Einführung in moderne Theaterkunst
Jacques Rouché untersucht in seiner Publikation "L’Art théatrale moderne" aus dem Jahr 1910 die Entwicklung der modernen Theaterkunst seit 1900. Er definiert moderne Theaterkunst als eine Synthese aus Bewegung, Worten, Linien, Farben und Rhythmus. Rouché dokumentiert fünf Hauptkapitel, die jeweils unterschiedliche Aspekte der szenographischen Innovationen und theoretischen Grundlagen behandeln.
Theoretische Grundlagen und Innovationen
Rouché beginnt mit einer Betrachtung des deutschen Theaters, wo Georg Fuchs' theoretische Konzepte, Fritz Erlers Bühnenbilder und Max Reinhardts revolutionäre Inszenierung von "Ein Sommernachtstraum" am Deutschen Theater Berlin eine Schlüsselrolle spielen. Er widmet auch Russland und den Beiträgen von Vsevolod Meyerhold und Konstantin Stanislawski, insbesondere deren Inszenierungen von Maeterlincks "L’oiseau bleu" am Moskauer Künstlertheater.
Adolphe Appias Perspektive
Adolphe Appia kritisiert in seinen Schriften die konventionelle perspektivische Bühnenmalerei. Er plädiert für die Nutzung dreidimensionaler, abstrahierter Bühnenräume, die durch gestaltende Beleuchtung Atmosphären schaffen sollen. Appia betrachtet das Theater als Ort, an dem das Wort-Tondrama durch den schöpferischen Gedanken umgesetzt werden sollte, um den Darstellern höchste Ausdrucksfähigkeit zu ermöglichen.
Edward Gordon Craigs Ansatz
Edward Gordon Craig beschreibt in seinem Werk "Die Kunst des Theaters" Theater als eine komplexe Synthese aus Bewegung, Worten, Linien, Farbe und Rhythmus. Er betont die Notwendigkeit für Regisseure, diese Elemente harmonisch zu integrieren, um eine stilistische Ganzheit zu erreichen. Craigs berühmte Hamlet-Inszenierung am Moskauer Künstlertheater im Jahr 1912 wird als exemplarisch für seine transzendentalen Theaterkonzepte betrachtet, die die Grenzen zwischen Darsteller und Bühnenraum aufheben und eine neue ästhetische Dimension eröffnen.
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