Koordinative Fähigkeiten
DOR(F)KRUG
Differenzierungsfähigkeit
hohe Feinabstimmung von Bewegungsphasen und Teilkörperbewegungen
Bewegungsgenauigkeit und Bewegungsökonomie kommt zum Ausdruck
Orientierungsfähigkeit
zieladäquate Veränderung der Lage und Bewegung des Körpers in Raum und Zeit
Verarbeitung von v.a. optischen, vestibulären und kinästhetischen Informationen
Reaktionsfähigkeit
schnelle Einleitung und Ausführung zweckmäßiger motorischer Aktionen auf mehr oder weniger komplizierte Signale
akustische, optische, taktile oder kinästhetische Signale
Kopplungsfähigkeit
Teilkörperbewegungen zeitlich und dynamisch zweckmäßig aufeinander abzustimmen
v.a. wichtig in Sportarten wie Geräteturnen, Gymnastik und Sportspielen
Rhythmisierungsfähigkeit
Rhythmus erfassen und motorisch zu reproduzieren
kann auch durch Musik vorgegeben werden (Rhythmische Sportgymnastik) oder durch bestimmte Schlagzahl (Rudern)
Rhythmus kann auch durch Geräte vorbestimmt sein (vgl. Hürdenlauf)
eigener Vorstellungsrhythmus
Umstellungsfähigkeit
Handlungsprogramm den neuen Gegebenheiten anzupassen (Geländewechsel, Verhalten des Gegners)
Gleichgewichtsfähigkeit
Fähigkeit, den gesamten Körper im Gleichgewichtszustand zu halten
Definition: koordinative Fähigkeiten
Bestandteil der motorischen Basisfähigkeiten
Prozess:
Informationsaufnahme (Sensorik)
Informationsverarbeitung und -speicherung
Informationsumsetzung (Sensomotorik).
Einfluss auf die Ausprägung von Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Ausdauer
Allgemeine Definition von Koordination
Koordination = Zusammenspiel von ZNS und Muskulatur innerhalb eines gezielten Bewegungsablaufs
Rezeptoren der Tiefensensibilität
Pacini- Körperchen
Ruffini-Endorgan
Golgi-Sehnen-Apparat
Muskelspindeln
Freie Nervenendigungen
Funktion der Rezeptoren der Tiefensensibilität
Wahrnehmung der Stellung / Lage des Körpers im Raum, statische / dynamische Kontrolle, Information über Gelenkstellungen, Messung der Länge (Denung) der einzelnen Muskeln
-> Wichtig für die Koordination
Propriozeptive Wahrnehmung
Wichtigsten Sinne:
Tastsinn, Gleichgewichtssinn, Tiefensensibilität, Stellungssinn, Bewegungssinn, Kraftsinn
Ziele des Koordinationstrainings
Aufbau des Koordinationstrainings
Methodische Maßnahmen im Koordinationstraining
Variation der Bewegungsausführung
Veränderung der äußeren Bedingungen
Kombinieren von Bewegungsfertigkeiten
Üben unter erhöhten Genauigkeitsanforderungen
Üben mit maximalem Tempo
Variation der Informationsaufnahme
Üben nach Vorbelastung
Kontrastmethode (ständiger Wechsel verschiedener Ausführungsmerkmale einer Zielübung)
Überpotenzialmethode (Schaffung eines koordinativen Überpotenzials durch höhere koordinative Anforderungen als im Wettkampf)
Methoden in der Therapie
Postural Balace: Körperhaltung mit Idealverteilung der Körpermasse während statischer und dynamischer Aktivität
Variationsmöglichkeiten in der Therapie
Ausgangsstellung
Bewegungsausführung
beidseitiges Üben
Rhythmus
Rotationen in Bewegungen integrieren
zusätzliche Aufgaben
Übungskombinationen
Reizung des Gleichgewichtssinns
Einschränkung der optischen/akustischen Wahrnehmung
veränderte Übungsbedingungen
veränderte äußere Bedingungen
Zeitvorgaben
Definition: Sensomotorik
System sensorischer, motorischer und zentral-nervöser Integration sowie aller Strukturen, die zur funktionellen Gelenkstabilität beitragen:
Reizaufnahme
zentralnervöse Prozesse - muskuläre Antwort
Sensomotorisches Training
Training der tief liegenden Muskeln des „Körperkerns“ (Core) unter Ausnutzung interner und externer Reize auf die Haltungsmotorik
Sensorische Reize
visuell
vestibulär
propriozeptiv
taktil
Ziel: Stabilisierung von Haltung und Bewegung
Inhalte: neurophysiologisches Stabilisierungstraining, das zu einer präziseren Ansteuerung der relevanten Muskulatur führt
Life- Kinetik
Der Diplom-Sportlehrer Horst Lutz entwickelte die multimodale Trainingsform „Life Kinetik“. Seit 2007 verbreitet sich die Methode in Ihrer Anwendung im Leistungssport
Einsatz immer häufiger auch bei Kindern (Förderprogramme) und Senioren
Multimodal bedeutet hierbei, dass Übungen die Wahrnehmung, Kognition und die Bewegung miteinander verknüpfen und eine bessere Vernetzung bestimmter Gehirnareale erreicht werden soll
Die Übenden sollen ständig vor neue Herausforderungen gestellt werden, das heißt, sobald die Übung gekonnt wird, wird sie durch eine neue Herausforderung erschwert
Definition: Beweglichkeit
Beweglichkeit ist die Fähigkeit, Bewegungen und Haltungen über die anatomisch mögliche Bewegungsreichweite der beteiligten Gelenke und Muskeln ausführen bzw. einnehmen zu können und dies bei einem annehmbaren, nicht schmerzhaften Dehngefühl und gegen einen submaximalen, nicht hinderlichen Dehnwiderstand.“ (Klee, 2017).
Die Beweglichkeit ist die Fähigkeit und Eigenschaft des Sportlers, Bewegungen mit großer Schwingungsweite selbst oder unter dem unterstützenden Einfluss äußerer Kräfte in einem oder in mehreren Gelenken ausführen zu können.“ (Weineck, 2010)
„Beweglichkeit ist die Fähigkeit, Bewegungen mit großen Bewegungsamplituden auszuführen. Dehnfähigkeit umfasst die Bewegungsweite der Muskeln, Sehnen, Bänder und Kapseln. Die Gelenkigkeit hingegen umfasst den durch die knöcherne Gelenkstruktur, den Knorpel, die Bandscheiben und die Menisken begrenzten Bewegungsbereich“ (Deutscher Olympischer Sportbund)
Einflussfaktoren auf die Beweglichkeit
anatomische und biomechanische Zusammenhänge
muskuläre und neurophysiologische Voraussetzungen (z.B. Elastizität, inter- und intramuskuläre Koordination)
Alter
psychische Anspannung
Tageszeit
Temperatur
Training und Übungsgrad
Ermüdung
Aufwärmen
Wirkungen des Beweglichkeitstrainning
Funktionelle Entspannung
Verbesserung der Schwingungsweite
Haltungsverbesserung
Verletzungsprophylaxe
statisches Dehnen unmittelbar vor sportlicher Belastung
Abnahme der Schnellkraft
Abnahme der Maximalkraft
Langzeitdehnen
Verbesserung der Maximalkraft
Förderung der Körperwahrnehmung
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