1) Stellen Sie bitte den Unterschied zwischen Behaviorismus und Konstruktivismus dar und führen sie hierzu jeweils ein Beispiel aus (10 Punkte)
Der Behaviorismus betrachtet das Verhalten als Reaktion auf Reize in der Umwelt, wobei das Lernen durch Verstärkung und Bestrafung erfolgt. Ein Beispiel hierfür ist die klassische Konditionierung von Pawlow, bei der Hunde lernen, auf einen neutralen Reiz wie das Klingeln einer Glocke mit einer bestimmten Reaktion (Sabbern) zu reagieren.
Der Kognitivismus hingegen betont die Rolle von mentalen Prozessen wie Wahrnehmung, Gedächtnis und Problemlösung beim Lernen. Ein Beispiel wäre die Informationsverarbeitungstheorie, die erklärt, wie Menschen Informationen aufnehmen, verarbeiten und speichern, um Probleme zu lösen oder neue Fähigkeiten zu erwerben.
Der Konstruktivismus postuliert, dass Lernen ein aktiver Prozess ist, bei dem Lernende aktiv Wissen konstruieren, indem sie neue Informationen mit ihren bestehenden Kenntnissen verknüpfen. Ein Beispiel wäre das Problem-basierte Lernen, bei dem Schüler durch die Untersuchung und Lösung realer Probleme ihr Verständnis aufbauen.
2) Skinner führte das Modell von Verstärkung und Bestrafung aus. Führen Sie hierzu anhand jeweils eines Beispiels den Prozess durch und argumentieren sie, ob in der Praxis ggf. Prozessschritte übersprungen werden (können) und wenn warum (10 Punkte)
Verstärkung: Ein Unternehmen bietet seinen Mitarbeitern einen Bonus an, wenn sie ihre individuellen Verkaufsziele erreichen. Die Aussicht auf finanzielle Belohnungen verstärkt das Verhalten der Mitarbeiter, hart zu arbeiten und mehr Umsatz zu generieren.
Bestrafung: Ein Unternehmen verhängt eine Geldstrafe gegen Mitarbeiter, die regelmäßig zu spät zur Arbeit kommen. Die Bestrafung durch Geldstrafen soll das Verhalten der Mitarbeiter, unpünktlich zu sein, bestrafen und sie dazu anregen, in Zukunft rechtzeitig zu erscheinen.
Prozessschritte überspringen:
Ja, um Zeit zu sparen und die Leistung ihrer Mitarbeiter schnell zu beeinflussen. -> auf die Bereitstellung von Belohnungen oder Bestrafungen konzentrieren, ohne vorherige Schritte wie ausführliches Feedback oder Coaching.
3) Im Rahmen der Kognitiven Komponenten spielen 5 Komponenten eine wesentliche Rolle für den Lernprozess. Nennen Sie diese und diskutieren Sie, welche kognitive Komponente die Grundlage für das Entstehen des Lernprozesses ist. Begründen Sie ihre Darstellung (10 Minuten / Punkte)
Wahrnehmung: Die Fähigkeit, Informationen zu erfassen und zu interpretieren.
Gedächtnis: Informationen zu speichern und später wieder abzurufen.
Aufmerksamkeit: auf bestimmte Informationen oder Reize zu konzentrieren, während man andere ignoriert.
Vorwissen: vorhandene Wissen und die Erfahrungen einer Person zu einem bestimmten Thema oder einer bestimmten Situation.
Motivation: innere Antriebskraft, die das Verhalten einer Person beeinflusst und dazu führt, dass sie sich bestimmten Zielen oder Handlungen widmet.
4) Im Rahmen der Handlungskompetenz werden die sogenannten Hard- und Softskills als Kategorie unterschieden. Führen Sie pro Kategorie hierzu jeweils 1 Beispiel aus und argumentieren Sie, welche Kategorie für Unternehmen eine signifikante Relevanz hat.
Hard skill -> Fachkompetenz:
Ein breites Wissen in Excel. Leichter erlernbar
Soft skill -> Persönliche Kompetenz:
Konfliktlösung. Schwerer erlernbar
Beides sind wichtige Kategorien für Unternehmen, jedoch ist die Kategorie Softskill noch relevanter, da diese schwerer erlernbar sind und schwerer durch Schulungen abgedeckt werden können. Wiederum kann der Umgang mit Excel vergleichsweise einfach durch Schulungen erlernt werden.
