Fragen Antworten
Nenne die Leitsymptome in der Orthopädie
"Schmerz
Schwellung
Bewegungseinschränkung
Hinken
Deformität
neurologische Symptome
"
Welche Art der Bewegungseinschränkungen gibt es
"Strukturelle Bewegungseinschränkungen:
Ursache: gewebliche Veränderung am Erfolgsorgan
sprechen auf konservative Maßnahmen schlecht/gar nicht an (Bsp.: Verkalkungen, Fehlbildungen, organisch bedingte Plegien, Arthrofibrose, Ankylose)
lassen sich trot Schmerzausschaltung nicht bessern
Funktionelle Bewegungseinschränkungen:
Ursache: Funktionsstörung ohne gewebliche Veränderung am Erfolgsorgan
sprechen gut auf konservative Maßnahmen an
sprechen gut auf Schmerzausschaltung an (Bsp.: Streckdefizit nach Knie-OP, Fixierung WS bei Hartspann, “Blockaden” WS)
-> kann gemischt vorkommen
Was kann Hinken verursachen
"Schmerzen
Muskelschwäche
Deformierung
Welche Formen des Hinken sind dir bekannt
"Duchenne-Hinken:
Verlagerung des Körperschwerpunktes weit aus dem Lot über die betroffene Seite (Hüftdysplasie)
Verkürzungshinken:
Auf- & Ab-Bewegung
Versteifungshinken:
Vorschwingen des Beckens
Schonhinken:
kurzer alleiniger Bodenkontakt
Lähmungshinken:
- Spastik mit Zirkumduktion der Hüfte
Welche Deformitäten gibt es
"angeboren: Fehlbildungen
erworben: Trauma, Rheuma
Fehlhaltung/Haltungsfehler
Deformierung, die aktiv korrigiert werden kann
Bsp.: Hyperlordose, kyphotische Fehlhaltung, flexibler Knickfuß
Pat. brauchen Anleitung zur Korrektur
Fehlstellung/Stellungsfehler
Deformierung kann nur passiv korrigiert werden
Bsp.: gutmütiger Klumpfuß, flexible Krallenzehen, idiopathische Skoliose, Deformierungen durch schlaffe Lähmungen - Fallhand
Pat. brauchen manuelle/mechanische Hilfe zur Korrektur
Fehlform/Formfehler
Deformierung kann nur invasiv durch Formänderung/Wachstumslenkung korrigiert werden
Bsp.: strukturelle Skoliosen, Hüftdysplasie, Trichterbrust, hohe Hüftluxation, X-Bein/O-Bein, angeborener muskulärer Schiefhals
Pat. brauchen mechanische Hilfe/OP
—> wenn sich Formfehler aus einem Stellungsfehler entwickelt, kann vor allem im Wachstum therapeutisch gegengesteuert werden
Nenne die Grundlagen der Computertomographie (CT)
"Röntgenröhre umfährt kreisförmig die Körperregion, Bildplatten fahren korrespondierend mit
Entstehung eines transversalen Schnittbildes
durch Anwendung vieler Schnittebenen 3D-Rekonstruktion möglich
deutlich höhere Strahlenbelastung als Röntgen
Wofür wird das CT angewendet
"Darstellung von Knochenprozessen (mit Einschränkung Weichteile)
Darstellung von Lagebeziehungen
3D Rekonstruktion von komplexen Frakturen & Osteotomien
Interventionsradiologie (gezielte Punktionen)
Es ist nicht geeignet für die Untersuchung von Bandscheibenvorfälle
Wofür wird die Magnetresonanztomographie (MRT) angewendet
"Darstellung von Weichteilprozessen
Einblicke in Funktionszustand eines Gewebes, Verlaufskontrollen gut vergleichbar
-> Diagnostik/Kontrolle Knochen- & Weichteiltumoren
-> Differenzierung: Degeneration, infektiöse/nichtinfektiöse Erkrankung
-> Kausalitätsklärung einer Läsion: Tumor, Trauma (frisch/als)
kostenintensiv, laut, eng (Röhre)
Nenne Kontraindikatoren für das MRT
"Platzangst (Klaustrophobie)
Defibrillator
Herzschrittmacher
Hirnstimulator
Metallimplantate
Tattoo mit Metallpartikel
Kriegsverletzungen
Nenne Indikationen für die operative Therapie in der Orthopädie
"Absolut (muss operiert werden):
zunehmende Querschnittlähmung
pertrochantäre Schenkelhalsfraktur
Beugesehnenverletzungen
komplette Epiphysenlösung (= abgleiten des Schenkelhals nach cranial-lateral -> wird auch „Kindlicher Schenkelhalsfraktur“ gennant
infektiöse Arthritis
Relativ (kann operiert werden):
-> Verbesserung Lebenssituation
-> Aufhalten einer Verschlechterung der Lebenssituation ist absehbar
-> konservative Maßnahmen ausgeschöpft
-> Schädigungsgefahr weiterer Strukturen
Endoprothesen bei Arthrose
Umstellungsoperationen
Kreuzbandrupturen
Entfernung von Ganglien
Weitere Indikationen für beide Gruppen:
diagnostisch: Tumor, Synovia-Probeentnahme
prophylaktisch: Genu valgum/varum im Wachstumsalter
kosmetisch: Hallux valgus ohne Beschwerden, Ganglien ohne Beschwerden
Welche Operationsverfahren sind dir bekannt am Knochen, Gelenk, Sehnen und Nerven.
