welche grundlegenden Begriffe und Richtlinien existieren zur Gestaltung von Typografie?
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6.1 Grundlagen der Typografie
Schriftart: Dies bezieht sich auf das Design einer Schrift, wie beispielsweise "Helvetica".
Eine Schriftart umfasst verschiedene Stile und Schnitte.
Font/Schrift: Der Begriff "Font" wird häufig verwendet, um das Format zu beschreiben, in dem eine Schriftart dargestellt wird, einschließlich Größe, Stil und Schnitt.
Im Deutschen wird auch der Begriff "Schrift" verwendet.
Schriftfamilie: Dies bezieht sich auf die Gesamtheit aller Ausprägungen einer Schrift, einschließlich verschiedener Stile und Schnitte.
wie wirkt Typografie wie beeinflusst Typografie die Wahrnehmung?
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Wiedererkennungseffekt
Entscheidungshilfe
Orientierungshilfe
6.2 Wirkung von Typografie
Bestimmte Schriftarten haben einen hohen Wiedererkennungswert und können Marken so einprägsam machen, dass man das Logo erkennt, ohne es lesen zu müssen,
wie bei Coca-Cola oder Google.
Schriftarten beeinflussen die Wahrnehmung von Produkten und Dienstleistungen.
Konsumenten assoziieren bestimmte Schriften mit günstigen oder teuren Produkten und können gesunde von ungesunden Produkten unterscheiden.
Auch die Wahl eines Dienstleisters kann durch typografische Konventionen beeinflusst werden.
An Flughäfen und anderen Orten mit vielen visuellen Reizen helfen bestimmte Schriftarten (wie Clearview, Frutiger und Helvetica) bei der Orientierung,
da sie leicht erkennbar sind und schnell gelesen werden können.
wie kann Typografie in Abhängigkeit vom Verwendungskontext gezielt eingesetzt werden?
6.3 Typografie gezielt einsetzen
Lineares Lesen (Prosa): Ruhiger, gleichmäßiger Textfluss, bis zu 70 Zeichen pro Zeile.
Informierendes Lesen (Sachbücher, Zeitungen): Klare Gliederung, kurze Abschnitte, fette Schriftschnitte für Auszeichnungen.
Konsultierendes Lesen (Lexika): Schmale Spalten, kleine Schriftgröße, enger Zeilenabstand, fette Stichwörter.
Differenzierendes Lesen (Lehrbücher): Gute Strukturierung, Überschriften, kursiver Schriftschnitt, längere Zeilen.
Inszenierendes Lesen (Werbung, Webseiten): Schrift als gestalterisches Element, das den Inhalt widerspiegelt.
Eine Schriftart sollte nicht künstlich gestreckt oder gestaucht werden. Stattdessen sollte auf spezielle ________ zurückgegriffen werden.
Supraliminale Reize bezeichnen alle sensorischen Reize, die _______ der Wahrnehmungsschwelle liegen.
Für _____ Lesen sollte der Text ruhig, gleichmäßig und harmonisch wirken.
6.3 Typografie gezielt einsetz
6.1
Eine Schriftart sollte nicht künstlich gestreckt oder gestaucht werden. Stattdessen sollte auf spezielle Schriftschnitte zurückgegriffen werden.
6.2
Supraliminale Reize bezeichnen alle sensorischen Reize, die oberhalb der Wahrnehmungsschwelle liegen.
6.3
Für lineares Lesen sollte der Text ruhig, gleichmäßig und harmonisch wirken.
Welche grundlegenden Richtlinien existieren zur Gestaltung von Typografie?
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Größe und Zeilenlänge:
Die ideale Größe für Fließtext liegt zwischen 8,5–12 Punkten für Printmedien und zwischen 15–25 Pixel für das Web. Die Zeilenlänge sollte maximal 80 Zeichen betragen, einschließlich Leerzeichen. Wenn die Zeilen länger sind, sollten stattdessen mehr Spalten eingesetzt werden.
Professionelle Schriftarten:
Um eine professionelle Wirkung zu erzielen, ist es oft erforderlich, entsprechend professionell gestaltete Schriftarten zu verwenden. Obwohl kostenlose Fonts verfügbar sind, wirken diese oft nicht so hochwertig wie professionell gestaltete.
Textausrichtung:
Die Lesbarkeit von Fließtext kann negativ beeinflusst werden, wenn der Text im Blocksatz oder im Mittelachsensatz (zentriert) formatiert ist. Diese Ausrichtungen sollten daher vermieden werden.
Versalien:
Versalien sollten sparsam eingesetzt werden, da sie in der Regel schlechter lesbar sind und den Eindruck erwecken können, dass der Autor SCHREIT.
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Schriftartenkombination:
Es sollten nicht zu viele unterschiedliche Schriftarten verwendet werden. In den meisten Fällen reichen zwei Schriftarten aus, in manchen Fällen kann eine dritte sinnvoll sein. Es ist auch möglich, mehrere Schriftschnitte derselben Schriftart zu kombinieren.
Farbkontrast:
Heller Text auf schwarzem Hintergrund kann beim Druck gefüllt werden und ist dann schwieriger zu lesen.
Schriftgestaltung:
Eine Schriftart sollte nicht künstlich gestreckt oder gestaucht werden. Stattdessen sollte auf spezielle breite oder enge Schriftschnitte zurückgegriffen werden.
Kerning:
Es sollte darauf geachtet werden, ob ein schlechtes Kerning einen negativen Einfluss auf die Lesbarkeit hat und ob es das Design unprofessionell wirken lässt.
Der Schriftschnitt bezeichnet eine Variation einer Schriftart. Beispiele sind kursive oder fette Schriftschnitte
Eine Schriftfamilie bezeichnet die Gesamt- heit aller Ausprägungen einer Schrift.
