Bildungssystem in Deutschland
Staat trägt Gesamtverantwortung für das Schulwesen (Art. 7 GG), muss leistungsfähiges Bildungssystem zur Verfügung stellen
Bildungsföderalismus: Schulbildung größtenteils Ländersache; Kultusministerkonferenz sorgt für Mindestmaß an Gemeinsamkeiten
Ausgaben für Bildung in Deutschland im internationalen Vergleich eher gering; großer Rückstand vor allem im Bereich der Digitalisierung
Aufgaben des Bildungssystems:
Persönlichkeitsbildung und kulturelle Integration
Qualifizierung für die Berufs- und Arbeitswelt
leistungs- und chancengerechte Verteilung sozialer Posten
Entwicklung der Teilhabe an Bildung und die Entwicklung der Bildungsabschlüsse
Einflussfaktoren auf den Bildungserfolg
soziale Herkunft
Große soziale Ungleichheiten im Bildungssystem
Ungleiche Startbedingungen (unterschiedliche Sozialisationsbedingungen im Elternhaus)
Finanzsituation der Eltern (unterstützendes Lernmaterial, Nachhilfe, eigens Zimmer, etc.)
Bildungsgrad der Eltern (inhaltliche / organisatorische Hilfe bei Schulfragen, geringerer Bildungsanspruch)
Besonders betroffen: Scheidungskinder, bildungsferne Milieus, Kinder mit Migrationshintergrund
Migrationshintergrund
Kinder mit Migrationshintergrund haben schlechtere Bildungschancen
Zusammenhang nicht eindeutig, da Familien mit MH häufig sozial schlechter gestellt
Geschlecht
Bis vor Eingen Jahren: Benachteiligung von Mädchen im Bildungssystem
Mittlerweile gleiche Chance unabhängig vom Geschlecht
Politische Folgen von ungleichen Bildungschancen
polit. Unzufriedenheit, geringere Teilhabechancen —> Legitimationskrise
Polarisierung / Spaltung der Gesellschaft —> politische Entscheidungsfindung erschwert
wirtschaftliche Folgen von ungleichen Bildungschancen
Fachkräftemangel, unqualifizierte Arbeitskräfte
starker Niedriglohnsektor, schrumpfende Mittelschicht
Armut —> geringer Konsum
Belastung des Sozialsystems / Staatshaushalts
geringere Steuereinnahmen (weniger Versicherungsbeschäftigten bzw. weniger Akademiker / Fachkräfte)
Höhere Inanspruchnahme von Sozialleistungen
gesellschaftliche Folgen von ungleichen Bildungschancen
Vererbung von prekären Verhältnissen
Vermindertes Selbstwertgefühl / geringere Lebenszufriedenheit
Schlechtere Arbeitsmarktchancen
Polarisierung / Spaltung der Gesellschaft aufgrund schrumpfender Mittelschicht; wachsende Schere
Maßnahmen staatlicher Bildungspolitik und gesellschaftlicher Initiative zur Bildungsförderung - Kindergartenpflicht ab 4 Jahren
Positive Auswirkung auf Fähigkeiten beim Schuleintritt
Frühkindliche Bildung / individuelle Förderung um Einflussfaktoren entgegenzuwirken
Gleiche Qualität der Betreuung (sonst Kinder mit günstigen Bedingungen in besseren Einrichtungen)
Sozialisierung mit Gleichaltrigen
Aber: Fachkräftemangel / Überlastung der Kitas; hohe Kosten für Eltern / Staatshaushalt
Aber: Respektieren von individuellen Lebensmodellen der Familien; Freiheit Autonomie, GG Art. 6
Maßnahmen staatlicher Bildungspolitik und gesellschaftlicher Initiative zur Bildungsförderung - Recht auf Ganztagsbetreuung
Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ab 2026 (Klasse 1)
8 Stunden an 5 Wochentagen, auch Ferien (Schließzeit 4 Wochen)
Individuelle Förderung / bedarfsgerechtes Angebot
Erhöhung der Chancen- und Teilhabegerechtigkeit / wirkt Einflussfaktoren entgegen
Vereinbarkeit von Familie und Beruf / Entlastung der Eltern
Sozialkompetenzen
Aber: hohe Kosten für Staatshaushalt (personelle Ausstattung) / Fachkräftemangel / Platzknappheit
Aber: Verschulung der Freizeit / Funktionsverlust der Familie
Gewährleistet Bildungspolitik gleiche Bildungschancen?
Ja
Abitur als allgemeine Hochschulreife, gleicher Lernstand nach Abschluss des Gymnasiums
Kostenlose Bildung / Schulpflicht
Projekte zur Stärkung von Chancengleichheit
Nein
Soziale Herkunft weiterhin als starker Einflussfaktor auf Bildungserfolge
Bildungsstand der Eltern (finanzieller und intellektueller Aspekt)
Maßnahmen staatlicher Bildungspolitik und gesellschaftlicher Initiative zur Bildungsförderung - Stärkung von Schulen mit hohem Anteil sozial benachteiligter Schüler
Problem: Auseinanderklaffen der Stadtviertel; Polarisierung; Ballung von sozial benachteiligen Kinder
Sozial benachteiligte Kinder (benötigen Förderung) lernen unter schlechteren Bedingungen
Programm “Startchancen” (größtes Bildungsprogramm in BRD Geschichte)
Ziel: Bildungserfolg von sozialer Herkunft entkoppeln und Chancengleichheit schaffen
Finanzielle Unterstützung, systematische Veränderungen, Stärkung des Bildungssystems
Spezifisch:
Chancenbudget zur Weiterentwicklung von Schule, Unterricht, Lernangebote und außerschulische Kooperationen
dauerhafte und unbürokratische Angebote für Lernförderung und soziokulturelle Teilhabe
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