"Operationen an Knochen:
Osteotomie (Durchtrennung des Knochens)
-> Ziel: Korrektur von Fehlstellungen, Verbesserung der Statik, Beseitigung präarthrotischer Deformitäten
Osteosynthese (Verbindung von Knochen)
Osteoplastik (Anlagerung von Knochengewebe)
Operationen an Gelenken:
Arthroskopie (endoskopische Betrachtung des Gelenkes)
Arthrotomie (Eröffnung des Gelenks)
Arthrodese (Versteifung des Gelenks)
-> Ziel: Schmerzlinderung (Arthritis), Stabilisierung bei Lähmungen, Korrektur von Fehlstellungen (wenn kein Gelenkersatz möglich/sinnvoll)
Arthroplastik (plastischer Aufbau eines Gelenkes, dazu gehören Totalendoprothesen)
Synovektomie (Entfernung der Gelenkschleimhaut)
Spondylodese (Wirbelkörper zusammenbringen)
Operationen an Sehnen/Muskeln/Faszien:
Tenotomie/Myotomie/Fasziotomie (Durchtrennung)
-> Ziel: Beheben von weichteiligen Kontrakturen, Schmerzreduktion bei chronischer Entzündung (LBS)
Tenodese (Verlagerung eines Sehnenendes tiefer in den Knochen)
Sehnen-/Muskel-/Fasziennaht
Tenomyoplastik (plastische Defektauffüllung)
Sehnentranspositionen
Operationen an Nerven:
Neurotomie (Durchtrennung eines Nerven)
Neurolyse (Lösen eines Nerven aus Narbengewebe, an Engpassstellen)
-> Ziel: Verbesserung/Erhalt der Funktion eines Nerven, Schmerzlinderung
Neuroplastik (Rekonstruktion/Ersatz von Nervengewebe
Plastik (wieder aufbauen )
Lyse ( Lösen von Gewebe)"
Wann wird eine Tenotomie durchgeführt
"Lange Bicepssehne bei Schmerz
M. plantaris / semitendinosus für das Vordere Kreuzband
Welche Knorpelanpassungsprozesse durch Überlastung gibt es
"Druck auf Knochen (subchondrale Sklerose)
Verkalkungen (Osteophyten) in Randbereichen
minimale Teilungsfähigkeit der Knorpelzellen (reicht nicht zum Defekte auffüllen)
entzündliche Begleitreaktion (Abrieb, Stoffwechseländerung)
-> aus Überlastung wird Degeneration
Was sind Risiken für Knorpeldegeneration
"vorangegangene Verletzungen des Knorpels
Frakturen des unterliegenden Knochens
Übergewicht
Alter
asymmetrische Belastung bei Fehlstellungen
erhöhte lokale Entzündungsaktivität
Episoden häufiger kurzzeitiger Überbeanspruchung (tangential Scherelastizität überschritten) können Oberfläche des Knorpels zerstören/zu Einrissen des Gewebes führen (Berufserkrankungen, Sportler)
Definiere Arthrose
"Degeneration des Knorpelgewebes mit sekundärer Knochenläsion & entzündlich bedingter Schrumpfung der Gelenkkapsel
entsteht durch Missverhältnis zwischen Belastung & mechanischer Belastbarkeit
klinische Beschwerden korrelieren nicht mit den morphologischen Veränderungen
Arthrosis deformans, Osteoarthrose, degenerative Osteoarthropathie, engl. Osteoarthritis
Welche Formen der Arthrose werden unterschieden & was sind ihre Ursachen
"Primäre Arthrose:
Minderwertigkeit des Knorpelgewebes (häufig verwendet für Alterungsprozess ohne erkennbare weitere Ursache)
Genetische Disposition (Polyarthrose)
Sekundäre Arthrose:
Fehlstellungen (angeboren/erworben)
Fehlbelastungen
Unfälle
Infektionen (bakterielle Arthritis)
Entzündungen (Rheuma)
metabolische Störungen (Gicht)
neurologische Erkrankungen (Störungen der Tiefensensibilität, Lues, Diabetes)
Tumoren
Erkläre den Circulus vitiosus des Knorpelschadens
"Knorpel braucht Ernährung
Durch die Bewegung wird Knorpel ernährt
Durch Bewegungsmangel kommt es zu einer Verschlechterung der Knorpelernährung
Mehr Knorpelschäden,
mehr Schmerzen
"
Was sind die Hauptsymptome bei Arthros. In welche Stadien werden sie eingeteilt
"Hauptsymptome:
Schmerz
Muskelverspannung
Stadium 1:
Belastungsschmerz (lange Belastung)
Palpationsschmerz am/um das Gelenk
Muskelverspannungen
Stadium 2:
Anlaufschmerzen
aktiver & passiver Bewegungsschmerz
beginnende Reduktion des Bewegungsumfanges (Kapselmuster)
bei aktivierter Arthrose: Ruheschmerz, Erguss, Überwärmung, starke Schmerzen
Stadium 3:
reflektorische, später strukturelle Kontrakturen
Muskelatrophie
Instabilität
Stadium 4:
Ankylose
Schmerzabnahme bis -freiheit
Nenne diagnostische Kriterien bei Arthrose
"Es reicht ein Röntgen aus
Arthrosekriterien:
Gelenkspaltweite
Gelenkspaltsymmetrie
Osteophyten
Form der Gelenkpartner (Entrundung)
subchondrale Sklerose
Zysten
Wie wird die Arthrose präventiv therapiert
"Prävention:
Bewegung
Gewichtsreduktion
Vermeiden von Fehlbelastungen (Sport, Beruf)
Früherkennung (angeborene/erworbene Formstörungen)
Wachstumskontrolle
Wie wird die Arthrose konservativ und operativ therapiert
"Konservative Verfahren:
physikalische/funktionelle Therapie/Bewegungsprogramme
Schmerztherapie (medikamentös, Regulationsverfahren)
Entzündungshemmung (medikamentös, Injektionen)
Orthesen/orthopädietechnische Zurichtungen
-> greift diese Art der Behandlung nicht mehr, weil der Schaden weiter fortgeschritten ist, bleibt als einziger Ausweg der künstliche Gelenkersatz/operative Versteifung des Gelenks
Operative Verfahren:
Gelenkerhaltende Verfahren:
Verbesserung der Gelenkmechanik (Umstellungsosteotomien, Entfernung funktionsstörender Osteophyten, Cheilotomien)
Verbesserung der Gelenkbiologie (Synovektomien, Anbohrungen (Knochen/subchondrale Zone), Chondrozytentransplantationen, Denervierung)
Gelenkresezierende Verfahren:
Gelenkversteifung (Arthrodese) - Funktionsverlust
Gelenkplastik mit körpereigenem Gewebe (Rhizarthrose) - eingeschränkter Funktionserhalt
Gelenkersetzende Verfahren:
künstlicher Gelenkersatz (Endoprothesen) - Funktionserhalt
Was ist eine Coxarthrose
"degenerative Erkrankung des Hüftgelenks
2-3% der Bevölkerung > 65 Jahren leiden an einer mittelschweren bis schweren Coxarthrose
Welche Formen der Coxarthrose werden unterschieden & was sind ihre Ursachen
Prädisposition/Vorerkrankungen:
Hüftdysplasie
Morbus Perthes
Epiphysiolysis capitis femoris
Morbus Bechterew
Welche Symptome treten bei der Coxarthrose auf
"Leistenschmerzen
Knieschmerzen (teils führend)
Hypertonus Adduktoren
Bewegungseinschränkungen/Kontrakturen v.A. Adduktoren & Flexoren
-> Kapselmuster: Einschränkung in Iro, Ext, Abd
Hinken (Schonhinken, Verkürzungshinken, Trendelenburg, Duchenne)
Leistendruckschmerz, Trochanterschmerz
Wie wird die Coxarthrose diagnostiziert
"Befund:
immer zusammen mit LWS/ ISG
1. Inspektion
• Beckenstand/-kippung, Trochanterhöhe
• Relief Glutealmuskulatur
im Liegen: Beinlänge, Beinstellung (Kapselmuster), Faltenasymmetrie (beim Kleinkind)
2. Palpation
• Leistendruckschmerz (Kapsel)
• Trochanterdruck-/klopfschmerz (Bursa, Muskelansätze)
Valleix‘sche-Druckpunkte (Ischias)
3. Bewegungsprüfung
• Neutral-0-Methode in Rückenlage/ Seitlage, (Bauchlage)
• Rotation mit gebeugtem Knie und Unterschenkel als Zeiger, beachten Spiegelverkehrt in Rückenlage!!
