Klinische Psychologie

= psychische Störungen, psychologische Aspekte körperlicher Störungen und Krankheiten (Gesundheitspsychologie und Verhaltenmedizin) und psychische Krisen

• biologischen und sozialen Faktoren werden Beachtung geschenkt

• erschließung auf Basis der Erkenntnisse über das psychisch Normale

• klinisch-psychologische Phänomene sollen

  • beschrieben, erklärt und klassifiziert werden (Pathopsychologie)

  • erfasst werden (Psychodiagnostik)

  • und ihr Auftreten verhindert oder behandelt werden (Prävention und Intervention)

• erste Pflegeanstalt für permanente Versorgung psychisch Krankert 1409

  • mehr Aufsicht als Therapie

• 1621: Anatomy of Melancholy von Robert Burton

  • mögliche Ursache unter anderem genetische, ökonomische und pädagogische Faktoren

• 18. Jh: Madness in der Medizin als Krankheit behandelt, die geheilt werden könnte

• 18./19. Jh: Theorie über mögliche Ursachen von psychischen Störungen

• Behandlungsmaßnahmen nur aus Disziplinierung

• hohe Rückfallquote

• Tranquilizing chair

= Modekrankheit des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jh.

• einer gehobenen Gesellschaftsschicht

• Symptome = Ängstlichkeit, Kopfschmerz, Nervosität, Impotenz, Frigidität, Müdigkeit und emotionale instabilität

• madness = mentale Erkankung als Teil der Psychiatrie

• nervousness = gebiet der Neurologie

= Ligthner Witmer

• erste psychologische Klinik in Pennsyvania

• wichtig war ihm eine gründliche psychodiagnostische Abklärung (organisch vs psychisch)

• durch langsfristige Beobachtung

• lieferte zahlreiche Erkenntnisse zur Erklärung und Behandlung psychiatrischer Probleme

• Vater der Psychiatrie und Psychopharmakologie

• empirische Studien - Schlaftiefe, Arbeitsrhythmus, Auswirkung von Vergiftungen (Alkohol, Drogen, Tabak) auf psychische Abläufe

• prägte Begriff der Nosologie (Krankheitslehre)

  • Grundlage für ICD 10

• führte experimentelle Forschungsmethodik in klinischer Psychologie ein

= Klassifikationssystem (International Statistical Classification of Diseasas, Injuries and Causes of Death)

• Diagnosesystem für alle Krankheiten

• Kapitel F = psychische Krankheiten

= Diagnostiv and Statistical Manuel of Mental Disorders

• im Gegensatz zu ICD10 ein mehrachsiges Diagnosesystem

• Expertensysteme und empirische Orientierung

• Operationalisierung: Kriterien einzelner Klassen werden differenziert ausgearbeitet

• Deskriptive Ausarbeitung von Störungsklassen

• Verankerung der Störungslehre in der Psychologie „für psychische Krankheiten nach psychischer Verursachung zu forschen, d.h. die psychologische Methode anzuwenden“;

• Abgrenzung von medizinischer Krankheitslehre (biologisch orientiert); Ausgangspunkt ist das psychisch Normale

• Pathopsychologie = psychologische Disziplin, die psychische Abweichungen zu verstehen

  • unter Rückgriff auf Methoden und Kenntnisse der normalen Psychologie

• Pathologisch psychische Abweichungen = Störung des seelischen Gleichgewichts oder des harmonischen Geisteslebens

• Tier Typus: Angst vor Tieren

• Umwelt Typus: Angst vor Höhe, Wasser, Stürmen

• Situativer Typus: Angst vor Fliegen

• Blut-Spritzen-Verletzungstypus

= Gesprächspsychotherapie

• klientenzentriert und nicht direktiv

• betont Selbsheilkräfte der KlientInnen

• Rogers geht von einem dem Menschen innewohnenden Potential zur eigenen Entwicklung aus

  • Aktualisierungstendenz oder Selbstaktualisierungstendenz

= Verhaltenstherapie

• Operante Methoden gehen davon aus, dass Art der Konsequenzen ihre Auftretenswahrscheinlichkeit beeinflussen

• angemessenes Verhalten aufbauen

• Token-Programme - kontingente Verstärkung durch generalisierte Verstärker

  • Prinzip sozialer Verstärkung legt die Einbeziehung von Bezugspersonen nahe, die als Verstärker fungieren können

= systematisches Desensibilisierungsverfahren zum Abbau von Phobien

• Pionier der Verhaltenstheraphie

• Sein Verfahren:

  1. Entspannung des Patienten als Angst-inkompatible Reaktion

  2. Sammlung und Ordnung angstauslösender Stimuli nach Grad der Belastung für den Patienten

     • Angsthierachie

  3. gestufte Darbiertung der Angststimulie auf Vorstellungsebene bzw in Realität

     • sukzessive Annäherung

• Schritt für Schritt - Patient sol dabei ständig Entspannt bleiben

= einer gezielten Verhaltenstherapie müsse eine Verhaltensanalyse vorausgehen

• folgende Fragen müssen beantwortet werden

  1. Unter welchen Bedingungen wurde das Verhalten erworben und welche Faktoren halten es momentan aufrecht?

  2. Welche spezifischen Verhaltensmuster bedürfen einer Veränderung in ihrer Auftrittshäufigkeit, ihrer Intensität, ihrer Dauer oder hinsichtlich der Bedingungen, unter denen sie auftreten?

  3. Welches sind geeignete praktische Methoden, um angestrebte Veränderungen bei einer Person zu erzielen

• SORKC-Modell

  • Stimulus- Organismus - Reaktion - Kontingenz - Consequenz

= Albert Ellis

• führte emotionale Probleme und Verhaltensstörungen auf dysfunktionale Kognitionene zurück

  • dh. verzerrte, irrationale Sichtweise, die unangemessen und selbstschädigend ist

• Grundannahme = Mensch kann seine Kognitionen in gewissem Ausmaß selbst bestimmen

• Veränderung der irrationalern Kognitionen aufgrund von Disputation (wissenschaftlicher Diskurs)

• Kognitionen für Ellis: Hypothesen, Antizipationene, Bewertung, Wahrnehmung, Interpretertionen, Lebensregeln, Lebensphilosophien, Einstellungen

• REVT oder ABC Theorie

  • Activating Event = auslösenden Ereignis

  • Beliefs = Bewertung von A

  • Consequence = emotionale Reaktion und Verhaltensweise, die auf A folgt

    => Bestimmte wahrgenommene Reize werden (unbewusst) bewertet und diese Bewertungen verursachen die daraus abgeleiteten Verhaltenskonsequenzen.

1. Absolute Forderungen. (muss gedanken)

2. Globale negative Selbst- und Fremdbewertung

3. Katastrophengedanken

4. Niedrige Frustrationstoleranz