Was ist eine Zooantrhroponose?
Die Infektion wird vom Tier auf den Menschen
übertragen.
Was ist eine Anthropozoonose?
Die Infektion wird vom Menschen auf Tiere
Was ist eine Amphixenose?
Die Infektion kommt sowohl beim Mensch als auch
beim Tier vor und wird in beide Richtungen übertragen.
Was sind Flaviviren?
»Flavi« leitet sich von der Gelbfärbung von Haut und
Skleren bei einer Gelbfiebererkrankung ab.
Humanpathogene Spezies des Genus Flavivirus werden durch Arthropoden (Mücken, Zecken) als Vektoren auf den Menschen übertragen.
Flaviviren kommen weltweit vor.
Erkrankungen treten endemisch und epidemisch auf
Symptome beruhen auf der Infektion von Leber, Gefäßsystem und ZNS.
Als Reservoir dienen Vogelspezies und Säugetiere (Affen, kleine Nagetiere).
Wie werden Flaviviren übertragen?
Arthropoden nehmen während der virämischen Phase des Wirtes Viren auf.
Sie können diese dann auf andere Wirte (Mensch etc.) durch Stich oder Biss übertragen.
Nach Einbringen des jeweiligen Virus in die Blutbahn des Menschen breitet sich das Virus in 2 virämischen Phasen über den gesamten Organismus
aus.
In Arthropoden kann sich das Virus nicht nur vermehren und »überwintern«, sondern es kann auch transovariell übertragen werden; auf diese Weise
erhält es sich jahrelang unabhängig vom Vertebratenreservoir.
Wo kommen Flaviviren vor?
Was weiß man über das Gelbfieber?
Erreger: Familie: Flaviviridae, Gattung: Flavivirus, Gelbfieber-Virus
Vorkommen: endemisch in Afrika, Mittel- und Südamerika
Asien ist (bislang) nicht betroffen
Übertragung: Mücke > Mensch/Affe > Mücke, vertikaler Transfer in Mücken
Inkubationszeit: 3-6 Tage
Symptomatik: Prodromalstadium: schwere »Grippe« mit Ikterus und Hepatitis
Zweite Phase: hohes Fieber, Bradykardie (Herzfrequenz ), Hämorrhagien,
50 % Letalität, ca. 30.000 Todesfälle/Jahr (90 % in Afrika)
Diagnostik: Virusisolation in den ersten 3-4 Fiebertagen, PCR, AK-Bestimmungen: ELISA, Hämagglutinations-Hemmungstest (HHT), Komplementbindungsreaktion (KBR), Immunfluoreszenz, Meldepflicht
Therapie: symptomatisch, keine virusspezifische Therapie möglich
Prävention: aktive Immunisierung mit Lebendimpfstoff, Impfpflicht, spezielle Impfärzte, Mückenbekämpfung, Expositionsprophylaxe (Die durch Impfung erworbene Immunität hält etwa 10 Jahre an)
Werist Erreger des Zika-Virus?
Erreger: Familie: Flaviviridae, Gattung: Flavivirus, Zika-Virus
ss(+)RNA, umhüllt, 40-50 nm
Übertragung: Mückenstiche – in seltenen Fällen auch Bluttransfusionen oder ungeschützter Sex mit infizierten Menschen
Was sind Symptome des Zika Virus?
Schwangere:
Kinder mit Mikrozephalie
Was ist das Dengu -und Chikungunya-Virus?
Dengue: Wichtigste Tropenkrankheit nach Malaria , eine der häufigsten importierten Tropenkrankheiten in Deutschland
Dengue-Fieber, Dengue hämorrhagisches Fieber (DHF) oder Dengue hämorrhagisches Schocksymdrom (DHSS)
Chikunguya: Erkrankungen zunehmend, ähnlich Gelbfieber und Denguefieber; selten hämorrhagische Verläufe
Komplikation: Hämorrhagisches Fieber....Weiteres
Was ist das FSME-Virus?
Erkrankung: Meningoenzephalitis
Erreger: Familie: Flaviviridae, Gattung: Flavivirus,
umhüllt, kubisches Kapsid, 40-60 nm, ss(+)RNA,
ein Serotyp
• Vorkommen: in Deutscgland edemisch
Wie wird das FSME-Virus übertragen?
Wie ist der Krankheutsverlauf vom FSME-Virus?
