Buffl

Klausurenfragen

JM
by Julia M.

Definieren Sie das Konzept der strukturellen Macht der Wirtschaft und grenzen Sie es gegenüber der instrumentellen ab.

Strukturelle Macht Unternehmen = Stellung in der Ökonomie; Investierung (Finanzierung, Arbeitsplätze)


Instrumentelle Nacht

—> Wahlkampfarbeit, Lobbyismus, persönliche Kontakte

—> Firma verwendet eigene Ressourcen um Ziel zu erreichen


hohe strukturelle = meistens hihe instrumentelle macht ansdersrum muss nicht unbedingt sein


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Strukturelle Macht: ergibt such aus der Stellung eines Unternehmens/einer Branche für die national definierte Ökonomie (Lindblom) Diese drückt sich darin aus, dass Investitionsentschediungen des Unternehmens Auswirkungen auf die gesamte Ökonomie haben (z.B höhere Arbeitslosigkeit oder der Zusammenbruch des Finanzsystems)

Strukturelle Macht haben auch Staaten wie USA für das internationale wirtschaftliche & politische System (Perspektive der IPE) Starke Staaten können sowohl schwachen Staaten als auch manchen Branchen ihren Willen aufdrücken.



Instrumentelle Macht: die nicht zum Kerngeschäft gehörenden Funktionen des Unternehmens, auf die sich die Wirtschaft stürzt, um einen politischen Vorteil zu erlangen, wie z.B Wahlkampfspenden & Lobbying, entweder direkt als Unternehmen oder kollektiv über Unternehmensverbände

Forschung in 70ern & 80ern populär, wurde dann immer emhr voj Lobbyismus verdrängt —> konnte zahlreiche Niederlagen von Unternehmen in der Politik nicht erklären


Seit Finanzkrise geändert

—> Too big to fall —> viele Banken wurden afgrund ihrer strukturellen Macht gerettet

—> Finanzmarktregulierungen der US-Regierung nach der Krise sind hier die wichtisgten Bsp für strukturelle Machtperspektive

—> Vermeintliche Stärke des gefangenen amerikanischen Staates gegnüber finanziellen Institutionen,. national, aber auch international

Wie lässt sich der Einfluss von struktureller & wirtschaftlicher Macht empirisch untersuchen?

  • Schwierigkeit = beides kann gleichzeitig relevant sein

    = Politiker investieren für Wähler; Arbeitsplätze

  • Unternehmen mit hoher struktureller Macht haben oft auch hihe instrumentelle Macht

  • Interessen eines Unternhemens mögen sowohl mit denen der Politik als aicj mit deen der Wähler übereinstimmen —> wer hat jetzt schlussendlich für Entscheidung gesorgt?

  • Methiden setzten voraus, dass strukturellw & wirtschaftliche Macht zunächst klar definiert werde & somit voneinander abgrenzbar sind

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  • Bei der Trennung ergeben sich folgende Probleme: 1. Unternehmen mit großer struktureller Macht haben oft auch viel instrumentelle Macht, 2. Die Interessen eines Unternehmens können mit denen der Politik/der Wähler:innen übereinstimmen. Eine Maßnahme wäre also vllt auch ohne Einflussnahme durchgesetzt worden. 3. Die Interessen der Politik und Wähler:innen mögen bereits vor der Analyse durch die strukturelle und instrumentelle Macht der Unternehmen beeinflusst worden sein.

• Hindmoor and McGeechan: strukturelle Macht ist das Ergebnis von instrumenteller Macht und kann daher nicht davon getrennt werden


• Hall: analysieren welche Auswirkungen strukturelle respektive instrumentelle Macht hätte

• Gute Fallauswahl (Varianz im Outcome, Varianz in den Machtarten), großes n

• Process-tracing: ein Fall wird über einen langen Zeitraum untersucht, um dem 3. Problem vorzubeugen

• Wichtig: klare Definition von struktureller und instrumenteller Macht

Erläutern Sie den Unterschied in der Governance wirtschaftlicher Aktivitäten in Coordinateted Market Economies (CME) & Liberal

CME IDealtyp (Deutschland)


