Die Milchdrüse ist eine….
spezialisierte Hautdrüse
Nenne 4 verschiedene Drüsen
Duftdrüsen
Talgdrüsen
Schweißdrüsen
Milchdrüsen
apokriner Sekretionstyp
—> Sekret wird mit apikalem Teil der Zelle abgegeben
verzweigt-alveolär
Milchdrüse
“akzessorische Geschlechtsdrüse”
apokriner & ekkriner Sekretionstyp
zusammengesetzte, tubulo-alveoläre Struktur
Definition Milchdrüsen
Exokrine zusammengsetzte tubuloalveoläre Drüse
(ausscheidend) (Leitung)(Alveolen)
Hautmodifikation
—> Hautdrüse
—> modifizierte Schweißdrüse
Beschreibe den Aufbau des Euters
4 Mammarkomplexe = Euterviertel
—> 1 Mammarkompex besteht aus Drüsenkörper & Zitze
rechts & links je 2 Mammarkomplexe
—> je 2 Vorder- & Hinterviertel
Woran ist das Euter befestigt?
an der zentralen Bauchwand in der Leistengegend / Aufhängeapparat
Was ist die Sulcus intermammaricus?
Rinne zwischen den Eutervierteln
Milchspiegel
von hinten auf das Euter schauend
Polythelie
zusätzliche Brustwarze / Zitze
Polymastie
zusätzliche Milchdrüse
Definiton Mammarkomplexe
Pro Mammarkomplex
—>ein Milchdrüsenkörper
—>sezernierendes Drüsengewebe —> Sekret produzierend
—>Ausführungsgangsystem
—>interstitielles BindegewebeBindegwebe zw. Funktionseinheiten
—> Gefäße & Nerven
Trennung der Viertel
Solides Mittelseptum:
rechte & linke Euterhälfte
Dünne Bindegewebsschicht
zwischen Vorder- & Hinterviertel
Anatomie der Milchdrüse —> Mammarkomplex = Drüsenkörper + Zitze
Drüsenkörper
Drüsenkörper = d. h. Drüsenparenchym + Leitungsbahnen
Drüsenparenchym (zahlreiche Milchdrüsenlappen; Lobi gland. mamm.)
Milchdrüsenläppchen (Lobuli glandulae mammariae)
Drüsenalvelolen (Drüsenendstücke)
-> einschichtiges, isoprismatisches Epithel
Milchgänge (Ductus lactiferi)
-> geschichtetes, isoprismatisches Epithel
Leitungsbahnen = Nerven & Gefäße im Bindegewebe
Drüsenzisterne
—> (Pars glandularis sinus lactiferi als Teil der Milchzisterne)
Zitze
Zitzenzisterne
—> (Pars papillaris sinus lactiferi als Teil der Milchzisterne)
Strichkanal
—> (Ductus papillaris; mehrschichtige verhornte Schleimhaut)
Corpus mammae
Sinus lactifer - Pars glandularis
Pars papillaris
Ductus papillaris
Bindegewebe lässt nichts durch —> schirmt die Viertel hermetisch ab
Wofür ist der Strichkanal?
Der Strichkanal ist eine wichtige Barriere gegenüber aufsteigenden Infektionen
Sphinkter
Keratin
Definition Aufhängeapparat
Abspaltung der äußeren Rumpffaszie
Außenblatt: wenig dehnbar, umfasst Viertel
Mittelblatt: elastisch, dehnbar
—> Elastische abfedernde Befestigung an der Bauchwand
Einstrahlende Bindegewebsstraßen
—> Verbindung Aufhängung - Drüsenkörper
—> Gliederung der Drüse: Läppchen & Lappen
Wodurch werden die Euterhälften getrennt?
durch das solide Mittelblatt des Aufhängeapparates
Wodurch werden Vorder- & Hinterviertel getrennt?