• Beckenmitbewegung ausschließen
• Thomas’schen Handgriff zum Aufheben der Lendenlordose, Nachweis einer Beugekontraktur der Gegenseite
4. Funktionstests
Ortolani-Luxationschnappen bei Säugling, zeigt Instabilität der Hüfte
Drehmann-Zeichen bei Heranwachsenden (Außendrehung bei passiver Hüftbeugung), Hinweis auf Epiphysenlösung
Trendelenburg-Zeichen: Absinken der gegenseitigen Beckenhälfte im Einbeinstand (Glutealinsuffiziens)
Impingment-Test: max. Flex./ Adduktion/ Irot, Kompressionsschmerz am vorderen Labrum
Stauchungs-/ Dehnungs-/ Rotationschmerz (Kontrolle Hüft-TEP)
5. Gangbild
• Hinken (siehe Leitsymptome)
• Ganganalyse
Weitere Diagnostik
Röntgen im Seitenvergleich (Arthrosekriterien):
-> Gelenkspaltweite
-> Gelenkspaltsymmetrie
-> Osteophyten
-> Form der Gelenkpartner (Entrundung)
-> subchondrale Sklerose
-> Zysten
Wie wird die Coxarthrose therapiert
"Konservativ:
Schmerzmedikamente, Injektionen an Schmerzpunkten & im Gelenk
Bewegungstherapie (KG, MT, Coxarthrosegymnastik)
Pufferabsatz, Gehhilfe
Operativ (gelenkerhaltende):
Gelenkerhaltend:
Flexionsosteotomie (Arthrose) (nicht mehr in Mitteleuropa)
Beckenosteotomie (Dysplasie)
Gelenkersetzend:
Totalendoprothese (häufigste operative Therapie bei Coxarthrose)
Gelenkresezierend:
Arthrodese (selten)
Girdlestone-Hüfte (ersatzloses Entfernen des Hüftkopfes, bei chronischen Infekten)
Was versteht man unter einer Gonarthrose
"degenerative Erkrankung des Kniegelenkes:
-> medial, lateral oder retropattelar (unikompartimental)
-> Pangoarthrose = alle Kompartimente betroffen
5% der Bevölkerung > 65 Jahren leiden an einer mittelschweren bis schweren Gonarthrose
Welche Formen der Gonarthrose werden unterschieden & was sind ihre Ursachen
Prädisposition:
Achsfehlstellung
Meniskusresektionen
Instabilitäten nach Bandverletzungen
Überlastungen (anerkannte Berufskrankheit z.B. für Fliesenleger, & Bahnrangierarbeiter)
Welche Symptome sind bei einer Gonarthrose bekannt
"Ergussbildung
Bakerzyste (in Kniekehle)
Krepitation
zunehmende Achsfehlstellung
Atrophie M. quadriceps femoris
Bewegungseinschränkungen/Kontrakturen v.A. Flexoren & hintere Kapsel
-> Kapselmuster: Flexion > Ext —> Einschränkung in Ext
Hinken (Schonhinken, Verkürzungshinken)
Wie wird die Gonarthrose diagnostiziert
" Befund
• Untersuchung im Stehen/ Liegen /Sitzen
Beinachse frontal/sagittal
varus/ valgus
flexum/ recurvatum
• Schwellung (oberer Recessus)
• Deformierung (Subluxation)
• Muskelrelief (Atrophie)
• Q-Winkel
Schmerzpunkte
Bandansätze,
Patellafacetten,
Patellapol,
Tuberositas tibiae,
Pes anserinus,
Gelenkspalt
Schwellung (tanzende Patella, popliteale Baker-Zyste)
Patellamobilität
Zohlenzeichen (Schmerzreiz retropatellar)
retropatellarer Verschiebeschmerz
• Neutral-0-Methode
Dehnungsverhalten Muskulatur
Quadriceps (Bauchlage),
Hamstrings (Rückenlage),
Tractus iliotibialis (Rückenlage)
Meniskustest
Steinmann I/II
Apley
Payr
Bändertests
Varus/Valgusstress in Streckung und leichter Beugung,
Lachmann-Test,
Schublade mit/ohne Rotation,
Durchhangtest,
Weiter Diagnostik:
- MRT nur im Frühstadium differentialdiagnostisch
Wie wird die Gonarthrose therapiert
Schmerz Medikamente, Injektionen an Schmerzpunkte & im Gelenk
Bewegungstherapie (KG, MT, Gonarthrosegymnastik, Fahrradfahren, Aquagymnastik)
Pufferabsatz, Gehhilfe, Randerhöhung am Schuh (Varusarthrose - Außenranderhöhung), Bandage/Orthese
Operativ:
Gelenktoilette (nur bei entzündlicher Arthrose)
Umstellungsosteotomien (Achsfehlstellung)
Totalendoprothese
Hemischlittenprothese
Arthrodese
Welche Arten der Verankerungen gibt es bei der Hüft-TEP
"Zementierte Endoprothese:
Schaft & Pfanne werden mit einem schnellhärtenden Kunststoff (Knochenzement im Becken & Femur) befestigt
sofort belastbar
Knochenqualität zweitrangig
Nachteil: Wechsel erschwert
Zementfreie Endoprothese:
Schaft wird in Knochen eingepresst
Pfanne wird eingepresst/eingeschraubt
verwächst innerhalb von 6-12 Wochen
Voraussetzung: gute Knochenqualität, Fähigkeit zur TB
Vorteil: Wechsel erleichtert
Nachteil: teurer
Hybrid Endoprothese:
beide Verfahren vereint
Pfanne wird zementfrei verankert
Schaft wird im Femur einzementiert
"Wie wird eine TEP in der frühen Rehabilitationsphase (KH, 14 Tage bis Wundheilung) nachbehandelt
" " Stabilisierung des Allgemeinzustandes
Wundbehandlung
Schmerztherapie
Thromboseprophylaxe
Atem- & Kreislauftraining (Hinsetzen, Lagewechsel)
Steh-/Gehmobilisation (ab 1. Tag post OP), Gangschule nach Belastungsvorgabe des Operateurs
Bewegungstherapie aktiv/passiv unter Schutz des implantierten Gelenks nach Vorgaben des Operateurs
CPM (Kniegelenke)
Lymphdrainage
Alltagstraining (ADL’s, Transfer)
Wie wird eine TEP in der mittleren Rehabilitationsphase (3.-6. Woche post OP, AHB) nachbehandelt
"Thromboseprophylaxe
Gangschule nach Belastungsvorgaben des Operateurs
Bewegungstherapie, einschließlich MTT unter Schutz des implantierten Gelenkes nach Vorgaben des Operateurs
Alltagstraining (ADL’s, Selbstständigkeit, Ergotherapie)
sozialdienstliche Betreuung (Vorbereitung häusliches Umfeld, berufliche Wiedereingliederung)
Wie wird eine TEP in der späten Rehabilitationsphase (7.-12. Woche post OP, Häuslichkeit, ambulante Versorgung) nachbehandelt
"Bewegungstherapie, einschließlich MTT unter Schutz des implantierten Gelenkes nach Vorgaben des Operateurs
(Schmerztherapie)
(Lymphdrainage)
Alltagstraining
berufliche Wiedereingliederung
Implantatkontrolle durch Facharzt
