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CE10.3. - Die Versorgung von Kindern und Jugendlichen am Beispiel von atopischen Erkrankungen pflegeprozessorientiert gestalten

SB
by Steven B.


Funktionen von T-Helferzellen

  1. Erkennung von Antigenen:

    • T-Helferzellen besitzen auf ihrer Oberfläche einen T-Zell-Rezeptor (TCR), der spezifisch Antigene erkennt, die von antigenpräsentierenden Zellen (APCs) auf Major Histocompatibility Complex Klasse II (MHC-II)-Molekülen präsentiert werden.

    • Zu den wichtigsten antigenpräsentierenden Zellen gehören dendritische Zellen, Makrophagen und B-Zellen.

  2. Aktivierung:

    • Die Aktivierung von T-Helferzellen erfolgt, wenn ihr TCR ein fremdes Antigen auf einem MHC-II-Molekül einer APC erkennt.

    • Zusätzlich zur TCR-MHC-II-Interaktion sind kostimulatorische Signale notwendig, z.B. durch die Bindung von CD28 auf der T-Helferzelle an B7-Moleküle auf der APC.

    • Nach der Aktivierung proliferieren die T-Helferzellen und differenzieren sich in verschiedene Subtypen, abhängig von den Zytokinen in ihrer Umgebung.

  3. Verschiedene Wirkung von Unterfamilien

  4. Funktionen:

    • Koordination der Immunantwort: T-Helferzellen koordinieren die Aktivität verschiedener Immunzellen durch die Freisetzung von Zytokinen und durch direkte Zell-Zell-Interaktionen.

    • Unterstützung von B-Zellen: Sie fördern die Aktivierung und Differenzierung von B-Zellen zur Produktion von Antikörpern.

    • Aktivierung von Makrophagen: Sie verstärken die phagozytische Aktivität und die Mikrobizidie von Makrophagen.

    • Regulation der Immunantwort: Treg-Zellen unter den T-Helferzellen helfen, überschießende Immunreaktionen zu dämpfen und Autoimmunität zu verhindern.

  5. Bedeutung bei Erkrankungen:

    • Dysregulation der T-Helferzellen kann zu verschiedenen Immunpathologien führen, wie Autoimmunerkrankungen, chronischen Entzündungen und Allergien.

    • Ein Ungleichgewicht zwischen TH1- und TH2-Zellen kann zur Entwicklung oder Verschlimmerung von Krankheiten beitragen, wie z.B. Asthma (dominante TH2-Antwort) oder Autoimmunerkrankungen (dominante TH1-Antwort).


Aufgaben des Thymus im Immunsystem

Aufgaben des Thymus in der Immunabwehr

  1. Reifung von T-Zellen:

    • T-Lymphozyten: Im Knochenmark produzierte Vorläuferzellen wandern in den Thymus, wo sie sich zu funktionalen T-Zellen entwickeln. Diese Zellen sind entscheidend für die zelluläre Immunantwort.

    • Positive Selektion: In der Rinde des Thymus (Kortex) werden T-Zellen, die in der Lage sind, körperfremde Antigene in Verbindung mit den eigenen MHC-Molekülen zu erkennen, positiv selektiert.

    • Negative Selektion: In der Markregion des Thymus (Medulla) werden T-Zellen, die körpereigene Antigene zu stark erkennen und somit Autoimmunreaktionen auslösen könnten, eliminiert.

  2. Induktion der zentralen Toleranz:

    • Der Thymus sorgt dafür, dass T-Zellen, die körpereigene Zellen angreifen würden, eliminiert werden. Dies verhindert Autoimmunerkrankungen und stellt die Selbsttoleranz sicher.

  3. Bildung von regulatorischen T-Zellen (Tregs):

    • Einige der im Thymus entwickelten T-Zellen differenzieren sich zu regulatorischen T-Zellen, die eine wichtige Rolle bei der Unterdrückung von übermäßigen Immunreaktionen spielen und somit die Immuntoleranz aufrechterhalten.

  4. Thymische Hormonproduktion:

    • Der Thymus produziert Hormone wie Thymosin, Thymopoietin und Thymulin, die die Reifung und Differenzierung von T-Zellen unterstützen und das Immunsystem modulieren.

Der Thymus ist vor allem in der Kindheit und Jugend aktiv und erreicht seine maximale Größe in der Pubertät. Danach schrumpft er (Thymusinvolution) und wird durch Fettgewebe ersetzt. Dennoch bleibt er ein lebenswichtiger Ort für die Ausbildung und Funktion des Immunsystems

Aufbau der Milz

Die Milz besteht aus zwei Hauptgeweben: der weißen Pulpa und der roten Pulpa. Diese haben unterschiedliche Funktionen in der Immunabwehr und der Blutverarbeitung.

  1. Weiße Pulpa:

    • Aufbau: Die weiße Pulpa besteht hauptsächlich aus lymphatischem Gewebe, das in Form von Lymphfollikeln (Malpighische Körperchen) vorliegt. Diese enthalten eine hohe Konzentration an B- und T-Lymphozyten.

    • Funktion:

      • Antigenpräsentation: Antigene, die aus dem Blut in die Milz gelangen, werden von dendritischen Zellen und Makrophagen gefiltert und den B- und T-Zellen präsentiert.

      • Aktivierung von Lymphozyten: Die in der weißen Pulpa ansässigen B- und T-Zellen werden durch die präsentierten Antigene aktiviert und initiieren eine adaptive Immunantwort. B-Zellen können zu Plasmazellen differenzieren, die Antikörper produzieren.