durch dünnes interstitielles Bindegewebe
Missbildungen des Euters
(ausgegangen vom Nutzungszweck)
Hypoplasie (zu viel Eutergewebe) oder Aplasie (zu wenig Eutergwebe) des Drüsenparenchyms
Überzählige Zitzen (Afterzitzen)
—> proponierte - intercalare - postponierte Hyperthelie
Hypermastie
Integumentum commune
Fascia trunci externa
Mm. abdominis
Fascia trunci interna
Peritoneum
Linea alba
Sulcus intermammarius
Fürstenberg-Venenring
Papilla mammae
Apparatus suspensorius mammae
Lamina lateralis
Lamina medialis
Lamellae suspensoriae
Sinus lactifer
Pars glandularis
Pars Papillaris
Ostium papillare
Funktionelle Bauelemente der Milchdrüse
Milchbildung
Drüsenendstücke
angeordnet in Milchdrüsenläppchen, diese wiederum in Milchdrüsenlappen
Milchtransport
Milchgänge im Drüsenkörper
Läppchen -> Lappen -> gr. Milchgänge -> Zisterne
Milchsammelraum
Milchzisterne
Drüsenteil & Zitzenteil
Schleimhautfalte mit Venenplexus an der Grenze
Venule
Capillaries
Arteriole
Myoepithelial cells
-> Glatte Muskulatur —> Auspressen der Flüssigkeit
Alveolar cells —> einschichtiges Epithelgewebe
Milk (Gewebe nie komplett milchfrei)
Alveolus
Milk duct
Euterparenchym
—> Drüsenendstücke
—> Myoepithelzellen (Korbzellen)
—> Milchgangsystem
Interstitium (Bindegewebe)
—> Gliederung in Lappen und Läppchen
—> Infrastruktur: Gefäße & Nerven & Milchsammelgänge
—> Drüsen- und Zitzenteil
—> Haut & Schleimhaut
arterielles Blut
Myoepithelzelle
Milchzelle
Kapillaren
Lumen
venöses Blut
Milchkanal
interlobulärer Kanal
Blut- & Lymphgefäßsystem
Leistungsfähiges System
—> angepasst an hohe Organleistung in der Laktation
—> 500-700 l Durchfluss für 1 Liter Milch
arterielle Blutversorgung
venöser Abfluss
Drainage der Lymphe
—> Lymphgefäßsystem
—> regionale Lymphknoten
—> zuständige Lymphozentren
Lymphsystem
Lymphgefäße im Drüsenkörper
subkutanes Lymhgefäßnetz an der Euterbasis
Regionäre Euterlymphknoten:
—> Lymphonodi inguinales superficiales (mamarii)
—>Lymphknötchen im Drüsenkörper
Abfluss zum:
—> Lymphonodus iliofemoralis (inguinalis profundus)
—> Lymphocentrum iliacum mediale
—> Ln. subiliacus (Kniefaltenlymphknoten)
Was ist ein Euterödem und wordurch entsteht es?
Wasseransammlung (Ödem) im Eutergwebe
entsteht durch Überlastung der Lymphgefäße oder wenn diese verlegt sind
Wann tritt ein Euterödem häufig auf und wie weit reicht die Schwellung?
tritt häufig zu Beginn der Laktation auf
die Schwellung kann bis zum Nabel reichen
Woran erkennt man ein Euterödem / Wassereinlagerungen?
bei Druckausübung bleibt der Fingerabdruck bestehen
Innervation des Euters
über sensible & vegetative (sympathische) Nervenbahnen innoviert
sensible Nervenbahnen ziehen zur Haut & zu den Zitzen
sympathische Fasern ziehen in das Drüsengewebe
Milchejektion - Neuroendokriner Mechanismus
Stimulation der Zitze bewirken eine Reizung der Druckrezeptoren
Diese leiten den Reiz über das Rückenmark bis zum Hypophysen-Hinterlappen.
Ausschüttung von Oxytocin in die Blutbahn
Transport zu den mammären Myoepithelzellen
Milchbildung ist ein … Vorgang
—> kontinuierlicher Vorgang
Alveolarmilch
Kapillarkräfte in Alveolen hält Milch zurück
zur Gewinnung ist Milchejektion nötig
Zisternenmilch
Milch tritt ab etwa 4 Std nach letztem Milchentzug in Drüsen- und Zitzenzisterne über
Rind ≤ 20%
Zisternenmilch vs. Alveolarmilch
Zusammensetzung bis auf Milchfettgehalt gleich
—> Zisternenmilch: kaum Fett
Milchejektion
Was ist Oxytocin ?
