Was beschreibt Kieser über die verschiedenen Perspektiven auf Organisation?
Organisation kann je nach Perspektive als Mittel zur Effizienzsteigerung, Herrschaftssicherung oder individuelle Freiheit betrachtet werden.
Was sind die möglichen Ziele, die eine Organisationstheorie verfolgen kann?
Verstehen, wie Organisationen funktionieren, wie sie verändert werden können und welche Instrumente dabei helfen.
Was beschreibt die institutionelle Sicht auf Organisation?
Organisationen sind soziale Gebilde mit einer formalen Struktur, die Aktivitäten auf ein gemeinsames Ziel ausrichten.
Was ist der Fokus der funktionalen Sicht auf Organisation?
Organisation wird als Managementfunktion betrachtet, die auf die Gestaltung und Veränderung von Strukturen abzielt.
Was wird in der instrumentellen Sicht auf Organisation betont?
Der Fokus liegt auf den Instrumenten zur Ausrichtung der Organisation.
Was sind die zentralen Merkmale einer Organisation?
Organisationen haben 5 zentrale Merkmale: Ziele, Mitglieder, formale Struktur, Aktivitäten der Mitglieder und Dauerhaftigkeit.
Warum sind Ziele für eine Organisation wichtig?
Einfach: Ziele bündeln die unterschiedlichen Vorstellungen der Mitglieder und richten deren Handlungen auf ein gemeinsames Ziel aus.
Komplex: Es wird erklärt, dass Ziele die Handlungen der Mitglieder ausrichten und durch einen formalen Prozess gebildet werden. Diese Aspekte sind mit den zentralen Anforderungen an Ziele (Marktaufgabe, Dauerhaftigkeit, Operationalisierung, etc.) auch gut abgedeckt.
Was passiert im Prozess der Zielbildung?
Ziele werden in mehreren Runden durch Verhandlungen gebildet und stabilisieren die Organisation. Wichtig dabei sind formale Prozesse und Koalitionen.
Wie werden Ziele operationalisiert?
Ziele werden klar und messbar formuliert, z. B. "Der Umsatz soll gesteigert werden", um das Verhalten der Mitglieder zu lenken.
Was sind die Anforderungen an Ziele einer Organisation?
Ziele müssen die Marktaufgabe berücksichtigen, dauerhaft sein, operationalisiert werden, als Anspruchsniveaus formuliert werden und konsistent bleiben.
Was bedeutet "Mitglieder einer Organisation"?
Mitglieder sind Personen, die durch Arbeitsverträge in der Organisation integriert sind und deren Handlungen auf die Ziele ausgerichtet werden.
Was ist eine formale Struktur in einer Organisation?
Eine formale Struktur umfasst alle Regeln und Vorgaben zur Arbeitsteilung und Koordination, die das Verhalten der Mitglieder auf das Ziel ausrichten.
Warum ist eine formale Struktur wichtig für eine Organisation?
Einfach: Sie sorgt für Effizienz, da Aufgaben klar zugewiesen werden und Arbeitsabläufe abgestimmt sind, was Zeit spart und Unabhängigkeit von einzelnen Personen ermöglicht.
Komplexer: Hier wird erklärt, dass formale Regeln und Arbeitsaufteilungen nötig sind, um die Effizienz der Organisation sicherzustellen. Es wird auf die Vorteile der formalen Struktur eingegangen, wie z. B. Unabhängigkeit von einzelnen Personen und Zeitersparnis.
Welche Rolle spielen die Aktivitäten der Mitglieder in einer Organisation?
Die Aktivitäten der Mitglieder sollen die Ziele der Organisation unterstützen, jedoch beeinflussen auch soziale Faktoren wie zwischenmenschliche Beziehungen die Leistung.
Was ist die Bedeutung der Dauerhaftigkeit einer Organisation?
Organisationen sind langfristig angelegt, mit einer stabilen Mitgliedschaft und einer strukturierten Zielbildung und -verwirklichung über die Zeit.
Was war der Ursprung der frühen Organisationslehre?
Die frühe Organisationslehre entstand aus der Best-Practice-Literatur, die Ratschläge von Praktikern für Praktiker weitergab und hauptsächlich das Ziel hatte, Organisationen praktisch zu gestalten.
Was war das primäre Ziel der frühen Organisationslehre?
Das primäre Ziel der frühen Organisationslehre war die Gestaltung von Organisationen, also praktische Lösungen zur Optimierung der Arbeitsabläufe und der Strukturen.
