Wie groß ist das Gehirn?
Das menschliche Gehirn von vorn (frontal, kranial) nach hinten (kaudal, occipital): etwa 15 cm und die Dicke der Hirnrinde (Cortex): ca. 3 mm.
Wozu benötigt man ein Lichtmikroskop?
Zur 100-1000-fache Vergrößerung, denn der Durchmesser der Zellkörper großer Neuronen ist etwqs 0.1 mm und der Durchmesser großer Axone und Dendriten beträgt 0.01 mm.
Wozu benötigt man ein Elektronenmikroskop?
Zur 10.000-10.000.000-fache Vergrößerung denn synaptisch Endigung beträgt 1 µm Durchmesser, synaptischer Spalt hat einen Abstand von 20 nm, die Dicke der Neuronenmembran beträgt ca. 5 nm und der Durchmesser einen Ionenkanals ist 0.5 nm.
Nenne bitte die Umrechnungen von 1 cm, 1 mm, 1 µm und 1 nm in Meter.
1 cm = 1/100 Meter
1 mm = 1/1.000 Meter
1 µm = 1/1.000.000 Meter
1 nm = 1/1.000.000.000 Meter.
Was sind die zellulären Bestandteile des Nervensystems?
Neuronen und Gliazellen.
Wie sind Neuronen aufgeteilt und wofür sind sie gut?
Neuronen sind zuständig für die Signaltransport und -verarbeitung.
Sie bestehen aus Dendriten (Input), Soma/Zellkörper (Integrationszone), Axon (Weiterleitung) und einem Axonterminal (Outputzone).
Was sind Gliazellen und was ist deren Funktion?
Gliazellen sind ein Hilfsapparat für Nervenzellen und sie haben eine Schutz-, Versorgung- und Stützfunktion.
Wie viele Neuronen hat das menschliche Nervensystem?
86 Milliarden Nervenzellen und bis zu einigen Tausend Kontakten zu anderen Nervenzellen pro Nervenzelle.
Erkläre die äußere Gestalt eines Neuronen und deren Funktion.
Dendriten = Input
Soma/Perikaryon/Zellkörper = Integrationszone
Axon = Weiterleitung
Axonterminal = Outputzone
Welche 3 neuronalen Zelltypen gibt es und wie sehen sie aus?
Multipolar neuronen: viele Dendriten vom Soma ausgehend und ein Axon.
Bipolare neuronen: eine Dendrite vom Soma ausgehen und ein Axon.
Unipolare Neuronen: ein Zweig welcher als Dendrite und Axon dient, und sich in zwei Richtungen vom Soma ausdehnt.
Wie ist ein Neuron im Detail aufgebaut und welche Funktion haben die einzelnen Bestandteile?
Zellkörper/Soma = metabolische Zentrum des Neurons
Zellmembran = semipermeable Membran, die das Neuron umschließt
Dendriten = kurze Fortsätze, die vom Zellkörper ausgehen und an denen die meisten synaptischen Kontakte von anderen Neuronen eingehen
Axonhügel = kegelförmigeeer Bereich an der Verbindung zwischen dem Axon und seinem Zellkörper
Axon = lange, schmale Fortsatz, der dem Zellkörper entspringt
Myelin = fetthaltige Isolierung, von der viele Axone umhüllt sind
Ranvier-Schnürringe = Lücken zwischen zwei myelinisierten Abschnitten
Endknöpfchen = knopfartigen Endungen axonaler Äste, die chemische Substanzen in die Synapsen freisetzten
Synapse = Spalten zwischen benachbarten Neuronen, über die chemische Signale übertragen werden.
Wie sehen Dendriten aus?
Empfangsantenne der Nervenzellen - Inputzone. Aussprossungen entspringen an zahlreichen Stellen des Zellkörpers, kürzer als Axone, verzweigen sich schneller und im Regelfall viel zahlreicher als Axone. Tragen an Oberfläche warzenähnliche Auswachsungen, sog. dendritische Dornen = Spines: dienen der Vergrößerung der Kontaktstellen zu anderen Neuronen – hier finden sich Synapsen mit Axonen anderer Neuronen.
Was enthält der Zellkörper?
Enthält Zellkern und Mehrheit der Zellorganellen, Bildungsort für Eiweißstoffe
Wofür ist das Axon zuständig?
vergleichsweise langer Fortsatz, der dem Zellkörper entspringt. Dient dem Informationstransport von Nervenzelle zu Muskelzelle oder von Nervenzelle zu Nervenzelle. Neuronen besitzen nur ein Axon.