Dies ist der typografische Fachbegriff für Groß- buchstaben.
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Supraliminale Wahrnehmung
Visuelle Assoziationen
Instinktive Reaktionen:
Typografie wird oft bewusst wahrgenommen, auch wenn ihre Wirkung unbewusst erfolgt.
Ähnlich wie Filmmusik oder der Geruch von Lebensmitteln beeinflusst sie das Erleben, ohne dass dies immer bewusst registriert wird.
Schriftarten können bestimmte Assoziationen hervorrufen.
Runde Schriften werden oft mit süßen Geschmacksrichtungen assoziiert,
während kantige Schriften als bitter, salzig oder sauer wahrgenommen werden.
Die Form der Schriftart löst instinktive Reaktionen aus.
Runde Formen wirken sicher und freundlich,
während scharfe Kanten als gefährlich oder aggressiv empfunden werden.
wie wirkt Typografie und wie beeinflusst Typografie die Wahrnehmung?
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Gelernte Assoziation
Erlerntes Wissen
Zusammenhang von Typografien und wissen
7 Gelernte Assoziationen:
Über Zeit und Kontext entstehen Assoziationen mit bestimmten Schriftarten.
Beispiel: die Schriftart „Gotham“, die durch ihre Verwendung in Barack Obamas Präsidentschaftskampagne als Schriftart der Inspiration und des Optimismus bekannt wurde.
8 Erlerntes Wissen:
Personen mit typografischem Wissen können Schriften bewusst auswählen und deren Wirkung gezielt einsetzen.
9 Zusammenhang von Typografie und Inhalt:
Passen Schriftart und Inhalt zusammen, wird die Nachricht als glaubwürdiger wahrgenommen und schneller verarbeitet.
In einer Studie von Lewis und Walker konnten Probanden Wörter schneller identifizieren, wenn die Schriftart zur Bedeutung des Wortes passte.
Bei dem Prozess der kreuzmodalen Wahrnehmung werden die Wahrnehmungen der verschiedenen Sinnesorgane miteinander in Beziehung gesetzt.
Überschwellige/supraliminale Reize bezeichnen Reize, die oberhalb der Wahrnehmungsschwelle liegen.
Sie können bewusst wahrgenommen werden.
Unterschwellige Reize/ subliminale Reize bezeichnen Reize, die unterhalb der Wahrneh- mungsschwelle liegen.
Sie können nicht bewusst wahrgenommen werden, können aber dennoch Reaktionen auslösen.
Typische Anwendung: Prosa (Romane, Novellen, Erzählungen, Kurzgeschichten)
Gestaltung: Ruhiger, gleichmäßiger und harmonischer Textfluss
Zeilenlänge: Bis zu 70 Zeichen
Typische Anwendung: Sachbücher, Zeitungen, Blogbeiträge, informierende Webseiten
Gestaltung: Kurze Abschnitte mit klar erkennbarer Gliederung
Merkmale: Kurze Zeilen, fette Schriftschnitte für Auszeichnungen
Typische Anwendung: (Online-)Lexika, Nachschlagewerke
Gestaltung: Schmale Spalten, kleine Schriftgröße, enger Zeilenabstand
Merkmale: Deutliche Hervorhebung von Stichwörtern, oft durch fetten Schriftschnitt
Typische Anwendung: Lehrbücher, wissenschaftliche Bücher
Gestaltung: Gute Strukturierung, Verwendung von Überschriften
Merkmale: Kursiver Schriftschnitt für Hervorhebungen, längere Zeilenlängen
Typische Anwendung: Werbeanzeigen, Webseiten
Gestaltung: Schrift als gestalterisches Element, das den Inhalt widerspiegelt
Spezielle Webfonts für Bildschirme, optimiert für Bildschirmdarstellung
Veraltete Browserversionen können das Erscheinungsbild von Schriften verändern
Schriften als Grafiken einbinden ist möglich, aber selten empfohlen
Serifenlose Schriften sind im Web häufiger, da sie besser lesbar sind
Kombination von Serifenschriften für Überschriften und serifenlosen Schriften für Fließtext ist gängig
Optimierte App-Schriften für mobile Endgeräte, angepasst in Kontrast, Farbgebung und Buchstabengröße
Typografie ist ein wirksames Mittel, um visuelle Hierarchien auf Webseiten zu erstellen.
Auffällige und große Schriften können wichtige Elemente hervorheben.
Laut der Nielsen Norman Group sollten dabei nicht mehr als drei verschiedene Schriftgrößen verwendet werden:
14–16 Pixel für Fließtext
18–22 Pixel für Zwischenüberschriften
Bis zu 32 Pixel für Überschriften
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Kapitälchen: Dies ist ein eigenständiger Schriftschnitt, bei dem alle Zeichen mit der Form von Großbuchstaben gesetzt sind, jedoch mit angepasstem Design und Höhe im Vergleich zu Versalien.
Serifen: Serifen sind An- und Abstriche an den Buchstaben, auch bekannt als Endstriche oder Füßchen. Es gibt Schriftarten mit Serifen (Serif) und ohne Serifen (Sans-Serif).
Kerning: Dies bezeichnet das Ausgleichen von Buchstabenabständen, um die ästhetische und typografische Qualität des Textes zu verbessern.
Was versteht man unter dem Begriff „Schriftart“?
Was versteht man unter dem Begriff „Schriftsippe“?
Auf welche Weise kann Typographie Reaktionen nicht auslösen?
Bei welcher Textform wird in der Regel lineares Lesen angewandt?
Welche Art von Reiz wirkt bei der Wahrnehmung von Typographie auf den Menschen ein?
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