  1. Finanzierung

    • Verfügbarkeit von Kapital hängt weniger stark von der momentanen Profitablität ab, sondern von langfristigen Beziehungen zu Hausbanken (“institutionelle Anleger”, Stakeholder)

    • Das Halten gegenseitiger Anteile zwischen Banken & Unternehmen ist ausgeprägt

    • Familienbesitz von Unternhemen ist häufiger

    • Insider Informationen sind durch finanzielle und personelle Netzwerke verfügbar

  2. Interne Unternhmenstruktur

    • Management: Vorstand und AUfsichtsrat

    • Gewerkschaften und Betriebsräte

    • Unternhemnsführung muss ausgehandelt werden und ist nicht unilateral durchzusetze

  3. Industrielle Beziehungen

    • Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitergeberverbänden auf der Brachenebene

    • Bindene kollektive Verhandlungen —> Tarifverträge

  4. Ausbildungssystem

    • Duale Berufsausbildung

    • Öffentlich mitfinanziertes System der Berufsbildung wird von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden mitgestaltet und durch den Staat beaufsichtigt

    • in diesem System werden BErufsausubildungen vermittelt, die branchenweit übertragbar sind

  5. Beziehungen zwischen Unternehmen

    • Netzwerke zwischen den Unternhemen führe zu mehr Kooperation, z.B beim

LME (USA)


Frimenfinanzierung:

-Notwendigkeit von kurzfristigen Gewinnen, da eine starke Abhängigkeit vom Aktienmarkt gibt

-Investoren können nicht mit Insiderinformationen versorgt werden und müssen sich daher nach dem Aktienmarkt richten


Interne Unternehmensstruktur:

-eher unilaterales Management, also einen CEO, der überwiegend Entscheidungen tre\en kann


Industrielle Beziehungen:

-schwache und wenig zentrierte Gewerkschaften, daraus folgend wenige Tarifverträge, sondern eher Hausverträge oder individuelle Arbeitsverträge -schwacher Kündigungsschutz


Ausbildungssystem:

-Fokus eher auf „general skills“ (mit Zertifikat) und danach eher in house learning

-kein allgemeiner Lehrplan


Beziehungen zwischen Unternehmen

-Fokus auf formelle Vertragsbeziehungen

-Kooperation zwischen Unternehmen spielt eine kleinere Rolle

-starke Anti-Kartell Regulierung






Erläutern Sie, was Esping-Anderson unter einem Wohlfahrtsstaat versteht und was er mit Dekommodifizierung und Stratifizierung meint

• Gängige Lehrbuchdefinition: Verantwortung des Staates für die Sicherung eines Mindestmaßes an Wohlfahrt für die Bürger:innen

• Quantitative Definition: Sozialausgaben des Staates (aber für was oder wen?)

• Qualitative Definition: Fokus auf Sozialprogramme und theoretische Einbettung anhand von Idealtypen

• Soziale Staatsbürgerschaft als zentrale Idee, also die Gewährung von sozialen Rechten

• Wohlfahrtsstaat muss als Schnittstelle zwischen Markt, Familie und Staat verstanden werden

• Voraussetzungen: 1. (Therborn) ein Wohlfahrtsstaat richtet die Mehrzahl seiner alltäglichen Routinehandlungen in den Dienst der Wohlfahrtsbedürfnisse der Haushalte, 2. (Titmuss) Unterscheidung zwischen residualem (erst da, wo Markt und Familien nicht funktionieren) und institutionellem (für alle) Wohlfahrtsstaat

• Dekommodifizierung: das Maß, in dem Verteilungsfragen vom Markt entkoppelt sind. Frage: wie abhängig sind Individuen vom Markt? Gibt es eine Armenhilfe, die ausreichend und nicht stigmatisiert ist? Soziale Rechte als Dekommodifizierung, also für eine Verringerung der Abhängigkeit

• Minimalistische Definition: Menschen müssen ohne Einkommens-oder Arbeitsplatzverlust aus diesem ausscheiden dürfen, egal ob aus gesundheitlichen, familiären, altersbedingten oder Weiterbildungsgründen

̈ Im Modell der Sozialfürsorge muss die Bedürftigkeit nachgewiesen werden und die Leistungen sind eher gering, dadurch entsteht nur ein geringer dekommodifizierender EXekt