Wie lang und groß ist ein Axon und welche Leitungsgeschwindigkeit hat es?
Länge = bis zu 1 m beim Menschen oder auch nur einige mm lang (bei Axonen der sog. Interneuronen)
Durchmesser = 0.5-20 µm bei Säugetieren; 500 µm bei Wirbellosen
Leitungsgeschwindigkeit = bis zu 120 m/Sek (dann wenn dick myelinisiert) = 7.2 km/min = ca. 430 km/h
Wie ist der Transport von Enzymen und Vesikeln im Axon und wohin transportiert das Axon?
Enzymen: Transportgeschwindigkeit: 1-5 mm/Tag
Vesikeln: Transportgeschwindigkeit von 40 mm/Tag
Transportrichtung ist rückwarts von Axonkollateralen hin zum Soma (retrograd ); hin zu Axonkollateralen (anterograd).
Axone spalten sich am Ende = Kollaterale, die in Verdickungen (Synapsen) münden, wo Axonterminal sind.
Was ist ein Nerv?
Ein Nerv besteht aus einem Bündel von Axonen, wird umgeben von einer Gewebehülle bzw. -scheide.
Was sind Synapsen und wie benennt man sie?
Synapsen definiert als Strukturen, an denen die Erregung von einer erregbaren Zelle auf eine andere übertragen wird und ist die Verbindung zwischen Neuronen.
Axone können an verschiedenen Orten des Zielneurons enden und Synapsen bilden, die folgend heißen:
Axo-axonische Synapse
Axo-dendritische Synapse (Positionierung am dendrischen Schaft oder spines)
Axo-somatische Synapse (Postitionierung nahe am Axonhügel)
Was ist das Neuronen-Doktrin?
Ramon y Cajal hat das Neuronen Doktrin eingeführt (welches erst du Einführung der Elektronenmikroskopie in der zweiten Hälfte des 20 Jhd. entgültig bewiesen wurde) welche beschreibt dass das Gehirn aus einzelnend Neuronen und anderen Zellen besteht, die strukturell, metabloisch und funktionell unabghängig sind (woher dachte man Neuronen sind kontinuierlich, wobei ein Neuron eine Röhre darstellt, welche über lange Wege das Signal transportiert). Informationen werden von Zelle zu Zelle über kleine Spalten vermittelt, die später als Synapsen bezeichnet wurden. Die Neuronen liegen also nahe beieinander, aber sind nicht direkt verbunden.
Neuronen haben sehr unterschiedliche Formen und Größen, weswegen sie klassifiziert werden Was sind Klassifikationskriterien zur Einteilung von Neuronen?
Form der ausgehenden Dendriten
Größe
Arte des abgegebenen Neurotransmitters
Verbindungen, die die Neuronen eingehen
Zahl der Fortsätze
Nenne Beispiele für eine Einteilung der Neuronen nach der Form der ausgehenden Dendriten.
Pyramidenzellen: Dendriten sind in Pyramidenform
Sternzellen: Dendriten gehen wie bei einem Stern kreisrum vom Soma ab
Nenne Beispiele für eine Einteilung der Neuronen nach der Größe der Neuronen.
kleine Neuronen = Granula (Körner-)zellen: Spindel-, Sternzellen
große Neuronen: Pyramidenzellen, Golgi-Typ-1, Pukinje-Zellen
Nenne Beispiele für eine Einteilung der Neuronen nach der ARt des abgegebenen Neurotransmitters.
cholinerg = Acetylcholin
noradrenerg = Noradrenalin
glutamaterg = Glutamat
GABAerg = Gammaaminobuttersäure (GABA)
Nenne Beispiele für eine Einteilung der Neuronen nach den Verbingunden, die die Neuronen eingehen.
sensorisches Neuron = empfängt Informationen aus Sinneszelle
Interneuron = Neuron, das Kontakte zu anderen Neuronen hat
Motoneuron = Neuron auf Muskelzelle
Nenne Beispiele für eine Einteilung der Neuronen nach Zahl der Fortsätze.
multipolar = viele Fortsätze
bipolar = 2 Fortsätze
pseudounipolar = 1 Fortsatz, aber nicht durch Zellkörper getrennt
unipolar = 1 Fortsatz
Nenne Arten und Beispiele von Multipolaren Neuronen.
Langes Axon (langer Übertragungsweg) = Projektionsneurone (z.B. alpha-Motoneuron)
kurzes Axon (kurzer Übertragunsweg) = Inter- oder Schaltneurone wie in der grauen Substanz von Gehirn und Rückenmark
Pukinje-Zelle
Pyramidenzelle
Nenne Beispiele für Bipolare Neuronen.
