Was bedeutet „Re-Education“ nach 1945?
: Demokratische Umerziehung Deutschlands nach dem Nationalsozialismus durch die Alliierten.
Frage: Was ist Ziel der Teamsupervision?
Antwort: Zusammenarbeit verbessern, Prozesse und Umgangskultur optimieren.
Frage: Wann ist Supervision besonders sinnvoll?
Bei Teamkonflikten
Bei hoher emotionaler Belastung
Zur Rollenklärung
Bei Veränderungsprozessen
Zur Reflexion und Entwicklung beruflicher Kompetenzen
Frage: Warum ist regelmäßige Selbstreflexion im Beratungsprozess wichtig?
Sie unterstützt die stetige Weiterentwicklung und Verbesserung der Beraterkompetenz durch kritische Analyse jedes Gesprächs.
Frage: Nenne drei Reflexionsfragen nach einer Beratungssequenz.
Was ist gut gelaufen?
Habe ich meine Ziele erreicht?
Habe ich dem Klienten geholfen?
Frage: Welche Aspekte sollten auch außerhalb des Berufs regelmäßig reflektiert werden?
Zielorientierung
Effektivität und Effizienz
Langfristige, mittelfristige und kurzfristige Ziele
Was umfasst ein persönliches Work-Life-Balance-Modell?
: Bewertung von:
Körper und Gesundheit
Beziehungen und Kontakte
Arbeit/Leistung
Sinn und Werte
Beschreibung von Ist- und Wunschzustand
Frage: Warum ist Feedback durch Klienten oder Beobachter wichtig?
Antwort: Es ermöglicht dem Berater, sein Verhalten und seine Wirkung zu verstehen und gezielt zu verbessern.
Frage: Welche Fragen sollte das Feedback des Klienten beantworten? (Nenne drei Beispiele)
Wie habe ich mich bei dir aufgehoben gefühlt?
Hast du gute Fragen gestellt?
Wie war deine Körpersprache?
Frage: Was ist beim Feedback im Rollenspiel zu beachten?
Feedback kann direkt oder nach der Sequenz erfolgen
Timeout-Zeichen bei Feedback zwischendurch
Beachtung von Feedbackregeln
Videoanalyse zur Vertiefung
Frage: Was ist kollegiale Supervision?
Antwort: Eine strukturierte Form der Beratung durch Kollegen zur Reflexion schwieriger Fälle und zur Weiterentwicklung.
Frage: Nenne die Schritte in einer kollegialen Supervision.
Fallschilderung
Eigene Fragen
Verständnisfragen
Gruppenfeedback
Problemanalyse
Strategieplanung
Rückmeldung
Frage: Wie fördert kollegiale Beratung die persönliche Weiterentwicklung?
Antwort: Durch das Einbringen eigener Erfahrungen, Perspektiven und Lösungsansätze sowie durch Training kommunikativer und beraterischer Fähigkeiten
Frage: Was steht im Vordergrund des Abschlussgesprächs?
Antwort: Reflexion der Umsetzung und Weiterentwicklung von Problemlösungskompetenzen – nicht Kontrolle.
Frage: Woher stammt die Supervision und wofür wurde sie ursprünglich eingesetzt?
Antwort: Aus den USA; zur Unterstützung armer Familien durch „friendly visitors“.
Frage: Wie definieren Berufsverbände Supervision?
Antwort: Als professionelle Beratung des beruflichen Handelns durch qualifizierte Fachkräfte.
Frage: Was ist das Hauptanliegen der Supervision?
Antwort: Qualität beruflicher Arbeit sichern/verbessern durch Reflexion von Verhalten und Rahmenbedingungen.
Frage: Welche Formen der Supervision gibt es?
Einzelsupervision
Gruppensupervision
Teamsupervision
Peer-Supervision
Frage: Welche Fragen unterstützen die Umsetzungsphase?
Wann werden Sie beginnen?
Was sagen Sie sich vor dem Start?
Was ist Ihr erster Schritt?
Wer unterstützt Sie?
Wie belohnen Sie sich bei Fortschritt?
Frage: Was ist Ziel der Begleitungsphase?
Antwort: Den Klienten bei der Umsetzung zu begleiten, zur Reflexion anzuregen und ihn zu bestärken.
Frage: Wie kann die Begleitung erfolgen?
Antwort: Gespräche, Telefonate, E-Mails, Briefe, Chats.
Frage: Was sollte einer Unterbrechungsstrategie folgen?
Antwort: Eine positive Selbstinstruktion und Selbstermutigung.
Frage: Welche Rolle spielen Unterstützungspartner?
Antwort: Sie geben Rückmeldungen, bestärken, ermutigen und reflektieren mit dem Klienten.
Frage: Wie können Handlungsschritte verbindlicher gemacht werden?
Antwort: Durch Vereinbarungen in vertragsähnlicher Form.
Frage: Was ist Ziel der Selbstreflexion?
Antwort: Bewusstsein für förderliche und hemmende Gedanken und Gefühle entwickeln, um daraus zu lernen.
Frage: Worum geht es bei der Selbstreflexion NICHT?
Antwort: Es geht nicht um Erfolg oder Misserfolg, sondern um Lernen und Veränderung.
Frage: Was fördern positive Selbstinstruktionen?
Antwort: Mut und Konzentration vor der Handlungsausführung.
Frage: Nenne ein Beispiel für eine Selbstinstruktion.
Antwort: „Das werde ich schaffen!“
Was sind materielle Hilfen bei der Umsetzung?
Materialien oder Medien, die für Handlungsschritte benötigt werden.
Frage: Nenne Beispiele für materielle Hilfen.
Antwort: Entspannungs-CD, Tagebuch.
Frage: Warum sind Handlungsunterbrechungsstrategien notwendig?
Antwort: Um eingefahrene Verhaltensmuster durch äußere Reize zu unterbrechen.
Nenne verschiedene Arten von Handlungsunterbrechungsstrategien.
Visuell: aus dem Fenster schauen
Taktil: Gegenstand in der Hand halten
Kognitiv: Spruch oder Gedicht aufsagen
Physisch: tief durchatmen, sich bewegen
Gustatorisch: Bonbon lutschen
Olfaktorisch: an etwas riechen
Was kennzeichnet gute Handlungsschritte?
: Eindeutig, konkret, einfach formuliert, inklusive Zeitpunkt, Ort, Bedingungen und als Absichtserklärung formuliert („Ich will …“).
Warum sollten Handlungsschritte klein und überschaubar sein?
Zu große Handlungsschritte können lähmen oder zum Abbruch des Vorhabens führen.
Frage: Was sind mögliche Hilfen zur Erleichterung der Umsetzung von Handlungsschritten?
Erinnerungshilfen, materielle Hilfen, Handlungsunterbrechungsstrategien, Selbstinstruktionen, Unterstützungspartner, verbindliche Vereinbarungen, regelmäßige Selbstreflexion.
Warum sind Erinnerungshilfen wichtig?
Frage: Was ist das Ziel der Einführungsphase in die kooperative Beratung?
Antwort: Aufbau einer vertrauensvollen Gesprächsbasis, Information über Ziele, Ablauf, Methoden, Rechte (z. B. Schweigepflicht), und Mitwirkung des Klienten.
Frage: Welche Rolle nimmt der Berater in der Einführungsphase ein?
Antwort: Der Berater ist Wortführer, gibt Struktur und Information, sollte jedoch keinen Vortragscharakter erzeugen.
Frage: Was passiert in der Phase „Beschreibung des Problems und Rekonstruktion der Innensicht“?
Antwort: Der Klient beschreibt das Problem und reflektiert seine Gefühle, Handlungen und Sichtweisen. Ressourcen werden erkundet.
Frage: Warum ist aktives Zuhören in der Problemphase wichtig?
Antwort: Um dem Klienten Raum zu geben, sich zu strukturieren, Missverständnisse zu vermeiden und Empathie zu zeigen.
Frage: Wozu dient der Dialogkonsens?
Antwort: Zum Abgleich des Verständnisses zwischen Berater und Klient, zur Sicherung gemeinsamer Sichtweise.
Frage: Was ist das Ziel des Perspektivenwechsels?
Antwort: Die Sichtweise des Interaktionspartners einzunehmen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und die selektive Wahrnehmung zu vermeiden.
Frage: Welche Fragetechnik wird beim Perspektivenwechsel genutzt?
Antwort: Zirkuläres Fragen.
Frage: Was ist das Ziel der Situationsanalyse und Fokussierung des Schlüsselproblems?
Antwort: Die Zusammenhänge zu klären, Handlungsmuster zu erkennen und das zentrale Problem zu identifizieren.
Frage: Warum sollten „Warum“-Fragen vermieden werden?
Antwort: Sie provozieren Rechtfertigungen und blockieren den Lösungsprozess.
Frage: Was geschieht in der Phase der Zielentwicklung?
Antwort: Der Klient entwickelt ein konkretes Zukunftsbild und formuliert Ziele – idealerweise nach der SMART-Formel.
Frage: Was steht hinter der SMART-Formel für Ziele?
Antwort: Spezifisch, Messbar, Attraktiv/Erreichbar, Realistisch, Terminiert.
Frage: Was ist das Ziel der Phase „Erarbeitung von Handlungswegen“?
Antwort: Viele kreative Lösungsmöglichkeiten entwickeln – z. B. durch Brainstorming.
Was sind wichtige Regeln für Brainstorming?
Antwort: Keine Bewertung oder Kritik, freie Assoziation, jede Idee ist willkommen.
Worum geht es bei der Handlungsbewertung?
Antwort: Lösungsvorschläge werden anhand persönlicher Kriterien bewertet, priorisiert und der Klient entscheidet selbstständig.
Frage: Welche Bewertungsmöglichkeiten gibt es für Lösungsvorschläge?
Antwort: „–“ = ungeeignet, „+“ = gut geeignet, „++“ = sehr gut geeignet.
Frage: Was ist Ziel der Planungs- und Vorbereitungsphase?
Konkrete Handlungsschritte formulieren, Ressourcen einplanen und mögliche Störungen antizipieren.
Frage: Wie sollte ein Berater auf ein Missverständnis reagieren?
t: Mit Verantwortung und ohne Schuldzuweisung. Eine Formulierung wie „Ich glaube, ich habe mich unklar ausgedrückt“ ist hilfreich.
Frage: Was hilft dabei, Missverständnisse zu vermeiden?
Antwort: Grundkenntnisse über Kommunikationsmodelle und die Bereitschaft zur Metakommunikation.
Frage: Wie kann Metakommunikation Missverständnisse klären?
Antwort: Durch bewusste Reflexion der Kommunikationsebene, besonders wenn es wiederholt zu Problemen mit einem Klienten kommt.
Wie sollte auf Weinen eines Klienten reagiert werden?
Mit Akzeptanz und ohne Entwertung. Emotionale Wärme zeigen, aber körperliche Nähe nur mit Bedacht einsetzen.
Warum sollte man Sätze wie „Nicht weinen, so schlimm ist es doch nicht“ vermeiden?
Sie entwerten die Gefühle und verhindern eine gesunde emotionale Verarbeitung.
Wie soll man auf Gefühlsausbrüche reagieren, die sich gegen den Berater richten?
Mit sachlicher, aber empathischer Kommunikation und dem Ziel, den Konflikt konstruktiv zu lösen.
Was sollte man bei starken Wutausbrüchen beachten?
Den Klienten ausreden lassen, keine Rechtfertigungen suchen, Haltung bewahren und auf sachlicher Ebene bleiben.
Frage: Wie signalisiert ein Berater bei Gefühlsausbrüchen Ruhe und Sicherheit?
Antwort: Durch klare Körperhaltung, ruhige Stimme, empathisches Zuhören und Grenzen setzen bei Beleidigungen.
Wie können Ärger und Enttäuschung frühzeitig angesprochen werden?
Antwort: Durch sensible Vermutungsäußerungen wie: „Ich habe das Gefühl, Sie sind enttäuscht. Stimmt das?“
Frage: Was ist die empfohlene Dauer einer Einzelsitzung?
Antwort: 45 bis 60 Minuten – danach nimmt die Konzentration ab.
Frage: Welcher Abstand zwischen Sitzungen ist sinnvoll?
Antwort: Etwa eine Woche, um Erkenntnisse im Alltag umzusetzen und Kontinuität zu gewährleisten.
Frage: Wie kann die Gesamtdauer einer Beratung sinnvoll gestaltet werden?
Antwort: Mit einer groben Orientierung (z. B. 10–15 Sitzungen) und einem Bilanzgespräch zur Reflexion.
Frage: Warum ist ein fester Raum für Beratungen hilfreich?
Antwort: Er fördert Kontinuität, Konzentration und eine vertrauensvolle Atmosphäre.
Frage: Wie sollte ein Beratungsraum gestaltet sein?
Antwort: Ohne Statussymbole, neutral, störungsfrei und ohne persönliche Note des Beraters.
Frage: Welche Sitzordnung ist empfehlenswert?
Antwort: Schräg über Eck oder an einem runden Tisch – gleichberechtigt, offen und mit angemessenem Abstand.
Warum ist die Sitzordnung so wichtig?
Sie beeinflusst das Sicherheitsgefühl des Klienten und verhindert Dominanz oder Unterlegenheitsgefühle.
Wie kann der Klient in die Raumgestaltung einbezogen werden?
Indem man aktiv nachfragt, ob er sich wohlfühlt, und ihn zu Verbesserungsvorschlägen ermutigt.
Wie viele Schritte umfasst die kooperative Einzelberatung nach Wolfgang Mutzeck?
Neun Schritte.
Warum ist die SMART-Methode hilfreich?
Sie hilft, Ziele klar und umsetzbar zu formulieren, was die Motivation und die Erfolgschancen in der Beratung erhöht.
Warum ist es wichtig, Missverständnisse in der Beratung ernst zu nehmen?
Weil sie in jeder Kommunikation vorkommen können und als Berater bin ich der Kommunikationsexperte – es liegt an mir, sie zu klären.
Woran erkennt man unmotivierte Klienten?
Leugnen Probleme
Kommen widerwillig oder unregelmäßig
Brechen Kontakt ab
Beteiligen sich kaum
Erfüllen Aufgaben nicht
Halten Absprachen nicht ein
Wurden geschickt
Zeigen Ablehnung und Skepsis
Halten Informationen zurück
Wie entwickelt sich Motivation im Beratungsprozess?
Motivation kann sich im Beratungsverlauf entwickeln
Wird stark durch die Fähigkeiten des Beraters beeinflusst
Anfangsmotivation korreliert nicht zwangsläufig mit Beratungserfolg
Wie kann man unmotivierte oder ambivalente Klienten unterstützen?
Ambivalenz verstehen als normale Reaktion
Positive und negative Seiten von Verhalten gegenüberstellen
Veränderungsziele gemeinsam entwickeln
Perspektiven aufzeigen (intrinsische Motivation fördern)
Diskrepanzen sichtbar machen
Offene Fragen stellen
Widerstand akzeptieren, aktiv zuhören, deeskalieren
Wie kann die Motivation durch Ressourcenarbeit gestärkt werden?
Klient reflektiert eigene bewältigte Situationen
Eigene Stärken werden bewusst gemacht
Selbstwirksamkeit wird gestärkt
Wofür steht die SMART-Methode bei Zieldefinitionen?
S = Spezifisch
M = Messbar
A = Aktionsorientiert
R = Realistisch
T = Terminiert
Frage: Welche Fragen helfen bei der Gesprächsanalyse?
Ziel erreicht?
Wo sind Argumente gescheitert?
Wie war mein Verhalten?
Gesprächsklima?
Zufrieden mit dem Ergebnis?
Wie habe ich den Gesprächspartner wahrgenommen?
Was muss ich beim nächsten Mal beachten?
Was ist die Herkunft des Begriffs „Beratung“?
Der Begriff stammt vom althochdeutschen „Rat“ und „raten“. Rat bedeutete u.a. Abhilfe, Fürsorge, Empfehlung oder beratende Versammlung. „Ratschlagen“ hieß, Vorschläge machen und einen Beratungsrahmen setzen.
Warum gibt es keine einheitliche Definition von Beratung?
Beratung wird vielseitig verwendet – mal als Informationsvermittlung, mal als Hilfeprozess zur gemeinsamen Problemlösung.
: Wie wird ein Beratungsgespräch definiert?
Als planvolle, fachkundige und methodisch geführte Interaktion, basierend auf Verbindlichkeit, Verantwortung und Vertrauen.
Was bedeutet „Klient“ im Beratungskontext?
Vom Lateinischen „cliens“ abgeleitet: Schützling oder Anhänger. Der Begriff betont Mündigkeit und Dienstleistungscharakter.
Was ist der Unterschied zwischen direktiver und nichtdirektiver Beratung?
Direktiv: Berater gibt fachliche Vorschläge (z.B. Steuerberatung). Nichtdirektiv: Ratsuchender wird zur selbstständigen Lösung begleitet (z.B. Lebensberatung).
Was ist Fachberatung?
Eine direktive Beratung mit Fokus auf fachliche Expertise. Sie hilft in konkreten Lebenssituationen bei Entscheidungen.
Wer entwickelte die nichtdirektive Beratung?
Carl R. Rogers. Er nannte sie später klientenzentrierte, dann personenzentrierte Beratung.
Was ist das Ziel der klientenzentrierten Beratung?
Die Förderung des Individuums, seiner Ressourcen und seiner Selbstwahrnehmung in Beziehung zur Umwelt.
Was ist systemische Beratung?
Eine Beratung, die Menschen im Beziehungsnetz betrachtet. Sie denkt in Zusammenhängen und stärkt Ressourcen im sozialen Kontext.
Was ist der Fokus der lösungsorientierten Beratung?
Nicht das Problem, sondern das Finden und Funktionieren von Lösungen. Der Blick geht in die Zukunft, nicht in die Vergangenheit.
Was ist die Wunderfrage in der lösungsorientierten Beratung?
Eine Methode, bei der sich der Klient vorstellt, dass über Nacht ein Wunder geschieht, und er beschreibt, woran er das erkennt und was sich verändert hat.
Frage: Was sind Ressourcen in der ressourcenorientierten Beratung?
Interne (z.B. Fähigkeiten, Selbstvertrauen) und externe (z.B. Familie, Freunde) Mittel, um Probleme zu bewältigen.
Was ist das Ziel der ressourcenorientierten Beratung?
Die Aktivierung, Neubewertung und Nutzung vorhandener oder neuer Ressourcen zur Selbsthilfe und Problembewältigung.
Was ist das Ziel der verhaltensorientierten (behavioralen) Beratung?
Ziel ist es, Bedingungen zu ändern, die Verhaltensschwierigkeiten begünstigen. Ratsuchende sollen problematische Verhaltensweisen erkennen, neu bewerten und selbstständig bewältigen.
Was ist das zentrale Ziel der kooperativen Beratung?
Ratsuchende sollen sich wieder als aktiv Handelnde erleben und Lösungen selbst erarbeiten, anstatt zu klagen oder Verantwortung abzugeben.
Was ist ein wesentliches Merkmal der kooperativen Beratung im Umgang mit Widerständen?
Sie arbeitet nicht mit Widerständen, sondern geht nur so weit, wie es der Ratsuchende selbst möchte.
: Was bedeutet der Begriff "Supervision" und was ist ihr Ziel?
Supervision bedeutet "Überblick" und hilft Gruppen oder Einzelpersonen, ihr berufliches Handeln zu reflektieren und zu verbessern, insbesondere im Teamkontext.
In welchen Bereichen ist Supervision besonders verbreitet?
In sozialen Berufen und der Wirtschaft – zur Optimierung der Zusammenarbeit.
Woher stammt der Begriff "Coaching" und was war seine ursprüngliche Bedeutung?
Aus dem 19. Jahrhundert, ursprünglich von "Kutsche" und "Kutscher" – als geschützter Ort und Begleitung durch einen Betreuer.
Welche Rolle übernimmt ein Coach im Sport?
: Ein Coach ist ein solidarischer Partner, der den Sportler emotional und fachlich auf Leistungssituationen vorbereitet.
Wie wird Coaching heute genutzt?
Es ist eine weit verbreitete Beratungsform in beruflichen und privaten Kontexten, oft synonym mit anderen Beratungsformen.
Frage: Was ist das zentrale Merkmal des Mentorings?
Antwort: Die Weitergabe von Erfahrungswissen von einer erfahrenen Person (Mentor) an eine unerfahrene Person (Mentee).
Welche Ansätze sind im Mentoring relevant?
Sowohl direktive als auch nichtdirektive Ansätze.
Was ist ein zentrales Ziel von Therapie im Vergleich zur Beratung?
Therapie zielt auf Heilung ab, z. B. bei psychischen oder physischen Erkrankungen. Beratung hilft gesunden Menschen bei Problemlösungen.
Wie unterscheiden sich Beratung und Therapie hinsichtlich der Dauer und Tiefe?
Beratung ist meist kurzfristiger und lösungsorientiert, Therapie geht tiefer und behandelt schwerwiegende Störungen.
Wie verdeutlicht das Beispiel mit dem Sportler den Unterschied zwischen Therapie und Beratung?
Ein Sportler mit Bänderriss geht zur Therapie; jemand, der mit Fitnesstraining anfangen will, geht zur Beratung.
: Welche drei Grundhaltungen sind laut Carl Rogers Voraussetzung für eine gelungene Beratung?
Empathie / Einfühlendes Verstehen
Akzeptanz / Wertschätzung
Echtheit / Kongruenz
Was versteht man unter Empathie im Beratungskontext?
Die Fähigkeit, sich in das Erleben des Klienten einzufühlen, dessen Gefühle und Wahrnehmungen aus dessen Bezugsrahmen zu verstehen und diese präzise und konkret mitzuteilen.
Welche Techniken unterstützen empathisches Zuhören?
Aufmerksamkeit auf emotionale Bedeutung richten
Eigene Worte verwenden (Verbalisierung)
Fragende Tonlage nutzen („Habe ich Sie richtig verstanden, wenn …“)
Vermeidung harter Diagnosen
Wiederholungen vermeiden, abwechslungsreich formulieren
Fokus auf Hier-und-Jetzt-Gefühle
Warum ist Empathie in der Beratung so wirksam?
Sie fördert Vertrauen, ermöglicht tiefere Selbstreflexion und verbessert laut Studien sogar reale gesundheitliche Verläufe (z. B. bei Diabetikern).
Was ist mit Echtheit/Kongruenz gemeint?
Übereinstimmung von innerem Erleben, bewusster Wahrnehmung und kommunikativer Ausdrucksweise. Der Berater zeigt sich als echte Person, nicht als Rolle oder Experte.
Wie zeigt sich Kongruenz in der Praxis?
Durch authentische Ich-Botschaften, offenes Zeigen von Gefühlen, transparente Motive und spürbare Präsenz.
Wozu führt Echtheit in der Beziehung zwischen Berater und Klient?
Sie schafft Vertrauen und Sicherheit. Der Klient kann sich besser öffnen und sich mit seinen Problemen auseinandersetzen.
Was bedeutet Akzeptanz/Wertschätzung in der Beratung?
Eine grundlegend positive, annehmende und zugewandte Haltung gegenüber dem Klienten – unabhängig von dessen Verhalten oder Aussagen.
Wodurch wird Wertschätzung nonverbal vermittelt?
Mimik, Gestik, Körperhaltung
Stimme, Sprechweise
Augenkontakt, offene Körperhaltung
Was bewirkt Wertschätzung beim Klienten?
Sicherheit und Vertrauen
Förderung von Selbstachtung und Veränderungsbereitschaft
Was ist aktives Zuhören?
Eine Gesprächstechnik, bei der der Berater durch aufmerksames Zuhören, Nachfragen, nonverbale Signale und angemessenes Schweigen Wertschätzung und Anteilnahme zeigt.
Warum sind Gesprächspausen wichtig?
In Pausen verarbeiten Klienten häufig ihre Gedanken. Überstürztes Eingreifen kann innere Prozesse unterbrechen.
Was bedeutet "Dialogkonsens"?
Sicherstellen, dass der Berater den Klienten so versteht, wie dieser verstanden werden möchte. Dies geschieht durch Rückfragen, Paraphrasieren, Resümieren und Strukturieren.
Was ist der Unterschied zwischen Paraphrasieren und Resümieren?
Paraphrasieren: Wiedergabe in eigenen Worten
Resümieren: Zusammenfassung in möglichst gleichen Worten
Welche Formulierungen eignen sich zur Einleitung einer Zusammenfassung im Beratungsgespräch?
„Sie glauben also, dass …“
„Habe ich Sie richtig verstanden, dass …“
„Sie meinen damit, …“
„Ist es so, dass es Ihnen vor allem darum geht …“
„Mit anderen Worten …“
„Von Ihrem Standpunkt aus gesehen, …“
„Sie denken, dass …“
Welche Techniken sollen in Beratungsgesprächen geübt werden?
Resümieren
Paraphrasieren
Strukturieren
Warum ist das Konkretisieren in der Beratung wichtig?
Weil es dem Klienten hilft, ein klares Bild der Situation und möglicher Handlungsalternativen zu entwickeln, wodurch er Distanz gewinnt und belastende Situationen anders wahrnehmen kann.
: Nenne Beispiele für Fragen, die zum Konkretisieren anregen.
„Was ist Ihnen noch am lebendigsten in Erinnerung?“
„Versuchen Sie, diese Situation so zu beschreiben, dass ich sie mir genau vorstellen kann.“
„Welche Erwartungen hatten Sie an sich und andere?“
„Spüren Sie eine körperliche Reaktion?“
Frage: Wie kann der Berater Gedanken des Klienten ansprechen?
Durch direkte oder indirekte Fragen, z. B.:
„Was haben Sie in der Situation gedacht?“
Wie können Gefühle im Gespräch verbalisierbar gemacht werden?
Durch Wiedergabe und Bestätigung durch den Berater, z. B.:
„Darüber sind Sie sehr traurig …“
„Wenn Sie das sagen, wirken Sie verunsichert …“
„Ich habe den Eindruck, Ihnen liegt noch etwas auf dem Herzen …“
Frage: Was ist zirkuläres Fragen und wozu dient es?
Es fragt aus einer fremden Perspektive (z. B. „Was denkt Ihre Partnerin …?“), um neue Sichtweisen zu schaffen und Reflexion zu fördern.
Welche Verhaltensweisen sollte der Berater vermeiden?
Ursachenorientierung („Ich bin so, weil…“)
Zu frühe Lösungssuche
Belehren, bewerten, bagatellisieren, moralisieren
Fachjargon
Zeitdruck, Ablenkung, fehlender Blickkontakt
Was ist eine gute Reaktion, wenn ein Klient fragt: „Was soll ich jetzt tun?“
„Was möchten Sie denn gerne tun?“
„Das Ziel der Beratung ist, herauszufinden, was Sie tun könnten.“
„Stellen Sie sich vor, Sie könnten alles tun – was sehen Sie sich dann tun?“
Welche Haltung sollte der Berater im Gespräch zeigen?
Offenheit
Wertfreiheit
Empathie
Echtheit
Rücksicht auf die Tagesform und Gesprächsatmosphäre
Wie kann ungünstiges Beraterverhalten verbessert werden?
Beispiel:Ungünstig – „Der Berater denkt vor.“Günstig – „Nicht interpretieren. Offen ansprechen, wenn das nicht klappt.“Merksatz: Lieber nachfragen als vorwegnehmen.
Was beeinflusst das Verhalten eines Menschen wesentlich?
Die Wahrnehmung – sie ist eine wichtige Grundlage für zwischenmenschliche Beziehungen.
Frage: Was ist Wahrnehmung?
Antwort: Ein komplexer Vorgang der Sinneswahrnehmung und Verarbeitung von Umwelt- und Körperreizen zu einem subjektiv sinnvollen Gesamteindruck.
Über welche Sinneskanäle erfolgt Wahrnehmung?
Optisch (Augen)
Akustisch (Ohren)
Haptisch (Tastsinn/Haut)
Olfaktorisch (Geruchs-/Geschmackssinn)
Wie unterscheiden sich Wahrnehmung, Beobachtung und Interpretation?
Wahrnehmung: Wertfreier, automatischer Sinnesprozess
Beobachtung: Selektiv, zielgerichtet, planvoll
Interpretation: Deutung oder Auslegung des Wahrgenommenen
Frage: Warum nehmen verschiedene Menschen dasselbe unterschiedlich wahr?
Antwort: Wahrnehmung ist subjektiv – sie wird von Erziehung, Erfahrungen und Filtern geprägt.
Was versteht man unter Wahrnehmungsfiltern?
Filter, die bestimmen, welche Informationen wahrgenommen, verändert oder ausgeblendet werden.
Welche drei Wahrnehmungsfilter gibt es?
