Was bedeutet/Definition Arbeitsrecht?
Das Sonderecht des nicht selbstständig tätigen Arbeitsnehmers.
Recht der abhängigen Arbeit.
Aufgabe des Arbeitsrecht?
Die Regelung der Interssensgegensätze des Arbeitnehmers und Arbeitgebers.
Wo ist das Arbeitsrecht verortet?
Da Arbeitsrecht ist Sonderprivatrecht unter Privatrecht. Es hat allerdings auch öffentlich-rechtliche Normen.
Kollektives Arbeitsrecht?
Regelt das Recht der Arbeitsverbände inkl des Tarifvertragsrecht Arbeitskampfrecht und Betriebsverfassungsrecht.
Individuelles / Individualarbeitsrecht ?
Regelt die Rechtsbeziehungen aus dem Abschluss eines Arbeitsvertrages zwischen AN / AG.
Was bedeutet Koalitionfreiheit?
Es bedeutet, dass jeder Arbeitnehmer das Recht hat, Vereiniungen zu bilden, die für Ihre Arbeitsbedingungen einstehen.
Warum ist Art 9 GG wichtig?
Der Artikel ist wichtig, da es das Grundrecht der Koalitionsfreiheit abbildet. Für jedermann besteht das Recht Vereinigungen für einen Arbeitskampf zu bilden.
Laut Art 74 Ziff. 12 GG ist das Arbeitsrecht eine konkurrierende Gesetzgebung. Erläutere!
Dem Bund steht die Gesetzgebungsbefugnis soweit zu, solange es einer bundeseinheitlichen Regelung bedarf.
Wo ist der Dienstvertrag geregelt?
Im BGB §§ 611 ff.
Was ist das Rangprinzip?
Das ist das Prinzip einer Normenhierachie und bedeutet dass immer Gesetz des höheren Ranges Anwendung findet.
Günstigkeitsprinzip?
Abweichungen in einem Tarifvertrag dürfen nur zugunsten des Arbeitnehmers erfolgen., wenn entsprechende Klauseln im Tarifvertrag enthalten sind.
Das Weisungsrecht des Arbeitgebers bedeutet…
das der Arbeitnehmer weisungsgebunden ist und den Anweisungen des AG folge zu leisten hat. Aber der AG kann nicht über genaue im Arbeitsvertrag definierte Tätigkeiten oder Arbeitsorte drüber hinweg anweisen.
Wann wird das BGB im Arbeitsrecht angewendet?
Wenn spezielle Arbeitsrechtliche Gesetze keine Regelung finden, wie zb Diebstahl, dann wird das BGB angewendet.
Nenne die wichtigsten arbeitsrechtlichen Gesetze.
Definiere einen Tarifvertrag.
Die schriftlichen Verträge zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften zur Regelung von arbeitsvertraglichen Bedingungen, von Rechten und Pflichten der Tarifvertragsparteien sowie von betrieblichen und betriebsverfassungsrechtlichen Fragen und gemeinsamen Einrichtungen der Tarifvertragsparteien werden Tarifverträge genannt.
Woraus bestehen Tarifverträge?
Aus einem schuldrechtlichen und einemnormativen Teil.
Was regelt im Tarifvertrag der schuldrechtlich Teil?
Er regelt die Friedenspflicht, d.h. während der Laufzeit eines Tarifvertrages sollen keine Änderungen durch Arbeitskampf erzwungen werden.
Was enthält der normative Teil eines Tarifvertrages?
Er enthält Rechtsnormen über Abschluß, den Inhalt und die Kündigung eines Arbeitsverhältnisses und betriebliche und betriebsverfassungsrechtliche Normen.
Erläutere das Betriebsverfassungsgesetz.
Das Betriebsverfassungsgesetz regelt das zusammenwirken von AG und AN in einem Betrieb. Die Betriebsvertretung der AN sind die Betriebsräte und die Jugenvertretungen. Die Betriebsräte haben ein Mitwirkungs- und ein Mitbestimmungsrecht.
Das Mitwirkungsrecht zB Recht auf Anhörung, Information und Beratung ist ein sogenanntes schwaches Recht, da die Entscheidung am Ende beim AG liegt.
Beim Mitbestimmungsrecht gibt es direkte Mitbestimmungsrechte wenn zB Arbeitszeiten geändert vorüberehend geändert werden, neue Arbeitsmittel eingeführt oder wenn es um Unfalverhütungsvorschriften geht. Das Mitbestimmungsrecth ist ein starkes Recht in dem Sinne.
Der Betriebsrat untersteht einem besonderen Kündiungsschutz.
Betriebsvereinbarungen?