Sensorische Neurone im visuellen und olfaktorischen System
Nenne Beispiele für Unipolare Neuronen.
somatosensorische Neurone, die Berührungsinformationen ins Rückenmark transportieren
Nenne Beispiele für Pseudounipolare Neuronen.
primäres affarentes (1. sensibles Neuron) im Spinalganglion
Welche Verfahren gibt es um Neuronen sichtbar zu machen?
Nissl-Färbung
Golgi-Färbung
Autoradiographie
Immunocytochemie (in-situ Hybridisierung, c-Fos Exprimierung)
Enzymatisch Methode: Merrettich-Peroxidase
Darstellung der Faserbahnen mit Tracern (tract tracing) mit anterogradem und retrogradem Transport
Erklär die Nissl-Färbung.
Die Nissl-Färbung macht Zellkerne sichtbar und ist benannt nach Franz Nissl (1860-1919). Da mit der Färbung nur die RNA markiert wird: Dichte von Zellkernen in einer bestimmten Region wird dargestellt.
Erkläre die Golgi-Färbung.
Die Golgi-Färbung macht komplette Nervenzelle sichtbar mit Silbernitratlösung und ist benannt nach Camillo Golgi (1843-1926; 1906 Nobelpreis für Medizin).
Zusätzliche Variante ist die Injektion fluoreszierender Substanzen direkt ins Neuron.
Erkläre die Autoradiographie.
Zellen macht sozusagen „Photo“ von sich selbst, z. B. radioaktive Form eines neuen Medikaments wird injiziert.
Das Ziel: Stellen im Gehirn ausfindig machen, an denen das Pharmakon wirkt. Es wird auch genutzt bei der Darstellung von Axonen.
Erkläre die Immunocytochemie.
Bei der Immunocytochemie werden (gemeinsame) immunologische Merkmale von Zellen genutzt: z. B. gemeinsame Membranproteine; über Antikörper dargestellt, die auf das Hirngewebe aufgebracht werden und zeigt uns, wo in der Zelle bestimmte Proteine gefunden werden. So wurden Neurotransmitter in Axonen entdeckt.
Spezielle Varianten: in-situ Hybridisierung: messenger RNA detektiert
c-fos Exprimierung: sogenannte immediate early genes detektiert.
Erkläre die Enzymatische Methodde durch Meeretich-Peroxidase.
Meeretich-Peroxidase wird an Axonterminalen aufgenommen, wandert rückwärts (retrograd) im Axon. Darstellung der Zelle, die den Ursprung von Axonen, Tracti darstellt.
Nenne die Bestandteile des Neurons.
Das Neuron ist eine Sonderform der tierischen Zelle und zählt zur Gruppe der Eukaryonten ((= Zellen, die Zellkern besitzen) im Gegensatz zu Prokaryonten (Zellen ohne Zellkern), z. B. Bakterien, bestimmte Algen.
Bestandteile des Neurons sind Zellkern und Zytoplasma.
Wie ist der Zellkern aufgebaut?
Der Zellkern enthält die gesamten genetischen Informationen: Chromosonen.
Kernmembran (weist Kernporen zum Durchtritt von messenger RNA und von Kernproteinen auf)
Nucleolus (ort der Ribosomenbildung)
Wie ist das Zytoplasma aufgebaut?
Zytosol + kleinere Partikel = Zellorganellen.
Zellorganellen:
Mitochondrien
Ribosomen
Endoplasmatisches Reticulum
Golgi-Apparet
Lyosomen
Peroxisomen
Zytoskelett
Nenne die Bestandteile des Neurons, welche man auf der Elektronenmikroskopie.
Kernpore
Dendrit
Nucleus
Nucleolus
Mitochondrium
Axonhügel
Axon
Neurotubuli und Neurofilamente
raues Endplastisches Reticulum
Golgi-Apparat
Was ist der Zellkern aufgebaut?
Der Zellkern ist vom umgebenden Zytoplasma durch doppelschichtige Kernmembran (Karyolemm) getrennt und enthält das gesamte genetische Information (in Gestalt der Chromosomen) und enthält Nucleolus (Kernkörperchen)
Woraus bestehen Chromosone?
