Basilika
römisches Gegenstück zur griechischen Stoa
am Hauptplatz/Agora gelegen
von griech. stoá basiliké: “Königliche Halle”
vermutlich ursprünglich Sitz des Herrschers bzw. des obersten Staatsbeamten
röm.: ebenfalls zumeist am Hauptplatz/Forum gelegen
immer multifunktional (Markthalle, Bank, Börse, Gericht, Thronsaal, Ort kultischer Handlungen…)
Basilika Aufbau
zum Platz hin einen offenen Säulengang mit einfachen Ladenlokalen, dahinter ein monumentaler Raum
—> untergliedert von Säulenreihen in mehrere Schiffe (Haupt- und Nebenschiffe)
Längsgerichtete Halle: rechteckiger Grundriss mit großer zentraler Halle
Mittelschiff und Seitenschiffe: breite, hohe zentrale Halle (Mittelschiff), flankiert von Seitenschiffen, getrennt durch Säulen- oder Pfeilerreihen
Mittelschiff über Seitenschiffe herausgehoben
Apsis: Eine oder mehrere halbrunde Apsiden, oft an einem oder beiden Enden der Halle (z.B. an Maxentiusbasilika o. Basilica Ulpia)
——> Richtertribüne oder für offizielle Reden
Obergaden: Hoch gelegene Fenster (Clerestorium) über den Seitenschiffen, beleuchten Mittelschiff
Christliche Basilika
keine bestimmte römische Basilika als Vorbild
mehrere mögliche Merkmale zusammengezogen und kanonisiert, zur Norm erhoben:
Haupteingang an der Schmalseite, direkt ins Mittelschiff
unverstellter Blick auf die Apsis am anderen Ende des Mittelschiffes
4 (später meist 2) seitliche Nebenschiffe
Mittelschiff ist gegenüber den Seitenschiffen erhöht, erhält durch eine Fensterreihe eigene Belichtung
Schiffe sind durch Säulenreihen voneinander geschieden (Kolonnaden oder Arkaden)
nie alle Elemente an einem Bau
Querhaus bzw. Querschiff (Sankt Peter und Sankt Paul) bzw. seitliche Anbauten an den Raum vor der Apsis (Lateransbasilika)
3 o. 5 (selten 7) Schiffe
mittleres Schiff ist gegenüber den Seitenschiffen deutlich verbreitert und erhöht
Apsis und Triumphbogen gehören nicht zur Definition der Basilika
Stoa
an der Rück- und meist auch an den Schmalseiten geschlossene Halle, deren offene Front durch Stützen, meist in Form von Säulen, gegliedert ist
Licht-/Obergaden
auch Clerestory genannt
bezeichnen den oberen Teil der Wände des Mittelschiffs oder Hauptschiffs einer Basilika oder Kirche, der über die Dächer der Seitenschiffe hinaus ragt
enthält Fenster, durch die Licht in das Innere des Gebäudes fällt
Triumphbogen in einer Basilika
bedeutendes architektonisches Element
markiert Trennung zwischen dem Hauptschiff (Nave) und dem Altarraum (Chor oder Apsis)
Rahmung der Apsis (also nicht nur der die Apsiskalotte rahmende Bogen selbst)
Apsis ist „eingezogen“, d.h. schmaler als das Mittelschiff;
ihre Höhe erstreckt sich nicht bis zum Dach
dadurch seitlich durch Mauerstreifen und/oder Stützen und oberhalb durch Mauerflächen gerahmt
Apsis
halbrunde Erweiterungen, kann aber auch polygonal (vieleckig) oder seltener rechteckig sein
überwölbt mit Halbkuppel
Position: In Kirchen meist am östlichen Ende des Gebäudes, hinter dem Altar
In antiken römischen Basiliken an einem oder beiden Enden der Hauptachse
Symbolik: halbrunde Form symbolisiert oft den Himmel oder göttliche Sphäre, Verbindung zwischen dem irdischen und dem himmlischen Bereich
Architektonische Bedeutung: architektonischer Schwerpunkt und visueller Abschluss des Kirchenraums
Liturgische Nutzung der Apsis
beherbergt in christlichen Kirchen oft den Hauptaltar und den Bischofssitz (Kathedra)
zentraler Ort für die liturgischen Handlungen
Tetrachie
Tetrarchie von tetra: “vier” und arch “Herrschaft”
Vierkaisersystem, 293 n. Chr. von Diokletian eingeführt
: 2 Seniorenkaiser mit dem Titel “Augustus” und 2 Juniorkaiser mit dem Titel “Caesar” Stabilisierung und administrative Neuordnung des Reiches in eine West- und eine Osthälfte
1. Tetrarchie 293-305
Osten: Augustus Diokletian und Caesar Galerius
Westen: Augustus Maximian und Caesar Constantius
es folgen weitere drei Tetrarchien in schneller Folge, die jeweils keinen Bestand haben#
ab 303 letzte große Christenverfolgung unter Diokletian
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