Virologie
• Gehört zur Gruppe der Reoviridae
• Bildet die häufigste Ursache für Darmerkrankungen im Kleinkind- und Säuglingsalter
• 90 % aller Kinder haben bis zum 3. Lebensjahr eine Infektion
durchgemacht
• Erwachsene erkranken mit meist milderen Verläufen
• Nach dem IfSG ist das Virus seit 2001 meldepflichtig
• Hauptreservoir ist der Mensch
Übertragungswagen
• Das Virus ist hoch ansteckend
• Übertragung erfolgt fäkal-oral durch Schmierinfektion
• Auch Lebensmittel und kontaminiertes Wasser können zur Erkrankung führen
• Die Inkubationszeit beträgt 1-3 Tage
• Ansteckung kann erfolgen, solange der Erkrankte das Virus mit dem Stuhl ausscheidet
Symptome
• Symptome sind im Wesentlichen Diarrhöen und Erbrechen
• Abdominelle Schmerzen und Fieber sind Begleiterscheinungen
• Dehydration stellt eine Komplikation dar, die unbehandelt zum Tod führen kann
• Nach überstandener Infektion tritt eine zeitweise Immunität auf
• Erwachsene erleiden milde Verläufe
• Ältere Menschen erleiden Verläufe mit stärkeren Symptomen
Diagnostik
• Erregernachweis in Stuhlprobe
• Elektronenmikroskop
• PCR-Test
• Virusanzucht (schwierig, daher selten)
Therapie
• Oft orale Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr ausreichend
• Ansonsten Krankenhausaufenthalt mit intravenöser Flüssigkeitsgabe
• Virostatika existieren nicht
• Mittel, die die Darmperistaltik hemmen, sind nicht empfohlen
• Schluckimpfung bei Säuglingen ab 6 Wochen empfohlen
Pflegeschwerpunkte
Die erkrankte Person ist zu isolieren, ggf. kohort
• Es sind Handschuhe, Schutzkittel und Atemschutz zu tragen
• Auf Händehygiene ist konsequent zu achten
• Patienten und deren Angehörige sollen gleichermaßen geschult werden
• Patientennahe Umgebung und Flächen besonderer Belastung (Türgriffe, Waschbecken, Toilette etc.) sind täglich zu desinfizieren
• Zur Desinfektion eignen sich Präparate mit der Kennzeichnung viruzid oder begrenzt viruzid PLUS
• Pflegeutensilien sind personenbezogen zu verwenden
• Bett- und Leibwäsche sind in einem separaten Wäschesack
unterzubringen
• Vor Verlegung eines infizierten Patienten ist die Infektion mit dem
Rotavirus der Einrichtung mitzuteilen
• Das Patientenzimmer darf erst nach erfolgter Reinigung und
Schlussdesinfektion wieder belegt werden
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