̈ Im Modell der Zwangsversicherung sind die Leistungen von den vorherigen Beiträgen abhängig, dadurch gibt es so gut wie keinen dekommodifizierenden EXekt

̈ Im universalistischen Modell gibt es keine Abhängigkeit von vorherigen Beiträgen und dadurch aber auch oft nur sehr geringe Leistungen, sodass keine wirkliche Dekommodifizierung stattfindet

• Stratifizierung=Schichtung: Aufgliederung der Gesellschaft in verschiedene Gruppen, Wohlfahrtsstaat ist ein eigenständiges System zur Ordnung sozialer Beziehungsmuster

̈ Beispiel für Stratifizierung: Beamtenstatus, die die dem Staat treue´sind werden belohnt

̈ Das Modell der Sozialfürsorge (oder Armenhilfe) verfolgt die Absicht zu stratifizieren, denn sie bestraft und stigmatisiert Empfänger:innen von Sozialleistungen

̈ Das Sozialversicherungsmodell verfolgt zwei Stratifizierungsziele: unterschiedliche Programme für verschiedene Gruppen und Bindung and den Staat als Versicherer

̈ Das universalistische Modell fördert die Statusgleichheit und strebt Solidarität zwischen den Klassen an

Die USA ist ein liberaler Wohlfahrtsstaat. Deutschland ist ein

konservativer Wohlfahrtsstaat.


Formulieren Sie auf Grundlage der Regimetheorie von Esping-

Andersen Hypothesen, die begründen, warum in diesen beiden

Ländern von den Regierungen auf die Covid-19 Krise

unterschiedlich sozialpolitisch reagiert wurde und worin die

Unterschiede bestehen.

  1. Hypothese: Unterschiedliche Unterstützung für Arbeitslose

    • USA (liberales Regime): Aufgrund der geringen Dekommodifizierung und hohen Stratifizierung fokussiert sich die USA eher auf befristete Hilfsmaßnahmen und direkte Geldtransfers wie Stimulus-Checks, um Arbeitslose zu unterstützen. Die Arbeitslosenunterstützung ist in der Regel weniger umfassend und weniger langfristig.

    • Deutschland (konservatives Regime): Deutschland setzt auf umfassendere und längerfristige Unterstützungssysteme wie Kurzarbeitergeld, das Arbeitsplätze und Einkommen sichert. Die Sozialversicherungssysteme sind gut entwickelt und bieten stabilere Unterstützung für Arbeitslose.

  2. Hypothese: Gesundheitssysteme und Zugang zu Gesundheitsleistungen

    • USA (liberales Regime): Das Gesundheitssystem in den USA ist stärker privatisiert und marktorientiert, was bedeutet, dass viele Bürger auf private Versicherungen angewiesen sind. Während der Covid-19 Krise könnte es daher zu Schwierigkeiten beim Zugang zu Gesundheitsleistungen für Unversicherte oder Unterversicherte kommen.

    • Deutschland (konservatives Regime): Deutschland verfügt über ein umfassendes, öffentlich finanziertes Gesundheitssystem, das universellen Zugang zu Gesundheitsleistungen sicherstellt. Dies ermöglicht eine koordiniertere und umfassendere Gesundheitsversorgung während der Krise.


Deutschland ist eine Koordinierte Marktwirtschaft und ein

Konservativer Wohlfahrtsstaat, die USA ist eine Liberale

Marktwirtschaft und ein Liberaler Wohlfahrtsstaat.


Formulieren Sie Hypothesen, welche Unterschiede Sie aufgrund

dieser Unterschiede in den Unterstützungsmaßnahmen für die

Industrie in der Finanzkrise erwarten würden.

Hypothese 1: In Deutschland, einer koordinierten Marktwirtschaft und einem konservativen Wohlfahrtsstaat, würden Unterstützungsmaßnahmen während der Finanzkrise tendenziell auf eine engere Zusammenarbeit zwischen Regierung, Unternehmen und Gewerkschaften abzielen. Dies könnte sich in gezielten Rettungspaketen für Schlüsselindustrien und Arbeitsplatzsicherung durch Arbeitsmarktmaßnahmen und Kurzarbeitergeld zeigen.