-> späte Reha-Phase kann im Einzelfall auch länger dauern
-> 1-2 jährliche Implantatkontrolle beim Facharzt
Nenne Indikationen für eine Hüft-TEP
"primäre/sekundäre Coxarthrose
Tumor
Hüftkopfnekrose
Schenkelhalsfrakturen
Wie ist ein Implantat einer Hüft-TEP aufgebaut
"Modularer Aufbau:
Pfanne
Inlay
Schaft
Kopf
Welche Sondermodelle gibt es bei einer Hüft-TEP
"Femurkopfkappe:
Pfanne ohne Inlay
Oberflächenersatz auf erhaltenem Hüftkopf zementiert
Metallpaarung
Duokopfsprothese:
2 ineinandergeschobene mobile Köpfe
kein Pfannenimplantat
Revisionsprothese:
zusätzliche Verankerungen im Pfannenbereich
längere modulare Schäfte - zum Überbrücken von Knochendefekten
Individualprothese:
Anfertigung patientenspezifisch nach CT-Planung/intraoperativer Abdruck
Ab wann darf man nach einer Hüft-TEP Autofahren
"wenn das rechte Bein betroffen ist -> man muss wieder Bremsen können
Ab ca. 3 Monaten
Pat. muss selber ausprobieren, ob er eine Vollbremsung machen kann, bevor man wieder Auto fahrt
Welche Komplikationen können auftreten bei einer Hüft-TEP
"Blutungen
Nervenverletzungen direkt/durch Zug
N. ischiadicus beim hinteren Zugang/bei Verlängerung des Beine
N. femoralis
Infektionen
Frühinfekt innerhalb den ersten 3 Woche nach Implantation
Spätinfekt ab 4. Woche post OP
Frakturen
Luxationen
Ossifikationen
Implantatversagen (Lockerung, Materialbruch)
Beinlängenunterschied
Allergien
Wie sieht die Nachbehandlung einer Hüft-TEP aus
"Frühe Rehabilitationsphase:
zementierter Hüftschaft sofort VB
zementfreier Hüftschaft meist 6 Wochen TB
Gehhilfen
Luxationsprophylaxe (keine Flex > 90 Grad, keine Aro bei Ext, keine Iro bei Flex, keine Add) für 3 Monate
Mittlere Rehabilitationsphase:
beachten der Vorgaben der frühen Reha-Phase
Arbeitsfähigkeit bei leichter körperlicher Tätigkeit nach 6 Wochen gegeben
VB nach 6 Wochen
Späte Rehabilitationsphase:
rasches Abtrainieren der Gehhilfen
Autofahren bei guter Koordination & Kraftentfaltung nach 6-12 Wochen
eigenständiger Freizeitsport nach Abschluss der Rehabilitation
Luxationsprophylaxe für insgesamt 3 Monate post OP
Wie ist die Prognose bei einer Hüft-TEP
"Überlebensdauer ca. 20 Jahre (Implantat verschleißt bei jüngeren/aktiven Patienten schneller)
teilweiser Wechsel eines “Moduls” möglich
> 90% gute/sehr gute Ergebnisse
Welche Komplikationen können bei einer Hüft-TEP auftreten
"Infektionen
Frühinfekt innerhalb der ersten 3 Wochen nach Implantation
Spätinfekt
Blutungen
Nervenverletzungen
N. Femoralis -> können nur schwer Treppe laufen
N. Ischiadicus -> Fußheberschwäche)
Bewegungseinschränkung, Instabilität, Schmerzen (Gelenk hat hohe intraoperative unvollständig kalkulierbare Weichteilführung)
Arthrofibrose
Nenne Indikationen für eine Knie-TEP
"primäre/sekundäre Gonarthrose
schwere Instabilitäten
Wie schauen die Implantate einer Knie-TEP aus
"fast alle als Oberflächenersatz (wenig Knochenverlust)
Modularer Aufbau:
Tibiakomponente
Femurkomponente
Welche Sondermodelle gibt es bei einer Knie-TEP
"Hemischlitten:
nur inneres/äußeres Kompartiment wird ersetzt
größere Knochenverluste können ersetzt werden
Anfertigung patientenspezifisch nach CT-Planung
Wie wird eine Knie-TEP nachbehandelt
zementierte Tibia sofort VB
zementfreie Tibia 6-12 Wochen TB
CPM
Ziel: 90 Grad Flex (Treppe)
beachten der Vorgabe aus früher Reha-Phase
Koordinations- & Stabilisationstraining
eigenständiger Freizeitsport nach Abschluss der Reha
Wie ist die Prognose einer Knie-TEP
> 80% gute/sehr gute Ergebnisse
postoperative Beschwerdedauer/ Reizung länger als bei Hüft-TEP (ca. 1 Jahr)
Was sagst du zum Sport mit einer Prothese
"Allgemeine Anmerkungen:
Endoprothese ist Verschleißteil (keine Remodeling, keine Regeneration)
Knochen um Prothesenkomponenten bricht leichter bei Rotation
Koordination, Kraft & Ausdauer werden operativ nicht beeinflusst
durch sportliche Betätigung wird Knochendichte erhöht
durch sportliche Betätigung kann Koordination, Kraft & Ausdauer trainiert werden
sportliche Aktivität steigert die persönliche Befriedigung & Partizipationserleben
-> gibt keine Verbote, nur Empfehlungen
Was ist nicht zu empfehlen mit einer Totalendoprothese
"high-impact Sportarten (Risikosportarten, Kontaktsportarten)
Neubeginn mit technisch anspruchsvollen Sport
Welches sind die Vorraussetzungen um wieder Sport nach einer Totalendoprothese machen zu können
"stabiles Implantat
abgeschlossene Rehabilitation
Bewegungskontrolle
Welche Sportarten sind bei eine Knie- & Hüft-TEP zu empfehlen, welche bei einer Schulter-TEP
"Knie- & Hüft-TEP:
Fahrradfahren
Nordic Walking
Schwimmen
Aquajogging
Gymnastik
Paddeln & Rudern
Wandern
Schulter-TEP:
Jogging
Skilaufen
Tanzen
Radfahrer (nicht Mountainbike)
Welche Sportarten sind bei einer Knie- & Hüft-TEP bedingt zu empfehlen, welche bei einer Schulter-TEP
Segeln
Skilanglauf
Joggen
Golf spielen
Basketball
Volleyball
Tennis
Welche Sportarten sind bei einer Knie- & Hüft-TEP nicht zu empfehlen, welche bei einer Schulter-TEP
Alpin-Ski
kontaktbetonte Mannschaftssportarten
Squash, Tennis
Fallschirmspringen
Judo, Karate, Ringen
Geräteturnen
Trampolin springen
Surfen, Kiten
Handball
Rugby, American Football
Definiere Osteoporose & Osteopenie
"Osteoporose:
Abnahme des mineralischen & organischen Knochengehalts mit erhöhtem Risiko einer Spontanfraktur
Osteopenie:
messbare Abnahme des Knochengehalts, aber kein erhöhtes Frakturrisiko
Welche Ursachen bei einer Osteoporose gibt es?