5) Übungsbeispiel: Fallbeispiel H:
a) In Bezug auf das Verständnis von Personalentwicklung: Handelt es sich hierbei um die PE im engeren, erweiterten oder weitesten Sinne?
In Bezug auf das Verständnis von Personalentwicklung handelt es sich hier um PE im erweiterten Sinne. Dies bedeutet, dass nicht nur die Entwicklung der individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Mitarbeiter im Vordergrund steht, sondern auch die Organisation selbst sowie die langfristige strategische Ausrichtung berücksichtigt werden.
PE im engeren Sinne: Bildung
Vermittlung von Kompetenzen (insb. Einstellungen, Verhaltensweisen, Kenntnissen, Fähigkeiten) an Beschäftigte, die zur Wahrnehmung einer bestimmten Tätigkeit erforderlich sind.
PE im erweiterten Sinne: Förderung
Aktivitäten des Unternehmens, die auf die berufliche Entwicklung von Führungskräften und Mitarbeitern abzielen.
PE im weitesten Sinne:
Maßnahmen zur Vermittlung von Kompetenzen, die der Steigerung aktueller und zukünftiger Leistungen von Führungskräften und Mitarbeitern dienen (Bildung), sowie Maßnahmen zur Unterstützung der beruflichen Entwicklung von Führungskräften und Mitarbeitern (Förderung).
→ Individuelle Personalentwicklung zur Vermittlung Arbeitsplatz unabhängiger Schlüsselkompetenzen, die der Halbwertzeit des Wissens und der Anforderung des lebenslangen Lernen Rechnung tragen.
b) Handelt es sich hierbei um individuelle oder kollektive PE?
Es handelt sich hierbei um individuelle Personalentwicklung. Individuelle PE bezieht sich auf die Weiterentwicklung der Fähigkeiten und Kompetenzen der einzelnen dualen Studierenden und Mitarbeiter.
Wir machen eine Ausbildung, selbstständig, um an Wissen und Fähigkeiten zu gelangen. Eigene Entscheidung getroffen.
c) Führen Sie bitte jeweils 1 Beispiel an für affektive, behaviorale, kognitive Lernziele
Beispiel für affektive Lernziele: Die dualen Studierenden entwickeln ein tieferes Verständnis für die Bedeutung von Teamarbeit und Empathie im Gesundheitswesen.
—>Zusammenarbeit in der Klinik - Teambuilding
Beispiel für behaviorale Lernziele: Die dualen Studierenden verbessern ihre Fähigkeiten in der Anwendung von Pflegetechniken und medizinischen Verfahren.
Beispiel für kognitive Lernziele: Die dualen Studierenden erweitern ihr Wissen über aktuelle Entwicklungen und Forschungsergebnisse im Bereich der Gesundheits- und Pflegewissenschaft.
d) Welche mögliche Differenzierung im Rahmen des Lebenszyklus trifft hier zu?
Die mögliche Differenzierung im Rahmen des Lebenszyklus, die hier zutrifft, ist die Karrierephase. Die dualen Studierenden befinden sich in einer Phase, in der sie sich sowohl in ihrer Ausbildung als auch in ihrem Studium befinden und sich auf den Übergang in den Beruf vorbereiten.
Into the job -> berufliche Ausbildung, duales Studium, Train-me-programme
e) Welche internen und externen Kosten entstehen hier? Führen Sie beispielhaft aus!
Interne Kosten entstehen beispielsweise durch die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen, Vergütungen für die dualen Studierenden sowie die Kosten für die Organisation und Durchführung des dualen Studiums.
Externe Kosten können beispielsweise durch die Zusammenarbeit mit externen Bildungseinrichtungen entstehen, wie die Kooperation mit Fachschulen und Hochschulen. Außerdem können externe Kosten durch potenzielle Ausfallzeiten oder Produktivitätsverluste aufgrund der Ausbildungs- und Studienzeit entstehen.