  2. Rote Pulpa:

    • Aufbau: Die rote Pulpa besteht aus einem Netzwerk von Sinusoiden (erweiterte Blutkapillaren) und Splenischen Schnüren (Billroth-Stränge), die mit Makrophagen, Erythrozyten und anderen Blutzellen gefüllt sind.

    • Funktion:

      • Filtration des Blutes: Die rote Pulpa filtert das Blut, entfernt alte oder defekte Erythrozyten und Plättchen. Makrophagen phagozytieren diese Zellen und recyceln ihre Bestandteile, wie Eisen.

      • Speicherung von Blutzellen: Die Milz dient als Speicher für Erythrozyten und Thrombozyten, die bei Bedarf, etwa bei Blutverlust, freigesetzt werden können.

      • Phagozytose: Makrophagen in der roten Pulpa phagozytieren Bakterien, Fremdpartikel und Zelltrümmer, wodurch das Blut von pathogenen Mikroorganismen gereinigt wird.


Aufgaben der Lymphknoten

Lymphknoten spielen eine entscheidende Rolle im Immunsystem. Ihre Hauptaufgaben umfassen:

  1. Filtration der Lymphe:

    • Lymphknoten filtern die Lymphe, eine klare Flüssigkeit, die Abfallprodukte, Zelltrümmer, Bakterien, Viren und andere fremde Partikel aus den Geweben sammelt.

    • In den Lymphknoten werden diese Substanzen durch spezialisierte Immunzellen, wie Makrophagen und dendritische Zellen, herausgefiltert und zerstört.

  2. Immunantwort:

    • Lymphknoten enthalten eine hohe Konzentration an Lymphozyten (weiße Blutkörperchen), insbesondere B-Zellen und T-Zellen.

    • Bei einer Infektion oder dem Eindringen von Fremdstoffen werden die Lymphozyten aktiviert und vermehren sich, um die Eindringlinge zu bekämpfen.

    • B-Zellen können spezifische Antikörper produzieren, die gezielt gegen bestimmte Pathogene wirken.

    • T-Zellen können infizierte Zellen direkt angreifen und zerstören oder andere Immunzellen zur Aktivierung bringen.

  3. Speicherung und Produktion von Lymphozyten:

    • Lymphknoten dienen als Speicherorte für Lymphozyten und andere Immunzellen, die bei Bedarf schnell mobilisiert werden können.

    • Sie spielen auch eine Rolle bei der Reifung und Differenzierung von Lymphozyten.

  4. Transport und Weiterleitung:

    • Lymphknoten sind Knotenpunkte im Lymphsystem, das ein Netzwerk von Gefäßen bildet, durch das die Lymphe durch den Körper zirkuliert.

    • Sie sammeln Lymphe aus verschiedenen Körperregionen, filtern sie und leiten sie an größere Lymphgefäße weiter, die letztlich in den Blutkreislauf münden.

Zusammengefasst sorgen Lymphknoten dafür, dass der Körper kontinuierlich auf potenzielle Bedrohungen überwacht wird und eine effektive Immunantwort bereitgestellt werden kann. Ihre strategische Verteilung im Körper ermöglicht



Therapie Neurodermitis

Die Therapie der Neurodermitis basiert auf drei Säulen:

  • Basistherapie (Wiederherstellung der Hautschutzbarriere durch Harnstoff- oder Glycerinhaltige Cremes)

  • Vermeidung von Provokationsfaktoren (keine Wolle, Handschuhe beim Umgang mit Reinigungsmitteln und Wasser, kein Kratzen u.a.)

  • Antientzündliche topische und systemische Therapie

Zur lokalen antientzündlichen Therapie eignen sich topische Glukokortikoide oder Calcineurininhibitoren. An Arealen dünner Haut (Gesicht, Genital) werden Calcineurininhibitoren bevorzugt eingesetzt, da sie kein Hautatrophierisiko aufweisen. In schubfreien Intervallen kann eine proaktive Anwendung lokaler Glukokortikoide oder Calcineurininhibitoren (z.B. 1x/Woche) sinnvoll sein, um den Befund zu stabilisieren und erneuten Schüben vorzubeugen.

Ein weiterer Behandlungsansatz ist die Eradikation von Staphylococcus aureus durch Balneotherapie mit Chlorbleiche (Natriumhypochlorit-Lösung) und Mupirocin. Durch die desinfizierende Wirkung der Chlorbleiche werden Staphylokokken, welche die Neurodermitis-Läsionen besiedeln, abgetötet und die Symptome vermindert.[1]

Moderate bis schwere Formen der atopischen Dermatits bei Erwachsenen werden mit systemischen Immunsuppressiva behandelt. Unter den konventionellen Immunsuppresiva sind in Deutschland aktuell (2023) systemische Glukokortikoide und Ciclosporin zugelassen. Systemische Glukokortikoide sollten jedoch nur für eine Kurzzeittherapie bei akuten Schüben bis maximal 3 Wochen eingesetzt werden. Ciclosporin kann als Intervalltherapie zur Krankheitskontrolle erwogen werden. Ebenso kommen Biologika (Dupilumab, Tralokinumab) oder JAK-Inhibitoren (z.B. Abrocitinib, Baricitinib, Upadacitinib) als Intervall - oder Langzeittherapie in Anwendung.

Zusätzlich zur antientzündlichen Therapie kann man eine Juckreizbehandlung mit Polidocanol oder UV-Therapie (Schmalband-UVB und UVA1) in Betracht ziehen.

Zudem kann unterstützend eine Photosoletherapie angewendet werden. Hierbei wird ein salzhaltiges Wannenbad mit einer synchronen oder asynchronen Lichttherapie kombiniert.

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Steven B.

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