Definieren Sie den Begriff „Fachdidaktik Bewegung und Sport“ (1) und ordnen Sie diese (Fachdidaktik „Bewegung und Sport“) anhand von zwei Aussagen zwischen Allgemeiner Didaktik und Sportpädagogik ein (2)
(1) Die Fachdidaktik Bewegung und Sport beschäftigt sich mit der praktischen Lehre im Bereich Bewegung und Sport bzw. der Vermittlung sportspezifischer Inhalte sowohl im Rahmen des Sportunterrichts in Schulen, aber auch in Vereinen und anderen Einrichtungen. Dabei setzt sie die theoretischen Erkenntnisse der Sportpädagogik in die Praxis um und kann damit auch als „angewandte Sportpädagogik“ beschrieben werden.
(2a) Im Vergleich dazu beschäftigt sich die „Allgemeine Didaktik“ generell mit den Themen Unterrichten, Lehre und Gestaltung von Lernprozessen ohne sich dabei auf eine bestimmte Fachrichtung zu fokussieren und ist damit u.a. Grundlage für die Didaktik in allen Fachrichtungen.
(2b) Die Sportpädagogik kann als übergeordnete Disziplin der Fachdidaktik Bewegung und Sport betrachtet werden. Die Sportpädagogik beschäftigt sich mit den Fragen und Problemen, die sich im Bereich Bildung und Erziehung im Handlungsfeld Sport ergeben. Sie liefert damit die theoretischen Grundlagen für die Praxis und hat somit eine beratende Funktion für die Fachdidaktik Bewegung und Sport.
Bitte ergänzen Sie folgende Textstellen (1)
Als Lehre der Vermittlungs- und Aneignungsverfahren im Sport- und Bewegungssettings ist die Methodik ein Teilaspekt der Sportdidaktik, der sich in den gesamtdidaktischen Orientierungsrahmen einfügt und mit den Zielen und Inhalten in einem wechselwirkenden Bezug zu bringen ist (Interdependenz oder Implikationszusammenhang).
Erklären Sie diesen Implikationszusammenhang und zeigen ihn an einem konkreten Beispiel im Kontext Bewegung und Sport auf. (2)
(2a) Der Implikationszusammenhang zwischen Zielen, Inhalten und Methodik sagt aus, dass diese drei Teile kohärent sein müssen. Das bedeutet, die Inhalte und die Methodik müssen an die Ziele angepasst werden, um diese (Lehr)ziele erreichen zu können.
(2b): Wenn es z.B. das Ziel einer Lehreinheit ist, dass die Lernenden am Ende Lehreinheit Fußballspielen können, dann muss der Inhalt der Lehreinheit das Fußball-Spiel sein (und nicht Kugelstoßen, z.B.). Die Methodik sollte sich am „Kompetenzgrad“ orientieren. So braucht es zum Fußball-Spielen-Können sowohl die Theorie (Regeln) als auch die motorischen Fähigkeiten. Die Theorie könnte in diesem Beispiel in Form eines Lehrgespräches vermittelt werden und die motorischen Fähigkeiten durch praktische Übungen wie z.B. Passübungen, Trippelübungen, Match-Spielen, etc.
Nennen und erläutern Sie zwei anthropologische Begründungsmuster für das Unterrichtsfach Bewegung und Sport (1) und veranschaulichen Sie hieran, warum das Unterrichtsfach Bewegung und Sport in der Schule unterrichtet werden sollte. (2)
(1a) Umweltoffenheit: Der Mensch kommt als „Mängelwesen“ auf die Welt und muss sich im Laufe seines Lebens an die Umwelt anpassen, was zunächst eine Erkundung dieser Umwelt voraussetzt (Umweltoffenheit). Für diese Erkundung ist Bewegung notwendig, denn durch Bewegung kann der Mensch herausfinden, wie/wo/was er bewegen und beeinflussen kann.
(2a) Das Unterrichtsfach Sport ermöglicht den SchülerInnen diese erwähnte Umwelterkundung durch Bewegung in einem geschützten Rahmen, ermöglicht so die Erkundung der eigenen Gestaltungsmöglichkeiten und leistet damit einen wertvollen Beitrag zur menschlichen Entwicklung.
