Was meint der Begriff der Heide im engeren Sinne?
Zwergstrauchgesellschaften Nordeutschlands
dominante Lebensform sind immergrßne Zwergsträucher (Chamaephyten) aus der Familie der Ericaceae(Heidekrautgewächse) mit sklerophyllenBlättern und charakteristischer Mykorrhiza als Anpassung an Nährstoffarmut und saure BÜden
Kräuter und Gräser treten mengenmäĂig zurĂźck!
=> sie sind natĂźrlich oder wirtschaftsbedingt waldfrei
Wie lassen sich die Heiden klimatisch einordnen?
Januar-Isothermen
-> Gebiete sie zwischen 0 und 10 Grad liegen und frostfrei bleiben
Beschreibe Eigenschaften der Feuchtheide?
⢠es dominiert Erica tetralix, die Glockenheide
⢠atlantische Lebensgemeinschaft feuchter, saurer BÜden in Kßstennähe
⢠mit zunehmender VernässungĂberleitung zu Zwischen-und Hochmooren
Beschreibe Eigenschaften der Krähenbeeren-Heide.
⢠es dominiert Empetrum nigrum, die Krähenbeere (Ericaceae)
⢠auf Dßnen an der Kßste, windhart
⢠auf grundwasserfernen Braundßnen mit trockenheitsertragenden Kriechweiden (Salix spp.)
⢠BÜden kaum podsoliertund ohne Ortstein
Beschreibe Eigenschaften der Wacholderheide.
trockene Heiden Ăźber Kalkgestein mit giftigem Juniperus communis, GewĂśhnlicher Wacholder, als Weideunkraut
Beschreibe Eigenschaften der Berg- & subalpinen Heiden
z.B. mit Arctostaphylos uva-ursi,
Echte Bärentraube (Ericaceae)
⢠in Europa arktisch-alpin verbreitet in Zwergstrauchheidenund lichten Wäldern
⢠in Deutschland stark gefährdet -> Glazialrelikt in Mittelgebirgen & Alpen sowie Hochmooren im Norden
Beschreibe Eigenschaften der Sandheiden Norddeutschlands.
LĂźneburger Heide mit blĂźhender Besenheide, Calluna vulgarisund verstreut junger Wald-Kiefer, Pinus sylvestris
Welche 5 Heidetypen werden unterschieden?
Feuchtheide
Krähenbeeren-Heide
Wacholderheide
Berg- & subalpine Heide
Sandheiden (Norddeutschlands)
Beschreibe die Lebensweise des Heidekrautes (Calluna vulgaris)
reich blĂźhender Zwergstrauch
sklerophylle, d.h. schuppige Blätter -> Peinomorphose (Anpassung an Nährstoffarmut)
Mykorrhiza (symbiotische Pilze) -> helfen bei der Nährstoffaufnahme
reichlich Samenproduktion
Samenkeimung aber nur in RohbĂśden -> Pionierpflanze
bestandsbildend in Sandheiden
Beschreibe den Sprossaufbau von Calluna vulgaris
im 1. Jahr monopodial
danach sympodiale Verzweigung der Langtriebe
=> etagenartiger Wuchs
Beschreibe die 4 Stadien von Calluna vulgaris in Hinblick auf den Deckungsgrad und die Biomassse
Pionierphase:
-> frisch gekeimte Jungpflanzen im 1. Jahr mit monopodialem, âtannenbaumartigemâ Wuchs
-> dauert 3-6(-10) J.