"30% der Frauen > 65 Jahre (deutl. Anstieg ab 70. Lebensjahr bis > 80%)
5% der Männer > 70 Jahre (deutl. Anstieg ab 80. Lebensjahr)
Primäre Osteoporose (95%):
postmenopausale Osteoporose durch Rückgang des Östrogenspiegels (“high turn over”)
senile Osteoporose durch Verlangsamung der Knochenneubildung (Knochenabbauaktivität bleibt, “low turn over”)
Sekundäre Osteoporose:
Medikamente: Kortisonlangzeittherapie, Magenschutzmittel, Antiepileptika
Erkrankungen des Verdauungstraktes (Reizdarm)
Nierenerkrankungen
endokrine Störungen (Diabetes, Hyperthyreose, Hyperparathyreoidismus)
Knochenmarkserkrankungen (Leukämie, Plasozytom)
Immobilisation
Welche Risikofaktoren sind dir bei einer Osteoporose bekannt
"familiäre Häufung
Immobilität
frühe Menopause
Medikamente (Kortisonlangzeittherapie, Magenschutzmittel, Antiepileptika)
Lebensstil (Rauchen, Alkohol, Koffein, geringe Sonnenexposition)
Welche Symptome treten bei einer Osteoporose auf
"typisches Erscheinungsbild: Witwenbuckel, Tannenbaumphänomen, Vorwölbung des Abdomen, Rippenbogen-Beckenaufsitz
Größenabnahme
Rückenschmerzen (sind immer statisch bedingt)
Frakturen (können im WS-Bereich ohne gravierende Beschwerden sein)
Wie wird Osteoporose diagnostiziert
"Anamnese mit Risikofaktoren
Knochendichtemessung
Labor (Vit-D-Spiegel, Knochenumbauparameter, Suche nach sekundärer Osteoporose)
Röntgen LWS/BWS
Screening: Knochendichtemessung, empfohlen alle Frauen ab 70. Lebensjahr, Männer ab 80. Lebensjahr, bei Risikofaktoren
Wie kann man Osteoporose therapieren
ausreichende Zufuhr Ca/Vitamin D
Sonnenexposition
Bewegung (3x30min Sport, Garten etc.)
Nikotinabstinenz
Koffeinreduktion
Medikamentencheck
Basistherapie (zeitlich unbegrenzt):
Kalzium 1200mg/d, Vitamin D1 1000-2000 IE/Tag
Muskelaufbautraining
Spezifische Therapie (medikamentös, oft zeitliche begrenzt):
Resorptionshemmer (hemmen Osteoplastik): Bisphosphonate, Kalzitonin
Aufbaustimulatoren: Östrogenrezeptorstimulatoren (SERM), Parathormon
Anabolika: Testosteron
Nichtmedikamentöse Therapie:
symptomatische Therapie (Schmerztherapie, Bewegungstherapie, physikalische Therapie- TENS, Wärme)
Sturzprävention, Falltraining
Muskelkräftigung, Koordinationstraining
Hilfsmittel: Mieder, Stützkorsett, Hüftprotektor
Frakturbehandlung/Kyphoplastie
Definiere Hüftdysplasie, Reifungsverzögerung & Hüftluxation
"Hüftgelenksdysplasie:
Entwicklungsstörung der Hüftpfanne mit zu steilem Pfannendach & reduzierter Überdachung des Hüftkopfes
wird als instabil bezeichnet, wenn sich Hüftkopf in der dysplastischen Pfanne in Luxationsrichtung bewegt/bewegen lässt
Coxa valga/antetorta sind begleitende Fehlentwicklungen des coxalen Femurendes (valgischer Schenkelhals, vermehrte Antetorsion)
Reifungsverzögerung:
Hüftgelenkspfanne ist noch nicht altersentsprechend geformt, wird bis zum Ende des 3. Lebensmonats beurteilt (kann spontan nachreifen)
Hüftluxation:
partielle/komplette Dislokation des Hüftkopfes aus der Pfanne
kann angeboren sein/sich nachgeburtlich aus einer Dysplasie entwickeln
Wie häufig kommt eine Hüftdysplasie vor
"2-4/100 Neugeborenen haben Hüftdysplasie (Hüftluxarion < 1% der Dysplasiefälle)
bei genetischer Prädisposition 10x erhöhtes Risiko
80% weiblich
Nenne Ursachen für eine Hüftdysplasie
"komplexe Fehlbildungssyndrome
Beckenendlage
Mehrlingsgeburten
postnatales Wickeln mit Beinstreckung (Eskimos: 40% Dyplasien)
verstärkte mütterliche Östrogenproduktion während SS
zentrale neurologische Erkrankungen (Statik, Entwicklung der Luxation aus einem postnatal gesunden Gelenk)
Nenne Folgen einer Hüftdysplasie am Körper
"Verknöcherungsverzögerung am knorpeligen Pfannenerker
Hüftkopfs dezentriert
zunehmende Dysplasie des Pfannendachs
Verdrängung & Deformierung der Sekundärstabilisatoren (Labrum, Lig. Capitis, Kapsel)
partielle/totale Luxation des Hüftkopfs