Neurologischer Filter – Begrenzung durch Nervensystem
Kultureller/sozialer Filter – geprägt durch Gesellschaft/Erziehung
Individueller Filter – abhängig von Erfahrungen, Überzeugungen etc.
Was ist Tilgung in der Wahrnehmung?
Bestimmte Informationen werden ausgeblendet, um Reizüberflutung zu vermeiden.
Was ist Generalisierung in der Wahrnehmung?
Übertragung einer Erfahrung auf andere ähnliche Situationen oder Kategorien.
Frage: Was bedeutet Verzerrung in der Wahrnehmung?
Antwort: Wahrnehmungen werden verändert wiedergegeben – das kann kreativ oder auch irreführend sein.
Frage: Was ist der Unterschied zwischen objektiver und subjektiver Wirklichkeit?
Antwort: Objektive Wirklichkeit gibt es nicht – jede Wahrnehmung ist subjektiv und individuell konstruiert.
Frage: Warum entstehen häufig Missverständnisse in der Kommunikation?
Antwort: Weil Wörter für jeden Menschen unterschiedliche Bedeutungen haben – abhängig von deren individueller Wirklichkeit.
Frage: Wie sollte ein Berater mit der subjektiven Wahrnehmung des Klienten umgehen?
Antwort: Die Sichtweise des Klienten anerkennen, nicht bewerten, und gemeinsam neue Perspektiven ermöglichen.
Was ist mit Watzlawicks Zitat „Die Wirklichkeit ist das Ergebnis von Kommunikation“ gemeint?
: Wirklichkeit entsteht durch Verständigung – durch gemeinsame Bedeutungszuweisungen in der Kommunikation.
Was kann durch gezielte Perspektivwechsel im Beratungskontext erreicht werden?
: Neue Deutungsmöglichkeiten für den Klienten und damit eine Entlastung oder positive Veränderung im Umgang mit einer Situation.
Warum sind Motivation und Bereitschaft des Klienten in der Beratung wichtig?
Sie sind grundlegende Voraussetzungen für eine erfolgreiche Beratung und für einen konstruktiven Selbstauseinandersetzungsprozess.
Woran erkennt man die Motivation eines Klienten?Antwort:
Sucht Beratung von sich aus
Kann über Probleme sprechen
Erkennt eigene Schwierigkeiten an
Einigt sich mit Berater über Ziele
Sieht Berater als kompetenten Helfer
Hält Absprachen ein
Übernimmt Mitverantwortung
Erkennt eigene Anstrengungen als entscheidend
Frage: Was ist in der Abschlussphase eines Gesprächs besonders wichtig?
Antwort: Ein positiver, wohlwollender Abschluss – der letzte Eindruck bleibt. Ergebnisse sichern, Ausblick geben, freundlich verabschieden
Frage: Warum ist eine Gesprächsanalyse sinnvoll?
Antwort: Sie hilft, sich weiterzuentwickeln, Fehler zu erkennen und Selbstvertrauen durch positive Aspekte zu stärken.
: Warum ist ein „roter Faden“ in Gesprächen wichtig?
Er gibt Orientierung, Struktur und hilft, das Gespräch zielgerichtet zu führen.
Warum ist der Gesprächsort und das Setting wichtig für ein Gespräch?
: Der Ort und das Setting beeinflussen den Gesprächsverlauf wesentlich. Eine ruhige, angenehme Atmosphäre wirkt stimulierend und motivierend.
Was solltest du bei der Sitzordnung beachten?
Je nach gewünschter Wirkung – Dominanz oder Kooperation – kann die Sitzordnung gezielt gestaltet werden. Sie beeinflusst das Gesprächsklima stark.
Welche Rolle spielen Licht, Temperatur und Geruch im Raum?
Diese Faktoren beeinflussen die Gesprächsbereitschaft und -qualität deutlich.
Worauf ist bei der Wahl des Gesprächszeitpunkts zu achten?
Es sollte genügend Zeit eingeplant werden, ohne Eile. Der Zeitpunkt sollte außerhalb des Leistungstiefs (z. B. nach der Mittagspause) liegen.
Warum ist Vorbereitung vor einem Gespräch wichtig?
Damit niemand überrumpelt wird. Alle Teilnehmer sollen sich mental auf das Gespräch einstellen können.
Nenne hilfreiche Fragen zur Gesprächsvorbereitung.
Was muss ich beachten?
Wie zeige ich Wertschätzung?
Wie beeinflusse ich den Verlauf positiv?
Was sollte ich vermeiden?
Welche Fragen führen mich zum Ziel?
Warum ist der erste Eindruck so wichtig?Er entscheidet oft intuitiv über Sympathie. Ein positiver erster Eindruck fördert Vertrauen und eine offene Kommunikation.
Er entscheidet oft intuitiv über Sympathie. Ein positiver erster Eindruck fördert Vertrauen und eine offene Kommunikation.
Frage: Wie kannst du eine gute Gesprächsatmosphäre zu Beginn schaffen?
Durch Small Talk mit leichten, unverfänglichen Themen – das schafft Sicherheit und baut Vertrauen auf.
Welche Kommunikationskompetenzen solltest du während des Gesprächs anwenden?
Aktives Zuhören
Zielgerichtete Fragen
Paraphrasieren/Verbalisieren
Ich-Botschaften
Feedback geben
Positive Wortwahl
Gute Argumentation
Frage: Was sind Vorteile guten Zuhörens?
Man erkennt Bedürfnisse, vermeidet Missverständnisse, bringt Wertschätzung zum Ausdruck, gewinnt Informationen und Erkenntnisse.
Was ist passives Zuhören?
Zuhören mit nonverbalen Signalen wie Blickkontakt oder Nicken, ohne inhaltliche Rückmeldung.
Intensives, wertneutrales Zuhören mit Rückmeldung, Empathie und echtem Verstehen des Gesprächspartners.
Vorteile des aktiven Zuhörens?
Verbesserte Beziehung, Vertrauen, Klarheit für den Sprecher, Ansatzpunkte für gezielte Fragen.
enne 5 Techniken des aktiven Zuhörens nach Carl R. Rogers.
Paraphrasieren, Nachfragen, Verbalisieren, Weiterführen, Abwägen.
Was ist Paraphrasieren?
Wiederholen des Gesagten mit eigenen Worten, zur Verständnissicherung.
as bedeutet Verbalisieren?
ie emotionale Ebene des Gesagten wird in eigene Worte gefasst und gespiegelt.
Frage: Was bedeutet "Weiterführen"?
Antwort: Den Gesprächspartner anregen, weiterzudenken oder tiefer zu reflektieren.
Frage: Was meint "Abwägen" beim Zuhören?
Antwort: Gesprächspartner soll wichtige von weniger wichtigen Aspekten unterscheiden und priorisieren.
Frage: Was ist der Unterschied zwischen Feedback und Kritik?
Antwort: Kritik fordert Veränderung, Feedback lädt zu freiwilliger Veränderung durch Erkenntnis ein.
Frage: Was bedeutet Feedback im Kommunikationskontext?
Antwort: Rückmeldung über das Verhalten eines anderen, mit dem Ziel der Verbesserung und Klärung.
Frage: Nenne 4 Grundregeln für den Feedbackgeber.
Feedback ist beschreibend, nicht bewertend.
In der Ich-Form formulieren.
Bezieht sich auf Verhalten, nicht auf den Charakter.
So konkret und zeitnah wie möglich.
Was sind wichtige Regeln für den Feedbacknehmer?
Bereit sein
Nicht unterbrechen
Keine Rechtfertigung
Kritisch reflektieren
Feedback als Geschenk sehen
Was sind Vorteile von Feedback?
Ermutigung, Motivation, bessere Selbsteinschätzung, Förderung von Vertrauen und Zusammenarbeit
Was ist Zielorientierte Gesprächsführung?
Gezielte Gespräche (z. B. Beratung, Feedback) benötigen Vorbereitung, Struktur und Empathie, basierend auf Kommunikationsmodellen wie dem Nachrichtenquadrat und dem inneren Team
Frage: Was ist eine Einschätzungsfrage?
Antwort: Sie fordert den Gesprächspartner auf, eine klare Meinung auszudrücken.
Frage: Warum sollte man Suggestivfragen vermeiden?
Antwort: Sie manipulieren und lenken das Gespräch in eine bestimmte Richtung.
Warum sind zu viele Fragen auf einmal problematisch?
Es entsteht ein Verhörgefühl, die Kommunikation wird gestört.
Wie sollte eine gute Frage formuliert sein?
Kurz, eindeutig, offen, mit Raum für Antwort – eine Frage nach der anderen.
Was ist der Unterschied zwischen Hören und Zuhören?
Frage: Wozu dienen Fragen in der Kommunikation hauptsächlich?
Zum Informationsgewinn, Gesprächslenkung und zur Beziehungsbildung.
Was sind offene Fragen und wofür sind sie geeignet?
Fragen, die mit W-Wörtern beginnen; regen zum Reden an und fördern Vertrauen.
Frage: Wann sind geschlossene Fragen nützlich?
Antwort: Zum Strukturieren oder Einholen klarer Stellungnahmen (Ja/Nein).
Frage: Was ist eine halboffene Frage?
Antwort: Eine Frage mit beschränkter Auswahlmöglichkeit, z. B. „Tee oder Kaffee?“
Frage: Was ist eine Motivationsfrage?
Antwort: Eine Frage mit Lob, die zum Weiterreden anregt, besonders bei Zurückhaltung.
Frage: Was ist eine Szenario-Frage?
Antwort: Eine hypothetische Frage zur Anregung von Vorstellungskraft und Motivation.
Frage: Wofür ist die Interpretationsfrage wichtig?
Antwort: Um sicherzustellen, dass das Verstandene dem Gehörten entspricht.
Frage: Was ist das Ziel einer Erzähl-/Erlebnisfrage?
Antwort: Zum Erfahrungs- oder Meinungsaustausch ohne sofortige Bewertung.
Frage: Wann nutzt man die gesellschaftliche Distanz?
Antwort: Bei unpersönlichen Angelegenheiten, Abstand von 1,5 m – 4 m.
Frage: Ab wann beginnt die öffentliche Distanzzone und wozu dient sie?
Antwort: Ab 4 m; für unpersönliche, öffentliche Situationen.
Frage: Was ist ein Beispiel für kulturelle Unterschiede in Distanzzonen?
Antwort: In Südamerika sind die Zonen kürzer – nordische Menschen treten unbewusst zurück.
Frage: Warum ist es wichtig, Distanzzonen zu beachten?
Antwort: Sie beeinflussen, wie wohl sich Menschen im Gespräch fühlen und sind kulturabhängig.
Frage: Was umfasst die intime Distanzzone und wer darf sie betreten?
Antwort: 0–60 cm; nur eng vertraute Personen mit Sondererlaubnis.
Frage: Wie groß ist die persönliche Distanzzone und wann wird sie verwendet?
Antwort: 60 cm – 1,5 m; normale Gesprächsdistanz bei vertrauten Personen.
Warum ist ein offener Gesichtsausdruck wichtig?
Er baut Vertrauen auf, signalisiert Wohlwollen und erleichtert den Gesprächseinstieg.
Worauf sollte man beim Blickkontakt achten?
Direkt, aber nicht starr schauen – so zeigt man Aufmerksamkeit, Sympathie und Interesse.
: Was verraten Pupillenbewegungen?
: Erweiterung zeigt Interesse oder Wohlgefallen, Verengung Abneigung oder Stress.
Was kann das Zusammenkneifen der Augen beim Gesprächspartner signalisieren?
Missfallen oder Unbehagen.
Welche zusätzliche Mimik verstärkt den Ausdruck von Missfallen?
Das Zusammenziehen der Augenbrauen.
Frage: Welche Wirkung hat eine aufrechte Körperhaltung?
Antwort: Sie vermittelt Selbstsicherheit, Offenheit und verbessert das eigene Wohlbefinden.
Was signalisiert eine verschlossene Körperhaltung (z. B. verschränkte Arme)?
Ablehnung, Unsicherheit oder Schutzbedürfnis – abhängig vom Kontext.
Frage: Wie sollte man idealerweise sitzen, um Offenheit und Kompetenz auszustrahlen?
Aufrecht, mit offenen Armen/Händen sichtbar, Blickkontakt haltend, Beine nicht abweisend überschlagen.
Frage: Welche Wirkung haben übertriebene Gesten?
Antwort: Sie können fahrig oder dominant wirken und Unsicherheit auslösen.
Frage: Was sagt der Händedruck über eine Person aus?
Antwort: Ein fester Händedruck wirkt selbstbewusst, ein schlaffer eher motivationslos.
In welchen drei Höhen wird typischerweise gestikuliert?
Kopfhöhe: Wertschätzung, emotionale Appelle
Brust-/Bauchhöhe: sachliche Kommunikation
Hüfthöhe: emotionale Distanz, geringe Beteiligung
Was bedeutet Kommunikation vom Erwachsenen-Ich zum Erwachsenen-Ich?
Es handelt sich um eine sachliche, objektive Kommunikation ohne emotionale oder bewertende Untertöne.
Welche drei Ich-Zustände unterscheidet die Transaktionsanalyse?
Eltern-Ich (kritisch oder fürsorglich), Erwachsenen-Ich (rational) und Kindheits-Ich (rebellisch, angepasst oder spontan).
Wie zeigt sich ein Ich-Zustand verdeckt?
Durch Tonfall, Mimik oder eine implizite Botschaft, die vom gesprochenen Wort abweicht.
Wie groß ist der Anteil der nonverbalen Kommunikation in einem Gespräch?
Etwa 60–65 % der Kommunikation erfolgt nonverbal (Körpersprache, Mimik, Gestik, Tonfall etc.).
Warum ist nonverbale Kommunikation oft ehrlicher?
Weil viele Körpersignale unbewusst gesendet werden und damit schwerer kontrollierbar sind.
Frage: Warum ist nonverbale Kommunikation oft ehrlicher?
Welche zwei Arten nonverbaler Kommunikation gibt es?
Bewusste Körpersprache (z. B. unterstützende Gesten) und unbewusste Körpersprache (z. B. nervöse Bewegungen).
Welche Wirkung hat eine aufrechte Körperhaltung?
Sie vermittelt Selbstsicherheit, Offenheit und verbessert das eigene Wohlbefinden.
F: Welche drei Ich-Zustände beschreibt Berne?
A: Eltern-Ich, Erwachsenen-Ich, Kindheits-Ich.
Woran erkennt man eine komplementäre Transaktion?
Wenn Reiz und Reaktion auf der gleichen oder passenden Ich-Ebene stattfinden – die Pfeile verlaufen parallel.
: Was passiert bei einer überkreuzten Transaktion?
Es kommt zu Missverständnissen oder Konflikten, weil Reiz und Reaktion aus unterschiedlichen Ebenen kommen.
Was ist eine verdeckte Transaktion?
Eine Kommunikation, bei der zwei Ich-Zustände beteiligt sind, aber nur zwei offen gezeigt werden – z. B. mit versteckten Botschaften.
Was ist eine verdeckte Transaktion in der Kommunikation?
Eine verdeckte Transaktion enthält zwei Botschaften: eine offensichtliche auf der sozialen Ebene (z. B. sachlich) und eine versteckte auf der Beziehungs- oder Selbstaussageebene. Sie führt oft zu Missverständnissen.
Welcher Effekt entsteht, wenn verdeckte Botschaften nicht erkannt werden?
Es kommt zu Störungen in der Kommunikation. Der Sender fühlt sich häufig enttäuscht oder missverstanden.
F: Warum ist es sinnvoll, die eigene „Ohr-Präferenz“ zu kennen?
Weil man dadurch besser versteht, wie man selbst Botschaften interpretiert und wie andere kommunizieren – besonders wichtig für berufliche Kommunikation.
F: Was bedeutet ein stark ausgeprägtes Appell-Ohr?
A: Die Person hört vor allem, was sie tun soll – typisch z. B. bei Erzieher:innen, Pflegekräften oder Müttern.
F: Was symbolisieren die 20 % über der Wasseroberfläche im Eisbergmodell?
A: Den sichtbaren Teil der Kommunikation, meist die Sachinformationen.
Was machen die 80 % unterhalb der Oberfläche aus?
Gefühle, Einstellungen, Erfahrungen, Absichten – also der unbewusste und verborgene Teil der Kommunikation.
Warum ist das Eisbergmodell für Kommunikation so wichtig?
Weil man lernen muss, nicht nur das Gesagte, sondern auch unausgesprochene Botschaften wahrzunehmen und zu deuten.
F: Was besagt das Modell der Welt nach Korzybski?
A: Jeder Mensch entwickelt seine eigene Realität basierend auf Erziehung, Kultur und Erfahrung.
Was hilft laut Korzybski, Missverständnisse in der Kommunikation zu vermeiden?
Interesse und Toleranz gegenüber den Weltmodellen anderer Menschen.
Wie kann das Modell der Welt in der Partnerschaft eine Rolle spielen?
Unterschiedliche Kommunikations- und Streitkulturen können zu Missverständnissen führen.
Was beschreibt das Modell des inneren Teams?
Die Vielzahl innerer Stimmen und Anteile, die in Entscheidungssituationen miteinander „diskutieren“.
Was passiert, wenn das innere Team nicht im Einklang ist?
Kommunikation nach außen wird widersprüchlich oder unangenehm – oft bleibt ein ungutes Gefühl zurück.
Wie hilft das Modell des inneren Teams bei Kommunikation?
Es ermöglicht bewusstere Entscheidungen und authentischeres Verhalten.
Was ist das „Beziehungsohr“ im Kommunikationsquadrat?
Der Empfänger hört heraus, wie er vom Sender gesehen und behandelt wird.
Welche Störung kann durch das „falsche Ohr“ beim Empfänger entstehen?
Wenn z. B. eine sachliche Aussage auf dem Beziehungsohr gehört wird, kann es zu Missverständnissen oder Konflikten kommen.
Wie hätte die Tochter auf der Selbstoffenbarungsebene reagieren können?
Indem sie empathisch antwortet: „Ich weiß, dass du dir Sorgen machst, aber ich versprech dir, dass ich aufpasse.“
Warum ist es sinnvoll, die eigene „Ohr-Präferenz“ zu kennen?
Watzlawick Axiom 5 – Was unterscheidet symmetrische von komplementärer Kommunikation?
Symmetrisch = gleichwertige Partner; komplementär = ergänzende Rollen mit Über- und Unterordnung.
Frage: Was ist das Kommunikationsquadrat von Schulz von Thun?
Ein Modell, das zeigt, dass jede Nachricht vier Seiten hat: Sachinhalt, Selbstoffenbarung, Beziehung, Appell.
Was zeigt das Kommunikationsquadrat über Sender und Empfänger?
Beide sind für die Kommunikation verantwortlich. Der Sender sendet vier Botschaften, der Empfänger hört mit vier „Ohren“.
Was ist die „Selbstkundgabe“ im Kommunikationsquadrat?
Der Sender offenbart (bewusst oder unbewusst) etwas über sich selbst.
Wozu dient Metakommunikation?
Zum Erkennen und Klären von Missverständnissen, Störungen und zur Verbesserung der Beziehungsebene.
Frage: Was ist notwendig, um Metakommunikation erfolgreich anzuwenden?
Antwort: Selbstreflexion, Offenheit, Mut zur Ehrlichkeit und ein Perspektivwechsel.
Nenne einige typische Fragen der Metakommunikation.
Was stimmt in diesem Gespräch nicht?
Wie fühlen wir uns gerade?
Was stört mich an mir oder dir?
Was erwarte ich von dir?
Welche Reizwörter führen zum Streit?
Was ist das Ziel von Kommunikationsmodellen und -theorien?
Sie sollen erklären, was Kommunikation ist und wie sie funktioniert, um die persönliche Kommunikationskompetenz zu verbessern.
Frage: Von wem wurde das Sender-Empfänger-Modell entwickelt?
Antwort: Von Warren Weaver und Claude Shannon.
Frage: Was beschreibt das Sender-Empfänger-Modell?
Antwort: Die Kommunikation als Übertragung einer codierten Nachricht vom Sender zum Empfänger über einen Kanal.
Frage: Was kann den Kommunikationsprozess im Sender-Empfänger-Modell stören?
Antwort: Sprachbarrieren, kulturelle Unterschiede, Lärm, unaufmerksames Zuhören, lange Übertragungswege usw.
Frage: Warum ist Feedback im Sender-Empfänger-Modell wichtig?
Antwort: Um sicherzustellen, dass die Nachricht richtig verstanden wurde.
Wer ist Paul Watzlawick und was war sein Ansatz?
Ein Kommunikationswissenschaftler, der Kommunikation als systemisches, zwischenmenschliches Geschehen betrachtete.
Frage: Wie viele Axiome formulierte Watzlawick?
5
Watzlawick Axiom 1 – Was bedeutet „Man kann nicht nicht kommunizieren“?
Selbst Schweigen oder Körperhaltung übermitteln Botschaften – jede Handlung ist Kommunikation.
Watzlawick Axiom 2 – Was ist mit Inhalts- und Beziehungsaspekt gemeint?
Neben dem sachlichen Inhalt beeinflusst die Beziehung zwischen Sender und Empfänger die Botschaft.
Watzlawick Axiom 3 – Was bedeutet „Interpunktion der Ereignisfolge“?
Jeder Gesprächspartner setzt subjektiv den Anfang eines Gesprächsverlaufs – Kommunikation ist Ursache und Wirkung zugleich.
tzlawick Axiom 4 – Was meint „digital“ und „analog“ in der Kommunikation?
Digital = verbale, eindeutige Zeichen (z. B. Wörter); Analog = nonverbale Zeichen (z. B. Mimik), interpretierbar.
Frage: Was sind Nachteile schriftlicher Kommunikation?
Antwort: Längere Dauer, kein sofortiges Feedback, Unsicherheit über Empfang und Verständnis.
Frage: Was zählt zur paraverbalen Kommunikation?
ntwort: Stimmfärbung, Tonfall, Lautstärke, Sprechtempo, Artikulation, Akzent, Dialekt, Verzögerungslaute (z. B. „äh“), Seufzen, Stöhnen.
Frage: Was ist das Besondere an paraverbaler Kommunikation?
Antwort: Sie begleitet verbale Sprache und ist hörbar. Sie beeinflusst stark, wie eine Botschaft wirkt.
Frage: Was umfasst nonverbale Kommunikation?
Antwort: Gestik, Mimik, Körperhaltung, Kleidung, Geruch, Accessoires, Frisur, Tätowierungen.
Frage: Warum ist nonverbale Kommunikation wichtig?
Antwort: Sie wirkt unmittelbar, ist meist unbewusst und beeinflusst das Gespräch stark.
Frage: Was versteht man unter Metakommunikation?
Antwort: Kommunikation über die Kommunikation – also das Reflektieren und Analysieren des Gesprächsprozesses selbst.
Was ist die Definition von Kommunikation nach Simon (2004)?
Kommunikation ist ein Prozess, bei dem ein Sender eine Botschaft über Kommunikationskanäle an einen Empfänger sendet, der diese entschlüsselt.
Frage: Welche drei Ebenen der Kommunikation gibt es?
Verbale Kommunikation
Paraverbale Kommunikation
Nonverbale Kommunikation
Frage: Was umfasst die verbale Kommunikation?
Antwort: Mündliche Sprache, Schriftsprache und Gebärdensprache.
Frage: Was sind Vor- und Nachteile der mündlichen Kommunikation?
Vorteile: Schnell, direktes Feedback möglich. Nachteile: Gefahr der Verzerrung bei vielen Empfängern.
Frage: Welche Vorteile bietet die schriftliche Kommunikation?
Antwort: Informationen sind dauerhaft, durchdacht formuliert, und dienen als Beweis.
Frage: Was bedeutet der Begriff „Kommunikation“ und woher stammt er?
Kommunikation stammt vom lateinischen communicare und bedeutet u.a. „teilen“, „mitteilen“, „teilnehmen lassen“ oder „sich in Verbindung setzen“. Es setzt immer einen gemeinsamen Wert oder Inhalt voraus.
Was ist das zentrale Ziel von Kommunikation?
Beziehungen zu anderen Menschen herzustellen und aufrechtzuerhalten. Ohne Kommunikation ist kein soziales, physisches oder geografisches Zusammenleben möglich.
Welche Elemente umfasst Kommunikation?
Laute, Gesten, Gesichtsausdrücke, Schriftzeichen und alles, was der Mitteilung dient – sie bilden zusammen eine Laut- und Schriftsprache.
Frage: Warum ist Zuhören schwieriger als Lesen?
Antwort: Beim Zuhören muss das Gesagte sofort aufgenommen, verstanden und verarbeitet werden, während man beim Lesen das Tempo selbst bestimmt.
Welche Voraussetzungen braucht gutes Zuhören?
Konzentration, Motivation, Fähigkeit Wichtiges von Unwichtigem zu trennen, eventuell Mitschreiben.
Was ist der Perspektivenwechsel?
Ein bewusstes Hineinversetzen in die Lage des Gegenübers, oft durch Fragen oder „Stuhltausch“, um Empathie zu fördern.
Was ist die Selbstbild-Fremdbild-Konfrontation?
Ein Abgleich zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung zur Förderung von Selbsterkenntnis und gegenseitigem Verständnis.
Was ist das „Doppeln“?
Der Mediator spricht stellvertretend für einen Medianten nicht ausgesprochene Gefühle oder Bedürfnisse aus – mit vorheriger Ankündigung.
Was bedeutet „Reframing“?
Ein Problem oder Verhalten wird in einen neuen, positiven Bedeutungsrahmen gesetzt, um neue Sichtweisen und Handlungsoptionen zu ermöglichen.
Wann sind Einzelgespräche sinnvoll in der Mediation?
Wenn der Prozess stockt oder eine Partei emotional überfordert ist – nur bei gewachsenem Vertrauen und mit Vorsicht einzusetzen.
Was ist „aktives Zuhören“ in der Mediation?
t: Bewusstes, aufmerksames Zuhören mit Rückmeldung, was verstanden wurde, um Vertrauen und Verständnis zu fördern.
Was bewirken Ich-Botschaften?
Sie deeskalieren Gespräche, fördern Vertrauen und ermöglichen konstruktive Kritik ohne Angriff.
Wozu dient das Umformulieren?
Harte oder verletzende Aussagen werden durch den Mediator in annehmbare Formulierungen übersetzt.
Welche Kompetenzen benötigt ein Mediator?
Kenntnisse in Kommunikationspsychologie, Konfliktmanagement, aktives Zuhören, nonverbale Kommunikation, Empathie, Regelwahrung.
Was darf ein Mediator im Gespräch nicht tun?
Er darf keine Partei ergreifen, nicht werten oder urteilen, und die Anliegen der Medianten nicht ignorieren.
Welche Phasen hat der Mediationsprozess?
Einleitung
Konfliktdarstellung
Konflikterhellung/-vertiefung
Lösungssuche
Vereinbarungen
Was passiert in der Konflikterhellung (Phase 3)?
Hintergründe, Bedürfnisse und Interessen werden herausgearbeitet, Verständnis füreinander wächst, Grundlage für Lösungen wird geschaffen.
Was ist das Ziel der letzten Phase (Vereinbarungen)?
Die schriftliche Festlegung von Lösungen in Form einer verbindlichen, unterschriebenen Vereinbarung.
Was ist der Unterschied zwischen Neutralität und Allparteilichkeit?
Neutralität heißt distanziert und unparteiisch zu bleiben, Allparteilichkeit heißt, sich empathisch für beide Seiten gleichermaßen einzusetzen.
Frage: Welche Hauptaufgabe hat der Mediator?
ntwort: Die Wahrung der Allparteilichkeit und die Steuerung des Prozesses – nicht des Inhalts.
Frage: Welche Methoden nutzt ein Konfliktmoderator?
Offene Fragen
Zusammenfassungen
Umformulierungen
Visualisierungen
Klärung von Sichtweisen
Schutz vor verbalen Angriffen
Was gehört zur Methodenklärung?
Vorgehen erklären, Methodenziele darlegen, Verhaltenregeln vereinbaren, Transparenz schaffen.
Frage: Was ist Mediation laut Hartmut Schäffer?
Antwort: Mediation ist ein außergerichtliches Konfliktbearbeitungsverfahren, in dem alle Konfliktbeteiligten mit Unterstützung eines externen, allparteilichen Dritten freiwillig, eigenverantwortlich und gemeinsam eine konsensfähige Lösung erarbeiten.
Frage: Was unterscheidet Mediation vom Rechtswesen?
Antwort: Mediation stellt Bedürfnisse (z. B. „Kontakt zu Kindern“) statt Positionen („3 Besuchstage“) in den Mittelpunkt. Bedürfnisse sind leichter anzuerkennen als Forderungen.