Peptidhormon (9 AS)
im Hypothalamus gebildet
über Nervenfasern zum Hypophysenhinterlappen trasportiert
—> wird dort gespeichert
Halbwertszeit im Blut 2-3 min (Melken zeitlich begrenzt)
Stimuliert die Wehentätigkeit & Milchejektion
Tubuloalveoläre Sekretionseinheiten
—>Milchproduktion
Drüsenalveolen
—> einschichtiges isoprismatisches Epithel
—> variable Höhe in Abhängigkeit vom Sekretionsstadium
Myoepithelzellen (Korbzellen)
—> weidenkorbähnliche Gestalt
—> Oxytocinrezeptoren
—> Kontraktion
Milchgangsystem
kleinste Drüsengänge (Ductus alveolares lactiferi)
—> gehen aus dem Endstück hervor
kleine Drüsengänge (Ductus lactiferi)
—> sammeln die Milch aus einem Läppchen & verlassen dieses
Große Milchgänge (Ductus lactiferi collagiertes - Sammelgänge)
—> münden aus Drüsenlappen in Milchzisterne
Milchgangsystem - Epithel
Bauprinzip spiegelt Läppchen- und Lappengliederung wieder
Gangsystem innerhalb der Läppchen
einschichtiges isoprismatisches Epithel
assoziierte spindelförmige Myoepithelzellen
Läppchengänge
proximal: einschichtiges isoprismatisches Epithel
distal: zweischichtiges isoprismatisches Epithel
& längsorientierte glatte Muskelzellen um die Gänge
Große Sammelgänge
mehrschichtiges isoprismatisches Epithel
variierender Durchmesser mit Aussackungen
glatte Muskulatur in den Einschnürenden
Mündung basal in die Milchzisterne
Interstititum - Interstitielles Bindegewebe
Nenne die 4 Funktionen des interstitiellen Bindegewebes
strukturelle Unterstützung (Einbettung)
mechanische Stabilität
Gliederung des Parenchyms
Heranführen der versorgenden Infrastruktur (Gefäße & Nerven)
Interstitium
Lockeres Bindegewebe um die sekretorischen Einheiten
Plasmazellen und Lymphozyten
dichtes Geflecht aus Blut- & Lymphkapillaren um die Endstücke
Dickere Bindegewebsstraßen zwischen den Läppchen
größere Milchgänge, dickere Gefäße und Nerven
Breite Bindegewebszüge zwischen den Lappen
Große Milchgänge, Gefäße und Nerven
Verbindung mit den einstrahlenden Bindegewebszügen des Aufhängeapparates
Milchzisterne (sinus lactiferi)
dient als Sammelraum für die Milch
Drüsenteil (pars glandularis)
weiträumig & vielfach gekammert
im Drüsenkörper gelegen
zweischichtiges isoprosmatisches Epithel
Schleimhautfalte und Venengeflecht (Fürstenbergscher Venenplexus)
Grenze zwischen beiden Teilen
Zitzenteil (pars papillaris)
innerhalb des Striches
zweischichtiges isoprismatisches Epithel
Strichkanal (ductus papillaris)
Verbindung Milchzisterne - Strichkanalmündung
Schleimhaut
—> mehrschichtiges stark verhorntes Plattenepithel
Fürstenbergsche Rosette
—> Schleimhautfalte zwischen Milchigsterne & Strichkanal
Ostium papillare - Strichkanalmündung
Ringmuskel (sphincter) - Schließmuskel
—> Verschluss der Strichkanalöffnung mechanische Barriere
—> Teil der Infektionsabwehr des Euters
Strichkanalepithel
mehrschichtiges verhorntes Plattenepithel
Hornbildungsrate hoch - dicke Hornschicht
Zerfall der Hornzellen
—> antibakerielle Lipide & Proteine
Lokale Infektionsabwehr
—> Pfropf aus Hornzellen
Schützender Verschluss in der Trockenstehperiode
Außen Haut (Dermis & Epidermis)
haarlos
integraler Bestandteil der Zitzenwand - nicht verschieblich
Dermis: Elastische Elemente, zahlreiche weitlumige Blutgefäße
Innen Schleimhaut
Epithel
Lamina propria: elastische Elemente
zirkulär angeordnete Bündel glatter Muskelzellen
Zwischen Dermis & Lamina propria
längs verlaufende Bündel glatter Muskulatur
Wann setzt die Milchsekretion ein?
