Einordnung von Kants Ethik
• normative/Präskriptive Ethik: Kant vertritt keine deskriptive Ethik, sondern eine normative/Präskriptive Ethik
=> schreib dem Menschen vor, wie er handeln soll, und beschreibt nicht nur, warum der Mensch wie handelt
• Vernunftethik: Kants Ethik ist eine Vernunftethik und keine Gefühlsethik
=> Handlung werden mithilfe der Vernunft bewertet. Gefühle dürfen bei der Bewertung von Handlungen keine Rolle spielen.
• Deontologische Ethik (Pflicht Ethik): Kant vertritt eine Deontologische Ethik
=> im Unterschied zur teleologischen Ethik Zum Beispiel bei Aristoteles, die nach den Handlungszielen fragt, werden bei Kant Handlung danach beurteilt, ob sie einer verpflichtenden Regel entsprechen oder ob Handlungen aufgrund einer bestimmten Verpflichtung ausgeführt bzw. unterlassen werden.
• Gesinnungsethik: Handlung werden nach der Handlungs Absicht (Gesinnung) bewertet, unabhängig von den Handlungsfolgen.
=> Also nicht wie bei der Komplementär Verantwortungsethik.
Utilitarismus
Der Utilitarismus ist…
Der Utilitarismus lässt sich mit vier Adjektiven beschreiben…
• Egalitär : die Bedürfnisse von allen an der Handlung beteiligten müssen gleich berücksichtigt werden
• Hedonistisch: die Lust Befriedigung ist das wichtigste Ziel der Menschen
• konsequentialistisch: die Konsequenzen/Folgen einer Handlung werden beurteilt. Das dahinter stehende Motiv spielt keine Rolle.
• teleologisch: das Ziel/der Zweck einer Handlung spielt eine wesentliche Rolle (dieses Ziel ist die Maximierung von Freude und die Minimierung von Leid) eine Ethik, die auf der Grundidee basiert, das Lebewesen Naturgegebene Ziele verfolgen und somit auch moralische Handlungen auf gewisse (auch außer moralische) Ziele hin orientiert sind.
Der Untilitaristische Imperativ
Der Utilitaristische Imperativ
Zusammenfassend kann man das Kernprinzip des Utilitarismus mit dem so genannten utilitaristischen Imperativ:
„Handele so, dass die Folgen deiner Handlung bzw. Handlungs Regel für das Wohlergehen aller optimal sind.“
In diesem Imperativ sind die 4 Prinzipien des Utilitarismus enthalten
1. Konsequenzen Prinzip/Folgen Prinzip
Handlungen werden ihren Folgen nach beurteilt
(man betrachtet also ausschließlich die Folgen einer Handlung. Die Handlung selbst und das Motiv, die Beweggründe hinter der Handlung sind völlig unerheblich) (Gegenteil von Kant, der die Folgen für die moralische Beurteilung einer Handlung völlig ausklammert und in seiner so genannten Motiv Ethik nur auf das Motiv hinter der Handlung blickt.)
2. Hedonistisches Prinzip/Lustprinzip
Die Handlungsfolgen werden danach beurteilt, ob sie Lust vermehren beziehungsweise Unlust verringern. Es geht also um maximale Lust beziehungsweise Interessen Befriedigung
(Ob eine Handlung also moralisch ist hängt davon ab, ob sie Lust vermehrt bzw. Unlust verringert.
Unter Lust verstehen die unterschiedlichen utilitaristischen Philosophen teilweise ganz unterschiedliche Dinge. Werden bei Bentham alle möglichen Lüste gleich berücksichtigt,
Wertet Mill, geistige Lüste, stärker als körperliche.
Und Singer spricht schon nicht mehr nur von Lust, sondern auch von Präferenzen.
Daher gilt das Hedonistische Prinzip streng genommen, auch nur im klassischen Utilitarismus, welcher Glück als Freude und Abwesenheit von Leid definiert).
3. Universalistisches Prinzip/Verallgemeinerungs Prinzip
Es geht um das Wohlergehen aller von der Handlung betroffenen.
(Dabei werden alle Personen gleich berücksichtigt, keiner zählt aus irgendeinem Grund mehr als der andere. Da der Utilitarismus Handlung danach beurteilt, ob sie Lust befördern bzw. Unlust vermindern, sind hier häufig auch Tiere Moralische Objekte, d.h. auch Tiere werden bei der Berechnung der Lust/Unlust-Bilanz berücksichtigt)
4. Utilitäts Prinzip/Nützlichkeits Prinzip
Handlungen werden aufgrund ihres Nutzens für den Einzelnen und die von der Handlung Betroffenen bewertet.