(1b) Lieblichkeit – Ganzheitlichkeit: Eine darin anknüpfende anthropologischen Begründung besteht ihn der Leiblichkeit. Dies weißt auf den offensichtlichen Umstand hin, dass der Mensch Leib ist und einen Körper hat. Dieser wird meist nicht bewusst wahrgenommen und als selbstverständlich erachtet, sondern wird erst bewusst wahrgenommen, wenn der Körper Grenzen setzt z.B. in Form von Schmerzen, Müdigkeit, Behinderungen, etc. Allerdings sind leibliche Erfahrungen relevant für die menschliche Entwicklung, da der Körper, wie oben angedeutet, ein wichtiges Medium/Instrument der Weltaneignung ist.
(2b) Das Unterrichtsfach Bewegung und Sport unterstützt diese bewusste Wahrnehmung des eigenen Körpers, da dafür Bewegung notwendig ist.
Benennen Sie zwei Aspekte, inwiefern Bewegung und Sport in der Schule als paradox bezeichnet werden kann. (1) Verdeutlichen Sie dies jeweils durch ein konkretes Beispiel (2).
Eine Paradoxie des Unterrichtsfaches Bewegung und Sport widerspiegelt sich auf zwei Ebenen:
(1a) Auf der Ebene der Bildungsinstitution Schule ergibt sich eine Paradoxie zwischen dem Anspruch an die Schule die SchülerInnen zu selbstbestimmten Mitgliedern der Gesellschaft zu erziehen und eine individuelle Entwicklung zu ermöglichen. Auf der anderen Seite stehen die Erwartungen der Gesellschaft an die Schule und die Ungleichheit schaffende Notengebung, die zur Ausselektion von SchülerInnen führt und eben keine individuelle Entwicklung unterstützt.
(2a) So kann eine Schülerin oder Schüler großes Interesse und Talent in einer bestimmten Sportart aufweisen (z.B. Schach oder Tennis). In der Schule wird allerdings z.B. Fußball-Spielen Können und Ausdauerlaufen für einen positiven Abschluss vorausgesetzt und geprüft. Dies führt dazu, dass die betreffenden SchülerInnen nicht ihren eigenen Interessen/Talenten nachkommen und sich so individuell entwickeln können, sondern sich den gesellschaftlichen Ansprüchen/Anforderungen beugen müssen.
(1b) Die zweite Ebene, auf der sich eine Paradoxie ergibt, ist die Ebene des Sportunterrichts. Dieser möchte/soll Sport als individuelle Sinn-Erfüllung vermitteln, sodass SchülerInnen den Sport „für sich“ machen. Dies setzt allerdings Freiwilligkeit voraus. Gleichzeitig ist das Unterrichtsfach Bewegung und Sport als Pflichtfach für alle SchülerInnen etabliert, wodurch die SchülerInnen zum Sport gezwungen werden.
(2b) So kann es für wenig/nicht sportbegeisterte SchülerInnen schwierig sein, für sich die Freude am Sport zu entdecken, wenn sie zu für sie „sinnlosen“ Bewegungen gezwungen werden.
Bitte führen Sie folgenden Satz fort: Der menschliche Körper ist kein ausschließlich biologisches, sondern auch ein soziales Gebilde, weil…
… Handlungen durch das soziale und kulturelle Umwelt sowie dessen Normen und Werte bestimmt wird.
Verdeutlichen Sie diese soziale Bestimmtheit an einem Beispiel aus dem Kontext Bewegung und Sport und veranschaulichen Sie hieran, warum das Unterrichtsfach Bewegung und Sport in der Schule unterrichtet werden sollte.
Die sozialen und kulturellen Hintergründe bestimmen oft, welche Sportart jemand ausübt. Klischeehaft wäre hier beispielweise „ÖsterreicherInnen fahren Ski“, „Deutsche spielen Fußball“, „reiche Leute spielen Golf“ etc. oder SchülerInnen haben bisher Sport nur als Leistungsvergleich bei Wettbewerben kennengelernt. Das Unterrichtsfach Bewegung und Sport bietet die Möglichkeit auch andere Sportarten oder Sinnperspektiven von Sport kennenzulernen unabhängig von sozialen oder kulturellen Hintergründen. Damit kann das Unterrichtsfach Bewegung und Sport einen wichtigen Beitrag zur Horizont-Erweiterung beitragen.