Was passiert nach der Geburt?
• Saugen resp. Milchentzug stimulieren das Milchdrüsengewebe
• Aktivierung des neurohumoralen Reflexbogens
Rückbildung (physiologische Involution)
Entwöhnen / Absetzen
Sistieren (unterbrechen) des Milchentzugs durch Trockenstellen
Innendruckerhöhung
Milchbildende Drüsen gehen zugrunde durch hohe Milchmenge
Drüsenzellen gehen zu Grunde
Drüsengewebe wird in gleichem Maße fortschreitend durch Fettgewebe ersetzt (Platzhalterfettgewebe)
Konsistenzveränderung und Abnahme der Größe = Drüsen bilden sich zurück
Wofür ist das “trockenstehen” notwendig?
damit genügend neue Alveolarzellen für nächste Laktationsperiode gebildet werden können
—> Bei Kühen Trockenstellen etwa 45-60 Tage vor nächster Geburt (mind. 4 Wochen, wegen unsicherem Geburtstermin mind. 6 Wochen)
Woraus setzt sich Milch zusammen?
(10 Anteile)
(Zusammensetzung ist bei verschiedenen Spezies unterschiedlich!)
Wasser
Fett
Proteine
Kohlehydrate
Mineralien
Vitamine
Hormone, Pharmaka, Schwermetalle, Insektizide
pH-Wert vom Blut
7,4
pH-Wert der Milch
6,6
Blut-Euter-Schranke
Lipoide Schranke aus
Endothel der Blutgefäße
intralobulärem Bindegewebe
Epithel der Alveolarzellen
Molekularer Filter
Diffusion
≈ 1 / Ionisationsgrad
≈ 1 / Wasserlöslichkeit
≈1 / Molekülgröße
≈1 / Bindungsgrad an Proteine Konzentrationsgradient
Synthese der Milchbestandteile
Übernahme aus dem Blut in die Alveolarzelle
– Euterunspezifische Proteine: Albumin & Immunglobuline
– Aminosäuren
– Essig- und Buttersäure (für Synthese kurz- u. mittellanger Fettsäuren)
– Langkettige Fettsäuren (für Synthese der Triglyzeride)
– Glukose
– Vitamine
– Mineralien
Synthese in den Alveolarzellen
Euterspezifische Proteine: Casein, alpha-Laktalbumin, beta- Laktglobulin (werden im Golgi-App. gespeichert)
Milchfett (schnürt sich in kleinen Tröpfchen vom Golgi-App. ab
und wird mit einem Teil der Zellmembran in die Milch abgegeben)
Milchzucker (Laktose): wird über die Laktosesynthase aus Glukose gebildet
Die Laktosesynthase besteht aus Galactosyltransferase und alpha-Laktalbumin
Lactosesynthase
UDP-Galactose + Glucose —————————> Lactose + UDP
Proteine & Laktose wird in Membran-Vesikeln des Golgi- App. verpackt
—> Diese verschmelzen am luminalen Zellpol mit
der Zellmembran zur Abgabe in das Alveolarlumen
Beeinflussung der Milchfettkonzentration & -zusammensetzung
• Menge und Art des Raufutters
• Höhe des Futtersverzehrs
• Häufigkeit der Futteraufnahme
Biosynthese des Milchfetts
Synthese der Triglyzeride und Phospholipide in den Alveolarzellen
Herkunft d. FS:
≥ C16 aus dem Blut
≤ C16 in den Alveolarzellen synthetisiert
Aus dem Darm resorbierte FS bzw. aus Lipolyse stammende FS (≥ C16) als Triglyzeride in Chylomikronen bzw. VLDL im Blut transportiert
Lipoprotein-Lipase1
Triglyzeride ———————> Glyzerin + FS (≥ C16)
In Alveolarzellen: FS + CoA → FS-CoA
(1 in Membran d. Kapillaren um die Alveolen)
kürzere FS:
(≤ C16) bei Monogastriern aus Glukose bei Wdk aus Acetat + Butyrat
(Milchfettmangelsyndrom bei raufutterarmer Fütterung)
α-Glycerophosphat:
a) aus Glukose: α-Glycerophosphat-Dehydrogenase
Dihydroxyaceton-P —————————————> α-Glycero-P
b) aus dem Blut resorbiertes Glyzerin:
Glycerokinase
Glyzerin —————> α-Glycero-P
NADPH:
a) Pentosephosphatzyklus
b) Malat-Transhydrogenierungs-Zyklus (Monogastrier)
c) Isocitratweg (Wiederkäuer, Schwein)
Mikrosomale Desaturase: führt Doppelbindungen ein
Sekretion des Milchfettes
• Bildung als kleiner Lipovesikel im Endoplasmatischen Retikulum
• Ausschleusung über Exozytose größerer konsultierter Vesikel
Welche Milchproteine gibt es?
