person Ihr Smartphone für einen Anruf benötigt.
Apperzeptive Ergänzung am Beispiel:
Jemand sagt zu Ihnen: „Mir ist gerade so schwindelig, dort drüben steht eine Bank“, dann ergänzen Sie (wahrscheinlich) etwas, was hier gar nicht erwähnt wird (d. h. nicht Teil des durch das Schallphänomen transportierten Inhalts ist), und zwar den Appell, die Person zur Bank zu begleiten, damit sie sich hinsetzen kann.
Zeichen Definition
Zeichen sind allgemein definiert als sinnlich wahrnehmbare Erscheinungen, denen eine Bedeutung zugeordnet wird
Zeichen werden nicht unbedingt von allen geteilt
Zeichen sind oft mehrdeutig
Wichtig:
nicht nur Sender einer sprachlichen Mitteilung können die Verbindung von Zeichen zum Bezeichneten (Gegenstand oder Sachverhalt) abändern/aktualisieren
mobile Gerät wird nun nicht mehr als Handy, sondern als Smartphone bezeichnet
auf Seite der Empfänger herrscht ggf. Uneinigkeit darüber, welcher Sachverhalt/Gegenstand durch ein best. Zeichen symbolisert wird
Zeichen sind manchmal auch mehrdeutig, das gilt für sprachliche Zeichen aber auch für nonverbale Zeichen (z.B. best. Handzeichen)
Semiotik (Morris)
Sender & EMpäfnger auf gleichen Position im Modell
geht um die Lehre von Zeichen
Zeichen hat nach dem Modell 3 Dimensionen
Syntaktik
„Die Syntaktik soll die Beziehungen der Zeichen(träger) untereinander untersuchen, wobei von den Objekten und Interpreten abgesehen wird, d.h. es erfolgt eine Abstraktion von semantischen und pragmatischen Aspekten [Morris 1972: 32].
Morris insistiert, dass alle Zeichen sich in irgendeiner Relation zueinander befinden, d.h. im Grunde genommen keine isolierten Zeichen existieren, die nicht Teil irgendeines (Zeichen-)Systems sind.“ (S. 33)
Ein Beispiel für ein solches Zeichensystem wäre auch die Syntax in SPSS. Sie müssen dort die Regeln genau befolgen, wie die Zeichen (z. B. Funktionsbegriffe wie „compute“, „if“, „AND“ etc.) zueinander in Beziehung stehen müssen, damit das Programm Ihre Syntax verstehen und die entsprechenden Berechnungen ausführen kann.
Semantik
Die Semantik beschäftigt sich mit der Beziehung der Zeichen zu den durch sie bezeichneten Gegenständen/Sachverhalten (vgl. Symbolfunktion im Organon-Modell). Dabei wird von pragmatischen Aspekten abgesehen, aber die syntaktische Dimension wird vorausgesetzt.
Pragmatik
Die Pragmatik befasst sich mit der Beziehung der Zeichen zu ihren Interpret*innen (Sender*innen und Empfänger*innen) und setzt sowohl Semantik wie Syntaktik voraus (vgl. Signalfunktion im Organon-Modell).
Systemisch-interaktionaler Ansatz (Watzlawick, Beavin & Jackson)
Axiome
Grundannahmen/ Grundsätze, die theoretisch nicht hergeleitet oder überprüft werden (angenommene Gerüste von Theorien)
Axiome der KTT: jeder beobachtete Testwert setzt sich zusammen aus einem wahren Wert und einem Messfehler
5 Axiome des systemisch interaktionalen Ansatzes
große Übereinstimmung mit Arbeitsdefinition („Communication isa relational processof creatingandinterpretingmessagesthatelicita response“ (Griffin, 2009).
Wenn Mitteilung keinerlei Reaktion hervorruft, widerspricht dies dem oben formulierten Gedanken der Kommunikation (Griffin)
-> Sobald eine Mitteilung sinnlich wahrgenommen wird, läuft Kommunikation ab
In diesen Fall bedeuten Aussagen wie „Der Appell stieß auf taube Ohren“oder „Sie waren blind für sein Anliegen“nicht, dass nicht kommuniziert wurde
-> vielmehr wird mit Nichtbeachtung geantwortet, was auch eine Form der Kommunikation ist.
Der Kommunikationsprozess bleibt gestörtbzw. die Fronten verhärten sich zunehmend, wenn beide Kommunikationspartner*innen die eigene Rolle nur als Reaktion auf das Verhalten der anderen Person bewerten und sich damit nicht als ursächlich für die problematische Kommunikation sehen.
Vier Ohren Modell der Kommunikation (von Thun)
Wichtig bei obiger Visualisierung ist, dass Sender*in und Empfänger*in alle vier Seiten prinzipiell wahrnehmen, sie jedoch individuell unterschiedlich gewichten oder deuten können (und dass die „Appellseite“ nicht zwangsläufig der wichtigste Aspekt einer Nachricht für deren Empfänger*innen sein muss).
Sachebene: Sachinformation,d. h. „Worüber ich informiere“
Selbstkundgabe: „Was ich von mir zu erkennen gebe“
Beziehungsebene: „Was ich von Dir halte und wie ich zu Dir stehe“
Appellseite:„Was ich bei Dir erreichen möchte“
Kommunikatiobsstörungen
Kommunikationsstörungen können auftreten, wenn die Kommunikationspartner einseitig kommunizieren, d.h. aus jeder Aussage einen Appell heraushören wollen oder bei Inkongruenz bzlg. der fokossierten Ebene (Sachaussage vs beziehungsbezogene Ebene)
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