Stellen Sie die Ziele (Intentionen) der „Bewegungserziehung“ jenen des „Sportartenkonzepts“ gegenüber (1). Nehmen Sie dabei insbesondere Bezug darauf, wodurch sich die methodische Vermittlungsweisen unterscheiden (2).
(1) Das Ziel beim Sportunterricht nach dem Sportartenkonzept ist die Verbesserung des sportlichen Könnens und die Befähigung der SchülerInnen Sport treiben zu können. Dabei stehen ausgewählte Sportarten (Sport-Sportarten, Kunst-Sportarten und Spiel-Sportarten) im Fokus. Im Gegensatz dazu ist das Ziel der Bewegungserziehung eine selbstbestimmte Auseinandersetzung mit Bewegung, die Selbsterziehung durch Bewegung und allgemeine Bewegungserfahrung zu sammeln.
(2) Demnach ist die Vermittlung beim Sportartenkonzept, als eines von vielen konservativen Konzepten, eher geschlossen, da die Inhalte sowie Übungen vom Lehrenden konkret vorgegeben werden. Beim Konzept Bewegungserziehung, als eines von vielen alternativen Konzepten, ist die Vermittlungsweise sehr offen und bietet daher viel Raum für individuelle Entwicklung. Der Lehrende fungiert hier eher als Betreuer, gibt keine festen Vorgaben und hat nur eine unterstützende Funktion beim Lösen von Bewegungsproblemen.
Zeigen Sie an zwei selbst gewählten fachdidaktischen Konzepten auf, inwiefern sich diese hinsichtlich ihres erzieherischen Anspruchs (1) sowie der Weite der inhaltlichen Auslegung voneinander unterscheiden (2).
(1a) Beim Sportartenkonzept, als ein Beispiel vieler konservativer Konzepte, ist der erzieherische Anspruch eher hoch und fokussiert tendenziell auf dem sportmotorischen Können. Die Inhalte werden von den Lehrenden konkret vorgegeben. Somit wird von den Lehrenden auch relativ viel Macht ausgeübt.
(2a) Damit liegt der Fokus eher auf bestimmten ausgewählten Sportarten und somit ist die inhaltliche Auslegung eher eng und es gibt kaum Raum für individuelle Entwicklungen.
(1b) Bei alternativen Konzepten, wie z.B. dem Körpererfahrungskonzept, ist der erzieherische Anspruch eher gering und fokussiert die Persönlichkeitsbildung und individuelle Entwicklung. Die Lehrenden fungieren hier eher als Betreuer/Coaches, die unterschiedliche Bewegungsformen anbieten und üben demnach kaum Macht aus.
(2b) Die Inhalte sind daher nicht auf bestimmte Sportarten eingegrenzt und damit sehr weit gefasst. Die Lernenden werden sogar dazu angehalten selbst nach Bewegungen zu suchen. Es ist somit viel Platz für individuelle Entfaltung.
Feedback by Meier: „nicht ausreichend genug auf inhaltliche Ebene eingegangen. Hätte bei Sportarten-Konzept noch erwähnen können, dass es sich um cm-g-sek-Sportarten etc. handelt“ (dadurch -1 Punkt)
Nennen Sie jene 6 pädagogische Perspektiven eines erziehenden Sportunterrichts (1) und erörtern Sie die konkrete Umsetzung einer Perspektive an einem Beispiel mit Übungsbeschreibung (2).
(1) Zu den pädagogischen Perspektiven zählt (1.) die Wahrnehmungsfähigkeit zu verbessern und die Bewegungserfahrung zu erweitern, (2.) sie körperlich ausdrücken zu können und Bewegungen zu gestalten, (3.) etwas zu wagen und zu verantworten, (4.) das Leisten zu erfahren, verstehen und einzuschätzen, (5.) zu kooperieren, wettzukämpfen und sich zu verständigen sowie (6.) die Gesundheit zu fördern und ein Gesundheitsbewusstsein zu entwickeln.
(2) Im Schwimmunterricht könnte ein kleiner Wettkampf (100m möglichst schnell kraulen unter Einhaltung internationaler Regeln) durchgeführt werden, bei dem die Leistungen zwischen den SchülerInnen verglichen werden, um das Leisten (bzw. die Perspektive „das Leisten erfahren“) zu erfahren.
