Einführung

• Eine Reihe miteinander verbundener Konzepte, Annahmen und Begriffe

• zur Erklärung soziologischer Phänomene (z.B. Gesellschaft)

• in Beobachtungssprache umsetzbar und empirisch überprüfbar

• mal abstrakt, mal konkret

• Ad-hoc Theorien (sehr kleinteilig, speziell; einfach falzi- oder verifizierbar)

• Theorien mittlerer Reichweite

• Soziologische (Groß)- Theorien

Soziologie entsteht durch schockartige Modernisierung im beginnenden Industriezeitalter

▪ Urbanisierung, anonymes Großstadtleben, Mechanisierung etc.

▪ Zerstörung des traditionellen Lebens, Wohnens, Arbeitens; krisenhafter Übergang in die industrielle Moderne („soziale Frage“)

▪ Ständische Ordnung weggefegt, (neue) Klassen und Schichten treten an deren Stelle; massive Auf- und Abstiege.

➔Wie sieht die „neue“ Gesellschaft aus?

• Natur (Domnestizierung)

• Struktur (Differenzierung)

• Kukltur (Rationalisierung)

• Person (Individualisierung)

Analyse des Gesellschaft-Natur-Verhältnisses

▪ Immer effizientere Nutzbarmachung der Naturkräfte und –ressourcen durch Technologie

▪ Zähmung der menschlichen Natur (Zivilisierungsprozess)

Paradoxie:

• Unabhängiger von natürlichen Bedingungen –Wachsende Abhängigkeit von Technik

Pathologie:

• Naturzerstörung; Selbstgefährdung der Menschheit durch technische Risiken

Gegenbewegung:

• Ökologiebewegung, Postwachstumsgesellschaft

Analyse der gesellschaftlichen Struktur und Aufgabenerledigung

▪ Zunehmende berufliche Arbeitsteilung

▪ Ausdifferenzierung von Teilbereichen (Wirtschaft, Politik, Wissenschaft…)

Paradoxie:

• Wachsende Abhängigkeit der einzelnen Teile voneinander

Pathologie:

• Anomie und Desintegration; „Auseinanderfallen“ der Bereiche

  Gegenbewegung:

• Ent-Differenzierung als Primat eines Funktionsbereichs

Analyse der Kultur: Wissensbestände und Welterklärungen

▪ Umstellung der Begründungsmuster auf nachvollziehbare Vernunftgründe

▪ Welt wird berechenbarer, beherrschbarer, wissenschaftlicher

▪ Effizienz als oberster Wert; Mittel-Kosten-Relationen in der Ökonomie

▪ Rationale Lebensführung in der Lebenswelt etc.

Paradoxie:

• „Irrationalität des Rationalen“ (George Ritzer)

Pathologie:

• Verselbständigung von Sachzwängen („eiserner Käfig“); Sinnverlust

Gegenbewegung:

• Emotionalisierung von Weltverhältnissen; spirituelle Sinnsuche

Analyse des Handlungsspielraums und des sozialen Eingebunden-Seins

▪ Zunehmende Wählbarkeit von Beziehungen; abnehmende Kraft von Traditionen

▪ Selbstverantwortung und Autonomie: „Jeder ist seines Glückes Schmid“

Paradoxie:

• Massengesellschaft; alle wählen das Gleiche

Pathologie:

• Überforderung; Vereinsamung; Narzißmus/Egoismus

Gegenbewegung:

• Neue Gemeinschaften (Milieus, Lebensstile, Szenen, „Tribes“)

Frühe Moderne (Industrialisierung)

Moderne (Industriegesellschaft)

Postmoderne (postindustrielle Gesellschaft)

Materialistisch-kritische Theorien:

• Konflikt ➔ sozialer Wandel

• Ungleichheit, Macht, Interessen

Theoretiker: Marx, Dahrendorf, Ritzer, Bourdieu

Struktur- und Systemtheorien:

• Konsens, System ➔ Ordnung

• Werte, Kommunikation, Funktionen

Theoretiker: Durkheim, Parsons, Luhmann

Handlungstheorien:

• Individuelles und KleingruppenHandeln

• Lebenswelten, Identitäten, Sinn

Theoretiker: Weber, Simmel, Elias, Schulze