Inkubationszeit: 7-14 (28) Tage
Symptomatik: biphasischer Verlauf
– zuerst grippeähnliche Symptome (Fieber < 38 °C, Kopfschmerz, Erbrechen, Schwindelgefühl), fieberfreies Intervall von 1-3 Wochen
– dann, bei 10 % der Fälle: Meningoenzephalitis mit Fieber, Erbrechen, meningeale Reizerscheinungen, Stupor, Koma, Myelitis, Anfallsleiden, schwere und lang anhaltende Kopfschmerzen, 1-2 % Todesfälle bei ZNS-Beteiligung
Diagnostik: frühe Phase: PCR oder Anzucht aus Blut,
ELISA zum IgG und IgM Nachweis in Liquor und Serum, Westernblot
Therapie: symptomatisch, keine virus-spezifische Therapie möglich
Wie ist der Infektionsverlauf des FSME-Virus?
Was ist die Prävention bei FSME?
Immunprophylaxe
Expositionsprophylaxe
Was weiß man über das Tollwurvirus?
zur Familie der Rhabdoviren gehörige Spezies Rabiesvirus (Genus Lyssa)
Die Tollwut ist seit dem Altertum bekannt.
Zwischen 30.000 und 70.000 Personen erkranken und sterben jährlich weltweit an Tollwut, die Mehrzahl (ca. 80 %) in Asien und Osteuropa.
(–)ssRNA-Virus mit helikalem Kapsid in einer Hülle mit Spikes, geschossähnliche Gestalt
In Mitteleuropa wird das Reservoir(Füchse) erfolgreich mit einemKöder-Lebendimpfstoff bekämpft, Europäisches Fledermaus-Lyssavirus
Impfung vorhanden
Wie infiziert man sich dem dem Tollwutvirus?
Vorkommen: Zoonose, bei vielen Tierspezies, u. a. Füchse,
Katzen, Skunks, Wölfe, Fledermäuse.
Epidemiologie:
Zoonose mit gelegentlichem Übergang auf den Menschen.
»Sylvatische« und »urbane« Tollwut, Fledermaustollwut
Übertragung: Durch Biss eines tollwütigen Tieres bzw. kleinste Verletzungen der Haut. Virus gelangt entlang der Nervenbahnen zum ZNS
> Verbreitung in andere Organe (Speicheldrüsen)
Inkubationszeit: 15-90 Tage (max. 12 Monate)
Pathogenese:
Primäre Replikation des Virus in Muskelzellen an der Bissstelle, erst dann Eindringen in Nervenfasern, Rückenmark und Gehirn; von dort Wanderung
in Speichel- und Hautdrüsen.
Was für Symptome hat der Tolwutvirus?
Infektion führt immer zur Erkrankung
Prodromalstadium: Kribbeln und Brennen an der Wunde, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Kopfschmerzen, Schwindel, Unruhe
Exzitationsstadium: Enzephalitis, Myelitis mit Lähmungen, Angst,
Verwirrtheit
> Delirium, Schlafstörung, Wahnvorstellungen, Schädigung der
hinteren Hirnnerven führt zur Rachenlähmung
> Sprachstörung, Schluckbehinderung, Hydrophobie
> Speichelfluss, starke Reizbarkeit
(Licht, Geräusche)
> Wutanfälle (Schlagen, Beißen)
Paralysestadium: Teilnahmslosigkeit, Tod durch Atemlähmung
Wie wird Tollwut diagnostiziert?
Bei Auftreten von Symptomen
> Nachweis des Virus im getöteten Tier durch IFT, RT-PCR oder
histologischer Nachweis von Negri-Körperchen („Virusfabriken“)
(zytoplasmatische Einschlusskörperchen)
Wie ist die Pathogenese von Tollwut?
Wie wird Tollwut therapiert etc.?
Therapie: keine virusspezifische Therapie möglich, jedoch Impfung nach Infektion erfolgreich solange das Virus das ZNS nicht erreicht hat.
Prävention: aktive und passive Immunisierung, Impfköder
Postexpositionsprophylaxe:
Meldepflicht
Wie sieht das Coronavirus aus?
ss(+)-RNA-Virus mit helikalem Kapsid
Hülle aus mindestens 3 Proteinen
> Spike-Protein trägt zur typischen Struktur (»Corona«) im Elektronenmikroskop bei
Größtes bekanntes RNA-Genom
Wo kommen Coronaviren vor?
bedeutsame tierische Reservoire in Fledermäusen (weltweit)
> erneutes Überspringen von Coronaviren auf den Menschen nicht auszuschließen
Vorkommen Coronaviren sind typische Erreger oberer Atemwegserkrankungen.
SARS-CoV wurde 2002/2003 auf den Menschen
übertragen (urspr. Fledermäuse über bestimmte Schleichkatzen zum Menschen). Es zirkuliert nicht
mehr in der menschlichen Population.
