Definition
Verstopfung -> Darmentleerung erschwert
Darm über mehrere Tage kaum bzw gar nicht entleert, staut sich Kot im Enddarm
je länge im Darm, desto mehr Wasser entzogen
Stuhl immer härter
kommt zu Kot-Stau -> blockiert Wege nach außen -> Gase schwer entweichen -> Folge: aufgebläht, voll fühlen
Ungestörte Darmentleerung vs Verstopfun
Stuhlformen
Formen
Akute Obstipation
Verstopfungsbeschwerden innerhalb weniger Stunden bis Tage
können sich in kürzester Zeit verstärken
oft mit ernsterer Ursache, die schnell behandelt werden muss
Chronische Obstipation
Verstopfungssymptome seit mind. drei Monaten
entwickelt über längeren Zeitraum
Unterformen
Funktionelle Obstipation
Verstopfung liegt keiner Erkrankung zugrunde
Kologne Obstipation (auch Slow-Transit-Obstipation)
Verstopfung durch Darmträgheit
Nahrungsbrei im Darm kommt nur sehr langsam voran
Anorektale Obstipation
Verstopfung durch Entleerungsstörung in Folge Störung/Veränderung Enddarm/Anus
Ursachen Lebensstil
Ernährungsweise
Flüssigkeitsmangel
Bewegungsmangel
Darmtätigkeit
Hormone
Stress
Ursachen Erkrankungen
Medikamente
Krankenhausaufenthalt
Darmerkrankungen
Nervenerkrankungen
Organische Erkrankungen
Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Maßnahmen Obstipationsprophylaxe
ausreichend Flüssigkeit + Ballaststoffe
körperliche Aktivität
regelmäßige Toilettengänge + ausreichend Zeit
Toilettentraining
Ruhe
Ernährungs- und Bewegungsberatung
manuelle Ausräumung (Ultima ratio)
Kolognmassage
Umgebungsgestaltung
störungsfreie Atmosphäre, bestenfalls Toilette in Bad
Besucher/andere Personen hinausbitten
Sichtschutz
ausreichend Zeit für Defäkation, Stress vermeiden
individuelle Gewohnheiten berücksichtigen (Zeitpunkt, Verweildauer, Zeitung, Kaffee)
Möglichkeit Füße aufzustützen
Förderung der Bewegung
mind 10.000Schritte/Tag
richtige Haltung kann Stuhlgang erleichtern: natürliche Hockhaltung -> Enddarm gestreckt
Erhöhung Flüssigkeitszufuhr
ca 2,5L/Tag
Wasser, ungezuckerte Tees, Kaffee
nicht: Softdrinks, Kakao, Alkohol, Light Getränke
->Glas warmes Wasser morgens auf nüchternen Magen löst gastrokolischen Reflex zu kurzfristigen Verstärkung Stuhldrangs aus
Ballaststoffreiche Ernährung
35gramm Ballaststoffe tgl, schwere Fälle: 40-50
Vollkornprodukte, Leinsamen, Gemüse, Obst
Umstellung nicht abrupt, Darm an mehrarbeit gewöhnt werden
ausreichend trinken -> Quellmittel benötigt Flüssigkeit
Abführende Lebensmittel
Vollkornprodukte
Äpfel, Birnen, Beeren
Karotten, Sellerie, Paprika
Mandeln, Walnüsse, Leinsamen
Pflanzliche Öle
Wasser, ungesüßte Tees, Kaffe
Lachs, Makrele, Sardine
Mageres Fleisch, Geflügel, Wurstwaren
Eier, Magere Milchprodukte, Hartkäse
Verstopfende Lebensmittel
normale Nudeln, Brote
Chips, Süßigkeiten
Bnae, reife Trauben, Mangos
püriertes Gemüse, frittiertes Gemüse
Erdnüsse, Cashewkerne, Menge beachten
Transfette, gesättigte Fette, Menge beachten
