Buffl

CE11.2. - Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen verstehen und lebensweltorientiert begleiten

SB
by Steven B.

Bedeutung psychische Störung für Kranke und Angehörige

  • Das Wissen, „krank“ zu sein, kann Betroffene von Schuld- und Versagensgefühlen entlasten, kann außerdem beruhigend wirken, weil dadurch „klar wird womit man es zu tun hat“

  • Einzelne Störungen, wie beispielsweise Aggressionsausbrüche oder Antriebslosigkeit werden vom Betroffenen und seinem Umfeld leichter akzeptiert, wenn sie ein Symptom einer Erkrankung sind.

  • Beispiele?

  • Nach der Diagnose einer Erkrankung ist es für Betroffene leichter zu erkennen, dass sie NICHT allein damit sind

  • Die Vorstellung, „krank“ zu sein kann zu einer positiven Zusammenarbeit mit Expert:innen führen, da dies in unserer Gesellschaft gängig ist

  • Stigmatisierung in der Gesellschaft möglich

  • Vorhandensein von Laienwissen führt teilweise zu Missverständnissen und Vorurteilen

  • Angst und Abwehrreaktionen treten gegenüber psychisch erkrankten Menschen aufgrund mangelnder Aufklärung und mangelnden Bewusstseins in der Bevölkerung auf

  • Der laienhafte Wunsch, dass eine greifbare Ursache für die Erkrankung vorliegt kann dazu führen, dass Personen davon ausgehen, dass psychische Krankheit ähnlich heilbar ist wie eine Grippe

  • Krankheiten und Symptome, denen eine biologische Ursache zugrunde liegt (greifbarer), sind deutlich akzeptierter in der Bevölkerung, das Verständnis und die Rücksichtnahme ausgeprägter

  • Immense sozialrechtliche Bedeutung (nur wer vom Arzt krankgeschrieben ist, bekommt Hilfszahlungen- und Leistungen finanziert und ist arbeitsrechtlich geschützt)

  • Strafrechtlich ist Therapie statt einer Strafe möglich, wenn beim Straftäter eine psychische Erkrankung festgestellt wird (Strafvollzug vs. Maßregelvollzug)


Psychische Symptome Anorexia Nervosa

Kernproblematik ist eine starke, unbegründete Angst im Sinne einer überwertigen Idee, zu dick zu sein oder werden zu können. Gleichzeitig besteht eine verzerrte Körperwahrnehmung, bei welcher der Körper als zu dick bzw. trotz extremer Magersucht nicht als zu dünn wahrgenommen wird (Körperschemastörung). Die Betroffenen zeigen

  • ständige gedankliche Beschäftigung mit dem Thema Nahrung und Gewicht

  • fehlende Krankheitseinsicht

  • anhaltendes gewichtsreduzierendes Verhalten mit konsekutiv starkem Untergewicht

Die Art des gewichtsreduzierenden Verhaltens kann variieren. Nach der Art der Diät werden zwei Typen unterschieden:

  • restriktiver (asketischer) Typ: Es werden stringente Diäten eingehalten. Beispielsweise werden ganze Mahlzeiten weggelassen und Nahrungsmittel durch kalorienarme Alternativen ersetzt. Das Hungergefühl wird durch Trinken großer Flüssigkeitsmengen unterdrückt. Die Nahrungsaufnahme wird oft in einem teilweise stundenlangen Ritual zelebriert. Oft sind die Betroffenen körperlich stark aktiv.

  • Purging-Typ (bulimischer Typ): Hier werden zwar ähnliche Diäten durchgeführt, jedoch werden diese durch rezidivierende Essattacken unterbrochen. Anschließend greifen die Betroffenen zu kompensierenden Maßnahmen (Purging-Verhalten), um kein Gewicht zuzulegen. Beispiele sind:

    • selbstinduziertes Erbrechen

    • Abusus von Pharmaka (z.B. L-Thyroxin, Laxantien, Appetitzügler, Sympathomimetika, Diuretika oder Fettresorptionshemmern)

    • exzessive sportliche Aktivität wie Jogging und Fitness

    • bei Diabetikern Insulinunterdosierung (Insulin-Purging)


Defintion Heileurythmisch-therapeutischer Ansatz

Einleitend werden rhythmische Koordinations- und Wahrnehmungsübungen erarbeitet.Die Hauptübungen sind: – Die Konsonantenreihe L–M–S–R: Zur Belebung und Harmonisierung der Stoffwechselvorgänge. Die von Rudolf Steiner angegebenen Laute werden als Stoffwechsellaute bewegt,d.h. zu jedem Laut gehört eine bestimmte Beinstellung, die sich bei L, M und S polar zur Armbewegung verhält. So wird z. B. der fließenden, strömenden L-Gebärde eine gebundene X-Beinstellung entgegengesetzt. Das R bildet eine Ausnahme, in dem hier die kreisende Bewegung der Arme von den Beinen aufgegriffen wird. Die Laute wirken vor allem auf den Verdauungsvorgang, verbessern den Wärmehaushalt und vertiefen die Atmung. – Die Vokale: Zur Sensibilisierung der Körperwahrnehmung, Vertiefung des Körpergefühls und Anregung der Empfindungsfähigkeit.Die zentraleÜbung ist dabei die „Große E-Übung“: Die Wahrnehmung des Ich im Menschen ist möglich, indem wir die rechte und linke Körperhälfte zum Schnitt bringen (vgl. Sinnes t ä t i g k e i t ) . I n d e m i m E d i e A r m e g e k r e u z t w e r d e n , w i r d d i e I c h - E m p f i n d u n g a n g e r e g t u n d d a s S i c h - i n n e r - l i c h - F ü h l e n d e s M e n s c h e n b e w i r k t . R u d o l f S t e i n e r fo r - m u l i e r t e i n d i e s e m Z u s a m m e n h a n g : „ … d i e Te n d e n z , d ü n n z u b l e i b e n , i s t e s , d i e d u r c h d a s E b e k ä m p ft w i r d “ ( 1 0 , S . 4 9 ) . – S e e l i s c h e Ü b u n g e n : D i e s e Ü b u n g e n w i r k e n a u f d a s R h y t h m i s c h e S y s t e m , e n t w e d e r a u f d i e A t m u n g o d e r d i e Z i r k u l a t i o n . S i e h a b e n e i n e b e l e b e n d e o d e r b e r u - h i g e n d e W i r k u n g u n d r e g e n d i e E m p f i n d u n g a n , h i e r v o r a l l e m d i e L i e b e - / E - Ü b u n g , d i e V e r e h r u n g - / A - Ü b u n g , d i e S y m p a t h i e / A n t i p a t h i e - Ü b u n g u n d d i e J a / N e i n - Ü b u n g . I n d e r R e g e l e n t w i c k e l n d i e M ä d c h e n i m L a u fe d e r Z e i t e i n e g r o ß e F r e u d e a m e u r y t h m i s c h e n E r a r b e i t e n e i n e s G e d i c h t s o d e r d e r To n h e i l e u r y t h m i e .

Author

Steven B.

Information

Last changed