Warum war es notwendig, den Fokus der Organisationslehre von Gestaltung auf Erklärung zu erweitern?
Es wurde notwendig, den Fokus von Gestaltung auf Erklärung zu erweitern, weil eine fundierte Erforschnung der Grundlagen erforderlich war, um tragfähige und nachhaltige Gestaltungsansätze entwickeln zu können.
Was versteht man unter der "Maschinenmetapher" in der Organisationslehre?
Die Maschinenmetapher beschreibt Organisationen als ineinandergreifende Teile, bei denen jedes Teil eine klar definierte Aufgabe erfüllt, ähnlich wie die Teile einer Maschine.
Warum greift die Maschinenmetapher bei der Beschreibung komplexer Organisationen zu kurz?
Die Maschinenmetapher führt zu bürokratischen und hierarchischen Strukturen, was bei der zunehmenden Komplexität von Organisationen nicht mehr ausreicht, um deren Dynamik und Anpassungsfähigkeit zu erklären.
Welche Verschiebung fand in der Perspektive der Organisationslehre statt, als sie sich von der Gestaltung zur Erklärung wandelte?
Die Perspektive verschob sich hin zur Betrachtung der Organisation als Entscheidungssystem, bei dem das Entscheidungsverhalten und die Entscheidungsprozesse in der Organisation im Mittelpunkt standen.
Was versteht man unter der Organisation als Entscheidungssystem?
Die Organisation wird als ein System betrachtet, bei dem die Entscheidungen der Mitglieder und deren Koordination das zentrale Element für die Effizienz und Zielerreichung sind.
Wie änderte sich die Betrachtung von Organisationen im Hinblick auf ihre Umwelt?
Zunächst wurden Organisationsprobleme als interne Fragestellungen betrachtet, doch später wurde zunehmend die Umwelt als eine wichtige Determinante für die Organisationsgestaltung einbezogen.
Was beschreibt die Kontingenztheorie in Bezug auf Organisationen?
Die Kontingenztheorie versteht Organisationen als Reaktion auf Umweltveränderungen und -gegebenheiten und strebt einen bestmöglichen Fit zwischen internen und externen Faktoren an.
Was ist der Unterschied zwischen der Kontingenztheorie und den evolutionstheoretischen Ansätzen?
Während die Kontingenztheorie einen geplanten "Fit" zwischen Organisation und Umwelt anstrebt, sehen evolutionstheoretische Ansätze Organisationen als sich selbst anpassende Systeme, die durch natürliche Selektion und nicht durch geplante Eingriffe verändert werden.
Was sind evolutionstheoretische Ansätze in der Organisationslehre?
Evolutionstheoretische Ansätze sehen Organisationen als Systeme, die sich durch natürliche Selektion an ihre Umwelt anpassen und in denen geplante Eingriffe nicht in berechenbarer Weise zu gewünschten Ergebnissen führen können.
Welche Faktoren bestimmen die Perspektive und das Ziel einer Organisationstheorie?
Das Grundverständnis von Organisation, das Ziel der Theorie und die Perspektive, die eingenommen wird, bestimmen die Schwerpunkte und Aspekte, die in einer Organisationstheorie betrachtet werden.
Wie werden die verschiedenen Organisationstheorien eingeordnet?
Organisationstheorien werden in Kategorien eingeteilt, die sich nach dem Grundverständnis, Ziel und der Perspektive der Theorie unterscheiden.
Was beschreibt das Grundverständnis von Organisationen in der frühen Managementlehre?
In der frühen Managementlehre wurde die Organisation als ein Aufgabenerfüllungssystem betrachtet, bei dem die Effizienz maximiert wird, wenn alle Teile der Organisation perfekt aufeinander abgestimmt sind.
Was war das zentrale Anliegen der frühen Managementlehre in Bezug auf Organisationen?
Das zentrale Anliegen war, die Arbeitsabläufe und Strukturen innerhalb der Organisation so zu gestalten, dass alle Teile effizient zusammenarbeiten und wie ein gut funktionierendes Uhrwerk ineinandergreifen.
Was bedeutet es, wenn man Organisationen als "Maschinen" betrachtet?
Wenn Organisationen als "Maschinen" betrachtet werden, geht man davon aus, dass sie aus klar definierten und koordinierten Teilen bestehen, deren Interaktionen nach festen Regeln und Zielen organisiert sind.