Caseine
Synthese & Sekretion der Milchproteine
• Alle essentiellen und ca.50% der nicht essentiellen Aminosäuren
• Modifikation durch Glykolisierung & Phosphorylierung im ER & Golgi-Apparat
• Sekretorische Vesikel mit Micellenbildung
• Exocytose
Labgerinnung
Säurefällung
Caseinabkömmlinge
Molkenproteine
Welche Enzyme liegen in der Milch vor und wie sind diese nachzuweisen?
Mineralstoffe in der Kuhmilch
Spurenelemente
(≤ 50 mg/kg Körpergewicht)
normalerweise bedarfsdeckend für Jungtiere
Ausnahme: Eisen, in Milch an Lactoferrin gebunden Kälber: weisses Fleisch
Ferkel: Bedarf 10-15 mg/Tag; Sauenmilch ca. 1 mg/Tag → Anämie (⇒ Fe-Dextran s.c.)
Carotin-Gehalt bestimt Gelbfärbung der Milch (Futter!):
⇒ Sommerbutter/-milch gelber als Winterbutter
Ziegenmilch: nur Vitamin A, kein Carotin: weiße Milch u. Butter Ziegenmilch enthält wenig Folsäure!
Milchzucker (Lactose) =Galaktose +ß 1-4 glycosidisch gebundene Glucose
Herkunft, Bildung, Ausschleusung
Herkunft
Glukose —> Darm, Körpersubstanz, Gluconeogenese
Galaktose —> Milchdrüse: Epimerisierung nach Bindung an UDP
Bildung
Golgi-Apparat
Übertragung des Galaktosyrestes äug Glucose durch Laktosesynthase (Galaktosyltranferase + Protein B; ɑ-Lactalbumin)
Ausschleusung
vermutlich gemeinsam mit Casein
Wie ist Lactose aufgebaut und wo wird es gebildet?
Was ist die Lactosesyntheserate?
Lactosesyntheserate limitiert die Milchmenge
mit den Elektrolyten wichtigster osmotisch wirksamer Milchbestandteil !
Lactose in sekretorische Vesikel verpackt → Wasser folgt osmotisch → Sekretion (zusammen mit Caseinmicellen)
Beschreibe die 2 Hormonellen Faktoren der Laktation
• Laktogenese (=Einsetzen der Laktation, d.h. der Milchsynthese und Milchsekretion)
– Prolactin
– Progesteron
– Glucocorticoide
– Östrogene, T3, GH
• Galaktopoese (=Aufrechterhaltung der Laktation)
– Prolactin/GH
– Glucocorticoide – T3, Insulin
Laktogenese
(Einsetzen der Laktation = Milchsynthese u. Milchsekretion)
Beschreibe die 2 Phasen der Laktogenese
Phase I (Ende d. Trächtigkeit):
⇒ zytologische u. enzymatische Differenzierung der Alveolarzellen; Bildung des Präkolostrums
Phase II (Geburt):
Progesteron1 ↓; Prolaktin ↑
⇒ Laktose- und Milcheiweißsynthese ↑
Östrogene ↑ ⇒ Prolaktinrezeptoren auf Alveolarzellen ↑ Glukokortikoide, Trijodthyronin, Somatotropin
Welche Wirkung hat Progesteron?