Hypothese 2: In den USA, einer liberalen Marktwirtschaft und einem liberalen Wohlfahrtsstaat, wären die Unterstützungsmaßnahmen während der Finanzkrise wahrscheinlich stärker marktorientiert und weniger interventionistisch durch die Regierung. Dies könnte sich in Steuererleichterungen für Unternehmen, weniger direkten Rettungsaktionen und einer größeren Betonung auf der Eigenverantwortung der Unternehmen und des Marktes manifestieren.


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LME = USA


  • weniger Sozialpolitik

  • weniger Kredite

  • Kontroverse Diskussion zu Staatshilfen

  • Schlüsselindustrie

  • weniger Kredite an KML

  • keine Sozialpartner


CME/ CONSERVATIVE = GERMANY


  • BRanchen = “Autogipfel”

  • korporatistische Treffen mit Partnern

  • Staat kümmert sich um Sozialpolitik

    Bsp: Kurzarbeitergeld, Bürgergeld


Was sind die wesentlichen Erkenntnisse der Finanzialisierungsforschung in den folgenden drei Beispielen?

i) Finanzialisierung als Akkumulationsregime

• Makroperspektive

• Profite kommen vornehmlich aus Finanzkanälen und weniger aus Handel

und Produktion-Finanzsektor trägt immer größer werdenden Anteil zum

BIP bei

• Dies wird als Reaktion von kapitalistischen Eliten gesehen auf

zunehmenden internationalen Wettbewerb gesehen, die nun ihre

Investments von Produktion auf den Finanzsektor verlagern.

• Auch Firmen, die nicht aus dem Finanzbereich kommen, investieren

zunehmend in Finanzprodukte und nicht in technische Innovation

• Einkommen von Institutionen und Individuen im Finanzbereich gestiegen,

wodurch es auch zu steigendender Ungleichheit von Einkommen

gekommen ist

• Gesamtwirtschaftlich: mitverantwortlich für stagnierende Löhne, geringes

Wirtschaftswachstum und steigende Verschuldung

• Steigende systematische Risiken, die das System anfällig machen für

Krisen


ii) Finanzialisierung als Veränderung von Unternehmensstrategie

• Mesoperspektive

• Durchsetzung und Verbreitung des Shareholder-Prinzips der Unternehmenssteuerung

• Fokus auf Börsenwert und Profit der Anteilseigner, was zu veränderter Unternehmenspolitik führt

• Prinzipal-Agenten-Modell: Manager als verlängerter Arm der Aktionäre

• Dies passiert zu Lasten der Stakeholder, wie zum Beispiel der

Beschäftigten-in Form von niedrigen Löhnen und der Angst vor Arbeitslosigkeit oder der Androhung von Standortverlagerung, Besitz und Macht von Unternehmen nun getrennt

• Outsourcing, weil Produktion sonst zu teuer

• Es profitieren Aktionäre, Top-Manager und hochqualifiziertes Personal

• Die finanziellen Profite werden nicht in produktive Kanäle investiert, sondern als Boni an Shareholder ausgezahlt

• Kurzfristiger Planungshorizont

• Kein linearer Zusammenhang zwischen Finanzialisierung und

veränderter Unternehmensstrategie, hängt auch von der Branche und den staatlichen Bedingungen ab- wie stark sind Arbeitsbedingungen staatlich geregelt, Situation auf dem Arbeitsmarkt

• Fragen: setzt sich dieses Modell wirklich börsen- und länderübergreifend durch, wie lassen sich Unterschiede in der Unternehmenssteuerung erklären?


iii) FinanzialisierungdesAlltags

• Mikroperspektive

• Konzepte kommen aus der neuen Wirtschaftssoziologie, Anthropologie und der Kulturwissenschaft

• Immer größere Teile der Gesellschaft finden Zugang zu globalen Finanzmärkten und Finanzprodukten. Dies geschieht vor allem durch Ausweitung von Kreditvergaben und durch verstärktes Investitionsverhalten von privaten Haushalten und Individuen.