Schriftlich kollektivrechtliche Vereinbarungen zwischen AG und Betriebsrat über betreibsverfassungesrechtliche Angelegenheiten wie zB Arbeitszeit. Betriebsvereinbarungen gelten ab sofort für jeden Betriebsangehörigen.
Personalvertetungsgesetz.
Im wesentlichen das Gleiche wie ein Betriebsrat, jedoch gilt dies für MA im öffentlichen Dienst und dort heißt es anstatt Betriebsrat Personalrat, Jugendvertretung.
Unterschied Werkvertrag und Dienstvertrag?
Dienstvertrag ist geregelt im §§ 611a BGB und Werksvertrag §§ 631 BGB. Ein Werkvertrag ist, wenn ein Dienstleister eine Arbeit mit Aussicht aus Erfolg liefert, also ein fertiges Werk, wo hingegen beim Dienstvertrag nur der Dienst ohne jegliche erfolgsabsichten, aber trotzdem ein Erfolg erhofft wird, zB eine Operation eines Arztes.
Wer ist Arbeitnehmer?
Arbeitnehmer ist, wer aufgrund eines privatrechtlichen Vertrags in persönlicher Abhängigkeit für einen anderen Dienste leistet. Für eine Arbeitnehmertätigkeit spricht insbesondere die Weisungsgebundenheit, die Eingliederung in einen Betrieb, das Schulden der ganzen Arbeitskraft sowie ein festes Arbeitsentgelt.
Wer ist aber nun Arbeiter, wer Angestellter?
Arbeiter ist, wer überwiegend körperliche Arbeit durchführt.
Angestellter ist, wer überwiegend geistige Arbeit zu leisten hat.
Wer ist Arbeitgeber?
Arbeitgeber ist, wer auf privatrechtlicher Grundlage wenigstens einen in abhängiger Stellung Tätigen beschäftigt und diesem für seine Tätigkeit eine Gegenleistung versprochen hat. Arbeitgeber können alle natürlichen oder juristischen Personen sein.
Was gehört zu den Kollektivvereibarungen?
Der Tarifvertrag und die Betriebsvereinbarungen.
Arbeitsschutzrecht?
Der AG ist verpflichtet den AN vor Gefahren, Berufskrankheiten in seinem Tätigkeitsfeld zu schützen. Dazu zählen auch die Verhütung von Arbeitszeitschutz, Mutterschutz, uvm. und oder auch Lohnpfändung.
Was ist die Grundlage des Arbeitszeitschutzes?
Das Arbeitszeitsgesetz.
Was regelt das Arbeitszeitgesetz?
Es regelt die die Dauer der Arbeitszeiten der AN in Ihrer Beaschäftigung. Die umfasst Arbeitszeitdauer, Ruhepausen, Ruhezeiten, Sonn- und Feiertagsarbeit und Nacht- und Schichtarbeit.
Arbeitszeit darf …
… die Dauer von 8 Stunden im Durchschnitt nicht überschreiten. Zeiten der Arbeitsbereitschaft sind der tatsächlichen Arbeitsleistung gleichgestellt. Die Rufbereitschaft zählt nicht zur Arbeitszeit.
Unterschied Ruhepause und Ruhezeit?
Ruhepausen nach min 6 h arbeit von min 30 min bei einer tatsächlichen Arbeitszeit von 6-9 h.
Ruhezeit min 11 h zwischen Arbeitsende und wieder Arbeitsbeginn.
Der Arbeitsvertrag ist …
… eine Sonderform des Dienstvertrages und geregelt §§ 611 BGB.
Unterschied Dienst- und Arbeitsvertrag?
Der Dienstvertrag ist in der Regel nicht auf eine Dauer angelegt. Der Dienstpflichtige leistet überwiegend selbstbestimmte Dienste.
Der Arbeitsvertag ist auf eine bestimmte oder unbestimmte Dauer angelegt. Der AN ist in einem abhängigen Arbeitskeitsverhältnis und übt fremdbestimmte Tätigkeiten aus.
Was verstehen Sie unter dem Günstigkeitsprinzip?
Dies bedeutet, dass zum einen bei fehlender vertraglicher Vereinbarung die kollektiven Regeln aus Gesetz, Tarifvertrag und Betriebsvereinbarung ergänzend eingreifen. Zum anderen bedeutet dies jedoch, dass einzelvertraglich nur zugunsten des Arbeitnehmers von den kollektiven Regeln abgewichen werden kann.
Was sind die Haupt- und Nebenpflichten des AG aus dem Arbeitsverhältnis?
Hauptpflichten: Lohnzahlung+Lohnfortzahlung, Beschäftigung
Nebenpflichen: Fürsorge, Gleichbehandlung, Urlaubsgewährung, Zeugniserteilung
Was sind die Haupt- und Nebenpflichten des AN aus dem Arbeitsverhältnis?