- hemmt Prolaktinsekretion aus HVL über dopaminerge Neurone im Hypothalamus;
Progesteron↓ → hypothal.VIP-Neurone↑ → Prolactinsekretion↑
- verdrängt Glukokortikoide von ihren Rezeptoren (Induktion Prolaktinrezeptor↓)
- hemmt Synthese von α-Lactalbumin (Lactosesynthese ↓)
Wirkung von Somatotropin auf die Milchleistung (v.a. Rind)
→ Milchdrüse: Glukose- und Aminosäuren-Aufnahme↑; Proteinsynthese↑ Alveolarzellen: Proliferation↑ und/oder Apoptose↓
→ systemische Wirkung: Herzminutenvolumen↑ und relativer Anteil Euterdurchblutung↑
(pro Liter gebildete Milch ca. 500 Liter Blut)
Glukoneogenese↑; Lipolyse↑
Exogenes rekombinantes BST →Steigerung Milchleistung ca. 20% gleichzeitig Futterbedarf ↓
Anwendung v.a. Nordamerika u. Osteuropa; in EU illegal!
Stoffwechselumstellung während der Laktation
Syntheseleistung für 40 l Milch:
ca. 2 kg Laktose, 2 kg Butterfett, 1,5 kg Eiweiss
Hochleistungskühe ≥ 50 l Milch / Tag ! ⇒ extremer Nährstoffbedarf des Euters !
- Futter- und Wasseraufnahme↑
- Hypertrophie d. Gastrointestinaltrakts → Resorptionskapazität ↑
- Umverteilung der Nährstoffe hin zur Milchdrüse Zentrale Bedeutung des Glucosestoffwechsels
(Laktosesyntheserate limitiert Milchmenge!)
40-85% der gesamten Glucose in Milchdrüse verwertet
- Beginn der Laktation: Insulin↓, Somatotropin↑, Catecholamine↑
Muskulatur: Glucoseaufnahme ↓ Proteinsynthese (↓) Proteinabbau ↑ Fettgewebe: Glucoseaufnahme ↓ Lipogenese ↓ Lipolyse ↑
Leber: Glykogenolyse ↑ Ketogenese ↑ Gluconeogenese ↑
Milchdrüse = insulinunabhängig (GLUT1)
⇒ katabole Stoffwechsellage, Glykogen- Fett- u. Proteinabbau in Muskulatur, Fettgewebe u. Leber; Versorgung der Milchdrüse mit Nährstoffen↑ (“Versorgung des/der Jungen hat Priorität”)
Laktationsdauer (Tage)
Rind: Fleischrassen 130-150; Milchrassen ≥ 300
Schaf: 120-200, Ziege: 200-250, Schw. 50-60, Pfd 90-210
max. Tagesleistung (kg):
Rind bis ≥ 50, Schf u. Zg. 3,5, Pfd 8-14, Schw. 8-14
(individuell starke Schwankungen)
Laktationskurve
Verlauf der Milchleistung während einer Laktation
Geburt bis Laktationsspitze: Einzelzellsyntheseleistung ↑ nach Laktationsspitze: Apoptose > Proliferationsrate
Laktationsanöstrus
Schwein: vollständige Zyklusunterdrückung
(⇒ Brunstsynchronisation durch Absetztermin möglich)
Rd.: Verzögerung der 1. Brunst post partum
bei 2x (3x, 4x) täglichem Melken nach 33 (63, 69) Tagen; bei säugendem Kalb nach 72 Tagen
Pfd.: nicht vorhanden
Abhängigkeit d. Milchbildungsrate von Häufigkeit d. Milchentzugs
Druck↑ in Alveolen hemmt Sekretion ⇒ Melkhäufigkeit↑ → Milchleistung↑ (3x täglich bis zu 15% höhere Leistung gegenüber 2x täglichem Melken)
Milchejektion beruht auf neurohumoralem Reflexbogen: Taktile Reize (v.a. Zitze: Saugen, Melken) → Afferenzen → Hypothalamus
→ Hypophysenhinterlappen → Oxytocin → Blut → Myoepithelzellen: Kontraktion (Latenzzeit etwa 1-2 Minuten)
Einfluss der Stimulation (Melkgeschirr, Handmelken, Saugen d. Kalbes) auf den Oxytocinspiegel einer Kuh am 2. Tag post partum
Was versteht man unter “Anrüsten”?