• Gründe: neue Finanzprodukte, technologischen Wandel, Rückzug des Wohlfahrtsstaates

• Führt zu veränderter Wahrnehmung von Risiko im Alltagsleben, Menschen tendieren zu risikoreichen Investitionen

• Laien aber auch gefährdeter sich zu verkalkulieren

Erklären Sie die Subprime-Kredit-Krise, welche die Finanzkrise 2008 ausgelöst hat.

Die Subprime-Kredit-Krise war ein wesentlicher Auslöser der Finanzkrise 2008 und entstand durch folgende Faktoren:

  1. Vergabe von Subprime-Hypotheken: Banken in den USA vergaben zunehmend Hypothekendarlehen an Kreditnehmer mit schlechter Bonität (Subprime-Kredite). Diese Kreditnehmer hatten oft geringe oder unregelmäßige Einkommen und waren daher ein hohes Risiko für Zahlungsausfälle.

  2. Wertpapierverbriefung: Diese Subprime-Hypotheken wurden in komplexe Finanzprodukte wie Mortgage-Backed Securities (MBS) und Collateralized Debt Obligations (CDOs) verpackt. Diese Wertpapiere wurden dann an Investoren weltweit verkauft.

  3. Fehlbewertungen und mangelnde Transparenz: Rating-Agenturen bewerteten viele dieser komplexen Finanzprodukte fälschlicherweise als sicher, was zu einem massiven Vertrauensverlust führte, als die tatsächlichen Risiken erkannt wurden.

  4. Platzen der Immobilienblase: Die Immobilienpreise in den USA stiegen stark an, was viele Haushalte zu Immobilienspekulationen verleitete. Als die Preise zu fallen begannen, konnten viele Subprime-Kreditnehmer ihre Hypotheken nicht mehr bedienen, was zu einer Welle von Zwangsvollstreckungen führte.

  5. Vertrauenskrise und Liquiditätsengpässe: Der plötzliche Anstieg der Zahlungsausfälle und der Wertverfall der mit Subprime-Hypotheken verbundenen Wertpapiere führte zu erheblichen Verlusten bei Finanzinstituten weltweit. Das Vertrauen in das Finanzsystem schwand, was zu einer Kreditklemme und Liquiditätsengpässen führte.

Diese Faktoren zusammen lösten eine globale Finanzkrise aus, die Banken und andere Finanzinstitutionen in eine schwere Schieflage brachte und erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen hatte.

Erläutern Sie, warum die „südlichen“ Euro-Länder (z.B. GR) nach der Finanzkrise 2008 stärker in die Krise geraten sind als die „nördlichen“ Euro-Länder (z.B. DE)

Die „südlichen“ Euro-Länder, wie Griechenland, gerieten nach der Finanzkrise 2008 stärker in die Krise als die „nördlichen“ Euro-Länder, wie Deutschland, aus folgenden Gründen:

  1. Hohe Staatsverschuldung und Defizite: Länder wie Griechenland hatten bereits vor der Krise hohe Staatsverschuldungen und Haushaltsdefizite, was ihre finanzielle Stabilität schwächte.

  2. Wirtschaftsstruktur: Die Wirtschaften der südlichen Länder waren weniger wettbewerbsfähig und stärker auf Binnenkonsum und Dienstleistungen angewiesen, während nördliche Länder wie Deutschland eine starke Exportwirtschaft hatten.

  3. Bankensystem: Die Banken in südlichen Ländern waren anfälliger und stärker von der Immobilien- und Kreditblase betroffen, was zu größeren Verlusten und staatlichen Rettungsaktionen führte.

  4. Strukturelle Reformen: Nördliche Länder hatten oft frühere Reformen zur Haushaltskonsolidierung und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durchgeführt, was ihnen eine robustere Ausgangsposition verschaffte.

  5. Zugang zu Finanzmärkten: Nach der Krise verloren südliche Länder schneller das Vertrauen der Finanzmärkte, was zu höheren Zinssätzen auf ihre Schulden führte und ihre finanzielle Lage weiter verschlechterte.

Diese Faktoren zusammen führten dazu, dass die südlichen Euro-Länder schwerer von der Krise betroffen waren und längere sowie tiefgreifendere wirtschaftliche und soziale Herausforderungen zu bewältigen hatten.