-> Ausbildung kostet den Unternehmen sehr viel Geld
6) Die ganzheitliche HR Risikomanagement besteht aus 4 Feldern. Führen Sie diese kurz auf und benennen Sie jeweils 1 Beispiel
Die vier Felder des ganzheitlichen HR-Risikomanagement sind die:
Kapazitative Risiken -> Recruiting Risiko /Keine Kapazitäten das Personal weiterzuentwickeln
Finanzielle Risiken ->Personalkosten
Performance Risiken -> Transition Risiko / UN Performance erfolgt nicht wie erwünscht
Rechtliche Risiken -> Anti- Diskriminierung
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Kapazitative Risiken
Schwierigkeiten, hochqualifizierte Fachkräfte zu finden, um offene Stellen zu besetzen
keine Kapazitäten, vorhandenes Personal weiterzuentwickeln
Finanzielle Risiken
Risiko der Personalkosten, wenn Kosten für MA-Gehälter die finanziellen Ressourcen des UN übersteigen
Performance Risiken
Transition Risiko: MA sind nicht in der Lage sich an Veränderungen anzupassen => Leistungsabfall
Leistungs einer Abteilung entspricht nicht den Zielen => finanzielle Verluste
Rechtliche Risiken
Risiko der Diskriminierung, das auftritt, wenn das Unternehmen gegen Anti-Diskriminierungs-Gesetze verstößt -> MA werden aufgrund Merkmalen wie Religion, Geschlecht, sex. Orientierung benachteiligt
7) Zu den Einflussfaktoren auf die PE-Strategie gehören u.a. die Rahmenbedingungen eines Unternehmens. Stellen Sie bitte kurz dar, was hiermit gemeint ist und begründen Sie ihre Ausführung
Rahmenbedingungen eines Unternehmens beziehen sich auf die äußeren Umstände und Faktoren, die das Unternehmen beeinflussen, aber außerhalb seiner direkten Kontrolle liegen. Dazu gehören gesetzliche und regulatorische Anforderungen, wirtschaftliche Bedingungen, soziale und kulturelle Normen, technologische Entwicklungen sowie politische und ökologische Gegebenheiten.
Intern können Rahmenbedingungen bsp. die Unternehmenskultur, die Organisationsstruktur, die vorhandenen Ressourcen wie Personal & Budget sowie die Technologie Struktur umfassen.
Extern können Faktoren wie der wirtschaftliche Markt, gesetzliche und regulatorische Anforderungen, politische Entwicklungen, die demografische Situation und der Wettbewerbsumfeld wichtige Rahmenbedingungen sein
Die Wahl der Personalentwicklungsstrategien eines Unternehmens muss eng mit diesen Rahmenbedingungen verknüpft sein, da sie die Durchführbarkeit, Wirksamkeit und Effizienz der Strategien beeinflussen. Beispielsweise kann ein Unternehmen mit begrenzten finanziellen Ressourcen möglicherweise keine kostspieligen Schulungsprogramme für Mitarbeiter durchführen. Oder eine Organisation, die in einem stark regulierten Markt tätig ist, muss sicherstellen, dass ihre Personalentwicklungsmaßnahmen den rechtlichen Anforderungen entsprechen.
8) In Unternehmen gibt es unterschiedliche Anforderungen an die Rolle einer Führungskraft. Führen Sie eine wichtige Anforderung aus und diskutieren Sie, welche PE- Maßnahmen hier durchgeführt werden kann, damit die Führungskraft dieser Anforderung entspricht. Begründen Sie bitte ihre Ausführungen
Selbstmanager: Eine Führungskraft muss in der Lage sein stetig am Ball zu bleiben und seine/ihre Mitarbeiter:innen zu motivieren. Er/Sie sollte den Druck, der auf ihnen liegt, aushalten und nicht daran zerbrechen. Auch bei kleinen oder auch großen Problemen sollte sie in der Lage sein damit umgehen zu können und das Unternehmen zu stabilisieren.
Persönlichkeitsentwicklung Maßnahmen:
Coaching
Schulungen zum Zeitmanagement und zur Priorisierung (Zeit und ressourcen effektiv verwalten, um Ziel schnellstmöglich zu erreichen)
Stressmanagement-Workshop: Techniken lernen
Methodenkompetenz ausfalten
Selbstreflektion…Stärken erhöhen
9) Innovative Unternehmen teilen häufig Gemeinsamkeiten. Stellen Sie hierzu Gemeinsamkeiten dar und führen Sie ebenfalls jeweils 1 Vor- und Nachteil aus.
Struktur -> Dream Teams: keine Hierachie, kleine Größe – große Vielfalt, klare Ziele, hohe Autonomie
Vorteile: Jeder kann sich mit seiner Kompetenz einbringen. Jeder Experte von seinem Bereich kann sich einbringen und spielt eine große Rolle
Nachteil: MA mit großem Know-how und großer Motivation benötigt ; Multi Skilled MA benötigt…viel Personalentwicklung. Umsetzung ist schwierig
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