Hauptpflichten: Arbeitsleitsung (Vorleistungspflicht)
Nebenpflichen: Treue, also keine Geschäftsgeheimnisse verraten, Schmiergeldverbot und Wettbewerbsverbot (Konkurrenz), Anzeigepflicht (zB kaputte Arbeitsmittel dem AG melden), Tätigkeitspflicht (zB andere Tätigkeiten oder Überstunden in Kauf nehmen)
Welche 4 Lohnarten gibt es?
Stundenlohn, Leistungslohn, Prmämienlohn, Naturallohn
Erläuter Leistungslohn.
Hier zählt das Endergebnis der Arbeit. Es wird auch Akkordlohn genannt.
Unterschieden wird in Stück-, Stückzeit- und Gruppenakkord.
Beim Stückakkord wird ein Geldbetrag pro gefertigtem Produkt gezahlt.
Beim Stückzeitakkiord wird eine bestimmte Zeit auf Werkstücke angesetzt und die Bezahlung erfolgt auf die errechnete Zeit.
Beim Gruppenakkord werden wie vorgenannt die Regelungen auf eine Gruppe angewendet.
Arten finanzieller Zuwendung? (7 Stück)
Prämie, Provision, Gewinnbeteilung, Gratifikation, 13.-14. Monatsgehalt, Ruhegeld, VerWirLei
Lohn ohne Arbeit wann? (6 Fälle)
Krankheit, Krankheit des Kindes, wegen Feiertagen, Mutterschutz, Erholungsurlaub, als Mitglied im Betriebsrat
Kann die Entgeltfortzahlungspflicht für den AG entfallen?
Ja, wenn der AN weniger als 4 Wochen im Unternehmen ist
und ja, wenn eine Krankheit durch grobes Selbstverschulden eintritt. (z.B ausüben von Risikosportarten)
Weisungsrecht des AG bei Regelungslücken?
Örtlich - der AG kann den An auf jeden Arbeitsplatz hinsetzen, sofern dies zumutbar ist. Zumutbar heißt, dass der AN jede ihm nach der Verkehrsanschuung in seiner Stellung zumutbare Arbeit verrichten muss.
Zeitlich - Bei der Arbeitsdauer hat der AG kaum zu bestimmen. Er kann höchstens bestimmen wann die Arbeitszeit beginnt und endet.
Inhaltlich - Inhaltlich hat der AG kaum Weisungsrecht aufgrund der vertraglichen Vereinbarungen. Je genauer die vertragliche Ausgestaltung, desto enger das Weisungsrecht.
Wettbewerbsverbot Bedeutung?
Der AG kann nach Beendigung des Arbeitsverhltnisses mit dem AN einen schriftlichn Vertrag schließen, dass der AN max. 2 Jahre lang nicht in der Branche tätig werden kann. Dieser Vertag darf sich aber nicht negativ auf den weiteren Berufsweg des AN auswirken.
Was bedeutung Anfechtung bezüglich des Arbeitsvertages?
Es bedeutet, dass der Arbeitsvertrag als von Anfang an nichtig anzusehen ist. Die erlangten Leistungen sind zurückzugewähren. Es wäre unbillig, wenn man infolge einer Anfechtung verlangt, dass all das bisher erhaltene Entgelt zurückzuzahlen ist, da der Arbeitgeber die erlangte Arbeitsleistung nicht „zurückgeben“ kann. Aus diesem Grund erfolgt eine Anfechtung des Arbeitsverhältnisses nicht rückwirkend, sondern nur für die Zukunft. Es entsteht ein sogenanntes faktisches Arbeitsverhältnis für die Vergangenheit
Mängel bei Verragsschluss, die zur Nichtigkeit des Vertrages führen. (4 Stück)
Mangelnde Vertretungsmacht - fehlende Einwillung der gesetzlichen Vertreter bei Minderjährigen.
Mangelnde Form - Verstoß gegen Schriftformerfordernis
Verstoß gegen gesetzliche oder tarifvertagliche Gebote -
Verstoß gegen gute Sitten - zB Lohn und Arbeit stehen in keinem Verhältnis, lebenslanges Wettbewerbsverbot
Unmittelbare Beendigungsgründe des Arbeitsverhältnisses? (8 Stück)
Kündigung
Aufhebungsvertrag
Fristablauf - Ablauf einervereinbarten Frist
Zweckerreichung
Anfechtung - mit de Anfechtungserklärung endet das Arbeutsverhältnis
Meldung bei der Bundeswehr - freiwillige als Soldat melden, somit auf Arbeitsplatz verzichten
Auflösungsurteil Arbeitsgericht - wenn eine Kündigung nicht durchgeführt wurde und das weitere Arbeitsverhältnis für AN unzumutbar ist, dann löst das Gericht dieses Arbeitsverhätlnis
Tod des AN
Keine umittelbaren Beendigungsgründe des Arbeitsverhältnisses? (7 Stück)
Der Betrieb bekommt einen neuen Besitzer
Insolvensverfahren über das Vermögen des AG
Tod des AG
Arbeitsunfähigkeit des AN - Kündigung nur bei groben selbstverschulden einer Krankheit
Erreichen der Altersgrenze
Streik - es muss unterschieden werden, ob Streik gerecht- oder ungerechtfertigt
Suspendierende Aussperrung - Der AG lehnt die Arbeitsleistung ab. Hier liegt ein arbeitskampfbedingtes Ruhen der Hauptpflichten ohne Auflösung des Arbeitsverhältnisses.