Was sind die Ziele der Mediation?
Einvernehmliche Lösungen zu finden, die beide Seiten zufriedenstellen – eine sogenannte Win-Win-Situation.
Welche vier Voraussetzungen braucht ein Mediationsverfahren?
Freiwilligkeit
Allparteilichkeit des Mediators
Eigenverantwortung der Parteien
Kommunikationsfähigkeit und -willigkeit
Frage: Was ist ein Sachkonflikt?
Antwort: Uneinigkeit über Mittel/Verfahren zur Zielerreichung.Beispiel: Reichen unsere Ressourcen für das Projekt?
Frage: Was ist ein Wertekonflikt?
Antwort: Unterschiedliche Einstellungen oder Grundwerte kollidieren.Beispiel: Teamstil vs. persönliche Werte.
Frage: Was ist ein Beurteilungs-/Wahrnehmungskonflikt?
ntwort: Unterschiedliche Einschätzung einer Situation.Beispiel: Ungleiche Behandlung bei Dienstwagenvergabe.
Frage: Was ist ein Rollenkonflikt?
Antwort: Erwartungskonflikte durch verschiedene soziale Rollen.Beispiel: Ich moderiere, soll aber gleichzeitig eigene Interessen vertreten.
Frage: Was ist ein Beziehungskonflikt?
Antwort: Konflikt auf emotionaler Ebene, oft durch Missachtung oder Druck.Beispiel: Teammitglied fühlt sich ausgenutzt.
Frage: Was ist ein Interessenkonflikt?
Antwort: Unterschiedliche Interessen kollidieren.Beispiel: Leistungswille vs. Freizeitstreben im Studententeam.
Frage: Was sind die Voraussetzungen für eine Konfliktmoderation?
Konfliktbewusstsein der Teilnehmer
Freiwillige Teilnahme
Genügend Zeit
Anerkennung des Moderators
Bereitschaft zur Lösung
Was unterscheidet Konfliktmoderation von Mediation?
Mediation ist strenger strukturiert und endet mit verbindlichen Vereinbarungen.
Konfliktmoderation ist offener und endet nicht zwangsläufig mit einer Vereinbarung.
Mediation → „Mittler“; Moderation → „Lenkung“.
Was sind zentrale Aufgaben eines Konfliktmoderators?
Strukturieren des Gesprächs
Schaffen eines sicheren Rahmens
Visualisierung
Wahrung der Neutralität
Steuerung der Dynamik
Einhaltung von Regeln
Was bedeutet „sicherer Rahmen“ in der Konfliktmoderation?
Eine Atmosphäre des Vertrauens, Neutralität, faire Kommunikation, störungsfreier Raum und transparente Regeln.
Welche fünf Phasen beschreibt Alexander Redlich für die Konfliktmoderation?
Auftrag vereinbaren
Kontakt herstellen
Themen sammeln
Sichtweisen klären
Lösungen aushandeln
Was sind wichtige Regeln der Kommunikationskultur?
Kritik beschreibend äußern
Keine persönlichen Angriffe
Wertschätzende Kommunikation
Raum für neue Ideen
Betonung auf Lösungsorientierung
Kompromissbereitschaft positiv hervorheben
Frage: Was ist ein Zielkonflikt?
Antwort: Zwei Ziele stehen im Widerspruch zueinander. Beispiel: Kundenservice verbessern vs. Personalabbau zur Kostenreduktion.
Wann werden Konflikte problematisch?
Wenn sie nicht mehr als Chance gesehen werden und eskalieren – dann leidet das Betriebsklima und die Leistung der Mitarbeiter.
Frage: Welche Rolle kann man plötzlich in einem Konflikt übernehmen?
Antwort: Die Rolle des Konfliktmoderators, z. B. als Führungskraft oder Teamleiter.
Frage: Welche Grundkenntnisse sollte ein Konfliktmoderator haben?
Antwort: Basiswissen in Konfliktmanagement, Kommunikation, Gruppendynamik und Teamprozessen.
Frage: Welche Eigenschaften sind für eine erfolgreiche Moderation unerlässlich?
Antwort: Neutralität, Empathie, Strukturierungsfähigkeit, Gesprächsführungskompetenz.
Wie leitest du elegant zum nächsten Punkt über, wenn die Zeit knapp ist?
„Sind zu diesem Punkt alle Aspekte genannt? Dann würde ich gerne überleiten zu …“
Warum kann die Teilnahme des Chefs in einer Moderation problematisch sein?
Der Chef könnte sich zu stark einmischen oder die Gruppe hemmen.
Was ist wichtig, wenn der Chef an der Moderation teilnimmt?
Im Vorfeld die Rollen klären, Freiräume abstecken und seine Haltung zur Gruppe besprechen.
Was solltest du tun, wenn es zu keiner Einigung in der Gruppe kommt?
Methodenwechsel einsetzen oder das Thema vertagen, damit die Gruppe reflektieren kann.
Frage: Warum sind Endlosdebatten gefährlich für den Moderationsprozess?
Antwort: Sie sind ermüdend, frustrierend und führen zu keinem Ergebnis.
Frage: Was sind typische Störungen durch Teilnehmer?
Antwort: Zuspätkommen, Tuscheln, provozieren, Themenwechsel, Desinteresse zeigen, Witze reißen.
Frage: Wie kannst du auf störendes Verhalten reagieren?
Antwort: Ignorieren, direkt ansprechen, Ursachen erfragen, Vorschläge machen und Vereinbarungen treffen.
Frage: Wie reagierst du professionell auf eine Störung, die dich persönlich stört?
Antwort: Störung konkret benennen, Auswirkungen erläutern, Lösungen anbieten, Vereinbarung treffen.
Sind Konflikte im Arbeitsalltag vermeidbar?
Nein, sie gehören zum Arbeitsalltag und lassen sich nicht verhindern. Sie können jedoch eine Chance für konstruktive Veränderungen darstellen.
Wie kann ein Moderator höflich vorschlagen, einen Konflikt später zu klären?
„Sind Sie der Meinung, dass Ihre Differenzen für die gesamte Gruppe wichtig sind? Sonst würde ich Ihnen anbieten, dass wir dieses Problem nach der Sitzung besprechen.“
Was solltest du tun, wenn sich in der Gruppe zwei Parteien bilden?
Die konträren Standpunkte festhalten und deutlich machen, dass ohne Klärung keine konstruktive Weiterarbeit möglich ist.
Was kannst du tun, wenn die Zeit während der Moderation knapp wird?
Diskussion beschleunigen, Puffer nutzen, mit Teilnehmern Prioritäten neu klären.
Was tun, wenn die Arbeitsphase nicht startet?
Erwartungen/Wünsche abfragen
Blitzlicht machen
Kleingruppen- oder Partnerarbeit anregen
Was tun, wenn es laut und unsachlich wird?
Auf Regeln verweisen („Respektvoller Umgang“)
Diskussion unterbrechen
Gespräch wieder auf Sachebene lenken
Woran erkennst du, ob ein Konflikt sofort in der Gruppe geklärt werden muss oder später zwischen zwei Personen?
Wenn es ein Gruppenstreit ist, muss er sofort geklärt werden. Bei einem persönlichen Konflikt reicht es oft, ihn nach der Sitzung zu klären.
Was tun, wenn immer dieselben sprechen?
Zurückhaltende direkt ansprechen
Blitzlicht oder Gruppenarbeit einsetzen
Wie reagiert man auf Abschweifen vom Thema?
Auf Ausgangsfrage zurücklenken
Neues Thema vertagen oder Entscheidung der Gruppe überlassen
Was tun, wenn sich Teilnehmer vor dem Thema drücken?
Thema offen ansprechen
Verdrängungsstrategie bewusst machen
Was tun, wenn der Arbeitsprozess unübersichtlich wird?
Zwischenstände zusammenfassen
Themen trennen
Arbeitsstruktur klären
Welche Inhalte deckt die Reflexion zusätzlich ab?
Inhaltliche Zielerreichung
Effektivität der Methoden
Organisation der Sitzung
Persönliche Eindrücke und Verbesserungsmöglichkeiten
Was ist bei schwierigen Situationen während der Moderation besonders wichtig?
Sensibilität, Flexibilität und situationsgerechtes Eingreifen durch den Moderator.
Was tun, wenn Beiträge zögerlich oder unklar sind?
Zielgerichtete, klärende Fragen stellen („Was meinen Sie genau mit ...?“).
Was tun, wenn durcheinandergeredet wird?
Auf Gesprächsregeln verweisen
Wortmeldungen ordnen
Reihenfolge festlegen und einfordern
Wie geht man mit Vielrednern um?
Auf Regel „Sich kurzfassen“ hinweisen
Zeitplan oder Beiträge anderer betonen
Kernaussagen auf Flipchart schreiben lassen
Warum ist die Nachbereitung einer Moderation wichtig?
Sie dient der Ergebnissicherung, Dokumentation, Reflexion und Verbesserung des Moderationsprozesses sowie der Klärung offener Fragen.
Welche Aufgaben gehören zur Nachbereitung einer Moderation?
Dokumentation und Sicherung der Ergebnisse
Reflexion des Moderationsprozesses
Klärung offener Fragen
Vorbereitung der nächsten Moderation
Was kann bereits in der Vorbereitung zur Nachbereitung eingeplant werden?
Wer sammelt und sichert die Dokumente?
Wer dokumentiert die Ergebnisse?
Was übernimmt der Moderator, was die Gruppe?
Wer schreibt das Protokoll?
Welche Maßnahmen sollten während der Moderation zur Nachbereitung getroffen werden?
Ergebnisse visualisieren
Flipcharts und Pinnwände fotografieren
Daten elektronisch sichern
Offene Fragen notieren
Wann sollte die Dokumentation erfolgen?
Unmittelbar nach der Sitzung, um nichts zu vergessen.
Was ist problematisch, wenn der Moderator selbst das Protokoll führt?
Die Konzentration auf andere Aufgaben kann dazu führen, dass wichtige Punkte verloren gehen.
Welche Protokollarten gibt es und wie unterscheiden sie sich im Aufwand?
Fotodokumentation: geringerer Aufwand
Ergebnisprotokoll: nur Ergebnisse, kein Verlauf
Wortprotokoll: sehr aufwendig, für Moderatoren ungeeignet
Frage: Welche Fragen helfen bei der Selbstreflexion nach einer Moderation?
Was lief gut / nicht gut?
Was waren die Ursachen?
Zufriedenheit mit Ergebnis?
War die Vorbereitung ausreichend?
Frage: Nenne drei Punkte aus der Checkliste zur Nachbereitung.
Materialien geordnet, gesammelt, fotografiert
Dokumentation direkt nach Sitzung durchgeführt
Dokumentation und offene Fragen weitergeleitet
Was sind die Aufgaben in der Abschlussphase?
Ergebnisse zusammenfassen
Aktionsplan wiederholen
Erwartungen abgleichen
Offene Punkte für nächste Sitzung notieren
Feedback einholen
Positiver Abschluss & Dank
Welche Methoden eignen sich für Feedback?
Blitzlicht
Feedbackrunde Beides dient der Reflexion der Zusammenarbeit und der Wahrnehmung der Gruppenatmosphäre.
Nenne wichtige Punkte aus der Checkliste zur Durchführung einer Moderation.
Begrüßung, Zielklärung, Vorstellung
Erwartungen & Regeln klären
Themen sammeln, priorisieren
Visualisieren, zusammenfassen
Methoden zielgerichtet einsetzen
Teilnehmer aktivieren
Maßnahmen planen
Positiver Abschluss
Was muss bei der Maßnahmenplanung beachtet werden?
Verbindliche, realistische Vereinbarungen
Sichtbare Visualisierung
Zustimmung aller Teilnehmer
Schriftliche Fixierung
Verantwortung klar benennen
Welche Rolle spielt die Kleingruppenarbeit?
ie fördert intensive Bearbeitung einzelner Themen. Kleingruppen (4–5 Personen) arbeiten effizienter und liefern konkrete Ergebnisse, die dann im Plenum präsentiert werden.
Warum sind Gruppenregeln wichtig?
Sie schaffen eine wertschätzende Kommunikationsbasis, regeln den Umgang miteinander und dienen bei Konflikten als Orientierung. Sie sollten gemeinsam erarbeitet und sichtbar aufgehängt werden.
Welche Methoden eignen sich zum Sammeln von Themen?
Zuruf (Flipchart)
Kartenabfrage (Pinnwand) Beides folgt dem Prinzip des Brainstormings. Anschließende Clustereinteilung möglich.
Wie wird die Themenauswahl getroffen?
Mittels Priorisierungstechniken (z. B. Punktabfrage, Mehrpunktwahl). Die Themenanzahl muss zur Zeitdauer passen. Bei zu vielen Themen: Ausblick auf weitere Sitzungen.
Was ist das Ziel der Themenbearbeitung?
Analyse und Bearbeitung des Problems bzw. Themas mit dem Ziel, Maßnahmen oder Entscheidungen zu entwickeln.
Welche möglichen Zielsetzungen gibt es für die Themenbearbeitung?
Informationsaustausch
Zielentwicklung
Entscheidungsvorbereitung
Entscheidung
Wie sollten Erwartungen in der Einführung behandelt werden?
Erwartungen sollten offen abgefragt, sichtbar notiert und nicht bewertet werden. Sie dienen als Maßstab für den Erfolg der Moderation.
Warum ist es wichtig, Thema und Ziel der Moderation klar zu benennen?
Eine klare Zielvorgabe schafft Struktur, verhindert Missverständnisse und fördert konzentriertes Arbeiten.
Welche Funktion hat der Zeit- und Ablaufplan?
Er dient als roter Faden, sorgt für Transparenz und Orientierung und sollte sichtbar aufgehängt sowie regelmäßig einbezogen werden.
Wie erklärst du deine Rolle als Moderator?
Ich bin verantwortlich für den Prozess, nicht für Inhalte oder Ergebnisse. Ich sorge für einen strukturierten Ablauf und unterstütze die Gruppe durch neutrale Prozesssteuerung.
Wie kann man sich mental auf eine Moderation vorbereiten?
Durch gedankliches Durchspielen des Ablaufs, möglicher Reaktionen, Fragen und Konflikte.
Was hilft gegen Lampenfieber bei der Moderation?
Entspannungstechniken, gute Vorbereitung, authentisches Auftreten und positive Selbstansprache.
Was ist der Moderationszyklus und wozu dient er?
Der Moderationszyklus besteht aus sechs Phasen und dient sowohl Moderator als auch Teilnehmern als Orientierungshilfe. Er gibt Struktur und Klarheit während des gesamten Moderationsprozesses.
Warum ist der Einstieg in die Moderation so wichtig?
Der erste Eindruck entscheidet über Motivation, Atmosphäre und Offenheit. Ein schlechter Start kann zu Vorurteilen und Kommunikationsbarrieren führen.
Was sollte bei der Begrüßung beachtet werden?
Eigene Vorstellung bei unbekannter Gruppe
Bei Bedarf: Vorstellung durch Auftraggeber zur Hervorhebung der Wichtigkeit
Vorstellungsrunde oder Aufwärmübungen für eine gute Atmosphäre
Aufbau der Beziehungsebene als Grundlage für die Sacharbeit
Was sollte bei der Auswahl des Moderationszeitpunkts beachtet werden?
Keine Moderation direkt zur Mittagszeit oder danach, da dies ein leistungsschwaches Zeitfenster ist.
Welche Sitzordnungen sind für verschiedene Gruppengrößen und Zwecke geeignet?
Kleingruppen: geschlossener Stuhlkreis (eingeschränkt visualisierbar)
Arbeitsgespräche: runder oder rechteckiger Tisch (nicht für Konfliktmoderation)
Mittlere Gruppen: offenes U, offener Halbkreis
Großgruppen: Tischanordnung für Sichtkontakt & Gruppenarbeit
Was sollte eine Einladung zur Moderation beinhalten?
Anlass, Thema, Ziel
Ort, Adresse, Anreiseinfos
Termin, Dauer
Agenda
Teilnehmerliste
Moderatoren
Freizeitangebote bei Bedarf
ann sollte die Einladung versendet werden?
Erste Einladung bei Terminfindung
Konkrete Einladung 3–6 Wochen vor dem Termin
Erinnerung wenige Tage vorher
Was umfasst die persönliche Vorbereitung einer Moderation?
Mentale Vorbereitung
Gesunde Ernährung, Schlaf, frische Luft
Umgang mit Lampenfieber
Vertrautheit mit Räumlichkeiten
Selbstreflexion während Pausen
Welche Materialien sollten für die Moderation bereitgestellt werden?
Moderatorenkoffer, Flipchartpapier, Plakate, Beamer, Pinnwände, Overheadprojektor, Verlängerungskabel etc.
Warum ist ein Zeitpuffer bei der Moderation wichtig?
Um Verspätungen oder längere Diskussionen aufzufangen, ohne den Ablauf zu gefährden.
Wann sollten bei einer Moderation Pausen eingeplant werden?
Nach 60, spätestens nach 90 Minuten, um die Konzentration aufrechtzuerhalten.
Warum sind Pausen wichtig?
Zur Erholung, Konzentrationserhalt und Deeskalation bei emotionalen Themen.
Warum ist ein Moderationsplan notwendig?
Er hilft bei der Strukturierung, Zielausrichtung und gibt Sicherheit in der Durchführung.
Darf man sich starr an den Plan halten?
Nein. Ein professioneller Moderator kann flexibel auf neue Situationen reagieren.
Was gehört zur organisatorischen Vorbereitung einer Moderation?
Alle äußeren Rahmenbedingungen, wie Ort, Zeit, Ausstattung, Materialien, Sitzordnung, Einladungen, Verpflegung, Pausenplanung, Technik und Freizeitangebote bei Übernachtungen.
Warum ist eine störungsfreie Umgebung bei einer Moderation wichtig?
Damit sich die Teilnehmer voll auf ihre Arbeit konzentrieren können, ohne Ablenkung.
Wie werden Gruppen nach Größe unterteilt?
Kleinstgruppe (2–3 Pers.): Beratung, Konfliktklärung
Idealgruppe (4–8 Pers.): Diskussion, aktive Mitarbeit
Größere Gruppe (9–16 Pers.): Präsentation, Diskussion
Großgruppe (ab 17 Pers.): Vorträge, Konferenzen, Open Space
Warum sollte sich ein Moderator nicht mit dem Ergebnis beschäftigen?
Um ergebnisneutral zu bleiben und sich nicht selbst zu hemmen.
Was ist der Unterschied zwischen Moderationsziel und Ergebnis?
Moderationsziel: Vorgabe zu Beginn, z. B. „Lösungen finden“
Ergebnis: Konkrete Resultate der Gruppe, z. B. „Betriebsausflüge planen“
Wie sollten Ziele formuliert werden?
Nach der SMART-Formel:
Spezifisch
Messbar
Aktionsorientiert
Realistisch
Terminiert
Wann beginnt die methodische Vorbereitung?
: Erst, wenn Thema, Anlass und Ziel geklärt sind.
as gehört zur methodischen Vorbereitung?
Ziel je Abschnitt
Vorgehen
Zeitbedarf
Hilfsmittel
Methoden
Aufgabenteilung (bei Co-Moderation)
Wozu dient ein Flipchart mit Ablaufplan?
Es schafft Struktur und ermöglicht den Teilnehmern Orientierung.
Wie lautet der Grundsatz zur Gruppengröße?
„So wenig wie möglich, so viele wie nötig.“
Was ist wichtig, wenn sich viele Teilnehmer nicht kennen?
Zeit und Methoden für ein Kennenlernen einplanen, um ein vertrauensvolles Klima zu schaffen.
Warum ist die Gruppengröße relevant für die Moderation?
Je größer die Gruppe, desto schwerer ist sie zu steuern. Es kann zu Prozessverlusten kommen.
Nenne mindestens fünf Fragen, die du dir bei der inhaltlichen Vorbereitung stellen solltest.
Worum geht es?
Wer hat die Moderation veranlasst?
Was ist das Ziel?
Handelt es sich um eine einmalige oder projektbegleitende Moderation?
Welche Konflikte sind zu erwarten?
: Wie wird ein Moderationsauftrag verbindlich?
Er wird im Gespräch mit dem Auftraggeber gemeinsam entwickelt, schriftlich festgehalten und vom Auftraggeber unterzeichnet.
Warum ist die Kenntnis der Zielgruppe wichtig?
Weil die Gruppe den Moderationsprozess prägt und ihre Mitarbeit für den Erfolg entscheidend ist.
Nenne vier Fragen zur Analyse der Zielgruppe.
Wer sind die Teilnehmer?
Gibt es Hierarchien?
Wie ist die Stimmung?
Welches Vorwissen bringen sie mit
Was ist Verbalisieren beim Zuhören?
Das Formulieren der Gefühle, die beim Gesprächspartner wahrgenommen wurden.
Worin unterscheidet sich Zusammenfassen vom Paraphrasieren?
Zusammenfassen ist kürzer und möglichst nah am Originalwortlaut.
Was bedeutet „Klären“ beim Zuhören?
Unklare Aussagen werden durch gezielte Fragen präzisiert, um Missverständnisse zu vermeiden.
Was bewirkt die Weiterführungs-Technik?
Sie regt den Gesprächspartner zum Nachdenken an und kann neue Erkenntnisse fördern.
Wann nutzt man die Technik des Abwägens?
Wenn mehrere Themen gleichzeitig angesprochen werden – der Moderator hilft, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Wie gehst du als Moderator mit Fragen der Teilnehmenden um?
Keine Bewertung, keine Kommentierung, keine „dummen“ Fragen. Fragen weiter an die Gruppe geben.
Warum ist eine gute Vorbereitung für die Moderation entscheidend?
Weil der Erfolg der Moderation stark von der Vorbereitung abhängt. Gruppenprozesse sind schwer planbar, daher muss die Vorbereitung möglichst vorausschauend und umfassend erfolgen.
Welche drei Aspekte müssen in der Moderation vorbereitet werden?
Inhaltlich, methodisch und organisatorisch.
Welche Einflussgrößen bestimmen den Verlauf eines Moderationsprozesses?
Gruppendynamische Bedingungen
Räumliche Bedingungen
Inhaltliche Bedingungen
Methodische Bedingungen
Zeitliche Bedingungen
Muss der Moderator Experte im Thema sein?
Nein, aber er muss sich in das Thema hineindenken können, um gezielte Fragen zu stellen.
Was beschreibt das Zitat zu Beginn des Abschnitts über Zuhören?
Es zeigt, dass es Unterschiede zwischen Gedachtem, Gesagtem, Gemeintem, Gehörtem und Verstandenem gibt – Kommunikation ist fehleranfällig.
Was bedeutet „Zuhören“ in der Moderation?
Zuhören heißt nicht nur Hören, sondern auch Verstehen – ohne sofort zu bewerten oder zu reagieren. Es bedeutet auch Ausredenlassen und echtes Interesse zeigen.
Warum solltest du als Moderator Gesprächspartner ausreden lassen?Antwort:
Weil du eine Vorbildfunktion hast. Unterbrechen sollte vermieden werden, um Respekt zu zeigen und echtes Verständnis zu fördern.
ie gehst du mit Vielrednern um, die vom Thema abschweifen?
Mit Fingerspitzengefühl höflich unterbrechen und ggf. auf vorher vereinbarte Redezeit-Regeln verweisen.
Was bedeutet „aktives Zuhören“?
Aktives Zuhören bedeutet, sich vollständig auf den Gesprächspartner zu konzentrieren, Bedürfnisse, Gefühle und Gedanken zu erfassen – verbal und nonverbal.
Welche nonverbalen Signale zeigen aktives Zuhören?
Kopfnicken, Augenkontakt, offene Körperhaltung, nach vorne lehnen, offene Handbewegungen.
Welche verbalen Signale gehören zum aktiven Zuhören?
„Aha“, „mhm“, Nachfragen, Ansprechen von Gefühlen, zusammenfassende Aussagen.
Was bedeutet Paraphrasieren?
Das Gesagte wird in eigenen Worten wiederholt, um Missverständnisse zu vermeiden und das Verständnis zu überprüfen.
Was sind zurückgegebene Fragen und warum sind sie wichtig?
Fragen des Moderators werden an die Gruppe zurückgegeben → wahrt Neutralität und fördert Eigenverantwortung.
Warum sind „Was?“ und „Wie?“-Fragen hilfreicher als „Warum?“-Fragen?
Sie fördern Lösungsorientierung statt Ursachen-Schuld-Denken.
Was ist eine Alternativfrage und welche Gefahr birgt sie?
Auswahl zwischen zwei Optionen → kann Gruppe spalten.
Warum sind rhetorische Fragen für die Moderation ungeeignet?
Sie erwarten keine Antwort und fördern keinen Dialog.
Was sind offene Fragen und wozu dienen sie in der Moderation?
W-Fragen (Was, Wie, Warum etc.); fördern Gespräch und liefern viele Informationen.
Warum sind geschlossene Fragen in der Moderation weniger geeignet?
Sie lassen nur Ja-/Nein-Antworten zu und bremsen den Dialog.
Was sind Suggestivfragen und warum sollten sie vermieden werden?
Sie beeinflussen den Gesprächspartner und gefährden die Neutralität des Moderators.
Was symbolisieren die sechs Hüte in der 6-Hüte-Methode?
Weiß: Fakten
Rot: Emotionen
Schwarz: Kritik/Negatives
Gelb: Optimismus
Grün: Kreativität
Blau: Moderation/Prozesssteuerung
Welche Rollen umfasst die Walt-Disney-Methode?
Träumer – Ideen frei entwickeln
Realist – Umsetzbarkeit planen
Kritiker – Schwachstellen prüfen (Wiederholung möglich zur Verbesserung der Idee)
Wie funktioniert die Diskussion 66?
Große Gruppe wird in Sechsergruppen aufgeteilt, die für 6 Minuten brainstormen und ihre Ergebnisse anschließend der Gesamtgruppe präsentieren.
Was ist der Unterschied zwischen Mindmapping und Brainstorming?
eim Mindmapping werden Ideen von Anfang an strukturiert und visuell dargestellt.
Was bedeutet 6-3-5 in der 6-3-5-Methode?
6 Teilnehmer
3 Ideen pro Runde
5-mal weiterreichen → ergibt 108 Ideen insgesamt
Wozu dient die Osborn-Checkliste?
: Zur Optimierung bestehender Lösungen durch neun kreative Fragen (z. B. anpassen, verändern, kombinieren etc.).
Welche Vorteile bietet der Feedbackbrief?
Feedback kann anonym bleiben
Teilnehmer können das Feedback mitnehmen
Zeit für Reflexion ist gegeben
Was ist das Ziel von Kreativitätstechniken in der Moderation?
Kreativität fördern, Blockaden lösen, neue Ideen entwickeln, Visionen gestalten, Probleme lösen.
Was sind die Grundregeln des Brainstormings?
Keine Kritik
Ideen dürfen kombiniert werden
Freies Assoziieren ist erlaubt
Auch verrückte Ideen sind erwünscht
Jeder darf alles äußern
Was unterscheidet Brainwriting vom Brainstorming?
Ideen werden schriftlich und in Ruhe gesammelt; gut für schüchterne Teilnehmer; Anonymität möglich; weniger spontan.
Welche Feedbackmethoden gibt es?
Blitzlicht (schnelle Meinungsrunde)
Stimmungsbarometer (Punkte + Begründungen)
Ampelmethode (Grün = positiv, Gelb = Verbesserungen, Rot = negativ)
Feedbackbogen (Skala mit Fragen zur Moderation)
Feedbackrunde (Was war gut? Was verbessern?)
Wie funktioniert ein Feedbackbrief in der Gruppe?
Jeder Teilnehmer schreibt für jeden anderen ein schriftliches Feedback und steckt es in einen personalisierten Briefumschlag auf dem Boden.
Wie ist der Aufbau eines Feedbackbriefs?
Was mir an Dir/Ihnen besonders gut gefallen hat
Was mir an Deiner/Ihrer Arbeit besonders gefallen hat
Was ich mir für die weitere Zusammenarbeit wünsche
Was Du/Sie noch verbessern könntest/könnten
Welche Kennenlernmethoden gibt es außer der Vorstellungsrunde?
Steckbrief mit Fragen zu Person, Familie, Tätigkeiten, Erwartungen
Vorstellungspiktogramm mit bildlicher Darstellung von Rolle, Teamverständnis, Kommunikation, Erwartungen
Wie kann man das Kennenlernen aktiv und locker gestalten?
tatt Reihenfolge vorzugeben, werfen sich die Teilnehmer z. B. einen Ball zu. Wer den Ball hat, stellt sich vor, und wählt die nächste Person durch Weiterwurf.