Welchen sind ie Kernelemente des neuen Plattformmodells der Firma und wie unterscheiden sich diese (nicht) von vorherigen Formenmodellen?

• Drittes Modell der Firmenorganisation seit dem zweiten Weltkrieg, Vorgängermodelle: vertikal integrierte, hierarchischen Firmen aus der Zeit des Fordismus (z.B. Ford) und „Netzwerk von Verträgen (NOC)“ organisierte Firmen zur Zeit der Shareholder-Revolution bzw. Finanzialisierung (z.B. Nike)

• Beispiele: Google, Uber, Amazon

• Aspekte der NOC-Firmen werden weiterhin genutzt und weiterentwickelt:

Arbeitskräfte werden individuell und als formal selbstständige Dienstleister beschäftigt. Dabei wird ein wesentliches Element der NOC- Firmen, Arbeitskostenreduktion, auf ein neues Level gehoben.

• Datenanalyse und Technologie spielen zentrale Rolle bei Kontrolle und Optimierung, wie auch schon in NOC-Firmen.

• Zentraler Unterschied zu NOC: Rolle der Investoren. Diverse Finanzinvestoren versorgen Plattformfirmen mit „geduldigem Kapital“, womit auch kurzfristige Verluste in Kauf genommen werden. Das Ziel ist Marktdominanz. Dies steht im Widerspruch des Ziels von kurzfristen Gewinnen in NOC-Firmen

• Zweiter Unterschied: Dominanz wird nicht nur durch Übernahmen und alleinige Eigentümerschaft gescha^en, sondern auch durch die Tatsache, dass ohne Rückgri^ auf Plattformfirmen, Geschäftstätigkeit nicht möglich oder zumindest erschwert wird: Geschäfte müssen Werbung auf Facebook schalten, Suchalgorithmus von Google bestimmt Sichtbarkeit etc.

• Dritter Unterschied: unmittelbare und loyale Verbindung zu Kunden scha^t Allianz zwischen Firmen und Endverbrauchern, die politische Regulierung erschwert. Die Leidtragenden sind oftmals die Arbeitskräfte, die sich in der Regel im Ausland befinden.

Erläutern Sie Walter Korpis Konzept der Machtressourcen und erklären Sie warum es in DE einen gesetzlichen Kündigungsschutz gibt

  • Gewerkschaften sind stark, Organisationsstaat, Parteien

    = deren Interessen sind im Bundestag vertreten

    = Einsetzung für gesetzlichen Arbeitnehmerschutz

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o   Kapital hat einen strukturellen Vorteil durch Besitz – schafft einfacher sich zu organisieren

o   Kann ausgeglichen werden, wenn das Kollektiv der Arbeitnehmer sich zusammenschließt

==>   Kapitalismus kann reformiert werden aufgrund demokratischer Wahlen & Gesetze

o   Ziel der Arbeiterklasse politischer Einfluss, um soziale Ungleichheiten zu mindern.

o   Machtressourcen = Fähigkeit der Akteure andere zu bestrafen oder zu belohnen (Korpi 1985: 33) – je mehr Machtressourcen, desto eher kann eine Gewerkschaft die Situation der Arbeitnehmer verbessern

-Hypothese Korpi: Je mehr Machtressourcen Gewerkschaften haben desto einflussreicher desto mehr Wohlfahrtsstaat

-Deutschland ist eine CME und ein korporatistisches System, d.h. Arbeitnehmer:innen können ihre Interessen durchsetzen, wenn sie ihre Interessen bündeln und sich gemeinsam organisieren (mithilfe des Wohlfahrtsstaates und der Sozialgesetzgebung)

-Gewerkschaften beteiligen sich an der Politik, sind sich ihrer Machressourcen bewusst und versuchen diese anzuwenden

-Gewerkschaften in Dt. relativ homogen und deswegen auch besser in der Lage ihre Interessen zu bündeln und vereint durchzusetzen

==> bei starker Organisation kann es zu politischer und korporatistischer Teilhabe der Arbeitnehmer kommen, was einen Machtausgleich zur Folge hat, d.h. Arbeitnehmer sind in Deutschland verhältnismäßig stark



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Julia M.

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