Die Haupt- und Nebenpflichten bei einer Kündigung?
Ist das Arbeitsverhältnis beendet, so erlöschen die gegenseitigen Hauptpflichten, die Lohnzahlungs- und die Arbeitspflicht. Andererseits bleiben jedoch Nebenpflichten zunächst bestehen bzw. einige Nebenpflichten entstehen erst.
Arbeitszeugnis?
muss schriftlich erfolgen
wahrheitsgetreu, Angaben über Leistungen, Art und Dauer
Der Anspruch auf ein Zeugnis ist einklagbar
Zweck ist, dem AN für die Zukunft nicht zu verbauen, denn ein Zeugnis ist heutzutage sehr wichtig
Die Arbeitspapiere?
die Arbeitsbescheinigung
Zeugnis
Urlaubsbescheinigung
Wettbewerbsverbot?
Nach der Auflösung des Arbeitsverhältnis liegt grundsätzlich kein Wettbewerbsverbot vor, es sein denn es ist Vertaglich vereinbart.
Herausgabepflichten?
Der Arbeitnehmer ist nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses verpflichtet, dem Arbeitgeber all das herauszugeben, was ihm an Arbeitsmitteln zur Verfügung gestellt wurde, z.B. Werkzeuge, Notebook oder Smartph
Beschreibe die Kündigung rechtlich!
Die Kündigung ist eine einseitige, empfangsbedürftige Willenserklärung, die unabhängig von dem Willen des Kündigungsempfängers die Wirkung des zugrunde liegenden Vertrages für die Zukunft aufhebt. Auf die Kündigung finden die allgemeinen Vorschriften über die Wirksamkeit von Willenserklärungen Anwendung.
Nennen die 5 Kündigungsarten
Ordentliche Kündigung - firstgerechte Kündigung innerhalb der vertragliche und gesetzlichen Bedingungen
Außerordentliche Kündigung - fristlose Kündigung, da eine Zusammenarbeit weiterhin unzumutbar ist, zB bei Gewalt am Arbeitsplatz
Änderungskündigung - Kündigung des aktuellen Verhältnisses, aber mit gleichtzeitem neuen Angebot
Teilkündigung - einzelne Regelungen des Arbeitsvertrages sollen abgeändert oder aufgelöst werden, ohne dass der Bestand des Arbeitsvertrages insgesamt angetastet werden soll (in der Regel NICHT ZULÄSSIG)
bedingte Kündigung - Eine bedingte Kündigung liegt vor, wenn ihre Rechtswirkung von einem zukünftigen ungewissen Ereignis abhängig sein soll.
Welche Kündigungsarten unterscheidet man? (gesetzlich geregelte)
Die außerordentliche bzw. fristlose Kündigung und die ordentliche bzw. fristgerechte Kündigung.
Beschreibe Änderungskündigung.
Es ist dem AG möglich einen bestehenden Vertrag zu kündigen und gleichzeitig ein neues Arbeitsangebot zu unterbreiten. In einem unternehmen mit Betriebsrat muss dieser involviert werden, sonst ist die Kündigung unwirksam.
Wie ist die Form einer Kündigung?
Eine Kündigung muss in Schriftform erfolgen. Erfolgt diese nicht in Schriftform so ist die Kündigung nichtig.
Beschreibe den Inhalt einer Kündigung.
Aus der Kündigung muss eindeutig stehen, dass der AN gekündigt wird. Außerdem muss hervorgehen ob ordentlich oder ausserordentlich gekündigt wird. Die Gründe müssen nicht enthalten sein, können aber in schriftform verlangt werden.
Die Kündigung ist …
… eine empfangsbedürftige Willenserklärung und die Kündigung wirkt erst, wenn der Empfänger diese zur Kenntnis genommen hat.
Kann man eine Kündigung rückgängig machen?
Ja, wenn der Empfänger einwilligt oder durch abschließen eines neuen Arbeitsvertrags.
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