Was ist der Zweck von Feedback und worauf ist zu achten?
Ziel ist Verbesserung der Kommunikation und Zusammenarbeit. Wichtig:
Beschreiben statt bewerten
Positives zuerst
Zeitnah
Feedback ist ein Geschenk
Empfänger entscheidet, was er annimmt
4o
Wann wird eine Matrix verwendet?
Eine Matrix wird genutzt, um verschiedene Daten in Beziehung zueinander zu setzen. Sie zeigt Zusammenhänge z. B. zwischen Mensch, Technik, Organisation und internen/externen Faktoren.
Wie läuft die Vier-Quadranten-Analyse zur Konfliktlösung ab?
Was ist nicht in Ordnung? (Symptome, Bedürfnisse)
Allgemeine Diagnosen (Ursachenanalyse)
Lösungsansätze (Strategien entwickeln)
Handlungsplan (Maßnahmen, Verantwortliche, Termine)
Wie funktioniert eine Zuruf-Frage?
Moderator stellt eine offene Frage, Teilnehmer nennen spontan Ideen, die auf Flipchart/Moderationswand notiert und ggf. geclustert werden.
Frage: Was ist das Blitzlicht und wozu wird es eingesetzt?
Antwort: Kurze Meinungsrunde ohne Diskussion. Einsatz z. B. für Feedback oder Zwischenbilanz am Ende einer Sitzung.
Wie funktioniert eine Kartenabfrage?
Teilnehmer schreiben Stichpunkte zu einer Frage auf Karten. Moderator sammelt, visualisiert und clustert diese.
: Was ist eine Einpunktabfrage?
Jeder Teilnehmer erhält einen Klebepunkt und markiert eine von mehreren Antwortmöglichkeiten zur Entscheidungsfindung.
Was ist der Unterschied zur Einpunktabfrage?
eilnehmer erhalten mehrere Klebepunkte, um Prioritäten zu markieren. Es gibt oft Regeln zur Verteilung der Punkte.
Frage: Wie funktioniert die Zielscheibenmethode?
Antwort: Antworten werden auf Karten geschrieben und je nach Gewichtung auf einer Zielscheibe angebracht – näher zur Mitte = wichtiger
Wozu dient das Clustern?
Gruppiert ähnliche Ideen/Fakten zur besseren Übersicht und fördert Diskussion und Klärung übergeordneter Themen.
Wozu dient das Problem-Analyse-Schema?
Zur strukturierten Analyse eines Problems: Symptome, Ursachen, Lösungsansätze und mögliche Hindernisse.
Was ist das Ursache-Wirkungs-Diagramm (Fischgrätendiagramm)?
Es visualisiert Ursachen eines Problems in Kategorien wie Mensch, Technik, Methode usw., um zur Wurzel vorzudringen.
Was ist ein Sterndiagramm und wozu wird es verwendet?
Ein Sterndiagramm visualisiert quantitative und qualitative Vergleiche. Es zeigt Stärken und Schwächen anhand verschiedener Aspekte, die in Form eines Sterns skizziert werden. Jeder Ast entspricht einem Aspekt, dessen Ist-Zustand markiert wird. Die Verbindung der Punkte ergibt ein anschauliches Gesamtbild.
Was enthält ein Handlungsplan und wozu dient er?
in Handlungsplan dokumentiert schriftlich, welche Aufgabe von wem bis wann mit welchem Ziel erledigt wird. Er dient als Ergebnisprotokoll einer Moderation und enthält Tätigkeiten, Zuständigkeiten, Fristen, Ziele, Messmethoden und Kontrollmechanismen.
Wofür wird ein Organigramm bzw. Baumdiagramm genutzt?
Es dient zur Darstellung komplexer Sachverhalte, Ziele, Aktivitäten und Verantwortlichkeiten in logischer, hierarchischer Struktur. Es kann horizontal oder vertikal aufgebaut sein und macht Verflechtungen deutlich.
Wie funktioniert die Sternanalyse zur Entscheidungsfindung?
Ein Vorschlag wird in der Mitte visualisiert. Außen werden alle Bedenken und Gegenargumente gesammelt (Pfeile weg vom Zentrum). Danach werden positive Gegenargumente gesammelt (Pfeile zum Zentrum). Am Ende wird gemeinsam bewertet, ob der Vorschlag tragbar ist.
Was bedeutet SWOT und was ist das Ziel dieser Analyse?
SWOT steht für Strengths, Weaknesses, Opportunities und Threats. Die Methode dient dazu, schwer messbare, weiche Faktoren zu analysieren und daraus Schlussfolgerungen für Potenziale, Chancen und Gefahren zu ziehen.
Wie hoch ist die Erinnerungsquote laut Studie (Emil Hierhold)?
Lesen: 10%
Hören: 20%
Sehen: 30%
Sehen + Hören: 50%
Selbst tun/wiederholen: 70–90%
Was sind Gestaltungselemente guter Visualisierung?
Farb- und Schriftunterscheidung
Bildhafte Sprache
Struktur durch Überschriften und Blöcke
Visualisierung durch Symbole und Diagramme
Welche Diagrammtypen werden für welche Zwecke genutzt?
Kurvendiagramm: Entwicklungen
Säulen-/Balkendiagramm: Vergleiche
Tabellen: Zahlen und Aufgabenübersicht
Was stellt ein Kreis-/Tortendiagramm dar und wofür eignet es sich besonders?
Es stellt das Ganze und seine Teile dar. Eignet sich gut für die Verteilung von Sitzen, Marktanteilen oder Kostenzusammensetzungen.
Was zeigt ein Organigramm und wann wird es eingesetzt?
Es zeigt Strukturen und Abläufe, z. B. Aufbau von Organisationen, Projekten oder Arbeitsprozessen.
Worauf sollte man beim Einsatz von Visualisierungstechniken achten?
Ergebnisse gut sichtbar aufhängen; Techniken gezielt und flexibel einsetzen; "Die Kunst liegt im Weglassen."
Welche drei Fragen helfen bei der Auswahl der richtigen Visualisierungstechnik?
Was will ich darstellen? (Inhalt)
Wozu soll die Darstellung dienen? (Ziel)
Wen will ich überzeugen/informieren? (Zielgruppe)
Welche Symbole werden in der Visualisierung verwendet?
Blitze: Konflikte
Pfeile, Kreise, Ovale: zur Strukturierung
Standard-Symbole wie ☺ € ≠ ! = + → ↔
Welche Vorteile bringt Visualisierung in der Moderation? (3 Beispiele)
Fokus auf Inhalte
Vermeidung von Missverständnissen
Fördert Beteiligung und Identifikation
Welche Besonderheiten hat die Pinnwand in der Moderation?
Ermöglicht flexible Anordnung mit Karten und Nadeln, Inhalte bleiben erhalten, Papier kann abgenommen und archiviert werden.
Welche Vorteile bietet das Whiteboard?
Direkte Beschriftung und Veränderbarkeit durch Abwischen; allerdings bleiben Inhalte nicht erhalten.
Welche Rolle spielt der Overheadprojektor in der Moderation?
Dient zur Visualisierung mit Folien; Inhalte bleiben nur solange sichtbar, wie sie projiziert werden.
Wozu dient der Beamer/Laptop in der Moderation?
Eignet sich zur Präsentation und Dokumentation, ist aber meist nur ein unterstützendes Werkzeug.
Was gehört in einen Moderatorenkoffer?
Karten, Stifte, Klebepunkte, Klebebänder, Nadeln, Scheren, Laptop, Kamera etc.
Welche Farben werden in der Visualisierung wofür verwendet?Antwort:
Schwarz: sachlich, neutral
Rot: kritisch, wichtig
Grün: zustimmend, kreativ
Blau: neutral, neu
Worauf ist beim Schreiben mit Filzstiften zu achten?
Breite Seite des Stifts nutzen
Druckschrift verwenden
Eng aneinander schreiben
Kurze Ober-/Unterlängen
Groß- und Kleinbuchstaben mischen
Welche Medien zur Visualisierung stehen in der Moderation zur Verfügung?
Antwort: Flipchart, Pinnwand, Whiteboard, Overheadprojektor, Beamer/Laptop.
Welche Vorteile bietet das Flipchart in der Moderation?
Ideen können gesammelt, Ergebnisse dargestellt und flexibel an anderer Stelle genutzt werden. Geeignet für spontane und vorbereitete Inhalte.
Warum ist der Moderator auch für die Aktivierung der Teilnehmer zuständig?
Weil der Erfolg der Moderation stark von der aktiven Mitarbeit der Teilnehmer abhängt.
Warum ist Visualisierung in der Moderation wichtig?
Sie erleichtert die Informationsaufnahme und -verarbeitung, macht komplexe Inhalte verständlich und fördert Beteiligung und Identifikation der Teilnehmenden.
Welche Aufgaben gehören zur Moderation?
: Vorbereitung, Leitung, Nachbereitung, Aktivierung der Gruppe, Strukturierung, Ergebnisdokumentation, Regelüberwachung, Schutz vor Angriffen, Reflexionsanregung, u.v.m.
Warum ist Selbstreflexion für Moderatoren wichtig?
: Weil ihr Verhalten die Gruppe stark beeinflusst. Sie müssen sich ihrer Wirkung bewusst sein, um den Prozess positiv zu steuern.
Was bedeutet „Man kann nicht nicht wirken“ in Bezug auf Moderation?
Jedes Verhalten wirkt auf die Gruppe – man kann also nur beeinflussen wie man wirkt, nicht ob man wirkt.
Weil ihr Verhalten die Gruppe stark beeinflusst. Sie müssen sich ihrer Wirkung bewusst sein, um den Prozess positiv zu steuern.
Welche Eigenschaften sollte ein Moderator mitbringen?
Ehrlichkeit, Offenheit, Toleranz, Optimismus, Gelassenheit, Durchsetzungsfähigkeit.
Warum ist externes Moderieren oft vorteilhaft?
Weil externe Moderatoren leichter neutral bleiben können und nicht inhaltlich verstrickt sind.
Wie kann man als interner Moderator Neutralität wahren?
Durch klare Rollenabgrenzung – z.B. beim inhaltlichen Beitrag sitzen, beim Moderieren stehen.
Welche Kompetenz ist besonders wichtig für einen Moderator?
Sehr gute Kommunikations- und Gesprächsführungskompetenz.
Wann ist es sinnvoll, Moderation im Tandem durchzuführen?
Bei großen Gruppen oder umfangreichen Themen, um Aufgaben zu teilen (z.B. Moderation vs. Dokumentation).
Welche Haltung sollten Teilnehmer in einer Moderation einnehmen?
Offenheit für Kommunikation, Bereitschaft zur Mitarbeit, Auseinandersetzung mit eigenen Interessen.
Wovon hängt die Aktivität eines Teilnehmers ab?
Von der Relevanz des Themas, der Gruppenzusammensetzung, dem Moderator, den eigenen Interessen und der persönlichen Lerngewohnheit.
Was fördert die aktive Beteiligung der Teilnehmer?
Gute Vorbereitung, klares Eigeninteresse, gezielte Fragen, Feedback und sicheres Umfeld.
Warum ist die Vorbereitung auf eine Moderation für Teilnehmer wichtig?
Weil sie dadurch besser ihre Interessen einbringen und den Prozess beeinflussen können.
Wie können Teilnehmer durch Fragen Einfluss nehmen?
Sie lenken Diskussionen, holen Informationen ein und fördern neue Erkenntnisse.
Welche Rolle spielt Feedback in der Teilnehmerrolle?
Es dient der persönlichen Entwicklung und fördert ein konstruktives Arbeitsklima.
Was ist Voraussetzung für erfolgreiche Gruppenarbeit in der Moderation?
: Kommunikationsfähigkeit und -bereitschaft auf sachlicher und emotionaler Ebene.
Was muss getan werden, wenn Teilnehmer die Methode der Moderation nicht kennen?
Die Grundlagen, Ziele und Abläufe müssen erklärt werden – die Teilnehmer müssen für ihre Rolle sensibilisiert werden.
Welche zentrale Funktion hat ein Moderator in einer Gruppe?
Der Moderator hilft der Gruppe, eigenverantwortlich und produktiv zu arbeiten, ohne selbst inhaltlich einzugreifen.
: In welcher Rolle tritt ein Moderator auf – als Fachexperte oder Methodenspezialist?
Als Methodenspezialist.
Warum ist eine neutrale Haltung für Moderatoren wichtig?
Damit alle Teilnehmer gleich behandelt und alle Beiträge unvoreingenommen behandelt werden. So kann der Moderator den Prozess objektiv begleiten.
Was gehört zur neutralen Haltung eines Moderators?
Keine Parteinahme, keine Bewertung von Kommentaren oder Gefühlen, kein Eingreifen inhaltlich, keine Urteilsbildung über richtig oder falsch.
Wann wird eine Feedbackmoderation durchgeführt?
Nach einem abgeschlossenen Prozess zur Reflexion der sachlichen und psychosozialen Ebenen.
Welche Rahmenbedingungen braucht erfolgreiche Moderation?
Vertrauensvolle Kommunikationskultur
Transparente Informationen
Kein Hierarchie-Druck
Meinungsfreiheit
Fokus auf Argumente, nicht auf Rang
Nenne wichtige Moderationsregeln.
Jeder trägt Verantwortung
Nur für sich selbst sprechen
Einer spricht zurzeit
Direkt miteinander sprechen
Kurzfassen
Störungen haben Vorrang
Was bedeutet „Störungen haben Vorrang“?
Störungen (inhaltlich oder organisatorisch) müssen sofort geklärt werden, da sie den Moderationsprozess stark beeinträchtigen können.
Was bedeutet der Begriff "Moderation" und woher stammt er?
"Moderation" stammt vom lateinischen moderatio und bedeutet Maßhalten, Mäßigung oder Lenkung. Es beschreibt die Gestaltung eines Kommunikationsprozesses durch einen möglichst neutralen Dritten.
Warum entstand in den 1960er Jahren ein Bedarf an neuen Moderationsformen?
Es gab gesellschaftlich einen Wunsch nach mehr Mitbestimmung und Beteiligung. Organisationen wurden als wandelbare soziale Systeme verstanden, was neue Gesprächs- und Führungsformen nötig machte.
Was ist das Ziel der Moderation?
Moderation soll Gruppenprozesse gestalten, Diskussionen steuern, Kommunikation strukturieren und kreative Prozesse fördern – durch die Nutzung aller Ressourcen der Beteiligten.
Welche Vorteile bietet eine gute Moderation?
Bessere Arbeitsergebnisse
Konzentration auf Inhalte
Nutzung individueller Stärken
Nachhaltiges Lernen durch eigenes Tun
Transparente Ergebnisse
Verbesserte Kommunikations- und Unternehmenskultur
Höhere Motivation
In welchen Bereichen kann Moderation eingesetzt werden?
In Projektgruppen, Meetings, Bildungsbereichen, Gremien, Vereinen, Workshops – überall dort, wo mehrere Personen gemeinsam ein Ziel verfolgen.
Nenne die fünf Moderationsarten nach Gernot Graeßner.
Erarbeitungsmoderation
Entscheidungsmoderation
Umsetzungsmoderation
Konfliktmoderation
Feedbackmoderation
Was ist das Ziel der Erarbeitungsmoderation?
Ein Thema oder Problem gemeinsam erschließen und Grundlagen für eine Entscheidung oder Weiterbearbeitung schaffen.
Wann endet eine Entscheidungsmoderation?
Wenn ein klares, definiertes Ergebnis mit Handlungskonsequenzen erzielt wurde.
Was geschieht bei der Umsetzungsmoderation?
Ziele, Inhalte, Regeln und Verantwortlichkeiten werden definiert; evtl. auch Evaluation des Umsetzungsprozesses.
Was ist das Ziel der Konfliktmoderation?
Die Arbeitsfähigkeit der Konfliktgruppe wiederherstellen und vorhandene sowie neu entstehende Konflikte bearbeiten.
Frage: Wie kann man mit Störungen wie Handyklingeln oder Seitengesprächen umgehen?
Man sollte Handyklingeln ignorieren oder höflich ansprechen und das Publikum bitten, ihre Handys auszuschalten. Seitengespräche kann man durch Stille stoppen und höflich nachfragen, ob es Verständnisfragen gibt.
Was ist zu tun, wenn unangemessene Fragen während einer Präsentation gestellt werden?
Unangemessene Fragen, die den Vortrag stören oder Angriffe darstellen, sollten erkannt werden. Der Redner kann höflich antworten oder auf einen Experten verweisen, um die Frage später zu beantworten.
Was ist die Verwechslung von Qualität und Quantität?
Diese Argumentation wird häufig in der Werbung verwendet, um die Qualität eines Produkts an der Menge der Kunden zu messen. Ein Beispiel wäre: „Zehntausend Kunden können sich nicht irren.“
Was versteht man unter Personalisierung in der Argumentation?
Personalisierung wird verwendet, um komplexe Probleme bestimmten Personen oder Personengruppen anzulasten, auch wenn sie nur wenig oder gar keine Verantwortung dafür tragen.
Was sind Killerphrasen und wann werden sie verwendet?
Killerphrasen sind Sätze, die verwendet werden, wenn nur noch schwache Argumente vorhanden sind oder die Argumente ganz ausgehen. Sie zielen darauf ab, nicht zu überzeugen, sondern nur noch Recht zu behalten.
: Welche weiteren Argumentationsfehler können auftreten?
Weitere Fehler sind:
Angriff auf die Person statt auf die Position.
Angriffe auf Geschlecht, Alter, Religion oder sozialen Status anstatt auf die Position.
Das Argument, dass „alle“ eine Meinung teilen.
Das Argument, dass kein Beweis für das Gegenteil vorliegt.
Warum ist die Präsentation ein wichtiger Teil der Rhetorik?
Die Präsentation ist ein wichtiger Bestandteil der Rhetorik, da sie hilft, das Gesagte visuell zu unterstützen und die Verständlichkeit zu erhöhen. Sie erfordert nicht nur rhetorische Fähigkeiten, sondern auch die richtige Wahl und Handhabung von Präsentationsmedien.
Warum sind Visualisierungen wichtig?
Visualisierungen sind wichtig, weil sie Informationen greifbar und verständlich machen. Sie erleichtern den Informationsfluss und fördern das Verständnis, indem sie die Komplexität reduzieren und Emotionen wecken
Welche Ziele verfolgt eine Visualisierung?
Die Ziele der Visualisierung sind:
Die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche lenken.
Die Hörer mit einbeziehen.
Den Redeaufwand reduzieren.
Orientierungshilfen geben.
Informationen leichter erfassbar machen.
Gesagtes ergänzen oder vertiefen.
Das Behalten fördern.
Welche Faktoren sind bei der Planung der Visualisierung wichtig?
: Wichtige Überlegungen bei der Planung sind:
Was will ich darstellen (Inhalt)?
Wozu soll die Darstellung dienen (Ziel)?
Wen will ich überzeugen/informieren (Zielgruppe)?
: Was sind die Vor- und Nachteile des Flipcharts als Präsentationsmedium?
Vorteile: Einfache Handhabung, geringer Platzbedarf, transportierbar, flexibel einsetzbar.
Nachteile: Kleine Fläche zum Beschriften, nicht für sehr große Räume geeignet, relativ teures Papier.
Welche Fehler können bei einer Beamerpräsentation gemacht werden?
Häufige Fehler sind:
Mit dem Rücken zum Publikum sprechen.
Die Sicht auf die Projektion verdecken.
Zu schnelles Wechseln der Folien.
Unklares Zeigen auf die Projektionsfläche.
Sich hinter dem Rechner oder Projektor verstecken.
Wie häufig wird PowerPoint weltweit genutzt?
Schätzungen zufolge werden täglich ca. 30 Millionen PowerPoint-Präsentationen weltweit erstellt.
Was sind die Nachteile von PowerPoint-Präsentationen?
PowerPoint-Präsentationen können distanziert und kalt wirken. Sie ähneln sich oft aufgrund der vorgegebenen Vorlagen und lenken die Zuhörer ab, wenn sie ohne tiefgehende inhaltliche Überlegung erstellt werden.
Warum ist eine inhaltliche Vorbereitung vor der Erstellung einer PowerPoint-Präsentation wichtig?
Die inhaltliche Vorbereitung ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Präsentation klar und prägnant ist. Sie muss genauso intensiv vorbereitet werden wie eine Rede.
Was ist der Hauptzweck einer PowerPoint-Präsentation?
PowerPoint soll den Vortrag unterstützen und wichtige Punkte visualisieren, damit die Kerngedanken lange in Erinnerung bleiben.
Was kann passieren, wenn zu viele Effekte in PowerPoint-Präsentationen verwendet werden?
Zu viele Effekte können den Zuhörer verwirren und vom eigentlichen Kerngedanken ablenken.
Wie sollte der Hintergrund einer PowerPoint-Präsentation gestaltet sein?
Der Hintergrund sollte unauffällig sein und als Basis für die Kernaussage dienen. Ausgefallene oder dynamische Hintergründe lenken ab und werden als belastend empfunden.
Welche Farben sollten bei einer PowerPoint-Präsentation verwendet werden?
Bei der Farbwahl sollte auf angenehme Kontraste geachtet werden, die das Auge nicht ermüden. Helle Schrift auf dunklem Hintergrund und dunkle Schrift auf hellem Hintergrund sind empfehlenswert. Rot-Grün-Kombinationen sind ungünstig.
Welche Schriftgrößen sind für PowerPoint-Präsentationen geeignet?
Die Schriftgröße sollte einheitlich sein. Überschriften sollten zwischen 32 und 40 Punkt und Fließtext zwischen 20 und 28 Punkt groß sein.
Welche Schriftarten sind für PowerPoint-Präsentationen am besten geeignet?
Sans-Serif-Schriften wie Arial oder Verdana sind aufgrund ihrer Schlichtheit am besten geeignet. Es sollten maximal zwei Schriftarten verwendet werden.
Frage: Was ist bei der Gestaltung des Inhalts von PowerPoint-Folien wichtig?
Fließtexte mit langen Sätzen sind ungeeignet. Es sollten knappe Sätze oder Stichworte verwendet werden, um das Gesagte zu ergänzen. Die Folien sollten nicht überladen werden, und maximal 6-8 Zeilen pro Folie sind ideal.
Wann sollte ein Handout während einer Präsentation verteilt werden?
Handouts sollten entweder vorab verteilt werden, um die Zuhörer vorzubereiten, oder nach dem Vortrag, um die Informationen nachzulesen. Vorab verteilte Handouts können jedoch dazu führen, dass Zuhörer sich ablenken oder abschalten.
Frage: Was sind die wesentlichen Bestandteile eines guten Handouts?
Ein Handout sollte ein Deckblatt, eine Übersicht über die Struktur des Vortrags, wesentliche Kernpunkte, erklärende Bilder oder Beispiele, Quellenangaben und Kontaktinformationen enthalten.
Wie sollte ein Handout gestaltet sein?
Ein Handout sollte übersichtlich, einheitlich und prägnant gestaltet sein. Serifenlose Schriftarten, eine Schriftgröße von mindestens 10 bis 12 Punkt, und gezielte Hervorhebungen (fett, kursiv, unterstrichen) sind empfehlenswert.
Frage: Was ist das argumentum ad misericordiam?
Antwort: Appell an Mitleid oder Mitgefühl.
Frage: Was ist das argumentum ad populum?
Antwort: Appelliert an Emotionen und die Meinung der Masse.
Frage: Was ist eine lineare Argumentation?
Antwort: Eine Argumentationskette zur Unterstützung einer These.
Frage: Was ist dialektische Argumentation?
Antwort: Konfrontation von Pro- und Kontra-Argumenten zur Entwicklung eines Standpunkts.
Frage: Was ist eine nutzenorientierte Argumentation?
Antwort: Stellt den Vorteil für den Zuhörer in den Mittelpunkt.
Frage: Was ist der Unterschied zwischen rationalen und emotionalen Argumenten?
Rational: logisch und sachlich
Emotional: sprechen Gefühle und Vorstellungsbilder an
Frage: Aus welchen Teilen besteht die Fünfsatz-Argumentation?
Antwort: Einleitung, drei Argumente im Hauptteil, Schlussfolgerung.
Frage: Wie funktioniert der Aufsatzplan?
Antwort: Drei unabhängige Argumente, das stärkste am Schluss.
Frage: Was ist die Kette in der Fünfsatztechnik?
Antwort: Argumente bauen logisch aufeinander auf (Wenn – Dann).
Frage: Wie funktioniert der dialektische Aufbau im Fünfsatz?
Antwort: Gegenseite anerkennen, eigene Argumente bringen, Kompromiss oder Überzeugung formulieren.
Frage: Was bedeutet diese Strukturform?
Antwort: Allgemeiner Grundsatz wird durch eine besondere Situation relativiert, um eine Ausnahme zu begründen.
Frage: Was ist ein Vergleich in der Argumentation?
Antwort: Beim Vergleich werden zwei gegensätzliche Ansichten unparteiisch gegenübergestellt. Die eigene Meinung wird erst nach Darstellung der beiden Positionen geäußert
Frage: Ziel des Vergleichs in der Argumentation?
Antwort: Die objektive Darstellung verschiedener Positionen, bevor man selbst Stellung bezieht.
Frage: Was ist ein Kompromiss in der Argumentation?
Antwort: Zwei gegensätzliche Meinungen werden gegenübergestellt, um gemeinsame Punkte herauszuarbeiten und darauf basierend eine vermittelnde Lösung vorzuschlagen
Frage: Was ist das Ziel eines Kompromisses?
Antwort: Eine Lösung zu finden, die beide Seiten berücksichtigt und auf Gemeinsamkeiten aufbaut.
Frage: Was ist die Methode der Ausklammerung?
Antwort: Eine Ansicht wird als nebensächlich oder irrelevant dargestellt – oft ohne Begründung oder Prüfung ihrer Richtigkeit.
Frage: Ziel der Ausklammerung?
Antwort: Aufmerksamkeit gezielt auf ein als wichtiger erachtetes Thema lenken und andere Argumente „aus dem Weg räumen“
Frage: Was ist der Fünfundzwanzigsatz?
Antwort: Eine komplexe Argumentationsstruktur, bei der jeder Schritt eines Fünfsatzes durch einen weiteren Fünfsatz vertieft wird – insgesamt 25 Schritte
Wann verwendet man den Fünfundzwanzigsatz?
Antwort: Bei langen, ausführlichen Argumentationen, die besonders strukturiert aufgebaut sein sollen.
Frage: Was ist ein Zirkelschluss (Tautologie)?
Antwort: Eine scheinbare Begründung, bei der eine Aussage durch sich selbst bewiesen wird – also These = Begründung
Frage: Warum ist ein Zirkelschluss ein Argumentationsfehler?
Antwort: Weil keine neue Information oder echte Begründung gegeben wird – es wird nur dasselbe wiederholt.
Frage: Beispiel für einen Zirkelschluss?
Antwort: „Die Bibel ist Gottes Wort, weil darin steht: ‚Alle Schrift ist von Gott eingegeben.‘“
Frage: Wozu dient das Erkennen von Argumentationsfehlern?
Antwort: Zum eigenen Schutz vor Manipulation und um selbst fair und überzeugend argumentieren zu können.
Was bezeichnet man als Fehlschluss?
Ein Fehlschluss ist ein Verstoß gegen die Logik und liefert keinen Aufschluss über den tatsächlichen Wahrheitsgehalt einer Aussage.
Was versteht man unter einer falschen Verallgemeinerung?
Eine falsche Verallgemeinerung tritt auf, wenn aus einem Einzelfall auf das Ganze geschlossen wird. Sie kann zu Vorurteilen führen, wenn sie auf falsche Weise gemacht wird.
Was ist ein Argument?
Antwort: Eine Aussage, die zur Begründung oder Widerlegung einer Behauptung dient.
Frage: Was ist eine Argumentation?
Antwort: Die Verknüpfung mehrerer Argumente, um eine These zu stützen oder zu widerlegen.
Frage: Was bedeutet Dialektik?
Antwort: Die Kunst der Gesprächsführung zur Wahrheitsfindung durch These, Antithese und Synthese.
Frage: Welche Funktionen können Argumente haben?
Aussagen stärken oder widerlegen
Wahrheit begründen
Begriffe klären
Positionen legitimieren
Ergebnisse begründen
: Was ist ein Faktenargument?
Stützt sich auf überprüfbare Tatsachen. Beispiel: „Der Mensch braucht Sauerstoff zum Atmen.“
Frage: Was ist ein normatives Argument?
ntwort: Bezieht sich auf gesellschaftliche Werte oder Normen. Beispiel: „Wir müssen kulturelle Werte erhalten.“
Frage: Was ist ein Autoritätsargument?