MERS-CoV wurde 2012 auf den Menschenübertragen (urspr. Fledermäuse über Kamele auf Menschen)
SARS-CoV-2 wurde 2019/2020 auf den Menschen übertragen (urspr. Fledermäuse auf Umweg über bestimmte Schuppentiere).
Wie ist die Klinik von Sars-Cov-2
Erreger von Covid-19
Klinik Erkrankungen der oberen Luftwege;
SARS: schwere Pneumonie, hämatogene Streuung
Behandlung: Adsoption stören, Plasmatherapie, Virostatika
Es existieren Impftsoffe
Was ist die Rolle von TMPRSS2 bei SARS-CoV-2?
Wie kann die Aufnahme von SARS-CoV-2 therapiert werden?
Wodurch wird Hämorrhagisches Fieber hervorgerufen?
• Verursacht durch Viren unterschiedlicher Virusfamilien
• diffuse Blutungen z. B. im Magen-Darm-Trakt
• erhöhte Transaminase-Aktivität im Serum (außer Hantavirusinfektionen)
• kontinuierlich hohes Fieber
• fulminanter Verlauf
• Multiorganversagen
• hohe Letalität
Was weiß man über das Denguevirus?
Erkrankung:
1. Dengue-Fieber (DF)
Dengue-hämorrhagisches Fieber (DHF)
Dengue-hämorrhagisches Schocksyndrom (DHSS)
Erreger: Denguevirus (4 Subtypen: DENV1-4)
Familie: Flaviviridae, ss(+)RNA, umhüllt, 40-50 nm
• Vorkommen: weltweit, wichtigste Krankheit nach Malaria
Wie wird das Denguevirus übertragen?
normaler Infektionszyklus: Mensch > Mücke > Mensch
(bes. Gelbfiebermücke Aedes aegypti) infizieren sich am Menschen Inkubationszeit in der Mücke beträgt 8-10 Tage
Virus repliziert in den Speicheldrüsen der Mücken und
persistiert dort zeitlebens Mücken sind tagaktiv und stechen hauptsächlich in der Dämmerung
Inkubationszeit: 3-14 Tage
Symptomatik:
Dengue-Fieber (DF):
Fieber, Hautausschlag, Muskel- und
Gelenkschmerzen, Entkräftung
und Dengue-hämorrhagisches Schocksyndrom (DHSS):
Hämorrhagien, Schock,
Tod (vor allem Kinder betroffen)
Wie wird das Denguevirus diagnostiziert etc.?
Diagnostik:
Direkter Virusnachweis aus dem Blut: Anzucht in Zellkultur und im Versuchstier (nur in Laboratorien der Sicherheitsstufe 3) RT-PCR-Diagnostik aus Blut gut möglich
Serologie: ELISA, NT, HHT, KBR, IF
Differentialdiagnose:
andere virus-bedingte hämorrhagische Fieber, Gelbfieber, Typhus, Malaria, Masern, Röteln Verdacht, Erkrankung und Tod sind meldepflichtig!
Therapie: rein symptomatisch, strenge Bettruhe, Rehydration (auch intravenös), Schmerzmittel, jedoch kein Aspirin wegen Acetylsalicylsäure
Prävention:
Vernichtung von Brutstätten, Schutz vor Mückenstichen;
Impfstoff-Entwicklung ist auf Grund von ADE * problematisch! aber: Impfstoffzulassung in Brasilien (Herbst 2015)
Was ist das CHIKV?
Chikungunya-Virus
Erkrankung ähnelt dem Dengue-Fieber bzw. Gelbfieber.
Familie: Togaviridae , ss(+)RNA, umhüllt, 50-60 nm
Vorkommen: Indien, Brasilien, Indonesien
Übertragung: Stich verschiedener Stechmücken
Reservoir: Affen und Nagetiere
Wie wird CHIKV übertragen?
• Übertragung: Stich verschiedener Stechmücken
• Reservoir: Affen und Nagetiere
• Meldepflicht: bei hämorrhagischen Verläufen
• Impfung existiert derzeit nicht
Was lösen Hantaviren aus?
Hämorrhagische Fieber mit renalem Syndrom (HFRS): Europa, Asien
Pneumonie mit Lungenödem: Nord- und Südamerika
Erreger: Familie: Bunyaviridae, Gattung: Hantavirus
Subtypen: Hantaan-, Puumala-, Seoul-, Sin Nombre-Virus u. a. 32 Serotypen, sphärische Viruspartikel mit Hülle, 80-120 nm, dreifach segmentiertes Genom ss(-)RNA
Vorkommen: weltweit
Wie werden Hantaviren übertragen?
chronisch-infizierte Nagetiere (verschiedene Mäuse- und Rattenarten) als natürliches Reservoir
Übertragung auf den Menschen durch infektiöse Aerosole der Nagetierexkremente (staubhaltige Luft in alten Scheunen und Dachböden etc.)