Softdrinks, Kakao, Light Getränke
frittierte Meeresfrüchte, Austern, Menge beachten
fettreiches Fleisch, verarbeitete Wurstwaren, Geflügelhaut
Vollmilchprodukte, würzige Käsesorten, Milchprodukte mit hohem Fettgehalt
Füll- und Quellstoffe
Wirkstoffe, Handelsnamen
Leinsamen, Weizenkleie, Flohsamen
Wirkmechanismus
Quellen bei Flüssigkeitsaufnahme auf -> Stuhl weicher, Volumen Darminhalt größer -> Entleerungsreflex
Indikation
Reizdarmsyndrom
Stuhlregulierung z.B. Hämorrhoiden, Divertikulose
Nebenwirkungen
gut verträglich bei Einnahme mit viel Flüssigkeit
Zu beachten
nicht ausreichend Flüssigkeit -> Schluckbeschwerden oder Verstopfung bis hin zu Ileus auslösen
Schleimhautreizende Laxanzien
Bisacodyl (z.B. Dulcolax)
Natriumpicosulfat (z.B. Laxoberal)
regen Darmmuskulatur an
kurzfristige Anwendung bei Obstipation
Darmentleerung vor diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen
Nebenwirkung
Gastrointestinale NW (Bauchkrämpfe, Diarrhoe, Übelkeit, Wasserverlust)
längerfristige Einnahme verstärkt Obstipation
Ausprägung Elektrolytverschiebung und Wasserverlust wird kontrovers diskutiert
Osmotisch wirkende Laxanzien
Lactulose
Glaubersalz
Morbitol
Macrogol
halten Wasser in Darmlumen -> Stuhl wird weich
Volumen Darminhalts erhöht -> Darmentleerungsreflex
kurzfristige Anwendung Obstipation
siehe schleimhautreizende Laxanzien
zuckerhaltige Substanzen: Blähungen
Macrogol vorteilhaft -> verursacht keine Blähungen, entzieht weniger stark Wasser als Glaubersalz
Gleitmittel
Glycerol (z.B. Milax-Zäpfchen)
lokale Anwendung
bilden Gleitfilm auf Darmschleimhaut und weichen Stuhl auf
kurzfristige Anwendung bei starker Obstipation
Darmentleerung vor diagnostischen und therapeutischen Eingriffen
lokale Reizerscheinung
/
Kolonmassage
Obstipationsprophylaxe
bestehende Obstipation
Bauchschmerzen
Verstopfung, Blähungen
Wirkung
Bauch wird weich, frei
Darmmotorik angeregt
Spannungszustand Muskulatur vermindert
Pat. empfindet Massage als angenehm
Pat. beruhigt, entspannt
Körperwahrnehmung verbessert
Zeitpunkt
am besten morgens
frühstens eine Stunde nach letzter Mahlzeit
spätestens 1h vor nächster
Reihenfolge
Blinddarm hoch -> nach rechts -> nach Unten -> über Enddarm zu After
Vorbereitung Pflegebedürftigen
Pat. Rückenlage
Kopfelement flach gestellt
ggf Knie unterlagert
ggf Bauchdecke lokal (Kümmel, Fanchel, Kamillenöl)
Beginn (Lokalisation)
Handbreit unterhalb Bauchnabel
Durchführung
Bauch in kl. Spiralbew (Uhrzeigersinn), des Kolon verlaufends massiert
fünf spezielle Punkte: Zäkalpunkt, Aszendenspunkt, Linealpunkt, Deszendenzpunkt, Sigmapunkt
in Atemrhythmus des Pat.
re. untere Bauchseite wo Dickdarm anfängt
Druck in Peristaltikrichtung
Druck an Befinden Bewohner angepasst
wenn Massage unangenehm -> Druck reduzieren
Kontraindikation
Entzündungen, Tumore Bauchraum
Darrhoe
Ileus
Länge
3-5Min
Last changed7 months ago