Antwort: Beruft sich auf Expertenmeinungen. Beispiel: „Auch Prof. Dr. Klaus ist dieser Meinung.“
Frage: Was ist ein analogisierendes Argument?
Antwort: Überträgt ein Beispiel aus einem anderen Bereich auf das Thema. Beispiel: „Wie bei einem schlechten Orchester...
Frage: Was ist ein indirektes Argument?
Antwort: Schwächt die Gegenseite, ohne eigene Argumente direkt zu nennen.
Frage: Was ist ein häufiger Fehler im Umgang mit Manuskripten?
Ein unübersichtliches Manuskript, das eher verwirrt als hilft. Tipp: Klar strukturieren und an eigene Bedürfnisse anpassen.
Frage: Warum ist Blickkontakt so essenziell bei Reden?
Antwort: Er zeigt Interesse, schafft Nähe und hilft, Reaktionen des Publikums einzuschätzen.
Warum ist die Redezeit entscheidend?
Ab ca. 12 Minuten nimmt die Aufmerksamkeit des Publikums deutlich ab – also: kurz, prägnant, spannend.
Welche Fehler im Sprachstil sollten vermieden werden?
Zu monoton, zu leise oder zu laut sprechen – lieber mit Stimmmodulation und Lautstärke bewusst arbeiten.
Was macht eine gute Argumentation aus?
Eine klare, nachvollziehbare Argumentationslinie mit Beispielen und Visualisierungen.
Was ist mit dem „roten Faden“ gemeint?
Antwort: Eine logisch aufgebaute Rede mit klarer Struktur, die die Zuhörer leicht mitverfolgen können.
Welche Wirkung hat ein schlechter Schluss?
Antwort: Der letzte Eindruck bleibt – ein unüberlegter Schluss kann eine gute Rede negativ beenden.
Frage: Welche Pannen können bei Reden auftreten?
Antwort:
Blackout
Technische Probleme
Versprecher
Störungen durch Zwischenfragen
Vergessen des roten Fadens
Wie kann man bei einem Blackout reagieren?
Kurze Pause einlegen
Das Letzte wiederholen
Publikum fragen
Mit Humor reagieren
Wasser trinken, Gedanken sammeln
Wie beugt man Technikpannen bei Präsentationen vor?
Vorher alles testen (Geräte, Kabel, Medien, Raum), kompatible Anschlüsse prüfen und Alternativen bereithalten.
Warum sind kleine Versprecher kein Problem?
Sie machen den Redner authentisch und sympathisch – Perfektion ist nicht zwingend nötig.
Was ist ein hilfreicher Tipp für mehr Sicherheit beim Reden?
So viel Redeerfahrung wie möglich sammeln und aus jeder Situation lernen.
Was bedeutet das Zitat „Der Körper ist die Übersetzung der Seele ins Sichtbare“?
Es beschreibt, dass der Körper innere Zustände, Gefühle und Gedanken sichtbar macht – oft unbewusst.
: Was meint Paul Watzlawick mit „Man kann nicht nicht kommunizieren“?
Auch ohne Worte senden wir ständig Signale – durch Mimik, Gestik und Körperhaltung.
Wie viel macht Körpersprache laut Mehrabian am Gesamteindruck aus?
55 % des Gesamteindrucks entstehen durch Körpersprache.
Warum ist Körpersprache so ehrlich?
Weil sie oft unbewusst ist und innere Zustände direkt ausdrückt – schwer zu manipulieren.
Woran erkennt man antrainierte Körpersprache?
Sie wirkt unecht und wird vom Publikum unbewusst schnell erkannt.
Welche Verbindung besteht zwischen Selbstbild und Ausstrahlung?
Eine positive Selbsteinschätzung führt zu positiver Ausstrahlung – sichtbar durch Körpersprache.
Welche drei Bereiche gehören zur Körpersprache?
Mimik, Gestik und Körperhaltung.
Was versteht man unter Mimik?
Alle sichtbaren Bewegungen im Gesicht – meist unbewusst.
Warum ist Mimik besonders wichtig in der Kommunikation?
Weil der erste Kontakt meist über das Gesicht erfolgt und es Emotionen zeigt.
Was unterstützt eine kongruente Mimik?
Sie unterstreicht den Inhalt des Gesagten und macht die Kommunikation glaubwürdig.
Wie wirkt sich Anspannung im Gesicht aus?
Stirnrunzeln und zusammengezogene Augenbrauen vermitteln einen kritischen, ernsten Eindruck.
Was gehört zu einem offenen Gesichtsausdruck?
Echtes Lächeln, Blickkontakt und ein freundliches, authentisches Auftreten.
Warum ist Blickkontakt wichtig?
Er wirkt selbstbewusst, schafft Vertrauen und ermöglicht Rückmeldung vom Publikum.
Wie kann man die eigene Mimik üben?
Vor dem Spiegel verschiedene Gesichtsausdrücke ausprobieren, z. B. traurig, offen, entschlossen.
Welche Funktion hat Gestik beim Sprechen?
Sie unterstützt die Sprache und zeigt emotionale Zustände.
Welche Gesten wirken negativ?
Nervöse Bewegungen, verschränkte Arme, Hände in Hosentaschen – sie wirken abwehrend oder desinteressiert.
Was bedeutet „natürliche Gestik“?
Gesten, die spontan aus dem Bauch heraus entstehen – sie wirken überzeugend und authentisch.
Was passiert, wenn Gestik und Sprache nicht übereinstimmen?
Es entsteht Skepsis und Ablehnung beim Publikum.
Wie sollte die Grundhaltung der Hände bei einem Vortrag aussehen?
Etwa auf Bauch- bis Hüfthöhe, mit offener Haltung oder locker verschränkten Fingern.
Welche Gesten unterstützen welche Aussagen?
Handbewegungen zur Seite → Erklärungen; zackige Bewegungen nach unten → Forderungen.
Wie kann ein Manuskript beim Gestikulieren helfen?
Ein kleines DIN-A5-Blatt im Querformat lässt Raum für Gestik und vermittelt Sicherheit.
e: Wie kann man Gestik gezielt trainieren?
Einen Text mit passender Gestik vor dem Spiegel üben und Feedback einholen.
Welche Wirkung hat die Körperhaltung auf die eigene Psyche?
Eine aufrechte Haltung verbessert das Selbstgefühl und wirkt positiv auf das Innenleben.
Wie sieht eine souveräne Körperhaltung beim Vortrag aus?
Füße hüftbreit, Beine leicht gebeugt, aufrechter Rücken, fester Stand.
Wann sollte der feste Stand eingenommen werden?
Zu Beginn und am Ende des Vortrags – vermittelt Sicherheit und Ruhe.
Warum ist Bewegung beim Vortrag sinnvoll?
Um nicht starr zu wirken – aber ohne zu viel Unruhe durch große Bewegungen.
Welche Rolle spielt die Kopfhaltung?
Ein ruhiger, aufrechter Kopf wirkt souverän. Gesenkter Kopf oder Kopfwackeln wirken unsicher.
Was sollte beim Nicken beachtet werden?
Antwort: Dauerhaftes Nicken vermeiden – es wirkt unterwürfig oder nervös.
Frage: Warum ist die mentale Vorbereitung bei einer Rede oder einem Vortrag so wichtig?
Antwort: Sie hilft, Lampenfieber zu minimieren, fördert ein selbstbewusstes Auftreten und verbessert die Überzeugungsleistung während des Vortrags.
Was ist das Ziel der mentalen Vorbereitung?
Das Ziel ist es, sich innerlich auf die Redesituation einzustimmen, Selbstvertrauen aufzubauen und positive Energie zu aktivieren.
Wie kann man sich mental optimal auf eine Rede vorbereiten?
Durch positive Selbstinstruktionen, Visualisierung des Erfolgs, Atemtechniken, Autogenes Training, Meditation und das Abrufen positiver Erinnerungen.
Was ist ein Beispiel für eine positive Selbstinstruktion vor einer Rede?
Zum Beispiel: „Ich bin gut vorbereitet. Ich habe etwas zu sagen und will jetzt sprechen.“
Was versteht man unter einer „self-fulfilling prophecy“ im Zusammenhang mit Reden?
Eine sich selbst erfüllende Prophezeiung bedeutet, dass eine positive Erwartung sich durch entsprechendes Verhalten selbst realisiert.
Was ist Lampenfieber eigentlich?
Eine natürliche Stressreaktion des Körpers auf die Herausforderung, vor Publikum zu sprechen.
Frage: Welche körperlichen Vorgänge laufen bei Lampenfieber ab
Erhöhter Puls und Blutdruck, Schweißausbruch, Leistungsatmung, Muskelanspannung und Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin.
Frage: Welche Symptome kann Lampenfieber hervorrufen?
Nervosität, zittrige Stimme, weiche Knie, trockener Mund, Schwitzen, Schlaflosigkeit, Kloß im Hals u.v.m.
Warum haben so viele Menschen Angst vor dem öffentlichen Reden?
Weil sie instinktiv Angst haben, ihr Gesicht zu verlieren oder aus der sozialen Gruppe ausgeschlossen zu werden.
Woher stammt der Begriff „Lampenfieber“?
Aus dem Theater – ursprünglich „fièvre de rampe“, bezog sich auf die Erhitzung durch Bühnenlichter.
Wie kann man Lampenfieber aktiv reduzieren?
Durch positive Selbstgespräche, Atemtechniken, Muskelentspannung, körperliche Bewegung und regelmäßige Übung in Redesituationen.
: Wie hilft Bewegung gegen Lampenfieber?
Bewegung wie Spazierengehen oder Treppensteigen baut Stresshormone ab und reduziert Anspannung.
: Was ist die Ankertechnik aus der NLP und wofür kann sie verwendet werden?
Eine Methode zur emotionalen Selbststeuerung – sie hilft, positive Zustände (z. B. Selbstvertrauen) gezielt hervorzurufen.
Was ist eine einfache Atemübung zur Beruhigung vor einer Rede?
Fingerkuppen beim Einatmen leicht zusammendrücken (z. B. in der Reihenfolge Ring-, kleiner, Mittel-, Zeige-, Daumen), dann ausatmen.
Was tun, wenn die Stimme vor Aufregung zittert?
Bauchmuskeln anspannen, Ellbogen an den Körper pressen und mit leicht geöffnetem Mund ein leises „ssss“ ausatmen.
Wie geht man humorvoll mit Aufgeregtheit oder Versprechern um?
Indem man sie offen anspricht, dazu steht und sie mit Humor nimmt – das schafft Sympathie und Authentizität.
Wie gewinnt man langfristig mentale Stärke bei Reden?
Antwort: Durch regelmäßige Übung und möglichst viele Redesituationen – Routine gibt Sicherheit.
Warum ist die Zuhöreranalyse so wichtig?
Weil sie die Grundlage für eine publikumsorientierte Präsentationsstrategie bildet. Nur wenn die Rede beim Publikum ankommt, erzielt sie Wirkung.
Welche Informationen liefert die Zuhöreranalyse für die Präsentationsplanung?
Sie hilft bei der Zieldefinition, der Auswahl von Inhalten, dem Festlegen des Vortragsniveaus, der Nutzenargumentation und der Wahl geeigneter Medien.
Welche Aspekte sollten bei der Analyse der Personen beachtet werden?
Alter, Geschlecht und Schichtzugehörigkeit.
Warum spielt das Alter der Zuhörer eine Rolle?
Unterschiedliche Generationen haben unterschiedliche Sprachgewohnheiten. Begriffe können je nach Altersgruppe verschieden verstanden oder gar nicht bekannt sein.
Warum sollte das Geschlecht der Zuhörer berücksichtigt werden?
Männer und Frauen kommunizieren oft unterschiedlich – Frauen eher emotionaler, Männer eher sachlich. Jedoch ist die Individualität wichtiger als das Geschlecht allein.
Was ist bei der Schichtzugehörigkeit der Zuhörer zu beachten?
: Der Bildungsstand beeinflusst den Sprachgebrauch und das Verständnis. Der Redner sollte sich sprachlich an das Niveau der Zuhörer anpassen, ohne Authentizität zu verlieren.
Frage: Was ist mit „Analyse der Einstellung“ gemeint?
Die Einschätzung, wie das Publikum zur Person des Redners, zum Thema, zur Veranstaltung oder zur Situation steht – inklusive möglicher Vorurteile, Emotionen und Erwartungen.
Frage: Nenne mindestens drei vorbereitende Fragen zur Analyse der Einstellung.
Wie ist die Einstellung zum Thema?
Welche Vorurteile gibt es gegenüber mir?
Welche Emotionen sind zu erwarten?
Frage: Warum ist der Wissensstand der Zuhörer entscheidend?
Antwort: Weil Fachleute andere Informationen brauchen als Laien. Der Wissensstand bestimmt, wie tief der Vortrag geht und welche Begriffe erklärt werden müssen.
Frage: Nenne drei wichtige Fragen zur Analyse des Wissensstandes.
Was kann ich als bekannt voraussetzen?
Welche Begriffe muss ich erklären?
Ist ein Handout sinnvoll?
Frage: Was bedeutet „Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler“ im Zusammenhang mit Reden?
Der Vortrag muss auf die Bedürfnisse, Interessen und das Verständnis des Publikums zugeschnitten sein – nicht auf die Vorlieben des Redners.
Welches Zitat von Martin Luther bringt eine gute Redepraxis auf den Punkt?
Antwort: „Tritt frisch auf, mach‘s Maul auf und hör bald wieder auf.“
Was meinte Winston Churchill mit seinem Zitat zur Rede?
„Eine Rede soll das Thema erschöpfen, nicht die Zuhörer.“ – Reden sollen prägnant und nicht ermüdend sein.
Frage: Warum passieren häufig Fehler bei erfahrenen Rednern?
Oft wegen Zeitmangel und fehlender individueller Vorbereitung trotz Routine.
Welche Fehler passieren bei Reden besonders häufig?
Mangelnde Vorbereitung
Fehlende Zuhöreranalyse
Langweiliger Einstieg
Kein Blickkontakt
Kein roter Faden
Monotones Sprechen
Fehlende Argumentationsstruktur
Schlechter Schluss
Warum ist der Einstieg einer Rede so wichtig?
: Die ersten Sekunden entscheiden, ob das Publikum Interesse zeigt oder abschaltet.
Was ist ein häufiger Fehler im Umgang mit Manuskripten?
Warum ist Atmung wichtig beim Sprechen?
Sie ist Grundlage der Stimmbildung und beeinflusst Stimme, Wirkung und Lampenfieber.
Was ist Zwerchfellatmung?
Natürliche, tiefe Atmung mit Bewegung im Bauchbereich – ideal für Reden.
Was ist Vollatmung?
Kombination aus Bauch-, Rippen- und Brustatmung – nutzt das gesamte Lungenvolumen.
Was passiert bei flacher Brustatmung?
Reden wird anstrengend, Atem reicht nicht, Stimme wird schwächer.
Wie unterstützt Atmung die Rede?
: Durch bewusste Ausatmung während des Sprechens (8–10 Sekunden), danach: Einatmen & Pause für Klarheit.
Vollatmung ist die Kombination aus Bauch-/Zwerchfell- und Brustatmung.Der Atemfluss beginnt im Bauch, weitet dann die Rippen und füllt schließlich den Brustraum bis zu den Lungenspitzen.
Wie funktioniert die Vollatmung?
Schritte:
Fester, entspannter Stand.
Tief durch die Nase einatmen: zuerst in den Bauch, dann in die Brust.
Ausatmen: zuerst aus der Brust, dann aus dem Bauch.
Kontrolliere durch Handauflegen an Bauch und Flanken – Brustkorb & Schultern bleiben ruhig!
Übungen zur Ruheatmung
Ruheposition: Flach auf den Rücken legen, Buch auf den Bauch. → Buch hebt sich beim Einatmen, senkt sich beim Ausatmen = richtige Technik.
Ziel: Bewusstes Atmen mit Pause zwischen Aus- und Einatmung, langsam bis 3 zählen.
Warum ist Vollatmung wichtig?
Vergrößert das Lungenvolumen.
Führt zu mehr Sauerstoffaufnahme und innerer Ruhe.
Hilft, langsamer, entspannter und wirkungsvoller zu sprechen.
: Was ist gute Artikulation?
Deutliche und vollständige Aussprache von Wörtern bis zum letzten Buchstaben – mit aktiver Nutzung von Mund, Zunge und Kiefer.
Warum ist Artikulation wichtig?
Du wirst besser verstanden, auch bei leiser Stimme.
Vermittelt Engagement und Interesse.
Spart Stimmkraft und erhöht die Überzeugungskraft.
Übungen zur Artikulation
Zungenbrecher (z. B. „Fischers Fritz…“)
Korkensprechen: Korken hochkant zwischen Zähne, deutlich sprechen.
Lippenlesen üben: Lied lautlos vorsprechen, Partner errät.
Grimassen, Gähnen, Lippenflattern, Zungenschnalzen
Artikulations-Warm-up vor der Rede
Apfel essen zur Lockerung des Kiefers.
Zungen- und Lippenübungen (z. B. dibidi dabidi, taketina tu to takuti).
Übertrieben, weich und normal sprechen.
Was entscheidet über die Wirkung der Stimme?
Der Eigenton – entsteht bei völliger Entspannung der Stimmlippen.
Welche Stimme wird gesellschaftlich als kompetent wahrgenommen?
Eine tiefe, ruhige Stimme.
Warum ist der Eigenton wirkungsvoll?
Er wirkt vertrauensvoll, weil er emotionale Ausgeglichenheit vermittelt – Zuhörer übernehmen diesen Zustand (interne Simulation).
Warum sind Aktivformulierungen besser als Passivkonstruktionen?
Sie sind direkter, leichter verständlich und verbessern den Redefluss.
Beispiel für eine Aktiv- und eine Passivformulierung?
Aktiv: „Das sprengt den Rahmen meines Vortrags.“Passiv: „Der Rahmen meines Vortrags würde damit gesprengt werden!“
Was bedeutet Eloquenz?
Sprachfertigkeit und Redegewandtheit.
Wie viele Wörter nutzen wir im Alltag aktiv?
Je nach sozialer Schicht etwa 3.000–4.000 Wörter, zur Basisverständigung reichen 300–600 Wörter.
Was ist der Vorteil eines großen aktiven Wortschatzes?
Man kann sich situationsgerechter ausdrücken und gezielter auf Zuhörer eingehen.
Warum sind Synonyme wichtig für eine gute Rhetorik?
Sie erlauben feinere Nuancen und erzeugen je nach Wortwahl unterschiedliche Assoziationen.
Was ist ein Beispiel für ein neutrales, negatives und poetisches Synonym von „Gesicht“?
Neutral: GesichtNegativ: VisagePoetisch: Antlitz
Was meinte Nietzsche mit „Die Musik hinter den Worten“?
Damit ist die paraverbale Kommunikation gemeint: Ton, Stärke, Modulation, Tempo – also das, was nicht im Wort selbst, sondern in der Art des Sprechens liegt.
Wie viel Prozent der Wirkung eines Redners macht der paraverbale Ausdruck aus?
Etwa 40 %.
Was umfasst der paraverbale Ausdruck?
Sprechtempo, Stimmklang, Tonhöhe, Artikulation, Sprachmelodie.
: Was ist ein Bogensatz?
Ein Satz mit Hebung der Stimme im Verlauf und Senkung am Ende, gefolgt von einer bewussten Pause.
Welche Wirkung hat ein Bogensatz?
Hebung = Lebendigkeit, Senkung = Sicherheit, Pause = Raum für Wirkung & Atmung.
Was ist ein Girlandensatz und warum ist er problematisch?
Die Stimme bleibt oben am Satzende, was den Satz unfertig wirken lässt. Der Redner verliert oft den Faden.
Was sagt Cicero zum Nachwirken von Worten?
Wie ein Bogenschütze seinem Pfeil nachblickt, soll der Redner seinen Worten nachblicken, um ihre Wirkung zu prüfen.
Warum sprechen Menschen oft zu schnell?
Meist wegen Lampenfieber oder weil sie ihr Alltags-Tempo beibehalten.
Wie wirkt langsames Sprechen auf Zuhörer?
Selbstsicher, kompetent, beruhigend.
Wie kann man sein Sprechtempo natürlich verlangsamen?
Durch bessere Artikulation und bewusstes Öffnen des Mundes.
Wie sollte das Tempo während einer Rede gestaltet sein?
Variierend – je nach Situation und Ziel, vor allem zu Beginn langsam.
Warum sind Pausen in der Rede wichtig?
Sie geben dem Redner Kraft und dem Publikum Zeit zum Verarbeiten und Reflektieren.
Welche Pausenarten gibt es?
Startpause
Nachsatzpause
Kunstpause
Was ist eine Kunstpause?
Eine betonte Unterbrechung zur Steigerung der Spannung und zur gedanklichen Einbindung der Zuhörer.
Merksatz für Pausen?
„Punkt. Pause. Gut.“
Nenne Beispiele für ohrenöffnende Wörter/Formulierungen.
Vorteil, Sicherheit, Vorschlag, spannend, schnell, „Stellen Sie sich vor...“, „Jetzt kommt’s!“
Was gilt als ohrenschließend?
Floskeln, Füllwörter, Weichmacher (z. B. „eigentlich“), zu viele Konjunktive, verallgemeinernde Begriffe.
Warum sind Verben in Reden wichtiger als Substantive?
Verben erzeugen Bewegung, Bilder im Kopf und machen Reden lebendiger.
Wie kann „Ich möchte meiner Freude Ausdruck verleihen“ in Verbform umgewandelt werden?
„Ich freue mich sehr!“
Warum sagen Menschen „äh“ oder „mh“ beim Reden?
Um Denkpausen zu füllen (Angst vor Unterbrechung oder Unsicherheit); Sprachsystem arbeitet langsamer als Sprechsystem.
Frage: Wie kann man Denklaute wie „äh“ reduzieren?
Antwort: Durch gezielte Sprechdenk-Übungen (z. B. Spontanreden, Fantasiegeschichten).
Warum werden rhetorische Figuren eingesetzt?
Um Reden lebendiger, einprägsamer und überzeugender zu gestalten.
Was ist eine Anapher? Gib ein Beispiel.
Wiederholung am Satzanfang. Beispiel: „Er kam, er sah, er siegte.“
Was ist eine Metapher? Gib ein Beispiel.
Bildhafte Übertragung. Beispiel: „Ein messerscharfer Verstand.“
Was ist ein Paradoxon? Gib ein Beispiel.
Scheinwiderspruch. Beispiel: „Rüsten für den Frieden.“
Was ist Ironie? Gib ein Beispiel.
Antwort: Gegenteil des Gemeinten wird gesagt. Beispiel: „Das hast du ja mal wieder toll hinbekommen.“
Welche stilistischen Mittel verbessern eine Rede zusätzlich?
Verben statt Substantive, aktive Sprache, bewusste Pausen, ohrenöffnende Wörter, Vermeidung von Denklauten und Weichmachern.
Warum sind positive Formulierungen bei Reden wichtig?
Sie wirken optimistisch, öffnen die Ohren der Zuhörer und beeinflussen sogar das Unterbewusstsein positiv.
Was ist das Problem bei Negativformulierungen wie „Kein Problem!“?
Unser Gehirn verarbeitet das Wort „Problem“ zuerst – negative Begriffe lösen ungewünschte Reaktionen aus.
: Wie kann man Negativformulierungen in positive umwandeln?
Indem man statt einer Unterlassung eine Zielvorstellung formuliert, z. B. „Ich habe jetzt keine Zeit“ → „Ab zwei Uhr habe ich Zeit“.
Was versteht man unter „semantischer Reaktion“?
Ein Symbol (z. B. Wort) ruft beim Empfänger automatisch eine Reaktion hervor – also eine Reiz-Reaktions-Verknüpfung.
Wie beeinflusst die Kindheit unsere Art zu formulieren?
Durch häufige negative Aussagen wie „Hör auf damit!“ lernen wir, uns eher negativ auszudrücken.
Welche Satzstruktur ist besonders gut für Reden geeignet?
Hauptsatz + Hauptsatz oder Hauptsatz + Nebensatz, möglichst in Subjekt-Prädikat-Objekt-Reihenfolge.
Warum sollten Reden keine zu langen Sätze enthalten?
Der Zuhörer kann sich viele Informationen auf einmal nicht merken. Sätze über 8 Sekunden sind schwer zu verstehen.
Was empfiehlt sich beim Einstieg in die Rede?
Langsam sprechen, Blickkontakt aufnehmen, auf Umgebung/Zuhörer eingehen (z. B. mit Humor oder Komplimenten), dann zum Thema überleiten.
Was ist das Hauptziel der Einleitung einer Rede?
Das Publikum für das Thema interessieren, Vertrauen aufbauen und neugierig machen. Außerdem soll ein kurzer Überblick über die Rede gegeben und eine Zielsetzung genannt werden.
Welche Möglichkeiten gibt es, eine Einleitung spannend zu gestalten?
Anekdote oder Erlebnis
Überraschende/rhetorische Frage
Zitat
Provokation
Behauptung
Ernsthafter Einstieg
Einsatz von Utensilien
Direkter Einstieg mit Hauptaussage
Gemeinsamkeit mit dem Publikum herstellen
Was sollte in einer Einleitung unbedingt enthalten sein?
Interesse wecken
Thema einführen
Vertrauen herstellen
Überblick über Redeinhalte
Klare Zielsetzung oder ein Versprechen („Am Ende wissen Sie…“)
Was ist das Ziel des Hauptteils einer Rede?
Die wesentlichen Kerngedanken logisch und anschaulich darstellen, sodass das Publikum gut folgen kann.
Nenne sinnvolle Ordnungsprinzipien für den Hauptteil einer Rede.
Vom Einzelnen zum Ganzen
Vom Allgemeinen zum Besonderen
Vom Einfachen zum Schwierigen
Ursache – Wirkung – Lösung
Zielsetzung – Planung – Durchführung – Kontrolle
Pro – Contra – Fazit
Ist – Soll – Analyse
Welche didaktischen Mittel helfen im Hauptteil der Rede?
Wiederholungen
Visuelle Hilfsmittel
Spannungssteigerung
Klar erkennbare Struktur
Welche Funktion hat der Schluss einer Rede?
Eindruck hinterlassen
Schlüsselgedanken zusammenfassen
Zuhörer zum Denken oder Handeln anregen
Klarer, fester Schlusssatz
Nenne mögliche Arten, eine Rede wirkungsvoll zu beenden.
Bezug zur Einleitung („Bogen schlagen“)
Ausblick geben
Aufforderung zum Handeln
Humorvoller Abschluss
Spruch oder Lebensweisheit
Warum ist der Schluss so entscheidend für den Gesamteindruck?
Mittelmäßige Rede + guter Schluss = gute RedeGute Rede + schlechter Schluss = schlechte Rede
Welche Manuskriptarten gibt es für Reden?
Freies Ablesen: Vollständiger Text, gut strukturiert (Sicherheit hoch)
Halb und Halb: Stichworte + ausformulierter Text (zweiseitig oder gefaltet)
Kärtchen-Methode: Karteikarten mit Leitgedanken + Stichpunkten
Stichwortgliederung: Nur ein Blatt mit stichwortartiger Gliederung
Warum ist die Kärtchen-Methode besonders beliebt?
Handlich, verdecken den Redner nicht
Kein Rascheln oder Knicken
Orientierung durch Leitgedanken und Stichworte
Unterstützt freies Sprechen
Was sollte man bei allen Manuskriptarten beachten?
Ordentlich, übersichtlich, gut strukturiert
Wichtige Stellen farblich oder durch Symbole hervorheben
Unterstützung durch Präsentationsmedien nutzen
Was bedeutet das Zitat von Ralph Waldo Emerson: „Es ist ein Beweis hoher Bildung, die größten Dinge auf einfachste Art zu sagen“?
Wahre Bildung zeigt sich darin, komplexe Inhalte verständlich und einfach auszudrücken.
Was beeinflusst die Wirkung einer Rede maßgeblich?
Wortwahl, Satzbau, Formulierungen, Füllwörter, Floskeln und rhetorische Mittel.
Was bestimmt die richtige rhetorische Vorgehensweise in einer Rede?
Das Ziel der Rede und das jeweilige Publikum.
Was war das Ziel der Rhetorik in der Antike?
Überzeugen und zu Handlungen bewegen – z. B. vor Gericht.
Wie unterschieden sich Philosophen und Sophisten in der Rhetorik?
Philosophen wollten Wahrheit finden, Sophisten zielten auf emotionale Wirkung.
Wer verband beide Ansätze?
Aristoteles – er schrieb ein bedeutendes Lehrbuch zur Rhetorik.
Welche Rolle spielte Rhetorik im Mittelalter?
