Theorie
Ein Modell der Wirklichkeit mit dem Anspruch, ein bestimmtes politisches Phänomen zu verstehen. System von miteinander verbundenen Aussagen, das mehrere Hypothesen über kausale Zusammenhänge umfasst.
-Hypothesen: Vermutungen über einen bestimmten kausalen Sachverhalt, die theoretisch hergeleitet werden und empirisch überprüfbar sind
Neofunktionalismus
-Teil der Integrationstheorie, erfolgt Schrittweise (dh Staaten arbeiten erst auf einem Feld zusammen und entscheiden sich dann dafür auf mehreren Ebenen zusammenzuarbeiten) -> Wohlstandsmaximierung = spill over effect
-im Idealfall kommt es zu enger Zusammenarbeit, beide Staaten geben Kompetenzen und Souveränitätsrechte an Supranationale Organisation ab (Supranational = Ebene über dem Nationalstaat bsp EU)
-Zusammenhängende Politikbereiche werden auf supranationaler Ebene geregelt, auch wenn einer der Politikbereiche dafür nicht vorgesehen war (funktionaler Spillover); Politische Akteure entwickeln neue Identitäten und Loyalitäten (politischer Spillover)
Neofunktionalismus: Zentrale Akteure sind supranationale Akteure:
-Komission: supranationaler Entrepreneuer
-Europäischer Gerichtshof: trifft integrationsfreundliche Urteile
-Parlament: alliierter der Kommission
-Rat: repräsentiert Interessen der Mitgliedsstaaten
-Interessengruppen. Orientieren sich an supranationaler Ebene
Kritik: Integrationsprozesshatsichandersentwickeltals vorhergesagt; Stagnation:KeinFortschreitenderIntegration zwischen Luxemburger Kompromiss und Einheitliche Europäische Akte; KeineBerücksichtigungnationalstaatlicher Interessen und Prozesse
Drei Mechanismen des Neofunktionalismus
Intergouvernementalismus/ Supranationalismus
-Regierungszusammenarbeit zwischen Staaten innerhalb einer internationalen Organisation
-Entscheidungskompetenz verbleibt bei den Staaten, Entscheidungen müssen einstimmig gefällt werden-> jeder Staat hat somit ein Vetorecht =dh dass Länder gemeinsam Entscheidungen treffen, selbst aber souverän bleiben
-zusätzliche Akteure: nichtstaatliche Akteure mit transnationalen Aktivitäten (Handel,Firmen)
-„high politics“-> politisch = Souveränität und „low politics“-> wirtschaftlich= Kooperation
Kritik: Impräzise Dichtomie; Komplexität der Integration unterschätzt; Vage Annahme über staatliche Präferenzen
Empirische Implikationen
Liberaler Intergouvernementalismus
-Integration als Folge zwischenstaatlicher Verhandlungen, in denen nationale ökonomische Interessen im Vordergrund stehen.
-zentrale Akteure= nationale Regierungen der Mitgliedsstaaten; liberale Theorie der nationalen Präferenzbildung (ökonomische Interessen von Bedeutung determiniert von dominanten heimischen Produzenten)
-Verhandlungsmodell: Verhandlungsmacht der Mitgliedsstaaten entscheidend
-Delegation an supranationale Institutionen dient der Erfüllung bestimmter Funktionen, die Staaten nicht allein ausüben können oder wollen (Prinzipal-Agent Modell)
-es gibt keine unerwarteten Konsequenzen bei Integration-> wichtigste politische Arenen sind Regierungskonferenzen (Aushandeln von europäischen Verträgen) und Sitzungen des Europäischen Rates (Richtungsentscheidungen)
-Kritik: Ansatzfokussiertnuraufhistorische Vertragsänderungen, ignoriert die alltäglichen Interaktionen/Gesetzgebung; RollederEUInstitutionen(Kommission, Parlament, Gerichtshof) für Politikergebnisse wird vernachlässigt; Entsprichtnichtdemtatsächlichen Integrationsverlauf
Institutionalismus
-Eu als föderalistische System = politische Autorität zwischen Mitgliedsstaaten und Zentralregierung-> EU föderalistisches System ist aber kein Staat da kein Gewaltmonopol
-Eu Institutionen (Entscheidungsregeln) beeinflussen die Strategien der politischen Akteure daraus resultieren Politikergebnisse
-freiwilliger Zusammenschluss, sind souverän (siehe Brexit), solang Mitgliedschaft besteht wird EU als höchste Regierungsebene in bestimmten Politikbereichen akzeptiert
Rational Choice Institutionalismus
-rationalität der Akteure: Interessen, Maximierung der Zielerreichung
-Institutionen= Entscheidungsregeln. Beeinflussen die Strategien der politischen Akteure
-Gleichgewichtsanalyse: Suche nach den besten/stabilen Entscheidungen aller beteiligten Akteure (Spieltheorie)
Vetospieltheorie
= Eine Theorie aus der vergleichenden Politikwissenschaft, mit Anwendungsbezug auf die EU. Vetospieler sind politische Akteure, die politische Entscheidungen blockieren können.
-abhängige Variable: Stabilität politischer Entscheidungen
-unabhängige Variable: Vetospielerkonfiguration eines politischen Systems; Entscheidungsregeln/Institutionenb
-Blockadeintervall: Alle Politikalternativen, die unter einer bestimmten Abstimmungsregelnicht geändert werden können (auch genannt, Kern oder Paretoset); ein Indekator für Potential für Politikwandel/Reformstau
-Winset des Status Quo: der Bereich an Politikalternativen die bei einem gegebenen Status Quo und entsprechend der gegebenen Entscheidungsregel beschlossen werden können.
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