Wie wird eine Hüftdysplasie klassifiziert
"viele Klassifikationen (sonographisch, radiologisch, klinisch,…)
einfach morphologisch:
-> Pfannendysplasie
-> Instabilität mit provozierbarer Subluxation
-> Luxation
Welche Symptome gibt es bei einer Hüftdysplasie
"Pofaltenasymetrie (unsicheres Zeichen)
Beinverkürzung
Abspreizhemmung (Säugling)
Duchennehinken
Hüftbeugekontraktur
vermehrte Beckenkippung
Hyperlordose (ab Laufalter)
Wie wird eine Hüftdysplasie diagnostiziert
"Wesentliche Kriterien:
Position des Hüftkopfes (Luxation)
Stabilität
Verformung des Pfannendaches
Klinik:
Instabilität (Ortolani-Test bei Neugeborenen)
Beweglichkeit (Abspreizhemmung)
Sonographie (entscheidende Diagnostik):
im Vorsorgescreening zur U3, auch eher bei Risikofaktoren
Darstellung des Pfannendaches, Kopfzentralisation
Einteilung des Schweregrades & sofortiges Festlegen therapeutischer Maßnahmen
Verlaufskontrolle möglich bis 10.-12. Monat (dann Hüftkopf verknöchert)
Röntgen:
frühestens ab Laufalter
standardisierte Einstellung
morphologische Betrachtung & biomechanische Messung (Winkel/Abstände)
zur Verlaufskontrolle nach 1. Lebensjahr
Wie erfolgt die Therapie einer Hüftdysplasie
"muss sofort nach Diagnostellung begonnen werden
Ziel: stabil zentrierter Hüftkopf
3 Eckpunkte:
Reposition (Stellungskorrektur bei Luxation, Subluxation)
Retension (Halten der Stellung nach Reposition/bei Instabilität)
Nachreifung (nach Retension/bei alleinig dysplastischer Anlage)
Wie erfolgt die konservative Therapie bei einer Hüftdysplasie
"Luxation:
geschlossene Reposition (Einmalige Reposition/Overhead Ext)
danach Ruhigstellung im Gips (Sitz-Hock-Stellung)
zur Nachreifung: Hüftbeugeschiene
Instabilität:
Ruhigstellung in Sitz-Hock-Stellung (Gips, Pawlikbandage) mind. 6 Wochen
Nach Reifung in Hüftbeugeschiene
Tragzeit 24h
Pfannendachdysplasie ohne Instabilität:
breit wickeln bis 3. Monat & “leichter Dysplasie”
Hüftbeugeschiene spätestens ab 4. Monat oder “schwerer Dysplasie”
Tragzeit 23,5h
Dauer:
bis regelrechte Pfannendachanlage
begleitende Physiotherapie bei Abspreizhemmung, da optimale Retensions-/Nachreifungsstellung sonst nicht erreichbar ist & bei forcierter Einstellung die Kopfnekrose droht
für Behandlungszentren kann Orthese abgelegt werden
Wann und wie erfolgt die operative Therapie bei einer Hüftdysplasie
Unzureichende Nachreifung:
Pfannendachosteotomie (Verschiebung nach Chiari, Keileinlage nach Salter) im Wachstumsalter (Vorschule)
3D Beckenosteotomie nach Wachstumsabchluss
Achskorrekturen am proximalen Femur (Derotation, Varisation) ggf. in Kombination mit o.g. Beckeneingriff
Repositionshindernis:
offene Einstellung, danach wie konservativ
im Säuglingsalter
Definiere Skoliose
"fixierte Verformung der WS in 3 Ebenen (DD: skoliotische Fehlhaltung, Überhang, Hyperkyphose, Hyperlordose)
Frontalebene: Seitverbiegung (Cobb-Winkel)
Sagittalebene: sagittales Profil (Kyphose, Flachrücken)
Coronarebene: Fehlrotation (gemessen nach Nash & Moe in Frontalebene)
Wie häufig ist eine Skoliose
"M:W 1:4
familiäre Häufung
Welche Ursachen liegen einer Skoliose zugrunde
"Primär (90% idiopathisch):
Säuglingsskoliose (C-forming, innerhalb des 1. Lebensjahr, 80% Spontanrückbildung)
Infantile Skoliose (bis 4. Lebensjahr)
Juvenile Skoliose (bis 10. Lebensjahr)
Adoleszentenskoliose (> 10. Lebensjahr, Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale)
Sekundär:
angeborene Fehlbildungen (Halbwirbel, Keilwirbel)
neurogene Schwäche (ICP, Syringomyelie, Poliomyelitis, Myelomeningocele)
myogene Schwäche (Muskeldystrophie)
bei Systemerkrankungen (Osteogenesis imperfekta, Marfan-Syndrom, Achondroplasie)
posttraumatisch
neoplastisch
Beschreibe die Wachstumsstörung der Skoliose und nennen den Zusammenhang zur Ausprägung.
Wie lange kann eine Skoliose behandelt werden?