Teil der Grundausbildung (zusammen mit Dialektik und Grammatik), auch Briefeschreiben, Dichtung und Textinterpretation.
Wie veränderte sich Rhetorik im 20. Jahrhundert?
Wurde für Propaganda missbraucht, später in Wirtschaft (Verkauf, Werbung) eingesetzt.
Warum hatte Rhetorik ein negatives Image?
Wegen Manipulationsvorwürfen – sie galt teils als unethisch oder als „Schule des Verstellens“ (Goethe).
Was ist die Doppelaufgabe der Rhetorik?
Sie ist Kunst (überzeugen & bewegen) und Wissenschaft (Analyse & Technik wirksamen Redens).
Wann wirkt ein Redner laut Aristoteles glaubwürdig?
Wenn er wohlwollend, gut und tugendhaft erscheint.
Was zeigt der Mehrabian-Kreis zur Wirkung von Reden?
Verbal (Worte): 7 %
Paraverbal (Stimme, Rhythmus): 38 %
Nonverbal (Körpersprache, Mimik): 55 %
Was ist der Dr.-Fox-Effekt?
Ein Redner kann allein durch Präsentation und Auftreten überzeugen – auch ohne inhaltlichen Gehalt.
Was zeigt das Fox-Experiment?
Gute Rhetorik kann inhaltliche Schwächen kaschieren – Stil beeinflusst Wirkung stark.
Welche drei Elemente sind für eine gelungene Rede entscheidend?
Der Redner, das Thema, das Publikum.
Was bestimmt laut Watzlawick die Wirkung der Kommunikation?
Der Beziehungsaspekt bestimmt den Inhaltsaspekt.
Was muss ein Redner tun, wenn das Publikum kein Vorwissen hat?
Interesse wecken, Relevanz zeigen, Beziehung aufbauen.
Was ist entscheidend für eine überzeugende Rede?
Fachkenntnis, Glaubwürdigkeit und gute Beziehung zum Publikum.
Warum ist das Gleichgewicht zwischen Sach- und Zuhörerorientierung wichtig?
Zu viel Sachlichkeit langweilt, zu viel Publikumsliebe schwächt die Inhalte – Balance erzeugt Spannung.
Was umfasst das rhetorische Dreieck und was zeigt es?
Das rhetorische Dreieck besteht aus Sender, Empfänger und Sache. Es zeigt, dass die Wirkung einer Rede von der Beziehung zwischen diesen drei Elementen abhängt. Verzerrungen können durch persönliche, emotionale oder intellektuelle Faktoren auf Sender- oder Empfängerseite entstehen.
Warum kommt eine Rede nicht immer so an, wie sie gemeint ist?
Der Sender kann seine Gedanken nicht immer exakt ausdrücken. Intellektuelles Niveau, psychologischer oder physischer Zustand können die Botschaft verzerren. Auch der Empfänger interpretiert die Botschaft je nach eigener Verfassung.
as ist das Modell „Vier Seiten einer Nachricht“ nach Schulz von Thun?
Jede Nachricht enthält vier Ebenen:
Sachebene
Selbstoffenbarung
Beziehungsebene
Appell Ein Missverständnis kann entstehen, wenn Sender und Empfänger unterschiedliche Ebenen fokussieren.
Nenne die fünf Grundregeln der Rhetorik.
Sprich nur so sachorientiert wie nötig
Sprich verständlich
Sprich strukturiert
Sprich möglichst frei
Sprich möglichst zuhörerorientiert
Was heißt es, sachorientiert zu sprechen?
Inhalte sollen relevant, wahr und informativ sein. Nicht jede Information muss genannt werden – Auswahl abhängig von Redeziel, Situation und Publikum.
Wie kann ein Redner verständlich sprechen?
urch klare Artikulation, richtige Betonung, angemessenes Tempo, anschauliche Sprache und den Einsatz unterstützender Medien. Fachbegriffe möglichst vermeiden oder erklären.
Warum soll eine Rede strukturiert sein?
Klare Gliederung hilft beim Verständnis. Thesen müssen begründet und mit Beispielen untermauert sein, um überzeugend zu wirken.
Warum soll ein Redner möglichst frei sprechen?
Frei sprechen ermöglicht Blickkontakt, Flexibilität und stärkere Wirkung. Der Redner wirkt sicherer und kann besser auf Reaktionen des Publikums eingehen.
Was meint die Regel „Sprich möglichst zuhörerorientiert“?
Redner sollten sich an den Erwartungen und Interessen der Zuhörer orientieren, deren Vorwissen berücksichtigen und das Thema relevant darstellen.
Nenne die drei Überzeugungsmittel der Rhetorik laut Aristoteles.
Ethos – Glaubwürdigkeit und Tugend des Redners
Pathos – Emotionale Ansprache des Publikums
Logos (Pragma) – Sachlich-logische Argumentation
Welche Bedeutung hat Ethos in der Rhetorik?
Ethos baut Vertrauen auf. Ein glaubwürdiger, moralisch integrer Redner wirkt überzeugender. Körpersprache und Auftreten unterstützen diesen Eindruck.
Welche Rolle spielt Pathos in der Rhetorik?
Pathos bezeichnet die emotionale Wirkung. Begeisterung, Leidenschaft und Gefühl schaffen Verbindung zum Publikum und machen Inhalte greifbar.
Wofür steht Logos (auch Pragma)?
Logos steht für sachliche, logische Argumentation. Ohne fundiertes Wissen ist keine wirkliche Überzeugung möglich.
Welche Rolle spielt Kleidung bei einer Rede?
Kleidung beeinflusst den ersten Eindruck und signalisiert Werte, Professionalität und Respekt. Sie sollte zum Anlass passen und dem Redner Sicherheit geben.
e: Wozu dient das rhetorische Pentagramm von Karbach?
Das Pentagramm stellt fünf zentrale Bereiche der Rhetorik dar – sie können einzeln trainiert werden. Es hilft, die komplexe Redekunst systematisch zu verbessern.
Was bedeutet "gedankliche Vorbereitung" bei einer Rede?
Die gedankliche Vorbereitung umfasst alle Schritte von der inhaltlichen Planung bis zur Ausarbeitung und Gliederung der Rede.
Was sagte Winston Churchill über die Vorbereitungszeit von Reden?
Je kürzer die Redezeit, desto länger muss man sich vorbereiten. Beispiel: Für eine 10-minütige Rede braucht Churchill eine Woche Vorbereitung.
Wie viel Vorbereitungszeit sollte man für eine Rede einplanen?
Ca. das 15-fache der eigentlichen Redezeit (z. B. 10 Stunden für 20 Minuten Redezeit).
Welche fünf antiken Erarbeitungsphasen gibt es laut Rhetorik-Tradition?
Inventio (Stoffsammlung)
Dispositio (Gliederung)
Elocutio (Ausformulierung)
Memoria (Einprägen)
Pronunciatio (Vortrag/Proben)
Was geschieht in der Phase Inventio?
Das Redethema wird entwickelt, Argumente gesammelt (z. B. durch Brainstorming), und nach Wichtigkeit geordnet (Must-have, Should-have, Could-have).
Was ist Ziel der Dispositio-Phase?
Die gesammelten Inhalte werden logisch strukturiert, sodass ein roter Faden entsteht und Zuhörer wie Redner die Argumente besser erfassen können.
: Was macht die Elocutio aus?
Die Rede wird sprachlich ausgearbeitet – verständlich, lebendig und wirkungsvoll. Anfang und Schluss werden idealerweise wörtlich formuliert und auswendig gelernt.
Was sollte beim Strukturieren einer Rede beachtet werden?
Logischer Aufbau, Verhältnis der Abschnitte, erkennbarer roter Faden, starke Übergänge, treffende Kernsätze und Zielgruppenrelevanz.
Was ist Memoria und warum ist sie wichtig?
Es geht ums Üben und Einprägen. Besonders Anfang, Höhepunkte und Schluss sollten sicher sitzen – unabhängig davon, ob mit oder ohne Manuskript gesprochen wird.
Was umfasst Pronunciatio?
Üben der Rede inkl. Körpersprache, Pausen, Betonung, Medieneinsatz – idealerweise vor dem Spiegel oder kritischem Publikum.
: Was sollte bei der Zielsetzung einer Rede beachtet werden?
Was will ich erreichen?
Welche Botschaft will ich vermitteln?
Welche Wirkung will ich als Redner hinterlassen?
: Welche Redearten gibt es?
Gelegenheitsreden (z. B. Begrüßung)
Anlassreden (z. B. Jubiläum, Hochzeit)
Überzeugungsreden (z. B. Wahlkampf)
Informationsreden (z. B. Pressekonferenz)
Was ist der klassische Aufbau einer Rede?
nleitung – Hauptteil – Schluss (bzw. Exordium, Propositio, Argumentatio, Conclusio in der antiken Struktur)
: Was ist die AIDA-Formel bei Verkaufspräsentationen?
A – AttentionI – InterestD – DesireA – Action
: Was ist der „Fünfsatz“ als Redestruktur?
Standpunkt
Begründung
Beispiel
Schlussfolgerung
Appell/Frage
: Wozu dient das „Warming-up“ am Redeanfang?
Kontakt zum Publikum herstellen, Spannung abbauen, Aufmerksamkeit gewinnen, Eis brechen, persönliche Nähe aufbauen.
Wie kann man dem Zuschauereffekt entgegenwirken?
Indem man eine bestimmte Person direkt anspricht (z. B. „Sie im grünen Mantel, rufen Sie die Polizei!“), um Einzelverantwortung zu erzeugen.
Wie können Gruppenleiter prosoziales Verhalten fördern? (Ideenansatz)
Vorbildfunktion einnehmen
Hilfsbereitschaft loben
Gruppenübungen mit kooperativen Aufgaben
Verantwortung gezielt verteilen
Wie könnte ein Vorgesetzter prosoziales Verhalten bei Mitarbeitenden fördern?
Antwort (Beispiel):
Anerkennung und Belohnung prosozialer Handlungen
Schulungen zu Empathie und Teamgeist
Förderung offener Kommunikation und gegenseitiger Unterstützung
: Wer führten das klassische Experiment zum Einfluss der Situation auf prosoziales Verhalten durch?
Bibb Latané und John Darley in den 1970er Jahren.
Was wurde im Experiment von Latané und Darley untersucht?
Wie situative Faktoren das Eingreifen in einer Notlage (epileptischer Anfall über Gegensprechanlage) beeinflussen.Wie situative Faktoren das Eingreifen in einer Notlage (epileptischer Anfall über Gegensprechanlage) beeinflussen.
Was zeigte das Experiment von Latané und Darley?
Teilnehmer halfen schneller, wenn sie glaubten, allein Zeuge zu sein. Bei mehreren vermeintlichen Zeugen verzögerte sich die Hilfeleistung.
Was ist der Zuschauereffekt (bystander effect)?
e mehr Zuschauer bei einer Notlage anwesend sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand hilft.
Was versteht man unter Verantwortungsdiffusion?
Je mehr Menschen anwesend sind, desto weniger fühlt sich der Einzelne verantwortlich zu helfen.
Welche Faktoren erhöhen laut Myers die Wahrscheinlichkeit prosozialen Verhaltens?
Offensichtlicher Hilfebedarf
Ähnlichkeit zum Opfer
Vorherige Beobachtung von Hilfe
Keine Eile
Ländliche Umgebung
Schuldgefühle
Offenheit/Unabgelenktheit
Gute Laune
Warum neigen wir dazu, Menschen aus schwächeren gesellschaftlichen Gruppen abzuwerten?
Um unseren Glauben an eine gerechte Welt aufrechtzuerhalten. Dadurch müssen wir uns nicht mit unseren eigenen unverdienten Vorteilen auseinandersetzen.
Welche unverdienten Vorteile könnten uns bewusst werden, wenn wir die Welt nicht als gerecht ansehen würden?
Unsere Herkunft (reiches Land), Hautfarbe, Geschlecht usw.
Was besagt die Sündenbocktheorie?
Menschen neigen dazu, andere für ihre eigene schlechte Lebenssituation verantwortlich zu machen.
Nenne historische Beispiele für die Sündenbocktheorie.
Hexenverbrennungen, antisemitische Propaganda im Nationalsozialismus.
Wie wirkt sich ein gutes Selbstwertgefühl auf Vorurteile aus?
Menschen mit positivem Selbstwertgefühl sind offener und respektvoller gegenüber anderen.
Warum kategorisieren wir Menschen in Gruppen?
Um die Welt einfacher und übersichtlicher zu machen – dies spart kognitive Ressourcen.
Was ist das Problem bei starren Kategorien?
Sie führen zu Vorurteilen und verhindern differenzierte Sichtweisen.
Wie kann man gegen stereotype Vorstellungen argumentieren?
ndem man differenzierte, realistische Gegenbeispiele und persönliche Erfahrungen betrachtet.
Warum bleiben uns extreme Fälle stärker im Gedächtnis?
Weil das Spektakuläre und Schockierende medial überrepräsentiert ist und emotional stärker wirkt.
as zeigt das Beispiel mit der Flugangst?
Obwohl Fliegen sicherer als Autofahren ist, bleibt die Angst aufgrund spektakulärer Unfälle stärker haften.
Was versteht man unter Aggression?
Ein Verhalten mit der Absicht, anderen körperlich oder seelisch zu schaden.
Welche zwei Hauptformen der Aggression gibt es?
Impulsive Aggression (spontan, emotional) und instrumentelle Aggression (geplant, zielgerichtet).
Was zeigen Zwillingsstudien zur Aggression?
Eineiige Zwillinge ähneln sich stärker im aggressiven Verhalten – Hinweis auf genetische Einflüsse.
Welches Hormon steht im Zusammenhang mit Aggression?
Testosteron – es erhöht Aggression und wird auch durch aggressives Verhalten gesteigert.
Wie unterscheiden sich impulsive und instrumentelle Aggressoren in ihrer Persönlichkeit?
Impulsive sind emotional reaktiver, instrumentelle bewerten Gewalt eher rational und als Mittel zum Zweck.
Was zeigt Banduras Modelllernen über Aggression?
Aggressives Verhalten kann durch das Beobachten von Vorbildern erlernt werden – auch ohne eigenes Erleben.
Welche Rolle spielen Medien bei der Aggressionsentwicklung?
Medienhelden können aggressive Vorbilder sein und zur Abstumpfung gegenüber Gewalt führen.
Was besagt die Frustrations-Aggressions-Hypothese?
Frustration durch Zielblockierung erhöht die Wahrscheinlichkeit von Aggression.
Wie beeinflusst Temperatur das Aggressionsverhalten?
Bei hohen Temperaturen steigt die Wahrscheinlichkeit für gewalttätige Übergriffe.
Was ist Altruismus?
Eine Handlung zum Wohle anderer, bei der die eigenen Interessen zunächst im Hintergrund stehen.
elche Faktoren fördern altruistisches Verhalten?
Verwandtschaftsgrad, emotionale Bindung, Reziprozität (Gegenseitigkeit) und soziale Austauschprozesse.
Ist Hilfe wirklich selbstlos?
Nicht ganz – selbst uneigennützige Hilfe kann positive Gefühle beim Helfenden erzeugen.
Was ist prosoziales Verhalten?
Prosoziales Verhalten ist freiwilliges Verhalten, das anderen Menschen hilft oder ihnen zugutekommt.
Was ist Gruppenpolarisierung?
: Die Verstärkung bereits vorhandener Meinungen innerhalb einer Gruppe nach Diskussion oder Interaktion.
Was versteht man unter sozialer Erleichterung?
Die Leistungssteigerung durch die Anwesenheit anderer – tritt vor allem bei gut beherrschten Aufgaben auf.
Was versteht man unter sozialem Faulenzen?
Die Tendenz, in Gruppen weniger Leistung zu erbringen, weil Verantwortungsgefühl und individueller Einsatz sinken.
Was ist Deindividuation?
Der Verlust von Selbstwahrnehmung und Hemmung in Gruppen, besonders in erregenden, anonymen Situationen.
Was besagt die Attributionstheorie von Fritz Heider?
Menschen schreiben das Verhalten anderer entweder inneren Eigenschaften oder äußeren situativen Faktoren zu.
Was ist der fundamentale Attributionsfehler?
Die Tendenz, das Verhalten anderer über deren Persönlichkeit zu erklären und situative Einflüsse zu unterschätzen.
Was ist ein Vorurteil laut Myers?
Eine meist negative, ungerechtfertigte Einstellung gegenüber einer Gruppe, bestehend aus Stereotypen, Emotionen und diskriminierender Verhaltensbereitschaft.
Welche drei Komponenten machen ein Vorurteil aus?
1. Stereotype Überzeugungen2. Negative Emotionen (z. B. Angst, Feindseligkeit)3. Bereitschaft zu diskriminierendem Verhalten
Was ist mit dem „Glauben an eine gerechte Welt“ gemeint und wie begünstigt er Vorurteile?
Die Vorstellung, dass jeder für sein Schicksal selbst verantwortlich ist – sie führt dazu, soziale Ungleichheit der Persönlichkeit zuzuschreiben.
: Welche Belastungssymptome zeigten die Teilnehmer im Milgram-Experiment?
Sie schwitzten, zitterten, zeigten Angst, protestierten verbal – weibliche Teilnehmer weinten oft.
Warum wurde das Milgram-Experiment kritisiert?
Wegen bewusster Täuschung der Teilnehmer und der extremen psychischen Belastung, was ethische Bedenken auslöste.
Wie erklärte Milgram das Gehorsamsverhalten der Teilnehmer?
Nicht durch bösartige Persönlichkeiten, sondern durch die Macht der Situation und den Einfluss der Autorität.
Welche situativen Faktoren beeinflussten laut Milgram den Gehorsam besonders stark?
ähe der Autoritätsperson, Distanz zum „Schüler“, und die Unterstützung durch eine angesehene Institution wie die Yale University.
Welcher soziale Einfluss wird im Milgram-Experiment besonders deutlich – Informations- oder Normeinfluss?
Normeinfluss, da die Teilnehmer aus sozialem Druck und Pflichtgefühl gegenüber der Autorität handelten, trotz moralischer Bedenken.
Was ist „Groupthink“ laut Irving Janis?
Die Tendenz von Gruppen, abweichende Meinungen zu unterdrücken, um Harmonie und Einigkeit zu wahren.
Warum verhalten sich Menschen konform oder gehorsam?
Um gemocht und akzeptiert zu werden (Normeinfluss), aus Unsicherheit (Informationseinfluss) oder aus Gehorsam gegenüber Autoritäten.
Was war das überraschende Ergebnis des Milgram-Experiments bezüglich der Abbruchrate?
Kein Teilnehmer brach den Versuch unter 300 Volt ab, ca. 60 % gingen bis zur höchsten Stufe von 450 Volt, obwohl im Nebenraum bereits Stille herrschte.
Welche zwei Arten von Einfluss fördern Konformität?
1. Informationseinfluss (Orientierung an anderen)2. Normeinfluss (Anpassung zur sozialen Akzeptanz)
Was zeigen die Asch-Versuche zur Konformität?
Dass viele Menschen sich der Meinung der Gruppe anschließen, selbst wenn diese offensichtlich falsch ist.
Wie verhielten sich die Teilnehmer in den Asch-Experimenten?
50–80 % passten sich mindestens einmal der falschen Mehrheitsmeinung an; nur ca. 25 % blieben immer bei ihrer richtigen Einschätzung.
Welche Bedingungen erhöhen laut Asch die Konformität?
Unsicherheit, Beobachtung durch andere, Gruppengröße – sowie das Fehlen anderer abweichender Meinungen.
: Was untersuchten die Milgram-Versuche?
Den Gehorsam gegenüber Autoritäten – auch bei Handlungen, die anderen Schmerzen zufügen.
Was war das Ergebnis der Milgram-Experimente?
Viele Teilnehmer gehorchten Anweisungen des Versuchsleiters und gingen bis zur höchsten Schockstufe von 450 Volt – trotz der sichtbaren Leiden des „Schülers“.
Welche Annahme hatten Experten vor dem Milgram-Experiment?
Dass sich Teilnehmer sehr früh widersetzen würden – spätestens bei ersten Schmerzäußerungen.
Was sind soziale Rollen?
Erwartete Verhaltensmuster, die an bestimmte soziale Positionen oder Situationen gebunden sind, z. B. als Familienmitglied oder Bewerber.
Was sind soziale Normen?
Unausgesprochene oder explizite Regeln, die innerhalb einer Gruppe gelten und das Verhalten ihrer Mitglieder strukturieren.
Was versteht man unter Konformität?
Die Tendenz, sich dem Verhalten oder den Meinungen einer Gruppe anzupassen.
Was ist mit sozialem Einfluss gemeint?
Die Art und Weise, wie das Verhalten, Denken und Fühlen eines Individuums durch andere Menschen beeinflusst wird.
Welche Rolle spielt die soziale Situation in der Sozialpsychologie?
: Sie gilt als zentraler Faktor für unser Verhalten und wird über frühere Erfahrungen oder Persönlichkeitsmerkmale gestellt.
Was wird an sozial-kognitiven Theorien kritisiert?
Emotionen werden vernachlässigt, Ursprung der Persönlichkeit bleibt unklar.
Was untersucht die Sozialpsychologie laut Myers (2008)?
: Die Sozialpsychologie untersucht, wie wir voneinander denken, uns gegenseitig beeinflussen und in welcher Beziehung wir zueinander stehen.
Was zeigt das Beispiel mit dem Kinobesuch in Bezug auf Sozialpsychologie?
Es zeigt, wie stark soziale Situationen unsere Urteilsbildung beeinflussen können – z. B. durch Anpassung an die Meinung anderer.
Was meint Mischel mit „Personenvariablen“?
Unterschiedliche Reaktionen je nach Situation, geprägt durch persönliche Erfahrungen.
Was beschreibt Banduras Konzept des reziproken Determinismus?
Wechselseitige Beeinflussung von Person, Verhalten und Umwelt.
Was ist unbedingte positive Wertschätzung laut Carl Rogers?
Die Akzeptanz und Liebe eines Menschen, unabhängig von seinem Verhalten oder Fehlern.
Was wird an humanistischen Theorien kritisiert?
Begriffe wie Selbstverwirklichung sind zu ungenau und schwer empirisch fassbar.
Was betonen sozial-kognitive Theorien?
Den Einfluss der Umwelt, Lernprozesse und situative Faktoren auf das Verhalten.
Was steht im Zentrum der humanistischen Theorien?
Selbstverwirklichung und persönliche Erfahrungen.
Was bedeutet Selbstverwirklichung?
Das Ausschöpfen des eigenen Potenzials und Strebens nach dem wahren Selbst.
Was sind Hauptkritikpunkte an Freuds Theorie?
Nicht empirisch belegbar, schwer falsifizierbar, vage Begriffe, nur rückblickend erklärend.
Was wird an der Betrachtung der Psyche kritisiert?
Fokus liegt zu stark auf Vergangenheit, gegenwärtige Einflüsse werden vernachlässigt.
Was sind latente Inhalte?
Verborgene Inhalte wie Träume, Ängste, Triebe – unsichtbar unter der Wasseroberfläche.
Wofür steht das Es?
: Das Es ist irrational, folgt dem Lustprinzip, ist impulsiv und kennt keine moralischen Regeln.
Was ist das Über-Ich?
Die moralische Instanz mit verinnerlichten Normen, Gewissen und dem Ich-Ideal.
Was ist das Ich?
Vermittler zwischen Es und Über-Ich, realitätsorientiert, wählt Kompromisshandlungen.
Was zählt Freud zu bedeutungsvollen Zufällen?
Versprecher, Träume und Witze.
Was ist laut Freud die psychische Energie, die menschliches Handeln antreibt?
Drei Triebe: Selbsterhaltung, Eros (Sexualtrieb), und Thanatos (Todestrieb).
Was versteht Freud unter dem Unbewussten?
Ein Ort verdrängter Inhalte, in dem Triebe wirken, ohne dass sie uns bewusst sind.
Was sind manifeste Inhalte?
Bewusste Gedanken, Handlungen, Wahrnehmungen – sichtbar wie die Spitze des Eisbergs.
Was war Freuds Grundannahme zur Persönlichkeit?
Sie wird durch innere Triebe und deren Bewältigung geformt; kein Verhalten geschieht zufällig.
Wie beeinflusste Freuds Arbeit die Psychologie?
Er integrierte persönliche (Krankheits-)Geschichten und sah psychische Ursachen hinter körperlichen Symptomen.
Was ist ein Kritikpunkt an Trait-Theorien?
Geringe Konsistenz des Verhaltens über Situationen hinweg – sogenanntes Konsistenzparadox.
Wer war der wichtigste Vertreter der psychodynamischen Theorien?
Sigmund Freud.
Was sind die Big Five Persönlichkeitsfaktoren?
Extraversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, Neurotizismus, Offenheit für Erfahrungen.
Wie wurde das Big-Five-Modell entwickelt?
Durch lexikalische Analyse und statistische Verfahren; basiert auf Allport und Eysenck.
Was ist ein Trait?
Ein überdauernder Wesenszug, der in verschiedenen Situationen gleich bleibt.
Was war Allports Ansatz zur Persönlichkeit?
Persönlichkeit besteht aus Traits, die Verhalten stärker bestimmen als Umweltreize.
Nenne ein Beispiel von Allport zur Wirkung von Umweltreizen.
Dasselbe Feuer schmilzt Butter, härtet aber ein Ei – Umweltreize wirken je nach Persönlichkeit unterschiedlich.
Wieviele Persönlichkeitsfaktoren nennt Cattell?
16 bipolare Faktoren (z. B. warm vs. reserviert, emotional stabil vs. instabil).
Welche drei Hauptdimensionen beschreibt Eysenck?
Extraversion, Neurotizismus, Psychotizismus.
Was ist eine Typenlehre und welche antike Theorie gehört dazu?
Ein Ansatz zur Klassifikation von Persönlichkeiten in feste Typen; z. B. Galenos’ Körpersäfte-Theorie.
Nenne die vier Temperamentstypen nach Galenos.
Sanguiniker, Choleriker, Melancholiker, Phlegmatiker.
Was bleibt ein Leben lang gleich in Bezug auf Bindung?
: Der Wunsch, geliebte Menschen zu berühren und festzuhalten.
Wer war John Bowlby und was war seine zentrale These?
Bindungstheoretiker, der meinte, dass Kinder und Eltern biologisch disponiert sind, eine intensive Bindung einzugehen.
Was war Bowlbys Beitrag zur Praxis?
Entwicklung eines Tests zur Unterscheidung von Bindungstypen und Ableitung von Erziehungsstilen.
Was sagt Zimbardo zur Bedeutung früher Bindungen?
Liebevolle, interaktive Beziehungen sind essenziell für körperliches Wachstum, emotionale Entwicklung und Sozialisation.
Womit befasst sich die allgemeine Psychologie im Gegensatz zur Persönlichkeitspsychologie?
Mit universellen psychischen Prozessen (z. B. Wahrnehmen, Lernen); Persönlichkeitspsychologie mit Unterschieden zwischen Individuen.
Wie wird Persönlichkeit laut Myers definiert?
: Als charakteristisches Muster des Denkens, Fühlens und Handelns eines Individuums.
Was versteht Pawlik unter Persönlichkeit?
Die Gesamtheit aller Merkmale, in denen sich eine Person von anderen unterscheidet.
Körperkontakt, Wärme, Nähe und die Gewissheit, dass die Eltern auch nach dem Weggehen wiederkommen.
Was kann ein Mangel an fürsorglichen und verlässlichen Beziehungen in der Kindheit verursachen?
Psychische und körperliche Probleme sowie eine Beeinträchtigung der psychosozialen Entwicklung.
Wann erreicht die Furcht vor der Trennung von den Eltern ihren Höhepunkt?
Etwa mit 12 Monaten.
Wie verändert sich das Bindungsverhalten im Laufe des Lebens?
Wir werden offener für neue Situationen, unabhängiger von Bindung, entwickeln aber weiterhin Bindungs- und Liebeswünsche.
Was erforschte Jean Piaget?
t: Die geistige (kognitive) Entwicklung von Kindern.
Nenne die vier Stufen der kognitiven Entwicklung nach Piaget.
Sensomotorische Stufe (0–2 Jahre)
Präoperationale Stufe (2–7 Jahre)
Stufe der konkreten Operationen (7–11 Jahre)
Stufe der formalen Operationen (ab 11 Jahren)
Was zeichnet die formale Operationsstufe aus?
Abstraktes, hypothetisches und logisches Denken ist möglich.
Ein Kritikpunkt an Piaget?
Seine Stufen gelten als zu starr und kulturell einseitig geprägt.
Worin besteht Eriksons Beitrag zur Entwicklungspsychologie?