Wie entwickelte sich die Perspektive auf Organisationen, als die Komplexität zunahm?
Als die Komplexität zunahm, entwickelte sich die Perspektive von der Organisation als Maschine hin zur Organisation als System von bewusst koordinierten Handlungen, die nicht nur durch Arbeitsteilung, sondern auch durch menschliches Verhalten und Entscheidungsprozesse gesteuert wird.
Was beschreibt die Entwicklung von der Organisationslehre zur Organisationswissenschaft?
Die Entwicklung von der Organisationslehre zur Organisationswissenschaft beschreibt den Übergang von der praktischen Gestaltung von Organisationen zur theoretischen Erforschung und Erklärung der Grundlagen von Organisationen.
Welche Bedeutung hatte der Perspektivenwechsel von der Aufgabenerfüllung zur Entscheidungstheorie?
Der Perspektivenwechsel verschob den Fokus von der Optimierung der Arbeitsabläufe hin zur Untersuchung von Entscheidungsverhalten innerhalb der Organisation und der Gestaltung der Entscheidungsprozesse.
Was war der zentrale Unterschied zwischen der früheren Organisationslehre und der späteren Organisationswissenschaft?
Der zentrale Unterschied lag darin, dass die frühe Organisationslehre sich vorwiegend mit praktischen Gestaltungsfragen beschäftigte, während die Organisationswissenschaft sich zunehmend mit der theoretischen Erklärung und den zugrunde liegenden Mechanismen von Organisationen auseinandersetzte.
Wie wird die Organisation in der Kontingenztheorie beschrieben?
In der Kontingenztheorie wird die Organisation als ein System beschrieben, das in enger Wechselwirkung mit seiner Umwelt steht und sich an diese Umweltbedingungen anpasst, um die Effizienz zu maximieren.
Was ist der Kernpunkt der Kontingenztheorie in Bezug auf die Organisationsgestaltung?
Der Kernpunkt der Kontingenztheorie ist, dass es keinen universellen oder besten Weg gibt, Organisationen zu gestalten. Vielmehr müssen die internen Strukturen und Prozesse an die spezifischen externen Umweltbedingungen angepasst werden.
Welche Rolle spielt die Umwelt im Rahmen der Kontingenztheorie?
Die Umwelt spielt eine entscheidende Rolle, da Organisationen als Reaktion auf Umweltveränderungen und -gegebenheiten gestaltet werden, um die bestmögliche Passung zwischen internen und externen Faktoren zu erreichen.
Was bedeutet "Fit" im Zusammenhang mit der Kontingenztheorie?
"Fit" bezeichnet das bestmögliche Zusammenwirken von internen und externen Faktoren, das durch die Anpassung der organisatorischen Struktur an die spezifischen Umweltbedingungen erreicht wird.
Was besagt die Annahme der evolutionstheoretischen Ansätze bezüglich der Veränderung von Organisationen?
Evolutionstheoretische Ansätze besagen, dass Organisationen nicht durch gezielte, geplante Eingriffe verändert werden können, sondern sich durch einen natürlichen Anpassungsprozess an ihre Umweltbedingungen entwickeln.
Was ist der natürliche Selektionsprozess bei Organisationen nach evolutionstheoretischen Ansätzen?
Der natürliche Selektionsprozess beschreibt die Anpassung von Organisationen an die Umwelt durch eine Art "Selektion" der am besten angepassten Strukturen und Prozesse, ohne dass diese Veränderungen gezielt geplant werden.
Welche Rolle spielt die Umwelt im Kontext der evolutionstheoretischen Ansätze?
In den evolutionstheoretischen Ansätzen wird die Umwelt als eine dynamische Größe verstanden, die Organisationen zur Anpassung zwingt, wobei diese Anpassung unbewusst und über längere Zeiträume erfolgt.
Welche Schlussfolgerung kann man aus der Entwicklung von der Organisationslehre zur Organisationswissenschaft ziehen?
Die Schlussfolgerung ist, dass Organisationen nicht nur als strukturelle Einheiten gestaltet werden sollten, sondern dass eine tiefere wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den inneren Mechanismen und der Wechselwirkung mit der Umwelt erforderlich ist.
Was sind die Ziele der Organisationswissenschaft?
Die Organisationswissenschaft hat das Ziel, die Grundlagen von Organisationen zu erforschen und zu erklären, um darauf aufbauend fundierte und effektive Gestaltungsansätze zu entwickeln.
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