Chromosone haben bestimmte Anteile, die Gene, welche die Bildung von messanger-RNA (mRNA) verursachen. mRNA enthält eine Kopie der an diesem Ort gespeicherten Information, verlässt den Zellkern über die Kernmembran: heftet sich an Ribosomen, bewirkt dann an den Ribosomen die Proteinbildung
Was tun Gene?
Gene legen fest, welche Arten von Proteinen eine Zelle bildet.
Nenne die Funktionen von Proteinen.
Steuerung von Wachstum und Differenzierung
Transport und Speicherung von Stoffen
Bildung und Weiterleitung von Nervenimpulsen (viele Neurotransmitter sind Aminosäuren oder Aminosäurederivate)
Auslösung muskulärer Bewegungsaktivität
Immunabwehr
enzymatische Steuerung chemischer Reaktionen
Wie viele Gene hat ein Mesch und was tun Gene?
Genom des Menschen: insgesamt 25.000 Gene
beinhalten die Information über die Reihenfolge von Aminosäuren in einem Polypeptid oder Protein.
Geringste Fehlsteuerungen bei der Proteinsynthese haben weitreichende Folgen (genetische Defekte: schwerste und tödliche Erkrankungen),
Nur etwa 1.5% der DNA ist in die Proteincodierung eingebunden, d.h. bringt den Bauplan für Proteine mit
Wie viel Prozent der DNA codiert bei Menschen nicht für Proteine?
fast 100%
Wie sind Proteine aufgebaut?
Proteine sind Polypeptide mit >100 Aminosäuren und bestehen aus den Aminosäuren. Der Begriff Peptid ist für Molekülketten <100 Aminosäuren.
Auf wie viele verschiedene Aminosäuren geht die Vielfalt aller tierischen Proteine zurück?
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Wie funktioniert die Proteinsynthese innerhalbt der Zelle?
genetische Information im Zellkern in DNA vorhanden
DNA-Doppelstrang trennt sich auf über eine Strecke, die der Ausdehnung eines Gens entspricht
benötigte Information vom Zellkern auf Messenger RNA (mRNA*) kopiert, durch Poren der Kernmembran nach außen transportiert
dadurch: genetische Information wird vom Zellkern heraus ins Zytoplasma transportiert
dort außen: Ribosom lagert sich an mRNA-Strang an
Proteinsynthese an Ribosomen mittels transfer-RNA = tRNA; jedes Codon wird in eine AS übersetzt – viele AS ergeben Protein
Proteine im Golgi-Apparat in Vesikeln verpackt
Gelangen von dort zu anderen Zellorganellen oder wandern in Extrazellulärraum
Was ist die Genexpression?
Vorgang der Proteinsynthese auf der Basis der genetischen Information
Was ist die Transkription?
es wird eine Kopie von einem Abschnitt eines DNA-Strangs (meist einem Gen entsprechend) angefertigt, durch Transkriptionsfaktoren angeregt^. Einzelne Gene können durch chemische Prozesse (i. a. durch Transkriptionsfaktoren) an- oder ausgeschaltet werden.
Was ist die Translation?
Kleiner, spezialisierte RNA-Stücke (Transfer-RNA, tRNA) bringen die benötigten, in der Zelle vorhandenen freien Aminosäuren zu den Ribosomen
Nennen Funktionsarten der Proteine.
die Gestalt von Ionenkanälen annehmen -> bilden dann als Membranproteine die Ein- und Ausgänge der Zellmembranen; können Passage der Ionen steuern
als Enzyme arbeiten (die chemische Reaktionen koordinieren: z. B. bei Produktion von Neurotransmittern)
viele Hormone sind Peptidhormone (Insulin, Catecholamine)
einzelne Neurotransmitter sind Aminosäuren oder Aminosäurederivate
im ZNS: dort eine Reihe von Neuropeptiden aktiv
Phänomene wie die Langzeitpotenzierung (-> beeinflussen Proteinsynthese)
Was sind die wichtigsten Bestandteile einer Zelle?
Cytoplasma
Mikrotubuli
Was ist die Aufgabe der Mitochondrien?
Kraftwerk der Zelle
Fett wird abgebaut und Energieträger in ATP (Adenosin-Tri-Phosphat) umgewandelt (ATP als Energielieferant für Gehirn und Muskeln)
Wofür sind Ribosome zuständig?
Orte der Proteinsynthese
schwimmen entweder frei im Zytoplasma oder meist in Ketten (Polyribosome) an nRNA-Strang angelagert
hergestellte Proteine bleiben im Zytoplasma
An Ribosomen des rauen endoplasmatischen Reticulums: Proteine für extrazellulären Raum synthetisiert
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