Ausgangslage, historischer Hintergrund Utilitarismus
-> Ausgangslage:
Im spät-feudalen England des 18. Jahrhunderts sind durch die industrielle Revolution und die Wirtschaftsreform des Kapitalismus vor allem die Lohnarbeiter verelendet. Ihnen will Bentham helfen und unternimmt es, des „Gebäude der Glückseligkeit durch Vernunft und Recht“ zu errichten. Er entwirft auf der Basis des Utilitarismus eine Art moralisch grundlegende Sozialcharta, die des Handeln des Staats in den Bereichen Verwaltung, Gesetzgebung und Strafsystem neu regeln und auf das größte Glück der größten Zahl verpflichten soll.
Das Ziel, jedem ohne Rücksicht auf seinem gesellschaftlichen Stand zu berücksichtigen und niemanden zu privilegieren, ist in dieser Zeit geradezu revolutionär. -> „Jeder zählt als einer und niemand zählt für mehr als einen!“
Präferenz Utilitarismus bei Peter Singer
Präferenz-Utilitarismus bei Peter Singer
Kernbegriffe:
- Interesse (Präferenz):Maximierung der Präferenzen der betroffenen Individuen.
- Person:** Wesen mit Selbstbewusstsein und Zukunftsperspektive (inkl. viele Tiere).
Grundposition Singers:
- Gleiche Berücksichtigung:Interessen aller Lebewesen gleich gewichten.
- Maximierung:Handlungen, die Präferenzen maximieren, sind moralisch vorzuziehen.
- Leiden vermeiden:Leiden stark zu vermeiden, besonderes Augenmerk auf selbstbewusste Wesen.
Einwände gegen Präferenzutilitarismus
Einwände:
1. Bestimmung der Präferenzen:** Schwierigkeit bei der Ermittlung der Präferenzen, besonders bei Tieren.
2. Vergleichbarkeit:Problem der Abwägung und Aggregation unterschiedlicher Präferenzen.
3. Unvorhersehbarkeit:Unsicherheit der langfristigen Konsequenzen von Handlungen.
4. Moralische Intuitionen:Widerspruch zu intuitiven moralischen Empfindungen.
5. Speziesspezifische Präferenzen:Unterschiede in Präferenzen je nach Spezies, erschwerte Gleichberechtigung.
Handlungsutilitarismus
Handlungsutilitarismus:
- Kalkulation:Jede Handlung wird einzeln auf ihre Konsequenzen hin analysiert.
- Frage: „Welche Folgen hat diese spezifische Handlung in dieser konkreten Situation?“
- Ziel:Maximierung des Nutzens in jeder einzelnen Situation.
- Flexibilität:Handlungsutilitaristen akzeptieren allgemeine Regeln als Richtlinien, sind jedoch bereit, sie zu brechen, wenn eine Handlung in einer spezifischen Situation bessere Ergebnisse liefert.
- Beispiel: Ein Handlungsutilitarist könnte lügen, wenn dies in der konkreten Situation das größte Wohl hervorbringt, selbst wenn die allgemeine Regel „nicht lügen“ lautet.
- Kritik: Diese Methode kann zu inkonsistenten moralischen Entscheidungen führen und ist zeitaufwendig, da jede Handlung einzeln bewertet werden muss.
Regelutilitarismus
Regelutilitarismus:
- Kalkulation:Bewertung von allgemeinen Regeln und deren langfristigen Konsequenzen.
- Frage: „Welche Folgen hat die allgemeine Befolgung dieser Regel?“
- Ziel:Regeln sollen so gestaltet und befolgt werden, dass ihre allgemeine Anwendung das größtmögliche Übergewicht von guten über schlechten Konsequenzen hervorbringt.
- Stabilität:Regelutilitaristen betonen die Wichtigkeit von stabilen, allgemein gültigen Regeln. Regeln werden auch dann befolgt, wenn in einem Einzelfall die beste Handlung abweichend wäre.
- Beispiel:Ein Regelutilitarist wird die Regel „nicht lügen“ auch dann befolgen, wenn eine Lüge in einer bestimmten Situation bessere Ergebnisse bringen könnte, weil die allgemeine Einhaltung der Regel „nicht lügen“ zu besseren langfristigen Ergebnissen führt.
- Kritik:Diese Methode kann zu starren und unflexiblen Entscheidungen führen und Schwierigkeiten bei der Festlegung der besten Regeln verursachen.
Kriterien für den Wert einer Freude nach Bentham
1. Intensität:Stärke der Freude.
2. Dauer:Zeitspanne der Freude.
3. Gewissheit:Wahrscheinlichkeit, dass die Freude eintritt.
4. Nähe:Zeitliche Nähe oder Ferne der Freude.
5. Folgeträchtigkeit:Wahrscheinlichkeit, dass auf die Freude weitere Freuden folgen.
6. Reinheit:Wahrscheinlichkeit, dass auf die Freude keine Leiden folgen.
7)Ausmaß:Anzahl der Personen, die von der Freude betroffen sind.
Definition Utilitarismus
Definition:
Als Utilitarismus bezeichnet man des Nützlichkeitsstreben.(lateinisch Utilitas = Nützlichkeit .)
unter Nutzen verstehen die meisten Vertreter des Utilitarismus das, was das Vergnügen oder die Glückseligkeit des Menschen fordert,
4 Prinzipien
Diejenige Handlung ist moralisch richtig
- deren folgen =» das Verstehnsprinzip/ konsequenzprinzip
-für das Wohlergehen -> das hedonistische Prinzip/ eudaimonistische prinzip
- der meisten Betroffenen -> das Sozialprinzip
-optimal sind -» das Útilitarismus Prinzip
a) Das Konsequenzprinzip
Die moralische Richtigkeit der Handlung wir von den Folgen herbeurteilt. Die Ermittlung der Handlungsfolgen kann nur von den empirischen Wissenschaft her betrieben werden
b) Das hedonistisch Prinzip
der Nutzen bemisst sich am zuwachs von Lust und Freude(=Glück). Als höchster wert gilt das Glück, dabei bleibt es dem Einzelnen überlassen, wohin er seinem Glück sieht.
c) Das Sozialprinzip
Es geht nicht nur um das Glück des Handlungen selbst, sondem um das
Glück der gesamten Menschheit.
d) Die Utilitaritätsprinzip :
Maßstab für die Beurteilung der Folgen ist der Nutzen,der die Handlung für die Betroffenen hat.
Grenzen des Utilitarismus
Grenzen:
Keine Messbarkeit von Glück
Keine ausreichende Berücksichtigung der Folgen für den Handelnden
Grundsätzliche Unberechenbarkeit der Folgen, da diese in der Zukunft liegen
Die tatsächlichen Folgen sind nicht überschaubar
Utilitaristisches Handeln ist oft kontraintuitiv
Der Schutz von Minderheiten wird nicht gewährleistet
Quantitativer Utilitarismus (Bentham)
Quantitativer Utilitarismus (Bentham):
• 1. Menge des Glücks als zentrales Kriterium
Alle Freuden werden gleich bewertet
Utilität in quantitativen Einheiten gemessen
Entscheidung basiert auf der Maximierung der Gesamtmenge des Glücks
Qualität der Freuden wird nicht berücksichtigt
Qualitativer Utilitarismus (Mill)
Qualitativer Utilitarismus (Mill):
Qualität des Glücks ist wichtig
Unterscheidung zwischen höheren und niedrigeren Freuden
Höhere Freuden werden höher bewertet als niedrigere
Utilität umfasst sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte
Entscheidung basiert auf der Maximierung des qualitativ höchsten Glücks
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