Beschreiben und erläutern Sie das Kompetenzmodell des österreichischen Bildungsstandards hinsichtlich der Ziel- und Inhaltsebene (1). Benennen und erläutern Sie zwei Kritikpunkte solch eines standardisierten Lehrplans an einem sportunterrichtlichen Beispiel. (2)
(1) Das Kompetenzmodell zeigt im Sinne der Kompetenzorientierung, was SchülerInnen nach dem Sportunterricht können sollen und gibt damit die Ziele und Inhalte des Sportunterrichts vor. Damit bietet es den Lehrenden auch eine Orientierung für die Planung der Inhalte. Aber sie haben auch eine Steuerungsfunktion. Das Kompetenzmodel ist somit Ausgangspunkt der Unterrichtsplanung. Zunächst werden vordefinierte Ziele ausgewählt (z. B. Fachkompetenz, Sozialkompetenz), basierend darauf erfolgt die Auswahl vordefinierter Inhalte (z.B. Ballspiele, Wettkämpfe). Das Kompetenzmodell des österreichischen Bildungsstandards liefert für diesen Planungsprozess ein übersichtliches Raster bzw. Formular und beschreibt die zu erreichenden Kompetenzen je Schulstufe.
(2a) Dieses standardisierte Kompetenzmodell geht davon aus, dass sich alle SchülerInnen einer Altersgruppe gleich schnell/gut entwickeln, was nicht der Fall ist. Die Standardisierung lässt damit wenig Raum für individuelle Entwicklung.
(2b) Ein weiter Kritikpunkt ist die Evaluierung. Einige der angeführten Kompetenzen können nur subjektiv beurteilt/bewertet werden (z.B. Sozialkompetenz).
(2c) Das Kompetenzmodell ist sehr umfassend, wodurch in der Praxis eine Reduktion notwendig ist. Welche Inhalte reduziert werden ist meist eine subjektive Entscheidung der Lehrkraft. Es ergibt sich darüber hinaus ein Legitimationsproblem, denn es bleibt die Fragen offen, warum genau diese Kompetenzen relevant sind (und andere nicht) und wer diese warum bestimmen darf (und nicht jemand anderer).
Bennen Sie womit sich die Unterrichtsforschung im Unterrichtsfach Bewegung und Sport beschäftigt (1). Zeigen Sie an einem Beispiel auf, welchen Nutzen Sie als Lehrkraft hieraus gewinnen können. (2)
(1) Die Unterrichtsforschung im Unterrichtsfach Bewegung und Sport beschäftigt sich damit, was im Unterricht geschieht, welche Wirkungen der Unterricht hervorbringt, mit der Interaktion und Kommunikation im Unterricht, mit Unterrichtsmethoden, mit der Qualität der Unterrichtsgestaltung, wie Unterrichtsinhalte überprüft werden, sie sammelt Informationen über SchülerInnen, erforscht die Herausforderungen und Problemstellungen für angehende und etablierte SportlehrerInnen sowie das Unterrichtssystem als Ganzes.
(2) Die Erforschung der Zielgruppe des Unterrichtsfaches Bewegung und Sport (SchülerInnen) liefert Lehrkräften möglicherweise relevante Informationen über ihre Zielgruppe (über Probleme, Herausforderungen, Wünsche, Bedürfnisse, etc.). Basierend auf diesen Informationen kann die Lehrkraft den Sportunterricht besser an die Zielgruppe anpassen.
Erläutern Sie einen eher „engen“ sowie „weiten“ Didaktik-Begriff und differenzieren sie beide voneinander (1). Benennen Sie hieraus (aus dieser Differenz) eine resultierende Konsequenz für Lernende (2)?
(1) Der „enge“ Didaktik Begriff umfasst die Ziele und Inhalte des Unterrichts. Ein „weiter“ Didaktik-Begriff inkludiert darüber hinaus die Methodik (Methode und Medium) und ist damit umfassender. Der „weite“ Didaktik-Begriff fragt daher nicht nur Was? und Wozu?, sondern auch Wie? Und setzt sich damit auch mehr mit der praktischen Umsetzung auseinander.
(2) Für Lernende kann sich dadurch der Vorteil ergeben, dass sich Lehrende, die nach dem weiten Didaktik-Begriff den Unterricht geplant haben, mehr Gedanken über eine zielgruppenorientierte Methodik gemacht haben, was – je nachdem – dazu führen kann, dass Lernende mehr vom Unterricht mitnehmen können und/oder mehr Freude daran haben.