: Er entwickelte ein Modell psychosozialer Entwicklung, das die gesamte Lebensspanne umfasst.
Wie viele psychosoziale Phasen nennt Erikson?
Acht Phasen mit jeweils spezifischen Konflikten.
enne die 8 Phasen nach Erikson.
Urvertrauen vs. Misstrauen (0–1 Jahr)
Autonomie vs. Scham und Zweifel (2–3 Jahre)
Initiative vs. Schuldgefühl (4–5 Jahre)
Leistung vs. Minderwertigkeit (6 Jahre–Pubertät)
Identität vs. Identitätsdiffusion (13–18 Jahre)
Intimität vs. Isolierung (18–40 Jahre)
Generativität vs. Selbstabsorption (40–65 Jahre)
Integrität vs. Verzweiflung (ab 60 Jahren)
Worin liegt die Stärke von Eriksons Modell?
Es betont die lebenslange Identitätsentwicklung und soziale Herausforderungen.
Was beschreibt die Bindungstheorie?
Die emotionale Verbindung zwischen Kind und Bezugsperson, die die soziale Entwicklung stark beeinflusst.
Welche Bedeutung hat Bindung für die Entwicklung?
Sie ist Grundlage für spätere Beziehungsfähigkeit und emotionale Stabilität.
Nenne die 5 psychosexuellen Phasen nach Freud.
Orale Phase (0–1 Jahr)
Anale Phase (2–3 Jahre)
Phallische Phase (3–6 Jahre)
Latenzzeit (6 Jahre–Pubertät)
Genitale Phase (ab ca. 13 Jahren)
Was passiert, wenn eine Phase nicht erfolgreich bewältigt wird?
Es kann zu psychischen Problemen oder Störungen (z. B. Neurosen) kommen.
Was ist ein zentraler Kritikpunkt an Freuds Modell?
Es basiert auf theoretischen Annahmen, nicht auf empirischer Forschung mit Kindern.
Was untersucht die Entwicklungspsychologie?
Sie untersucht psychische, physische und soziale Veränderungen beim Menschen über die gesamte Lebensspanne hinweg.
Welche Fragen stellt sich die Entwicklungspsychologie?
Wann treten Entwicklungsschritte auf? Wie werden sie bewältigt? Was passiert bei mangelnder Bewältigung?
Wie verstehen Entwicklungspsychologen den Begriff "Entwicklung"?
Als aktiven Prozess, den das Individuum selbst mitgestaltet und der durch das Umfeld beeinflusst wird.
Warum sind Erkenntnisse aus der Entwicklungspsychologie wichtig?
Sie ermöglichen allgemeine Aussagen über typische Entwicklungsverläufe und helfen beim Verständnis menschlicher Entwicklung.
Was ist das zentrale Anliegen von Freuds Theorie?
Die kindliche Sexualität als treibende Kraft der Persönlichkeitsentwicklung.
Welche soziale Funktion haben Emotionen?
Emotionen regulieren soziale Interaktionen, fördern Nähe oder Distanz, und beeinflussen Hilfsbereitschaft.
Was bedeutet stimmungsabhängiges Erinnern?
Man erinnert sich besser an etwas, wenn man sich in derselben Gefühlslage befindet wie beim ursprünglichen Erlebnis.
Wie wirken sich Emotionen auf kognitive Funktionen aus?
Sie beeinflussen Aufmerksamkeit, Bewertung von Situationen, Erinnerungen und Kreativität.
Was ist der Unterschied zwischen Emotion und Stimmung?
Emotionen sind intensiver und auf konkrete Ereignisse bezogen, während Stimmungen schwächer sind und länger andauern, oft ohne klaren Auslöser.
Aus welchen drei Komponenten besteht eine Emotion?
Physiologische Reaktion (z. B. erhöhter Puls, Zittern)
Ausdrucksverhalten (z. B. Weinen, Lachen)
Bewusste Erfahrung (z. B. Gedanken, Bedeutung der Situation)
Welche körperlichen Reaktionen treten bei starken Emotionen auf?
Herzrasen, schnellere Atmung, Muskelanspannung – der Körper bereitet sich auf Handlungen vor.
Wie beeinflusst die Körperhaltung das emotionale Erleben?
Die bewusste Veränderung von Mimik und Haltung (z. B. Lächeln, Aufrichten) kann positive Emotionen hervorrufen.
: Welche motivationale Funktion haben Emotionen?
Emotionen aktivieren uns, richten unser Verhalten auf Ziele aus und helfen, Aufmerksamkeit auf Wesentliches zu lenken.
Was ist der erste Schritt, um Menschen zu motivieren?
Zuerst sollten gemeinsam mit den Klienten intrinsische und extrinsische Motive erarbeitet werden, um Begeisterung für eine Veränderung oder ein neues Verhalten zu wecken.
Was ist der zweite Schritt zur Motivation?
Nachdem sich der Klient für ein Ziel entschieden hat, muss die Willenskraft gestärkt werden, um den Weg durchzuhalten – durch Förderung energiespendender und Reduktion energiefressender Gewohnheiten.
Nenne Beispiele für energiespendende Gewohnheiten.
Sich selbst in gute Laune bringen
Probleme schnell lösen lernen
Engagement für andere zeigen
Negative Gefühle und Frust abbauen
Verhalten auf eigene Ziele ausrichten
Welche zentrale Rolle spielen Emotionen im Alltag?
: Emotionen leiten unser Verhalten, beeinflussen Entscheidungen, stärken soziale Bindungen und erleichtern das Lernen durch bedeutungsvolle Erinnerungen.
Was ist laut Instinkttheorie die Quelle von Verhalten?
Angeborene, artspezifische Verhaltensweisen, die ohne Lernen auftreten (z. B. Saugreflex beim Säugling).
: Warum ist die Instinkttheorie beim Menschen umstritten?
Weil menschliches Verhalten stark durch Kultur und Lernen beeinflusst wird.
Was ist die zentrale Aussage der Erwartungs-Wert-Theorie (Julian Rotter)?
Verhalten ergibt sich aus der Erwartung, ein Ziel zu erreichen, und dem subjektiven Wert dieses Ziels.
Was ist die Maslowsche Bedürfnishierarchie?
Ein Modell, das menschliche Bedürfnisse hierarchisch ordnet – von Grundbedürfnissen bis zur Selbstverwirklichung.
Nenne die Stufen der Maslowschen Bedürfnispyramide.
Physiologische Bedürfnisse
Sicherheit
Soziale Zugehörigkeit
Anerkennung
Selbstverwirklichung
Warum ist die Maslowsche Pyramide in Beratung und Kursleitung hilfreich?
Sie hilft zu erkennen, ob grundlegende Bedürfnisse erfüllt sind, bevor man an Weiterentwicklung arbeitet.
Was ist eine zentrale Kritik an Maslows Modell?
Es basiert auf einem sehr positiven Menschenbild und erklärt destruktives Verhalten nicht ausreichend.
Warum ist intrinsische Motivation besonders wichtig?
Sie wirkt nachhaltiger und stärker als extrinsische Motivation.
Was besagt die Theorie der optimalen Erregung?
Menschen streben nicht nur nach Spannungsreduktion, sondern nach einem optimalen Erregungsniveau (z. B. Abenteuer, Abwechslung).
Was beschreibt die Triebtheorie von Clark Hull?
riebe entstehen aus körperlichen Bedürfnissen und motivieren Verhalten zur Wiederherstellung der Homöostase (Gleichgewicht).
Was ist das Ziel von Triebverhalten laut Hull?
Die Reduktion von innerer Spannung – Spannungsreduktionstheorie.
Was unterscheidet intrinsische von extrinsischer Motivation?
Intrinsisch: Motivation aus eigenem Antrieb (z. B. Spaß)
Extrinsisch: Motivation durch äußere Faktoren (z. B. Belohnung)
Was bedeutet der Begriff „Motivation“ ursprünglich?
Motivation kommt vom Lateinischen movere, was „bewegen“ bedeutet. Sie ist die Kraft, die Verhalten in Bewegung setzt.
Womit beschäftigt sich die Motivationspsychologie?
Sie erforscht die Gründe menschlichen Verhaltens – also warum und wozu wir etwas tun.
Was versteht man in der Psychologie unter „Handlung“?
Zielgerichtetes Verhalten – ein Verhalten, das auf einen angestrebten Zustand (Ziel) gerichtet ist.
Wie definiert Straub (2000) Motivation?
Als Wechselwirkung zwischen Motiven/Zielen einer Person und den Gelegenheiten, Anforderungen und Anregungen der Umwelt.
Welche zwei Richtungen kann Motivation nehmen?
Hin-zu-Motivation (etwas erreichen)
Weg-von-Motivation (etwas vermeiden)
Was zeichnet das Langzeitgedächtnis aus?
Nahezu unbegrenzte Kapazität, speichert lebenslang Fakten, Erlebnisse, Fähigkeiten, Konzepte etc.
Warum fällt es leichter, sich zu erinnern, wenn Lern- und Prüfungssituation ähnlich sind?
Weil Gedächtnisinhalte besser abgerufen werden können, wenn Abrufkontext dem Enkodierungskontext ähnelt.
Was hilft beim Transfer vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis?
Wichtige Infos am Anfang/Ende platzieren
Inhalte emotional verknüpfen
Inhalte gut strukturieren/kategorisieren
Welche zwei Arten des deklarativen Gedächtnisses gibt es?
Episodisch/autobiografisch: Persönliche Erlebnisse (z. B. Einschulung)
Semantisch: Allgemeinwissen, Fakten, Konzepte (z. B. Gesundheit)
Warum erinnern wir uns besser an emotional bedeutsame Erlebnisse?
: Je emotionaler ein Ereignis ist, desto länger und detaillierter bleibt es im Gedächtnis. Emotionen verstärken die Enkodierung.
Welche drei Prozesse umfasst der Gedächtnisprozess?
Enkodieren – Lernen/Verarbeiten von Informationen
Speichern – Aufrechterhalten der Information über Zeit
Abrufen – Wiedergewinnen der Information
Welche Formen des Gedächtnisses werden unterschieden?
Implizites vs. explizites Gedächtnis
Prozedurales vs. deklaratives Gedächtnis
Was ist der Unterschied zwischen implizitem und explizitem Gedächtnis?
Implizit: Ohne bewusste Anstrengung zugänglich (z. B. Farben bei „Baum“)
Explizit: Bewusstes Erinnern (z. B. Aufzählen von Baumsorten)
Was ist der Unterschied zwischen prozeduralem und deklarativem Gedächtnis?
Prozedural: "Wie" man etwas macht (z. B. Autofahren)
Deklarativ: "Was" man weiß (Fakten, Ereignisse, Daten)
Welche Gedächtnisspeicher beschreibt das Multispeichermodell (Atkinson & Shiffrin, 1968)?
Sensorisches Gedächtnis (z. B. ikonisches Gedächtnis)
Kurzzeitgedächtnis
Langzeitgedächtnis
Was ist das ikonische Gedächtnis?
Ein visuelles Ultrakurzzeitgedächtnis mit sehr großer Kapazität, speichert Informationen für wenige Sekunden.
Was ist das Arbeitsgedächtnis?
Ein Prozess zur aktiven Verarbeitung von Information – wichtig für Sprache, Denken und Lernen. Es koordiniert geistige Aktivitäten und verbindet Kurz- und Langzeitgedächtnis.
Was unterscheidet eine Wahrnehmungstäuschung von einem mehrdeutigen Reiz?
Bei der Täuschung ist die Interpretation definitiv falsch, bei Mehrdeutigkeit sind mehrere Interpretationen möglich.
Was ist ein Beispiel für eine alltägliche Wahrnehmungstäuschung?
Dass die Sonne „auf- und untergeht“, obwohl sie sich nicht bewegt.
Was versteht man unter dem Begriff Gedächtnis laut Zimbardo (2008)?
Das dauerhafte Fortbestehen von aufgenommenen Informationen über die Zeit, das das Speichern und Abrufen dieser Informationen ermöglicht.
Was bedeutet „response bias“ in der Signalentdeckungstheorie?
ass Menschen unterschiedlich auf gleiche Reize reagieren – ihre Wahrnehmungsentscheidung ist individuell geprägt.
Was ist ein mehrdeutiger Reiz?
Ein Reiz, der zu mehreren unterschiedlichen Wahrnehmungen führen kann, z. B. akustisch oder visuell.
Warum strebt der Mensch nach eindeutiger Interpretation von Reizen?
Um Unsicherheit zu vermeiden und angemessen auf seine Umgebung reagieren zu können.
Welche Schwellenarten beschreiben Weber und Fechner?
Absolutschwelle, Unterschiedsschwelle, Schmerzschwelle.
Welche drei Ebenen der Wahrnehmung beschreibt Zimbardo?
1. Sensorische Ebene, 2. Wahrnehmungsorganisation, 3. Identifikation & Wiedererkennung.
Warum ist funktionierende sensorische Wahrnehmung überlebenswichtig?
Weil sie uns ermöglicht, Gefahren wie Feuer rechtzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren.
Was untersucht die Psychophysik?
Die Beziehung zwischen einem physikalischen Reiz und der mentalen Reaktion oder dem Verhalten darauf.
: Warum nehmen zwei Menschen dieselbe Situation unterschiedlich wahr?
Weil Wahrnehmung subjektiv ist und stark vom individuellen Bewusstsein und den inneren Erfahrungen abhängt.
Was ist laut Idealismus der Ursprung unserer Wirklichkeit?
: Nur das Bewusstsein und subjektive Wahrnehmung existieren – die Welt besteht ausschließlich aus wahrgenommenen Ereignissen.
Wie sehen Realisten die Außenwelt?
Sie glauben, dass es eine objektive Außenwelt gibt, die unabhängig von der Wahrnehmung existiert.
Welche Anwendungsfelder gibt es?
Klinische, pädagogische, Arbeits-, Schul-, Gesundheits-, Verkehrs- und Rechtspsychologie.
Was ist Wahrnehmung laut Straub et al. (2005)?
Wahrnehmung ist die individuelle Verbindung zwischen Außenwelt und Innenwelt, also „eine Brücke vom Objekt zum Subjekt“.
Was ist das Ziel der Arbeitspsychologie?
Arbeitszufriedenheit und effektive Organisation für alle Beteiligten.
Nenne weitere Anwendungsfelder der Psychologie!
Werbepsychologie: Kundenverhalten, Marketing
Rechtspsychologie: Gutachten zur Schuldfähigkeit
Forensische Psychologie: Arbeit mit Straftätern
Gesundheitspsychologie: Förderung gesunder Verhaltensweisen
Nenne eine gängige Definition von Psychologie.
Psychologie ist die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten des Menschen.
Welche Ziele verfolgt die Psychologie?
Beschreiben
Erklären
Vorhersagen
Verändern von Verhalten
Was ist das Ziel pädagogischer Psychologie?
Förderung von Lernen & Entwicklung, meist bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen (lebenslanges Lernen).
Wo arbeiten pädagogische Psychologen?
Schulen, Unis, Heime
Erziehungsberatung
Erwachsenenbildung
Was untersucht die Arbeitspsychologie?
Wie Menschen mit ihrem Arbeitsumfeld interagieren, z. B. Motivation, Zusammenarbeit, Bewerberauswahl.
Welche Fragen stellen sich dabei?
Passt die Tätigkeit zu mir?
Wie kann ich Konflikte lösen?
Wie motiviere ich mein Team?
Ist jeder Psychologe ein Therapeut?
Nein. Nicht alle Psychologen sind Therapeuten. Psychologie hat viele Anwendungsfelder.
Was ist psychologische Diagnostik?
Entwicklung und Anwendung von Tests & Befragungsmethoden zur Untersuchung psychischer Merkmale (z. B. Leistung, Eignung, psychischer Zustand).
Wer darf psychologische Diagnostik durchführen?
Nur Psychologen.
as macht ein klinischer Psychologe?
Diagnostiziert und behandelt psychische Störungen. Voraussetzung: Psychologiestudium + Psychotherapieausbildung.
: Wer darf Psychopharmaka verschreiben?
Nur Ärzte, nicht Psychologen.
Welche Therapieformen gibt es?
Psychoanalyse
Gesprächstherapie
Verhaltenstherapie
Was ist der Behaviorismus?
: Eine Denkrichtung der Psychologie (ab 1920er), die nur beobachtbares Verhalten untersucht. Begründer: John Watson und B. F. Skinner.
Wie wird die Seele im Behaviorismus betrachtet?
Als Black Box – nicht erforschbar und irrelevant für die wissenschaftliche Untersuchung.
Was sind psychologische Hypothesen?
Annahmen über psychisches Erleben/Verhalten, die durch Experimente überprüft werden – mit teils widersprüchlichen Ergebnissen.
Welche grundlegenden Fragen beschäftigt die Psychologie?
Körper und Seele: zwei Substanzen?
Bewusstsein vs. Unbewusstes
Funktionsweise des Gehirns
Anlage vs. Umwelt
Psychische Krankheiten: Erkennen und Behandeln
Lernen, Schlaf, Hypnose
Was ist die Psychoanalyse und wer entwickelte sie?
Die Psychoanalyse ist ein tiefenpsychologisches Modell der Psychologie, entwickelt von Sigmund Freud (1856–1939).
Was ist der Unterschied zwischen Prävention und Intervention?
Prävention: Vorbeugung psychischer Probleme
Intervention: Eingreifen bei bestehenden Problemen
Nenne Beispiele für psychologische Prävention & Intervention im Alltag.
Beruflich: Coaching (Prävention), Mediation (Intervention)
Gesundheit: Aufklärung (Prävention), Ernährungsberatung (Intervention)
Privat: Kommunikationskurse (Prävention), Paartherapie (Intervention)
e: Welche Ebenen unterscheidet die Psychologie in Praxis & Alltag?
Persönlich (z. B. Ängste, Sucht)
Privat-sozial (z. B. Beziehungskonflikte)
Beruflich-sozial (z. B. Teamkonflikte)
In welchen Bereichen arbeiten Psychologen außerhalb der klinischen Psychologie?
Berufsberatung
Personalpsychologie (Eignungstests)
Schulpsychologie
Führungscoaching
Werbepsychologie
: Warum ist psychologisches Basiswissen auch für Nicht-Psychologen wichtig?
Es verbessert Kommunikation, Verständnis und Zusammenarbeit im Alltag und Beruf.
Wofür ist die Kontrolle psychologischer Prozesse wichtig?
Um Verhalten gezielt zu verändern, z. B. in Therapie oder Beratung zur Verbesserung der Lebensqualität.
In welchen Bereichen hat Psychologie Bedeutung für den Alltag?
Beruflich, gesundheitlich und privat – überall, wo zwischenmenschliche Interaktion stattfindet.
Wer ist das Hauptobjekt psychologischer Forschung?
Das Individuum – also der einzelne Mensch.
: Welche vier zentralen Ziele verfolgt die Psychologie?
Beschreiben, Erklären, Vorhersagen, Kontrollieren.
Was bedeutet „Beschreiben“ als Ziel der Psychologie?
Objektives Erfassen und Dokumentieren von Verhalten und mentalen Prozessen durch Beobachtung (Daten).
Was bedeutet „Erklären“ in der Psychologie?
Verstehen, warum psychische Phänomene auftreten, durch Erforschung von Zusammenhängen und Einflussfaktoren.
Was versteht man unter „Vorhersage“ in der Psychologie?
Eine Annahme über die Wahrscheinlichkeit, mit der ein bestimmtes Verhalten oder mentaler Prozess auftritt.
Was versteht man unter „Verhalten“ in der Psychologie?
Die Summe aller wahrnehmbaren Aktivitäten eines Menschen.
Was sind „mentale Prozesse“ in der Psychologie?
Nicht direkt beobachtbare Vorgänge wie Denken, Träumen, Sehnsucht, Zweifel, Liebe.
Was ist die wissenschaftliche Definition von Psychologie laut Zimbardo (2008)?
ie wissenschaftliche Untersuchung des Verhaltens und der mentalen Prozesse von Individuen.
Warum ist die wissenschaftliche Methode in der Psychologie wichtig?
Sie sorgt für Objektivität, Nachvollziehbarkeit und Vergleichbarkeit der Ergebnisse.
Was ist das zentrale Anliegen der Psychologie?
Das Verstehen und Erklären von seelischen Prozessen, Gedanken, Gefühlen und Verhalten.
Wo begegnet uns Psychologie im Alltag?
Überall, wo Menschen miteinander interagieren – z. B. in Wohnzimmern, Büros, Cafés, Parks etc.
Nenne zwei Beispiele für Gruppennormen.
Inhalte der Gruppe dürfen nicht nach außen getragen werden.
Niemand darf durch Aussagen verletzt werden.
Was kann passieren, wenn Normen verschiedener Gruppen einander widersprechen?
Es kann zu inneren oder äußeren Konflikten kommen.
Was sind offene und verdeckte Normen?
Offene Normen: Explizit formulierte Regeln
Verdeckte Normen: Ungeschriebene Verhaltensmuster, die nicht direkt thematisiert werden
Was versteht man unter „Rollen“ in einer Gruppe?
Rollen sind Bündel von Verhaltenserwartungen, die an Personen mit bestimmten Aufgaben oder Status innerhalb der Gruppe gestellt werden.
elche drei Rollentypen gibt es laut Literatur?
Aufgabenrollen
Erhaltungs- und Aufbaurollen
Dysfunktionale Rollen
Nenne ein Beispiel für eine Aufgabenrolle.
Der Gruppensprecher oder der Koordinator.
: Nenne ein Beispiel für eine Erhaltungs- und Aufbaurolle.
Der Vermittler zwischen unterschiedlichen Meinungen.
Nenne ein Beispiel für eine dysfunktionale Rolle.
t: Der Nörgler, der blockiert und negativ auffällt.
: Können Rollen in Gruppen wechseln?
: Ja, Rollen sind flexibel und können sich je nach Situation oder Person ändern.
Welche zwei Arten von Gruppenleitern gibt es?
Formeller Leiter (von außen bestimmt)
Informeller Leiter (durch Gruppendynamik entstanden)
Welche drei Führungsstile gibt es?
Autoritär
Sozial-integrativ
Laissez-faire
Beschreibe den autoritären Führungsstil.
Der Leiter trifft alle Entscheidungen allein, gibt Anweisungen und regelt Aufgabenverteilung. Oft geringe Gruppenmoral und Kreativität.
Was kennzeichnet den sozial-integrativen Führungsstil?
ntscheidungen werden gemeinschaftlich getroffen, Gruppenmitglieder werden aktiv einbezogen. Hohe Gruppenmoral und Selbstständigkeit.
Was ist typisch für den Laissez-faire-Stil?
: Der Leiter überlässt Entscheidungen und Aufgabenverteilung der Gruppe, greift kaum ein. Geringe Leistung und Gruppenmoral.
In welchem Dilemma befindet sich ein Gruppenleiter oft?
Er soll die Gruppe leiten und gleichzeitig Teil davon sein. Er muss beobachten und gleichzeitig agieren.
Nenne zwei Feedbackmethoden, die ein Gruppenleiter einsetzen kann.
Stimmungsbarometer
Nenne vier wichtige Eigenschaften eines Gruppenleiters.
Gelassenheit
Sensibilität
Selbstkritik/Selbstreflexion
Verantwortungsbewusstsein
: Was bedeutet der Begriff „Didaktik“?
Vom Griechischen didáskein abgeleitet, bedeutet es „lehren“ (aktiv) und „lernen“ (passiv).
Womit beschäftigt sich die Didaktik heute?
Mit Theorien und Modellen des Lehrens und Lernens in verschiedenen Bildungskontexten (z. B. Schule, Erwachsenenbildung, Hochschule).
Was ist der Unterschied zwischen allgemeiner, spezieller und fachdidaktischer Didaktik?
Allgemeine Didaktik: übergreifend für alle Bildungsbereiche
Spezielle Didaktik: für bestimmte Handlungsfelder (z. B. Erwachsenenbildung)
Fachdidaktik: für spezielle Fächer (z. B. Mathematik)
Was ist Zielgruppenorientierung in der Erwachsenenbildung?
: Planung von Angeboten für bestimmte Gruppen, basierend auf einem Leitmerkmal (z. B. Alter, Behinderung).
Was ist das Ziel von Zielgruppenarbeit laut lernpsychologischem Ansatz?
Effektivere Bildungsprozesse durch homogene Lerngruppen.
Welches Beispiel illustriert den lernpsychologischen Ansatz?
Computerkurse für Senioren an Volkshochschulen.
Was ist das Ziel der sozialpolitisch begründeten Zielgruppenarbeit?
Erreichen benachteiligter Gruppen zur Qualifizierung und Chancengleichheit.
: Was ist ein Kritikpunkt an der sozialpolitischen Zielgruppenarbeit?
Stigmatisierung durch Defizit-Zuschreibungen.
: Wann findet Teilnehmerorientierung statt?
Während der Durchführung einer Bildungsveranstaltung.
Welche zwei Schritte sind für Teilnehmerorientierung wichtig?
Information über Lernvoraussetzungen (z. B. Motive, Vorkenntnisse)
Ermöglichung aktiver Partizipation
Was ist Methodik im Unterschied zur Didaktik?
Methodik bezieht sich auf das Wie des Lehrens, Didaktik auf die anderen W-Fragen (Wer, Was, Wann, Wo...).
Was ist eine Methode in der Pädagogik?
Ein Weg oder Verfahren zum Erreichen von Lernzielen.
: Was ist für die Auswahl von Methoden entscheidend?
Lernziele, Inhalte, Teilnehmergruppe – alles sollte abgestimmt sein.
Nenne die fünf Phasen einer Lerneinheit mit ihren Zielen.
Einstieg: Hinführung, Kennenlernen
Erarbeitung: Aneignung von Wissen
Präsentation: Vorstellung der Ergebnisse
Zwischendrin: Auflockerung
Schluss: Ergebnisse festhalten, Feedback, Transfer
Was ist Qualitätsmanagement?
: Maßnahmen zur Verbesserung von Produkten oder Dienstleistungen – auch in der Bildung.
Welche zwei QM-Konzepte dominieren in der Bildungsarbeit?
ntwort:
DIN EN ISO 9000ff.
Evaluation
Was ist Ziel der DIN EN ISO 9000ff.?
Kundenzufriedenheit und kontinuierliche Qualitätsverbesserung.
Was ist Evaluation in der Bildung?
Analyse und Bewertung von Bildungsprozessen und -angeboten.
Nenne drei Evaluationsinstrumente.
Fragebogen
Hospitation
Test
Was misst ein Test im Rahmen der Evaluation?
Den Lernerfolg – oft Voraussetzung für ein Zertifikat.
Was gehört zur Sachebene einer Gruppe?
Aufgaben, Ziele, Fakten, Arbeitsinhalte – alles Sichtbare.
: Was gehört zur psychosozialen Ebene?
Gefühle, Bedürfnisse, Kommunikationsverhalten, Sympathien, Ängste – größtenteils unsichtbar.
Welche Bedeutung hat das Eisbergmodell?
: Es hilft, unbewusste Prozesse in Gruppen zu erkennen, die die Zusammenarbeit beeinflussen.
Was sind Gruppennormen?
Gruppennormen sind Verhaltenserwartungen an Mitglieder, die das Miteinander regeln und die Zusammenarbeit ermöglichen.
Welche Funktion haben Gruppennormen?
Sie bestimmen Kommunikation, Leistung und Verhalten der Gruppe nach außen und bieten Orientierung.
Wer beeinflusst die Entstehung von Gruppennormen?
Die Gruppenmitglieder selbst durch ihr Verhalten und ihren Einfluss.
: Ziel der Grund- und Allgemeinbildung?
: Zugang zu Schlüsselqualifikationen, z. B. Alphabetisierungskurse.
: Was umfasst kulturelle Bildung?
Förderung kreativer und kommunikativer Fähigkeiten.
Welche Träger gibt es in der Erwachsenenbildung?
Öffentliche (z. B. VHS), private (z. B. Weiterbildungsunternehmen) und gesellschaftliche Träger (z. B. Gewerkschaften, Kirchen).
Was ist besonders an der Struktur der Erwachsenenbildung?
Sie ist plural aufgebaut, nicht zentral organisiert wie das Schulsystem.
Welche neuen Lernformen haben sich durch technologische Entwicklungen etabliert?
Fernstudien, Online-Kurse, E-Learning, hybrides Lernen.
Welche Rolle spielte die Corona-Pandemie für die Erwachsenenbildung?
Sie verstärkte die Verlagerung auf digitales Home E-Learning.
Wer finanziert berufliche Weiterbildung hauptsächlich?
Die Wirtschaft; außerdem öffentliche Zuwendungen und Eigenbeteiligung.