"Wachstumsstörung:
-> Wirbelkörper wachsen auf Konkavseite der Skoliose langsamer als auf Konvexseite
-> Drehung des WK nach konvex
-> Drehung des Dornfortsatzes nach konkav
-> Lordosierung der WS (thorakaler Flachrücken)
je früher Skoliose auftritt, umso größer das Potential zum Fehlwachstum
im Rahmen von Wachstumsschüben nimmt Verkrümmung exponentiell zu
Parameter für Wachtumsprognose:
regelmäßige Größenmessung (Sitzgröße)
Eintritt der Menarche (Höhepunkt des Wachtum überschritten)
Risser-Zeichen (Apophysen-Ossifikation am Beckenkamm)
Was sind die Symptome einer Skoliose
"Rippenbuckel: Herausdrehen der dorsalen Rippenregion auf Konvexseite, BWS
Lendenwulst: Vorwölbung des Rückenreliefs auf Konvexseite, LWS
Rumpfasymmetrie: Schulter- & Beckenschiefstand
Einschränkung Herz-Lungenfunktion
Rückenschmerzen
Bewegungseinschränkungen (Bending)
Muskelspannungsstörungen
Wie wird eine Skoliose diagnostiziert
"Klinische Untersuchung:
Haltung/Muskeltonus/Beinlänge
Vorbeugetest
Seitneigetest (Bending)
Kopf/Beckenlot
Neurologie (Kennmuskeln, Reflexe)
Atemexkursion
Röntgen (ggf. Beinlängendifferenz ausgleichen):
Form der Skoliose (S-, C-förmig, Zahl der Schwingungen)
Scheitelwirbel
Wirbel mit stärkster Fehlrotation an Krümmungsspitze
bezeichnet WS-Abschnitt (thorakal, lumbal)
Cobb-Winkel
Ausmaß der Seitverbiegung
Messung an Deckplatte des oberen & Grundplatte des unteren Neutralwirbels (Umkehr konkav/konvex) einer Krümmung
Schnittpunkt des jeweiligen Lots bildet die Basis des Cobb-Winkels
Rotationsbestimmung nach Nash & Moe
Ausmaß der Rotation - Stellung der Bogenwurzeln in Relation zur Mittellinie
Risser-Zeichen:
Wachstumsprognose
Beurteilung der Ossifikation der Beckenkammapophyse (Ablauf von anterior nach posterior, Stadium 1-3)
endgültige Verknöcherung mit dem Becken (Stadium 5, Wachstumsabschluss)
Rumpfüberhang/ Beckenschiefstand
Wie erfolgt die Therapie einer Skoliose
"richtet sich nach Alter/zeitabhängige Krümmungszunahme/Schwere/Ursache
bei 70% ist Verlauf bis Wachstumsabschluss progredient
hohe psychologische & Motivationskomponente
weitere Progredienz im Erwachsenenalter bei:
-> thorakalen Krümmungen > 50 Grad
-> thorakolumbalen/lumbalen Krümmungen > 30 Grad
Grobe Orientierung:
Cobb < 10 Grad: keine Therapie, Beobachtung
Cobb 10-20 Grad: Physiotherapie
Cobb 20-40 Grad: Korsett & Physiotherapie
Cobb > 40 Grad: OP
Wie erfolgt die konservative Therapie bei einer Skoliose
"Langzeitbehandlung bis Wachstumsabschluss
regelmäßig Physiotherapie, keine Schulsportbefreiung, Freizeitsport
Ziel: keine Verschlechterung der Deformität (Formfehler!), Prävention/Therapie von muskulären Dysbalancen, reversiblen Bewegungsblockanden, Beschwerden, Schulung der Körper-/Haltungswahrnehmung
Korsett:
Scheitelwirbel bestimmt Höhe (Achselabstützung bis Scheitel < Th5)
Tragezeit 23,5h am Tag nach Eingewöhnung, Abschulung ab Risser 4
Ziel: 50% Besserung der ursprünglichen Deformierung
individuelle Anpassung nach physiotherapeutischer Vorbehandlung, Nachbesserung
immer begleitend regeläßmige Physiotherapie (außerhalb des Budget)
Aktiv-Korsett:
Abstützung/Mahn-Pelotte an Hinterhaupt & Kinn,
aktive Aufrichtung
Nachteil: große Beweglichkeitseinschränkung
Bsp.: Milwaukee-Korsett
Passiv Korsett:
Krümmungskorrektur durch lokale Pelotten, durch Pelotten durch Ausweichbewegung aus Skoliose in Aufrichtung
Bsp.: Boston, Cheneau (Modulbasis)
Probleme:
psychische Belastung, Compliance
keine/kaum Korrektur des sagittalen Profils möglich
Korrekturverlust nach Abtrainieren
Wie erfolgt die operative Therapie einer Skoliose
"Ziel: endgültige & maximal mögliche Korrektur der Deformität
mittel- bis langstreckige Korrekturspondylodese von dorsal nach ventral
Nutzen von Distraktion, Kompression, Derotation
durch segmentale Fixierung (jeder WK) kurzstreckige Versorgung & Übungsstabilität ohne äußere Fixierung möglich
Material verbleibt dauerhaft im Körper
Komplikationen/Folgen:
Materialversagen/Pseudoarthrosen
Nervenschädigung
Anschlussinstabilitäten
Einschränkungen in Berufswahl, Alltagsaktivitäten/Sport
Was ist der Unterschied zwischen einer pseudoradikulären & radikulären Schmerzausstrahlung
"Pseudoradikuläre Schmerzausstrahlung:
in Extremitäten ausstrahlende Schmerzen ohne genaue Abgrenzung zu einer Nervenwurzel (Kennmuskeln, Dermatom, Reflexe)
-> Nervendehnungszeichen negativ
-> Ursache: Reizungen an gelenkigen/ligamentären, muskulären Strukturen
Radikuläre Schmerzausstrahlung:
in Extremitäten ausstrahlende Schmerzen mit Zuordnung zu einer Nervenwurzel (Kennmuskeln, Dermatom, Reflexe)
-> Nervendehnungszeichen positiv, werden nach betroffener Nervenwurzel benannt
-> Ursache: Reizungen an der Nervenwurzel
Beschreibe die Radikulärsyndrome des Armes
;
Beschreibe die Radikulärsyndrome des Beines
Definiere Bandscheibenprotrusion, Bandscheibenvorfall & Bandscheibensequester
"Bandscheibenprotrusion:
Vorwölbung Anulus fibrosus ohne komplette Unterbrechung durch Druck des Nucleus pulposus
Bandscheibenvorfall/Nucleus pulposus Prolaps:
Teile des Nucleus durchbrechen Anulus & schieben sich über die Ebene der Wirbelkanten
Bandscheibensequester:
von Restbandscheibe gelöster Bandscheibenvorfall (Symptome auch im Nachbarsegment)
Erkläre den Pathomechanismus eines Bandscheibenvorfall auf den Körper aus
"Belastungsfähigkeit des Anulus fibrosus nimmt ab, folgend Einrisse, funktionell segmentale Instabilität
Nucleus pulposus wird belastungsabhängig aus seiner zentralen Position gedrückt, Druck auf hinteres Längsband (pseudoradikuläre Symptome)
bei kompletten Riss des Anulus fibrosus kann Gallertkern aus dem Faserrng austreten (meist dorsal, selten ventral - HWS)