säubern der Zitzen und manuelle Vorstimulation
beachten:
die ersten 2-3 Milchstrahlen manuell (in Vormelkbecher) ermelken:
Milchbeschaffenheit = Aussehen prüfen (schreibt Milch-VO vor!)
Beschreibe den Vorgang beim Melken, nach dem Anrüsten
Was muss man nach dem Melken beachten?
Desinfektion der Melkanlage
—> nach jedem Melken, bei Problembetrieben evtl. nach jeder Kuh Zwischendesinfektion der Melkzeuge!
“Zisternengriff”, Nachmelken
Zitzendesinfektion nach dem Melken (Dippbecher)
Automatisiertes Stimulieren und Nachmelken
1. Vorstimulation:
hohe Pulsfrequenz (300/min) für 1 Minute ohne Milchabfluss, danach normaler Saug-/Entspannungs-Takt
2. Nachmelk- und Abnahmeautomatik: automatisch gesteuerter Positionierungsarm
Residualmilch
verbleibende Restmilch im Euter nach Entzug
(sollte möglichst gering sein; u.a. Nährboden für Erreger bei Infektionen)
sympathische Innervation der Milchdrüse
Sympathikus↑ (Stress) ⇒ 1. arterieller Zufluss↓ → Oxytocinzufuhr↓
2. glatte Muskulatur d. Milchgänge: Kontraktion
→ Milchabgabe ↓
Stress hemmt auch zentral die Oxytocin-Ausschüttung
(Catecholamine, endogene Opioide)
⇒ sogenanntes “Aufziehen” der Milch
Mögliche Probleme - Melktechnik
- während „Entlastungsphase“ liegt meist noch Vakuum an Zitze an
⇒ permanente Störung der Blutzirkulation
- zu enge Zitzengummis
⇒ Zirkulärwunden u. Abschürfungen an Zitzenbasis, ungenügendes Ausmelken
- zu langes Blindmelken (evtl. nur einzelne Viertel) fehlende Elastizität der Zitzengumis
⇒ an Zitzenkuppe Hyperkeratose,
Eversion des Strichkanals: Nekrosen („black pox“) u. Infektionen (Verschleppung mit Melkzeug!)
mangelhaftes Zeitmanagement, Sorgfalt:
ungenügende Vorstimulation (bimodaler Milchfluss)
unvollständiges Nachmelken (Residualmilch↑)
falsches Ansetzen/Abnehmen d. Melkzeugs
Mögliche Probleme - Hygiene
- Umweltkeime: Sauberkeit d. Liegeflächen, Melkstände - Euterreinigung: Zitzen, Zitzenbasis
- Zitzendesinfektion nach dem Melken - Melkanlagendesinfektion
- Keimverschleppung über Zitzengummis
- Keimverschleppung über Milchrückfluss in Melkzeug
⇒ Melkreihenfolge, evtl. Zwischendesinfektion d. Melkzeugs
- Desinfektionsmittel: Konzentration, Temperatur, Einwirkzeit
Mögliche Probleme - Trockenstellen
- kein oder falscher antibiotischer Schutz
(optimal nach mikrobiol. Analyse vom Milchproben)
- mangelhafte Nachkontrolle
Mögliche Probleme - Zitzen- & Euteranomalien
- Hängeeuter, Stufeneuter
- übergroße Zitzen
⇒ begünstigen Trittverletzungen
Mögliche Probleme - Haltung
- zu kurze / enge Stände
- mangelnde Klauenpflege
- Stoffwechselerkrankungen
⇒ Aufstehvermögen↓, begünstigt Trittverletzungen
- gegenseitiges Besaugen
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