Es handelt sich um eine ethische Kosten – nutzen – Rechnung.
Die Kosten sind dabei das Leid,
der nutzen die Freude.
Man muss ausrechnen, ob insgesamt durch die geplante Handlung bei den Betroffenen mehr Freude oder mehr Leid entstehen wird.
Entsteht mehr Freude ist die Handlung moralisch, entsteht mehr leid, ist sie unmoralisch.
Jeremy Bentham
Bentham vertritt einen quantitativen Utilitarismus: alle Freuden (körperliche und geistige) sind seiner Ansicht nach gleichwertig. Es gibt keine qualitativen Unterschiede.
Das Hedonistische Kalkül
Mit dem Hedonistische Kalkül lässt sich die Lust–Unlust–Bilanz von Handlungen berechnen.
Dabei müssen 7 Kriterien berücksichtigt werden.
1. Intensität
Wie intensiv ist die Freude bzw. das Leid?
2. Dauer
Wie lange dauert die Freude oder das Leid an?
3. Gewissheit/Ungewissheit
Wie Wahrscheinlich werden die Freude oder das Leid eintreten?
4. Nähe/Ferne
Wann wird die Freude bzw. das Leid eintreten? sofort oder erst später?
5. Folgenträchtigkeit
Wird die Handlung weitere Folgen oder Nebenwirkungen nach sich ziehen? Sind diese positiv oder negativ?
6. Reinheit
Ist die Freude rein oder ist ihr Leid bei gemischt?
7. Ausmaß
Sind mehrere Menschen von der Handlung betroffen, muss zudem noch das Ausmaß berücksichtigt werden. Man fragt sich also, wie viele Menschen von der Handlung betroffen sind und berücksichtigt dann alle gleichwertig bei der Berechnung.
Benton wollte diese Art moralischer Kalkulation auch in der Gesetzgebung anwenden und Berechnungmethoden für den allgemeinen Nutzen finden die zu einheitlichen Ergebnissen führen.
Tierethik
Tierische und menschliche Sprache – Raimund Popper
Raimund Popper Ergänzt eine weitere Funktion von Sprache zu den drei Bühlerschen Stufen. Diese vier Merkmale heben die menschliche Sprache als besonders von der tierischen Sprache ab.
1) Ausdrucksfunktion
Alle Tiere können sich ausdrücken. (Zb. Kann ein Schwein grunzen, es drückt damit ein inneren Zustand aus).
Der Ausdruck kann bis zu einem gewissen Grad als Sprache angesehen werden. Das ist nach Bühler, das niedrigste Niveau der Sprache. Es spielt immer eine gewisse Rolle, wenn es gesprochen wird, aber es reicht nicht an das menschliche Niveau heran.
2) Auslösefunktion
Wenn der Mensch spricht, kann er hoffen, dass in dem anderen Menschen etwas ausgelöst wird, dass den anderen Menschen anregt zu dem, was man sagt, zu reagieren. Diese Funktion wird auch die Kommunikationsfunktion genannt, die auch bei den Tieren eine große Rolle spielt.
Bei den Tieren sind hier am wichtigsten: War Anrufe oder Warnzeichen und auch Lockruf, die etwa den Geschlechtspartner anziehen.
3) Darstellungsfunktion
Diese Funktion geht über die Ausdrucksfunktion und Kommunikationsfunktion hinaus. Sie kann Dinge beschreiben, die sich zum Beispiel in der Vergangenheit abgespielt haben oder sich in der Zukunft abspielen werden. Sie kann ganz abstrakte Dinge beschreiben wie in der Mathematik. Sie ist mit einem Wort nicht bloß auf Warnung und Lockruf beschränkt, die für den Moment dienen, sondern mit ihren Formulierungen nicht länger an den Moment des Sprechens gebunden. Sie kann vor allem Theorien aufstellen und kann diese Theorien, wenn sie sie aufgestellt hat, kritisieren.
4) Argumentative Funktion
Wir können darüber sprechen, ob der Satz wahr ist oder nicht.
Das scheint ihm nun die Grundlage der menschlichen Kultur zu sein: die Möglichkeit sprachlich diese Dinge zu formulieren. Der Mensch kann nicht nur Ware, sondern falsche Dinge sagen.
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