-> bis die Jungpflanzen einen typisch buschigen
-> noch geringer Deckungsgrad -> andere Zwergsträucher sind bislang noch dominanter
Aufbauphase
-> ca 10-15(18) Jahre
-> klare Trennung von Lang- und Kurztrieben
-> Photosynthese konzentriert auf Kurztriebe
-> peripherer Zuwachs durch Streckkung der Langtriebe
-> reiche BlĂźte an Seitentrieben
-> Maximum des Deckungsgrades
Reifephase
-> Pflanze (18)20-25 Jahre alt
-> Streckung der Langtriebe lässt nach
-> BlĂźte ist weniger reich
-> älteste, zentralste Ăste beginnen auseinanderzuweichen
=> Maximum der Biomasse
Degenerationsphase
-> Pflanze 25-30(-33) Jahre alt
-> zentrale Ăste sterben ab, Licht gelangt ins Innnere der BĂźsche
-> in der Folge vermehrtes Aufkommen von Flechten
-> Ăste am Rand leben noch weiter und liegen +- flach auf dem Boden
Wie beeinflusst Caluna vulgaris den Boden?
Heidepodsol
-> beeinflusst den Boden zum eigenen Vorteil
-> bildet Rohhumus
-> herabfallen von Pflanzenteilen, die schwer abbaubar sind
-> sehr sauer
-> hier keimen die Samen der Heide gut
Beschreibe den Aufbau des Heidepodsols.
Was sind die Ortsstein-Zapfen?
mit Eisenorterde gefĂźllter Gang, der die ehemalige Lage tiefreichender Baumwurzeln anzeigt
=> Waldzeugen -> ehemalige Wurzeln
=> Anzeichen fßr kßnstlich angelegte Heiden, denn dort befanden sich frßher Bäume
Beschreibe die Grundlagen der Heidebauernwirtschaft
⢠mildes atlantisches Klima
⢠groĂe von Besenheide dominierte Flächen
⢠ganzjähriger Weidegang des Viehs
⢠regelmäĂige kontrollierte Brände
⢠kleine HÜfe mit weiten Flächen
⢠Nährstofftransfer vom âoutfieldâ zum âinfieldâ (von der âGemeinheitâ zum âEschâ)
Bschreibe den Kreislauf der Heidewirtschaft
-> nach der Reifephase wird die Heide verbrannt und die Pionierphase beginnt, wßrde die Heide altern, wßrden langfrisitg wieder Wälder natßrlich entstehen
=> UnterstĂźtzung durch Heidschnucken
=> ertragreich fĂźr die Bienenhaltung
Was meint der Begriff Plaggenwirtschaft?
Plaggenwirtschaft(Plaggenhieb): oberflächennahe Entnahme der dĂźnnen Humusschicht des Oberbodens der Heide zur DĂźngung von Wiesen und Ăckern (bis ca. 1950) und Anregung der HeideverjĂźngung.
Um welche Art und Familie handelt es sich? Welche Eigenschaften?
Nardus stricta â Borstgras.
Familie: Gramineae
Durch verstärkte Blattscheiden gegen Vertritt resistentes Gras
nährstoffarme Standorte
typisch fßr Wegränder in Heiden
der Besenginster, Cytisus(Sarothamnus) scoparius
Familie: Laguminosae
⢠SproĂachsegrĂźn und assimilierend -> Rutenstrauch (grĂźne Sproassachse)
⢠in Notzeiten Samen fßr Mehl-gewinnung genutzt -> Mangelernährung -> Lathyrismus (nach Lathyrus, Platterbse)
⢠aber auch giftig fßrs Weidevieh
⢠Triftweide wie z.B. Wanderschäferei fĂźhrt punktuell zu Unter-bzw. Ăberweidung -> Weideunkraut in Heiden
Warum verbreitet sich das Borstengras in Heiden mit Schnacken sehr schnell?
schmecken den Schafen nicht -> breitet sich weiter aus
=> Heiden werden noch weiter beschädigt und bietet dem Heidekraut weiteren Raum fßr die Ausbreitung
Welchen Effekt hat die Brandwirtschaft fĂźr Calluna vulgaris?
=> VerjĂźngung
Warum sind die Heidebestände ßber die Jahre hinweg zurßckgegangen?
=> grĂśĂere Ackerflächen und davon weniger Heide und mehr Acker
In welchem Zusammenhang stehen die Heide und die Vermarktung?