Gibt es ein bundesweites Weiterbildungsgesetz?
Nein, aber 13 Bundesländer haben eigene Weiterbildungsgesetze.
: Welche weiteren rechtlichen Grundlagen existieren?
Betriebsverfassungsgesetze, Manteltarifverträge, Arbeitsförderungsgesetze.
Welche Annahme galt bis in die 1960er Jahre über das Lernen im Alter?
Erwachsene seien ab einem gewissen Alter nicht mehr lernfähig.
Was weiß man heute über das Lernen im Erwachsenenalter?
Erwachsene sind grundsätzlich bis ins hohe Alter lernfähig – abhängig von individuellen Faktoren.
Welche Rolle spielen Lernaktivitäten im Alter?
Sie können den Entwicklungs- und Alterungsprozess positiv beeinflussen.
Warum ist lebenslanges Lernen im Erwachsenenalter wichtig?
Wegen technologischem Fortschritt, gesellschaftlichem Wandel, demografischem Wandel und sich verändernden Erwerbsbiografien.
Was bedeutet die „Halbwertszeit des Wissens“?
Wissen veraltet immer schneller und muss regelmäßig aktualisiert werden.
Warum reicht das in der Ausbildung gelernte Wissen heute nicht mehr aus?
: Weil kaum jemand heute noch 20 Jahre im selben Beruf bleibt – Berufe und Anforderungen ändern sich schnell.
Was ist mit „lebenslangem Lernen“ gemeint?
Das kontinuierliche Reflektieren, Analysieren und kritische Auseinandersetzen mit Veränderungen in Beruf und Gesellschaft über die gesamte Lebensspanne hinweg.
Was bedeutet „Anschlusslernen“ bei Erwachsenen?
Erwachsene bringen Vorwissen und Erfahrungen in neue Lernsituationen mit.
Warum ist Erwachsenenlernen oft freiwillig?
Erwachsene entscheiden meist selbst über ihre Teilnahme, während Kinder schulpflichtig sind.
: Was unterscheidet Lernmotivation bei Kindern und Erwachsenen?
Kinder lernen aus Neugier und für Leistungsvergleiche, Erwachsene lernen für konkrete berufliche oder private Anwendungen.
Wie reagieren Erwachsene auf Bevormundung im Lernprozess?
ehr empfindlich – sie bevorzugen selbstgesteuertes Lernen.
Wie waren Lernprozesse früher laut behavioristischer Theorie gestaltet?
Der Lernende war passiv, Auswendiglernen stand im Fokus, der Lehrende war zentral.
Wie sieht die moderne Sichtweise auf Erwachsenenbildung aus?
Konstruktivistisch – Lernen ist individuell, selbstverantwortlich und durch den Lehrenden nur angeregt.
Wie sollten Veranstaltungen in der Erwachsenenbildung gestaltet sein?
Teilnehmerorientiert, mit Mitbestimmungsmöglichkeiten, ansprechenden Inhalten für verschiedene Lerntypen und motivierend.
Nenne die Merkmale einer Gruppe.
Mehrere Personen, gemeinsames Ziel, direkte Kommunikation, zeitlich begrenzt, innere Strukturen.
Worin unterscheiden sich „Menge“, „Masse“ und „Gruppe“?
: Menge = zufällig, Masse = kurzfristiges Ziel, Gruppe = strukturiert und organisiert.
Welche drei Gruppenformen gibt es?
: Informelle Gruppen (z. B. Peergroup), Formelle Gruppen (z. B. Schulklasse), Natürliche Gruppen (z. B. Familie).
Was ist ein Team?
: Eine Arbeitsgruppe mit komplexer Aufgabe; jedes Team ist eine Gruppe, aber nicht jede Gruppe ist ein Team.
Wie heißen die fünf Phasen der Gruppenentwicklung nach Tuckman?
Forming, Storming, Norming, Performing, Adjourning.
: Was passiert in der Phase „Forming“?
Orientierungsphase: Mitglieder lernen sich kennen, Kommunikation ist höflich, aber unsicher.
Was kennzeichnet die „Storming“-Phase?
: Konflikte durch Positionskämpfe und unterschiedliche Meinungen.
Was geschieht in der „Norming“-Phase?
Entwicklung von Normen und Rollen innerhalb der Gruppe.
Was passiert in der „Performing“-Phase?
Die Gruppe arbeitet effektiv und mit maximaler Leistung zusammen.
Was beschreibt die „Adjourning“-Phase?
Auflösungsphase der Gruppe nach Abschluss der Aufgaben.
Was zeigt das Eisbergmodell in Gruppenprozessen?
Es veranschaulicht die sichtbare Sachebene (Aufgaben) und die unsichtbare psychosoziale Ebene (Gefühle, Beziehungen).
Was ist unter Akzeptanz in der Beratung zu verstehen?
Akzeptanz bedeutet, dass der Berater die Aussagen des Klienten nicht bewertet, sondern dessen Wertungen akzeptiert und eine bedingungslose positive Wertschätzung zeigt.
Was bedeutet Kongruenz für einen Berater?
Kongruenz bedeutet, dass der Berater authentisch ist und seine Äußerungen mit seinen Gefühlen und Gedanken übereinstimmen.
Wer entwickelte das Modell des Familientrainings?
Das Modell wurde vom amerikanischen Psychologen Thomas Gordon entwickelt.
Was ist ein zentraler Grundsatz des Familientrainings nach Gordon?
Ein zentraler Grundsatz ist das aktive Zuhören, bei dem Eltern ihre Kinder darin unterstützen, Lösungen für ihre Probleme selbst zu finden.
Was ist der Unterschied zwischen „falschem Ratgeben“ und „aktivem Zuhören“?
: Falsches Ratgeben bedeutet, dem Kind sofort Lösungen zu geben, während aktives Zuhören bedeutet, die Gefühle des Kindes zu erkennen und es zu verstehen, ohne sofort zu urteilen.
Was sind Ich-Botschaften und warum sind sie wichtig?
Ich-Botschaften sind sachliche, neutrale Aussagen, mit denen Bedürfnisse mitgeteilt werden, ohne Vorwürfe zu machen. Sie fördern eine respektvolle Kommunikation.
Warum ist Elternarbeit in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wichtig?
Elternarbeit ist wichtig, weil sie den Erfolg von Maßnahmen wie der Hilfe zur Erziehung unterstützt und nachhaltige Veränderungen im Familiensystem anstößt.
Was passiert, wenn Eltern nicht bereit sind, ihr Verhalten zu reflektieren und anzupassen?
Wenn Eltern ihr Verhalten nicht reflektieren und anpassen, kann selbst die beste Arbeit mit dem Kind gefährdet werden, da Konfliktursachen oft im Erziehungsverhalten der Eltern liegen.
Welche Rolle spielen Eltern in der Arbeit mit Jugendlichen?
: Eltern können als Berater, Vermittler und Partner in der Erziehung des Jugendlichen einbezogen werden, was die Nachhaltigkeit der Arbeit verbessert.
Was ist das Ziel der Erlebnispädagogik?
Das Ziel der Erlebnispädagogik ist es, jungen Menschen neue Erfahrungen zu ermöglichen und ihre sozialen Kompetenzen zu fördern.
Was wird in erlebnis- und freizeitpädagogischen Maßnahmen oft genutzt, um soziale Kompetenzen zu fördern?
: Die Natur wird als Medium genutzt, um den Bezug zur Umwelt herzustellen und soziale Kompetenzen durch Grenzerfahrungen und Kooperationsspiele zu fördern.
Was sollte in der Erlebnispädagogik neben den Aktivitäten ebenfalls berücksichtigt werden?
Es sollte ein pädagogischer Rahmen bestehen, der durch Fachkräfte gestaltet wird, sowie Raum für Reflexion und Erfahrungsaustausch nach den Aktivitäten.
Was ist das Ziel der Methode Positive Peer Culture (PPC)?
PPC zielt darauf ab, die Partizipation und Selbstwirksamkeit der Jugendlichen zu stärken, indem sie Verantwortung übernehmen und anderen helfen.
Wie kann PPC in einer Selbsthilfegruppe angewendet werden?
In einer Selbsthilfegruppe könnte ein Jugendlicher die Rolle der Moderation übernehmen, während die Fachkraft im Hintergrund bleibt und bei Bedarf eingreift.
Wann ist der PPC-Ansatz besonders sinnvoll?
Der PPC-Ansatz ist besonders sinnvoll in der Arbeit mit Jugendlichen ab etwa 13-14 Jahren, da er ihnen ermöglicht, Verantwortung zu übernehmen und gruppendynamische Prozesse zu fördern.
Warum sollte PPC in Gruppen mit Kindern eher eingeschränkt eingesetzt werden?
In Gruppen mit Kindern könnte PPC zu einem Machtgefälle führen, das die Kinder überfordern und verunsichern könnte, da sie noch nicht die nötige Reife für diese Art der Partizipation haben.
Seit wann gilt Lernen als ein Prozess, der über die gesamte Lebensspanne möglich ist?
Seit den 1970er Jahren.
Warum wird lebenslanges Lernen immer wichtiger?
Wegen des schnellen Wandels des Wissens durch technischen Fortschritt; früher Gelerntes wird schneller obsolet.
Was ist das Ziel der Auseinandersetzung mit Erwachsenenbildung?
Die noch junge Fachrichtung besser kennenzulernen, da jeder früher oder später damit in Berührung kommt.
: Welche Bedeutung hatte die Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert?
Wissen konnte erstmals in großen Mengen verbreitet werden.
Was entstand im 18. Jahrhundert im Zuge der Aufklärung?
Die ersten Lesegesellschaften – erste Form organisierter Erwachsenenbildung.
Welche Bildungsform entstand im 19. Jahrhundert mit der Industrialisierung?
Arbeiter und Handwerker gründeten Bildungsvereine mit beruflicher, sozialer und politischer Ausrichtung.
Was geschah mit der Erwachsenenbildung im Nationalsozialismus (1933–1945)?
Sie wurde gleichgeschaltet und für propagandistische Zwecke genutzt, die zuvor entstandene plurale Struktur zerstört.
Welche Maßnahme wurde nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Alliierten ergriffen?
Aufbau eines demokratischen Bildungssystems („Re-Education“).
Was war ein bedeutender Schritt in den 1960er/1970er Jahren?
Erwachsenenbildung wurde als vierte Säule des Bildungssystems anerkannt; erste Lehrstühle wurden eingerichtet.
: Was umfasst die berufliche/betriebliche Erwachsenenbildung?
Fortbildungen, Umschulungen; Träger sind Betriebe und Unternehmen.
: Ziel der politischen Erwachsenenbildung?
Förderung politischer Urteilskraft und Handlungskompetenz.
Was ist gewerkschaftliche Erwachsenenbildung?
Bildung für Gewerkschaftsmitglieder zu arbeitsbezogenen Themen.
Was umfasst konfessionelle Bildung?
Bildung durch Kirchen/Gemeinden, z. B. Seminare zur Konfirmandenarbeit.
Was sind die vier Grundpfeiler der Pädagogik laut Brezinka?
: Sozialisation, Erziehung, Bildung, Lernen.
Was beschreibt der Begriff Sozialisation?
Bildung der Persönlichkeit durch Auseinandersetzung mit der Umwelt (materiell, geistig, sozial).
Was ist unter Erziehung zu verstehen?
Jede Form der bewussten, dauerhaften Einflussnahme auf einen Menschen.
Was bedeutet Bildung im pädagogischen Sinne?
Selbstbestimmter Prozess des Hineinwachsens in die Gesellschaft durch Reflexion und Auseinandersetzung.
Was ist Lernen?
Aneignung von Wissen, Erfahrungen oder neuen Verhaltensweisen.
Welche zwei Metaphern beschreiben Erziehung?
Gärtner (natürliche Entfaltung) und Handwerker (gezielte Formung).
Was ist der zentrale Unterschied zwischen Erziehung und Bildung?
Erziehung ist fremdgeleitet und zeitlich begrenzt, Bildung ist selbstbestimmt und lebenslang.
: Welche Erziehungsziele waren in den 1950er–2000er Jahren wichtig?
Früher: Gehorsam, Konformität – später: Selbstständigkeit, Selbstentfaltung.
Was sind Erziehungsstile?
Relativ stabile Muster von Erziehungsverhalten in erziehungsthematischen Situationen.
elche Institutionen prägen Erziehung heute hauptsächlich?
Familie und Schule
ernen ist ein Prozess der Veränderung im Wissen oder Verhalten durch Informationen oder Erfahrung. Mechanische und biologische Ursachen, wie Drogen oder Wachstum, sind ausgeschlossen.
Was versteht man unter Behaviorismus?
Behaviorismus ist eine objektive Orientierung der Wissenschaft, die sich auf das reine Verhalten konzentriert. Subjektive Faktoren wie Reflexion oder Gefühle werden dabei ausgeblendet.
Was versteht man unter klassischem Konditionieren?
Klassisches Konditionieren ist der Prozess, bei dem ein neutraler Reiz mit einem unkonditionierten Reiz gekoppelt wird, sodass der neutrale Reiz nach der Konditionierung eine ähnliche Reaktion wie der unkonditionierte Reiz hervorruft.
Was zeigte Ivan Pawlow in seinem Experiment zum klassischen Konditionieren?
Pawlow zeigte, dass ein neutraler Reiz (z. B. Glockenton) durch wiederholte Paarung mit einem unkonditionierten Reiz (Futter) eine konditionierte Reaktion (Speichelfluss) auslösen kann.
Was passiert in den drei Phasen des klassischen Konditionierens?
Vor der Konditionierung: neutraler Reiz (Ton) löst keine Reaktion aus.
Während der Konditionierung: neutraler Reiz (Ton) wird mit einem unkonditionierten Reiz (Futter) gepaart.
Nach der Konditionierung: der neutrale Reiz (Ton) löst die gleiche Reaktion (Speichelfluss) aus.
Was war das Experiment von John B. Watson mit dem kleinen Albert?
Watson konditionierte Albert, Angst vor weißen Ratten zu entwickeln, indem er das Erscheinen einer Ratte mit einem lauten, erschreckenden Geräusch kombinierte.
Was versteht man unter Reizgeneralisierung und Löschung im klassischen Konditionieren?
Reizgeneralisierung: Das erlernte Verhalten wird auch auf ähnliche Reize übertragen.
Löschung: Das konditionierte Verhalten wird abgeschwächt und verschwindet, wenn der konditionierte Reiz ohne den unkonditionierten Reiz wiederholt präsentiert wird.
Was versteht man unter operantem Konditionieren?
Operantes Konditionieren beschreibt, wie das Verhalten eines Organismus durch die Konsequenzen, die auf eine Handlung folgen, verändert wird. Belohnung verstärkt Verhalten, Bestrafung verringert es.
Was ist die Skinner-Box und was wurde mit ihr erforscht?
Die Skinner-Box ist ein Experiment von Burrhus Frederic Skinner, bei dem Tiere durch Betätigung eines Hebels eine Belohnung (Futter) erhielten, um das Verhalten zu verstärken.
Was sind die verschiedenen Arten der Verstärkung im operanten Konditionieren?
Positive Verstärkung: Belohnung nach einem Verhalten.
Negative Verstärkung: Entfernung eines unangenehmen Reizes.
Bestrafung 1. Art: Einführung eines unangenehmen Reizes.
Bestrafung 2. Art: Wegfall eines angenehmen Reizes.
Nenne ein Beispiel für operantes Konditionieren.
: Ein Junge wäscht das Auto seiner Großeltern und erhält dafür 20 Euro. Die Belohnung erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass er dies in Zukunft wieder tut.
Was ist Lernen am Modell?
Lernen am Modell ist der Prozess, bei dem Menschen neue Verhaltensweisen durch Beobachtung und Nachahmung anderer lernen, ohne dass direkte Verstärkungen notwendig sind.
Was entdeckte Albert Bandura über das Modelllernen?
Bandura fand heraus, dass Menschen durch Beobachtung von Modellen (z. B. aggressivem Verhalten) lernen und dieses Verhalten selbst ausführen können.
Wann ist das Verhalten eines Modells besonders einflussreich?
Das Modell ist besonders einflussreich, wenn:
Das Verhalten gut sichtbar ist.
Ähnlichkeiten zwischen Beobachter und Modell bestehen.
Das Modell als positiv und beliebt wahrgenommen wird.
Das Verhalten des Modells verstärkt wird.
Welche Phasen unterscheidet Bandura im Modelllernen?
Aneignungsphase (Akquisition): Wahrnehmung und Auswahl des Modells als Vorbild.
Ausführungsphase (Performanz): Ausführung des erlernten Verhaltens, wenn es sinnvoll erscheint oder Belohnung verspricht.
: Gib ein Beispiel für Modelllernen im Alltag.
n der Schule lernen Kinder, Buchstaben zu schreiben, indem sie den Lehrer beobachten, der die Buchstaben an die Tafel schreibt.
Was ist Modelllernen?
Modelllernen ist das Lernen durch Beobachtung und Nachahmung von Vorbildern. Ein Beispiel ist, wenn ein Kind das Fahrradfahren erlernt, indem es andere beobachtet, die es bereits können.
Was ist kognitives Lernen?
Kognitives Lernen bezeichnet die Informationsverarbeitung im Gehirn, bei dem Wissen miteinander verknüpft wird und Handlungen abgeleitet werden. Es geht darum, wie unser Gehirn Informationen aufnimmt und in Handlungen umsetzt.
Welche kognitiven Prozesse sind relevant für das Lernen?
Kognitive Prozesse umfassen Gedanken, Einstellungen und Meinungen. Sie sind wichtig, weil sie bestimmen, wie wir Informationen verarbeiten und in bestehendes Wissen integrieren.
Was versteht man unter Konstruktivismus?
Der Konstruktivismus besagt, dass Lernen ein aktiver Prozess ist, bei dem Lernende ihr eigenes Wissen aufbauen, basierend auf ihren Erfahrungen und bisherigen Kenntnissen. Lernende entscheiden selbst, welche Informationen sie aufnehmen und wie sie diese verarbeiten.
Was sind kognitive Lernstrategien?
Kognitive Lernstrategien helfen dabei, Wissen zu erarbeiten und zu strukturieren. Wichtige Strategien sind:
Wiederholungsstrategien: Wiederholtes Durcharbeiten, Auswendiglernen.
Organisationsstrategien: Zusammenfassungen erstellen, Textstellen hervorheben.
Elaborationsstrategien: Verknüpfung von neuem Wissen mit vorhandenem Wissen.
Kritisches Prüfen: Überprüfen von Begründungen und Vergleichen mit anderen Ansätzen.
Was sind metakognitive Lernstrategien?
Metakognitive Lernstrategien beziehen sich auf die Auseinandersetzung mit den eigenen Denkprozessen. Dazu gehören:
Planungsstrategien: Bestimmen der Zeit und Relevanz für ein Thema.
Überwachungsstrategien: Selbstüberprüfung und Wiederholung ohne Hilfsmittel.
Regulationsstrategien: Anpassung der Lernmethoden an neue Anforderungen.
. Was sind ressourcenbezogene Lernstrategien?
Ressourcenbezogene Lernstrategien betreffen die Organisation der Lernbedingungen, z.B.:
Gestaltung des Arbeitsplatzes,
Bildung von Lerngruppen,
gutes Zeitmanagement.
Welche Störungen im Lernprozess können bei Kindern und Jugendlichen auftreten?
Störungen im Lernprozess können durch organische/physiologische Störungen (z.B. Legasthenie, ADS) oder durch motivationale und emotionale Probleme (z.B. Lernangst, geringes Selbstbewusstsein) verursacht werden. Diese Faktoren können das Lernen erheblich beeinflussen.
Was sind Resilienzfaktoren und warum sind sie wichtig?
Resilienzfaktoren beschreiben die Fähigkeit, mit Herausforderungen und belastenden Lebenssituationen umzugehen. Wichtige Resilienzfaktoren sind:
Selbstwahrnehmung: Die Fähigkeit, die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen.
Selbststeuerung: Impulskontrolle und Emotionsregulation.
Soziale Kompetenzen: Empathie und Kommunikationsfähigkeit.
Problemlösungsfähigkeiten: Fähigkeit zur Anpassung an neue oder stressige Situationen.
Wie können Resilienzfaktoren die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen fördern?
Resilienzfaktoren unterstützen Kinder und Jugendliche dabei, schwierige Lebenssituationen zu bewältigen, ihre Persönlichkeit zu entwickeln und ihre Selbstwirksamkeit zu steigern. Ein Beispiel ist ein Kind, das trotz schwieriger familiärer Verhältnisse durch Unterstützung von außen einen höheren Schulabschluss erreicht.
Was versteht man unter Sozialpädagogik?
Sozialpädagogik bezeichnet sowohl eine erziehungswissenschaftliche Disziplin als auch eine praktische Tätigkeit. Sie richtet sich nicht nur an Kinder und Jugendliche, sondern auch an alle Lebensstufen. Sie hat zum Ziel, Menschen bei der Bewältigung ihrer Lebensprobleme zu unterstützen und sie in die Gesellschaft zu integrieren.
Was ist der Unterschied zwischen Sozialpädagogik und Sozialarbeit?
Sozialpädagogik umfasst professionelle Hilfe und Erziehung, während Sozialarbeit sich hauptsächlich auf die professionelle Hilfe konzentriert. In der Praxis wird die Sozialpädagogik oft als weitgehend identisch mit der Sozialarbeit angesehen.
Was sind die Grundprinzipien der Sozialpädagogik?
Die Sozialpädagogik handelt nach den Prinzipien der Prosozialität (Handlungen zum Vorteil anderer oder der Umwelt) und Solidarität (Zusammenhalt und Unterstützung innerhalb der Gesellschaft).
Was sind typische Aufgaben der Sozialpädagogik in der Praxis?
Drei zentrale Aufgaben der Sozialpädagogik sind:
Das Zusammenleben von Klienten im Alltag ermöglichen (z. B. Betreuung von Teenager-Müttern und ihren Kindern).
Konzeption und Umsetzung von freiwilligen Angeboten (z. B. Hausaufgabenbetreuung im Familienzentrum).
Umsetzung gesetzlich vorgeschriebener Angebote (z. B. Wohnungslosenhilfe).
Sozialpädagogen arbeiten in Bereichen wie:
Jugend- und Familienhilfe
Sozialhilfe
Altenhilfe
Behindertenhilfe
Schulsozialarbeit
Kindergärten
Beratungsstellen
Forschung
Was ist die Herausforderung bei der Theoriebildung in der Sozialpädagogik?
Die Herausforderung liegt im sozialpädagogischen Grundkonflikt: Einerseits soll die Sozialpädagogik Menschen in schwierigen Lebenslagen unterstützen, andererseits verlangt die Gesellschaft von ihr, Disziplin und Kontrolle im Sinne von Normvorstellungen auszuüben.
Welche Theorien der sozialen Arbeit gibt es?
Antwort: Drei wichtige Theorien der sozialen Arbeit sind:
Lebensweltlicher Ansatz: Fokus auf die Lebenswelt der Betroffenen und Hilfe zur Verbesserung dieser.
Bildungstheoretischer Ansatz: Unterstützung der Adressaten auf dem Weg zu einem autonomen Leben durch Bildung.
Postmoderner Ansatz: Anerkennung der komplexen und vielfältigen Strömungen in der sozialen Arbeit.
Was bedeutet Methodik in der Sozialarbeit?
Antwort: Methodik bezeichnet Verfahren, um bestimmte Ziele zu erreichen. In der Sozialarbeit geht es vor allem um die Veränderung von Menschen, Gruppen oder Gesellschaften. Es gibt verschiedene Methoden, die auf unterschiedliche Zielgruppen oder Problemlagen abzielen.
Welche klassischen Methoden der sozialen Arbeit gibt es?
Antwort: Drei klassische Methoden der sozialen Arbeit sind:
Einzelfallhilfe: Unterstützung von Einzelpersonen, um deren Lebenssituation zu verbessern.
Gruppenarbeit: Unterstützung von kleinen Gruppen unter Berücksichtigung ihrer Dynamik.
Gemeinwesenarbeit: Verbesserung der sozialen Situation im Sozialraum (z.B. Stadtteil).
Was sind klientbezogene Methoden in der sozialen Arbeit?
Antwort: Klientbezogene Methoden konzentrieren sich auf die Zusammenarbeit zwischen Klienten und Sozialpädagogen und beinhalten:
Mediation (Konfliktvermittlung),
Sozialpädagogische Beratung,
Fallmanagement (Zugang zu Dienstleistungen für Klienten).
Was sind professionsbezogene Methoden in der sozialen Arbeit?
Professionsbezogene Methoden richten sich auf die Arbeit der Sozialpädagogen selbst und beinhalten:
Supervision (Beratung von Gruppen oder Teams),
Selbstevaluation (Selbstbewertung der eigenen Arbeit),
Jugendhilfeplanung (Entwicklung von Angeboten für Jugendliche).
Was ist sozialpädagogische Beratung?
Sozialpädagogische Beratung hat den Zweck, Klienten bei ihren Problemen und Konflikten zu unterstützen und ihre Autonomie zu stärken. Es geht darum, den Klienten zu befähigen, selbstständig Lösungen zu finden und zu handeln.
Welche Charakteristika hat professionelle sozialpädagogische Beratung?
Die wesentlichen Charakteristika der sozialpädagogischen Beratung sind:
Berücksichtigung des gesellschaftlichen Kontexts,
Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe und Stärkung der Autonomie,
Orientierung und Unterstützung bei Entscheidungsprozessen.
Wer entwickelte die Therapieform der klientenzentrierten Beratung und wann?
Die Therapieform wurde in den 1940/50er Jahren vom Psychologen Carl R. Rogers entwickelt.
Was ist das Hauptziel der klientenzentrierten Beratung?
Das Hauptziel ist es, den Klienten zu unterstützen, sich selbst zu verstehen und seine Eigenverantwortlichkeit zu stärken.
Welche Grundhaltung sollte zwischen Berater und Klient herrschen?
Es sollte keine Hierarchie zwischen Berater und Klient bestehen, beide sind gleichberechtigt.
Welche Verhaltensweisen des Beraters wirken sich positiv auf den Beratungserfolg aus?
Empathie, Akzeptanz und Kongruenz.
Was bedeutet Empathie im Kontext der klientenzentrierten Beratung?
: Empathie bedeutet, dass der Berater sich emotional und kognitiv in die Erlebniswelt des Klienten einfühlt und die Bedeutung und Gefühle des Klienten versteht.
Was ist das Ziel der Beschäftigung mit der Geschichte der Pädagogik?
Die Entfaltung erzieherischer Ideen und deren Entwicklung in verschiedenen Epochen zu verstehen, inklusive der Werke bedeutender Pädagogen.
Woher stammt der Begriff „Pädagoge“?
Aus dem antiken Griechenland – „Knabenführer“; oft Sklaven, die Jungen zur Schule begleiteten oder erzogen.
Wie war Bildung im antiken Griechenland organisiert?
Bildung war Jungen vorbehalten und diente dem Ziel, demokratische Tugenden und Ideale zu vermitteln.
Was war das Bildungsverständnis der Renaissance?
Der Mensch kann durch Denken die Welt gestalten. Leitspruch: Cogito, ergo sum – Ich denke, also bin ich.
Wer war Johann Amos Comenius und was forderte er?
Bischof und Pädagoge, forderte im 17. Jh. Schulpflicht für alle Kinder und anschaulichen Unterricht (z. B. Orbis Pictus).
Warum nennt man das 18. Jahrhundert das „pädagogische Jahrhundert“?
Wegen der Aufklärung und der Idee, dass Erziehung den Menschen zur Vernunft führen kann.
: Welche Ansicht hatte John Locke zur Erziehung?
Der menschliche Geist ist eine „tabula rasa“ – eine leere Tafel, die durch Erziehung beschrieben wird.
Was war Immanuel Kants Beitrag zur Pädagogik?
Der Mensch kommt „roh“ zur Welt und muss durch Erziehung zur Vernunft erzogen werden.
Was war Jean-Jacques Rousseaus Erziehungsideal?
Natürliche Erziehung ohne moralische Normierung – das Kind soll aus eigenen Erfahrungen lernen.
Was war Wilhelm von Humboldts Bildungsverständnis?
Bildung als Selbstentfaltung und -bestimmung; Forderung nach freiem Zugang zu Bildung für alle.
Was prägte die Reformpädagogik Anfang des 20. Jahrhunderts?
Soziale Umbrüche (Industrialisierung, Erster Weltkrieg) und neue kindzentrierte Ansätze, z. B. durch Ellen Key.
Welche Rolle spielte die Pädagogik im Nationalsozialismus?
Vereinheitlichung der Bildung, ideologische Indoktrination, militaristische Erziehungsprinzipien.
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