Biss infizierter Nager
kontaminierte Lebensmittel
saisonale Häufung: Herbst und Winteranfang
Direkte Übertragung von Mensch zu Mensch bzw. nosokomiale Infektionenwerden diskutiert.
Inkubationszeit: 5-42 (durchschnittlich 12-16) Tage
Symptomatik: Haantan und Seoul (HFRS, 6 % letal):
Toxische Phase (4-7 Tage): Fieber, Kopf- und
Rückenschmerz, Schwindelgefühl, Hypotonie
Renale Phase: Oligurie *, Hypertonie,
Schleimhautblutungen, akutes Nierenversagen
Puumala: mildere Infektionsverläufe
Sin Nombre: Pneumonie mit Lungenödemen (50 % letal)
Wie werden Hantaviren diagnostiziert und therapiert?
Diagnose: oft klinisch, RT-PCR aus Urin, Virusanzucht schwierig, Serologie (IgM und IgG),
aber bei Puumalavirus-Infektionen: nur 60-70 % der Erkrankten haben AK
Differentialdiagnose hinsichtlich anderer virus-bedingter hämorrhagischer Fieber bzw. Leptospiren*
Therapie: symptomatisch, Dialyse, Volumensubstitution
Prävention: Kontaktvermeidung
Meldepflichtig: Verdacht, Erkrankung, Tod
Was ist das lassa-Fieber?
• endemisch in Westafrika
• Familie: Arenaviridae
Gattung: Lassavirus, ss(-)RNA,
behüllt mit Spikes, polymorph,
100-200 nm
• oft asymptomatisch; in Endemiegebieten sind bis zu 30% der Bevölkerung seropositiv, haben also das Lassa-Fieber
schon einmal durchgemacht!
• Wenn Symptome auftreten, dann hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten, GIT- Beschwerden. Typische Schwellungen im Gesicht, v.a. Augenlider.
• Letalität von 10-20% durch Multiorganversagen.
• hoher Anteil an nosokomialen Infektionen:
die Körperflüssigkeiten des Patienten sind hochinfektiös
• Meldepflicht
Was ist das Ebolavirus?
• Erkrankung: Hämorrhagisches Fieber
• Erreger: Familie: Filoviridae
Gattung: Ebolavirus, ss(-)RNA,
behüllt, helikales Kapsid,
fadenförmig, 80 x 600-800 nm
(bis zu 14.000 nm)
5 Spezies: Zaire Ebolavirus,
Sudan Ebolavirus,
Bundibugyo Ebolavirus,
Tai Forest Ebolavirus,
Reston Ebolavirus (nicht humanpathogen)
• Vorkommen: Westafrika
Wer gehört zur Familie der Filoviren?
Marburg- und Ebolavirus bilden die Familie der Filoviren
Übertragung
Zoonotische Übertragung von Primaten (Gorilla, Schimpanse, Grüner
Meerkatze, Makake) auf den Menschen. Eigentliches Reservoir sind wahrscheinlich Flughunde.
Wie wird das Ebolavirus übertragen?
• Übertragung: Flughunde als natürliche Reservoir, direkter Tierkontakt, Kontakt mit Körperflüssigkeiten (z. B. Blut, Speichel, Urin, Milch, Wundsekrete, Sperma, Schweiß etc.),
kontaminierter Kanülen
• Inkubationszeit: 2-12 (21) Tage
• Symptomatik: innerhalb weniger Tage: hohes Fieber, Erbrechen, Kopf-, Muskel- und Bauchschmerz, Schwindelgefühl,
Durchfall, Hautrötungen, Gewebeblutungen, blutiges Erbrechen, blutiger Stuhl innerhalb einer Woche: Verbrauchskoagulopathie,
Hämorrhagien, Leber- und Nierenversagen, Krämpfe,
Lähmungen, Schock, Tod
• Diagnose:
klinisch, PCR, Virusisolierung, serologischer Nachweis durch ELISA
• Therapie:
symptomatisch, Ribaverin (?), Therapieversuche
• Meldepflicht Bei Verdacht, Erkrankung und Tod. Erregernachweis, Hochsicherheitslabor!
Virus-induzierte hämorrhagische Fieber (vHF) beim Menschen
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