Skizzieren Sie das Konzept eines Erziehenden Sportunterrichts anhand von drei für dieses Konzept typischen Merkmalen hinsichtlich der Ebenen Ziele, Inhalte und Methoden (1). Veranschaulichen Sie dies an einem konkreten Planungsbeispiel für Sportunterricht. Nehmen Sie hierbei Bezug auf die drei von Ihnen genannten Merkmale sowie Ebenen – Ziele, Inhalte, Methoden (2).
(1) Der erziehende Sportunterricht hat die Erziehung zur und durch Bewegung zum Ziel und erfüllt damit einen Doppelauftrag, der sowohl die Entwicklungsförderung als auch Sport lehren umfasst. Inhaltlich orientiert sich dieser Ansatz an Bewegungsfeldern und hält nicht an Grundsportarten fest, sondern ist auch offen für Trendsportarten und konfrontiert SchülerInnen bewusst mit irritierenden Inhalten, um die Offenheit für das Unbekannte zu fördern. Als Methode sollen unterschiedliche Perspektiven des Sports aufgezeigt werden (z.B. Gesundheit, Leisten, Gesellschaft, Körperwahrnehmung, etc.) und auf einzelne SchülerInnen eingegangen werden.
(2) Ziel des Sportunterrichts könnte es sein das Spielen zu entdecken, Spielräume zu nutzen und sich Verständigen. Inhaltlich könnte dies abgedeckt werden mit einem Wasserball-Match, wo SchülerInnen selbst eine Strategie und Kommunikation als Mannschaft finden müssen, um „gut aufgestellt“ zu sein und gemeinsam möglichst gut agieren zu können. Die SchülerInnen können dabei unterschiedliche Perspektiven einnehmen: z.B. Torfrau/Tormann, SchiedsrichterIn, FeldspielerIn, etc.
Stellen Sie die Ziele (Intentionen) des „Erziehenden Sportunterrichts“ jenen des „Sportartenkonzepts“ gegenüber (1). Nehmen Sie dabei insbesondere Bezug darauf, wodurch sich die methodische Vermittlungsweisen unterscheiden (2).
(1) Ziel des Sportartenkonzepten ist die Verbesserung des sportlichen Könnens und Sport treiben zu können. Ziel des Erziehenden Sportunterrichts die die Erziehung zur und durch Bewegung, wo dieser einen Doppelauftrag erfüllt, der sowohl die Entwicklungsförderung als auch Sport lehren umfasst.
(2) Die Inhalte des Sportartenartenkonzeptes beschränkt sich auf wesentliche Grundsportarten (Sport-Sportarten, Kunst-Sportarten und Spiel-Sportarten), womit der inhaltliche Rahmen sehr eng gesetzt ist und lässt damit wenig Raum für individuelle Entwicklung, weswegen auch die Methode eher geschlossen ist und vordefinierte Übungsreihen existieren. Der erziehende Sportunterricht ist im Vergleich dazu methodisch viel offener, es gibt auch Raum für Trendsportarten und für individuelle Entfaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten und zeigt unterschiedliche Perspektiven des Sports auf (Mehrperspektivität).
Analysieren Sie folgende Fallbeschreibung hinsichtlich ihres erzieherischen Aspekts, der Weite der inhaltlichen Auslegung (1) sowie möglicher paradoxer Aspekte, die hierdurch entstehen können.
„Ein negatives Erlebnis ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Und zwar musste ich, obwohl ich meine Sportsachen nicht mit hatte, am Unterricht teilnehmen. Barfuß und in Unterhose vor der Klasse zu stehen und Leichtathletik zu machen, war sehr unangenehm“
(1) Die Inhaltliche Auslegung ist mehr als eng – es gibt keinen Platz für Individualisierung. Die Erziehung ist zu autoritär und machtausübend.
(2) Paradox ist hier zum einen, dass Sportunterricht Individualisierung ermöglichen soll und Freude an der Bewegung vermitteln soll. Dieses Bloßstellen und extremer Zwang zum Sport bewirkt vermutlich genau das Gegenteil, da diese Vorgehensweise sogar traumatisierend sein kann und der betroffene Schüler Sport zukünftig mit diesem negativen Erlebnis assoziieren wird.
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