BSV konkurriert mit Nervenstrukturen (Rückenmark/Nervenwurzel) um Platz, evtl. Kompression von Nervenstrukturen (radikuläre Symptome)
Neurokompression führt zum Ödem der Nervenwurzel: Platzproblem & Intensität der Symptome nehmen zu
Welche Symptome verursacht ein Bandscheibenvorfall
"lokale Schmerzsyndrome, Myalgien
Lumbago
pseudoradikuläre/radikuläre Schmerzsyndrome
Cauda-Syndrom
ohne neurologische Veränderungen sind klinische Symptome nicht von denen anderer degenerativer WS-Veränderungen zu unterscheiden
Wie erfolgt die Diagnostik eines Bandscheibenvorfalls
"klinische Untersuchung
MRT (effektivstes Verfahren), (CT)
apparative neurologische Untersuchung
Erkläre den Zusammenhang der Lage des NPP & klinische Symptome
"medialer Vorfall
Kompression aller kaudalen (darunter) gelegenen Wurzeln & ggf. des Myelons bei Vorfällen oberhalb LWK 1
Mediolateraler Vorfall (am häufigsten)
Kompression der in dieser Höhe abgehenden Nervenwurzeln
Wurzel des unteren WK (bei LWK 4/5 - L5)
Lateraler, intraforminaler Vorfall
Kompression der in dieser Höhe abgehenden Nervenwurzel & der durch das Foramen ziehenden (also der oberen) Nervenwurzel
Mischbild (bei LWK 4/5, L4 & L5 möglich)
Lateraler, extraforominaler Vorfall (extraspinal, ca. 5-10% der Vorfälle)
Kompression der oberen Nervenwurzel
bei LWK 4/5 also L4
H
Wie erfolgt die konservative Therapie bei einem NPP
"keine schwere Lähmung, keine Cauda-Symptomatik, therapierbare Schmerzen
Therapie -> siehe Lumbalsyndrome
− Schmerztherapie (Med., Injektionen, Akupunktur)
im akuten Stadium partielle Immobilisation (Stufenbett)
− Physioth. (MT, KG, Extension, Massagen, Triggerpunktbehandlung, Taping, Anleitung)
− physikalische Therapie (Wärme, Elektrotherapie)
− Prävention/ Schulung (Alltag, Arbeitsplatz, Training, Rückenschule) − Krafttraining zum Aufbau der stützenden Rumpfmuskulatur
OP (siehe Krankheitsbilder)
Notfall: Cauda Syndrom
Dringlich: Plegie, instabile Fraktur, bakterielle Infektion = Spondylodiszitis/ Spondylitis mit Sepsis
Weitere Therapiemöglichkeiten:
Ödembehandlung: systemisch/lokal abschwellende Therapie (Kortison)
PRT (periradikuläre Infiltration mit Kortison)
keine kausale Therapie des Vorfalls möglich (kann nicht “zurückgedrückt” werden)
Wie erfolgt die operative Therapie bei einem NPP#
Was ist bei der Nachbehandlung zu beachten?
"Plegie, Cauda-Syndrom, nicht-stabil therapierbare Schmerzen
-> Nukleotomie (chirurgische Entfernung des BSV)
-> Chemonukleolyse (Injektion von Lösung, die vorgefallenes Gewebe auflöst)
-> Thermonukleolyse (“verkochen” des BSV)
Nachbehandlung:
sofortige Mobi ohne lokale Bewegungstherapie
ggf. Mieder
6 Wochen Bewegungsübungen/Fehlhaltungen im OP-Gebiet meiden (Narbenbildung)
LWS: kein Sitzen für 6 Wochen
ab 7 Wochen forcierte Bewegungstherapie & Kraftaufbau (Reha)
Komplikation:
Postnukleotomiesyndrom (bleibende/kurzfristig nach OP erneut auftretende radikuläre Schmerzen durch iatrogene Nervenschädigung/postoperative Narbenbildung an Nervenwurzel)
Prognose:
80% gut/sehr gut bei strenger Indikationsstellung zur OP
Definiere Spinalkanalstenose & Neuroforamenstenose
"Strukturelle Spinalkanalstenose:
Einengung des Wirbelkanals durch gewebige Veränderungen
Funktionelle Spinalkanalstenose:
symptomatische Einengung des Wirbelkanals durch Bewegung/Haltung
Neuroforamenstenose:
Einengung der Nervenwurzeldurchtrittslöcher durch gewebige Veränderungen
-> Kombination häufig
Welche Ursachen liegen bei einer Spinalkanalstenose & Neuroforamenstenose zugrunde
"degenerative Prozesse (Spondylose, Facettenarthrose, Hypertrophie des Lig. Flavum)
Facettengelenkszysten
Instabilitäten
Traumen
Wie sehen die Symptome einer Spinalkanal-/Neuroforamenstenose aus
"langsame Beschwerdeprogredienz
gehen mit Oberkörpervorbeuge, Entlastung durch Gehhilfen/Einkaufswagenn
Claudikatio spinalis (LWS)
Gangataxie (HWS)
Cauda-Syndrom schleichend
Wie erfolgt die Diagnose bei einer Spinalkanal-/Neuroforamenstenose
"klinische Untersuchung, Anamnese
Röntgen, MRT, CT
Funktionsmyelographie
Wie sieht die konservative Therapie aus bei einer Spinal- bzw. Neuroforamenstenose
"keine schwere Lähmung, keine Cauda, therapierbare Schmerzen
-> siehe Lumbalsyndrome
-> entlordosierende Bewegungstherapie, entlordosierende Mieder, Dehnung der Hüftflexoren
-> keine kausale Therapie der strukturellen Spinalkanalstenose möglich
Wie sieht die operative Therapie aus bei einer Spinal- bzw. Neuroformaenstenose
"Plegie, Cauda-Syndrom, nicht stabil therapierbare Schmerzen, rasche Progredienz der Spinalkanalstenose
-> Dekompression (Erweiterung des Wirbelkanals/Neuroforamens)
-> Komplikation: progrediente Instabilität
-> bei Instabilität mit Spondylodese
rasche Mobilisation bei einfacher Dekompression
Mieder beschwerdeabhängig
bei Spondylodese wie NPP:
-> sofortige Mobi ohne lokale Bewegungstherapie
-> ggf. Mieder
-> 6 Wochen Bewegungsübungen/Fehlhaltungen im OP-Gebiet meiden (Narbenbildung)
-> LWS: kein Sitzen für 6 Wochen
-> ab 7 Wochen forcierte Bewegungstherapie & Kraftaufbau (Reha)
Red flags WS
"Absolut kritisch (keine Mobilisierung):
akute Plegie/Parese < Kraftgrad 4
Reithosenanästhesie
Kontrollverlust Stuhlgang/Wasserlassen
Fieber
Fersenfallschmerz
lokaler Klopfschmerz
positive Isometrietests/Schmerzangabe im Wirbelbereich
Kritisch:
akutes Trauma
unerwarteter progredienter Schmerzverlauf
Anamnese: Tumoren (Brust, Prostata, Lunge)
Osteoporose
floride eitrige Infekte
Voroperation im Schmerzgebiet
entzündlich rheumatische Erkrankungen
starker Gewichtsverlust
Einnahme von Kortisonpräparaten
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