=> wurden irgendwann romantisiert
=> Tourismus
=> Urlaubsziel
=> angetrieben durch Brockhoff
Wie sieht es mit dem Heidebestand Hamburgs aus?
⢠Rßckzugsorte vieler Arten, die Nährstoffarmut lieben
⢠FFH-Schutzgebiete& NSGs!
⢠Managementpläne (u.a. Schaf-beweidung, Choppernetc.)
=> luftbßrtige Eutopierung -> Konkurrenzvorteil fßr Gräser (Anreicherung von Nährstoffen aus der Luft)
Calluna vulgaris â Heidekraut, Besenheide.
Familie: Ericaceae
Auf trockenen Sandheiden be-standsbildender, reichblĂźhender Zwergstrauch
bis 40cm hoch und 30-40 Jahre alt
Pionierpflanze
Blätter in Kurztrieben, die als Ganzes abgeworfen werden.
Juniperus communis â Gew. Wacholder.
Familie: Cupressaceae.
NadelgehÜlz mit stacheligen und giftigen Blättern
Wuchsform sehr variabel
galt auf Heiden als Weideunkraut
Empetrum nigrum â Krähenbeere
Charakterpflanze der DĂźnenheiden
Erica tetralix â Glockenheide
Charakterpflanze der Feuchtheiden
Definiere Brandwirtschaft
Brandbewirtschaftung historische Nutzungsform in Heiden, um VerjĂźngung von Callu-na anzuregen und u.a. Wacholder abzutĂśten
Definiere ericoide Zwergsträucher
ericoide Zwergsträucher Chamaephyten mit sklerophyllen Blättern und Mykrorrizha
Definiere Infield
Infield gemeinsam genutztes Ackerland (= Esch), HĂśfe, Gärten eines Dorfes; Outfield (= Almende, Gemeinheit) auĂenliegendes Weideland, meist Heide
Definiere Heide
Heide vegetationskundlich: Offene Vegetation weitgehend ohne Baumwuchs, vorwie-gend aus ericoiden Zwergsträuchern. Sprachgebrauch vieldeutig: In Norddt. baumlo-se Zwergstrauchbestände, in Sßddt. Kalkmagerrasen, in Ostdt. lichte Kiefernwälder, urspr. mehr Rechts- als Landschaftsbegriff, entsprach ¹ Allmende
Definiere Kurztriebe
Kurztrieb gestauchter Seitenspross eines Holzgewächses
Definiere Naturschutz der LĂźneburger Heide
Naturschutzpark LĂźneburger Heide ältestes GroĂschutzgebiet in Deutschland, 1910 durch gleichnamigen Verein ins Leben gerufen. Ăberwiegend Naturschutzgebiet; vgl. Naturpark (z.B. Lauenburgische Seen) = groĂräumiges Landschaftsschutzgebiet
Definiere Pionierpflanze
Pionierpflanzen meist lichtliebende, raschblßhende gute Kolonisatoren mit hoher repro-duktiver Kapazität (meist viele kleine, nährstoffarme Samen)
Definiere Plaggenhieb
Plaggenhieb historische, bis ca. 1950 in rund 20-jährigem Turnus ausgeĂźbte Bewirt-schaftungsform der Zwergstrauchheide, bei der Heidesoden âabgeplacktâ und als Einstreu fĂźr Ställe usw. genutzt wurden. Die entstehenden RohbĂśden werden von Calluna rasch erneut besiedelt
Definieren Rutenstrauch
Rutenstrauch Strauch mit grĂźnen, assimilierenden Achsen, z.B. Besen-Ginster
Definiere skleophyll
sklerophyll = hartlaubig, Bezeichnung fßr Pflanzen mit ledrig-harten, meist relativ klei-nen Blättern, typisch vor allem fßr Gebiete mit mediterranem Klimatyp
Definiere Triftweide
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