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Theater der griechischen antike

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by Lea H.

Ursprung:

Die Entwicklung der Schauspielformen dieser Zeit ist maßgeblich mit der Stadt Athen verbunden. In dem Stadtstaat „polis“ entsteht die erste Demokratie der Welt und nach dem Sieg über das Perserreich (490 v. Chr.) kommt es zu einer kulturellen Blüte, wodurch auch das Theater enorm an Bedeutung gewinnt.

Ursprung:

• religiösen Kult (vergleichbar mit dem ägyptischem Schauspiel)

Einmal im Jahr wird in der Stadt ein Fest zu Ehren des Gottes Dionysos gefeiert (Gott des Theaters). In der Mythologie umfasst dessen Zuständigkeitsbereich, Wein, Fruchtbarkeit, Freude, Verwandlung und Ekstase. Deshalb wird er von den Athenern zum Gottes Theaters ernannt.

→ die erste Form des Schauspiels ist dabei der Dithyrambus (ein einstimmig von einem Chor vorgetragener Lobgesang zu Ehren von Dionysos) auf diese Weise wird zunächst seine Lebensgeschichte vorgetragen.

→ Später auch über andere Götter

→ es gipfelt in einer Veränderung durch Thespis (er stellt sich selbst im Chor beim die Dithyrambus als Antwort gegenüber) es wagte zuvor niemand, die Rolle eines Gottes zu spielen

• Thespis gründete somit durch seine neue Rolle des Protagonisten den Dialog im griechischen Bühnenspiel.

• Noch heute spricht man von Schauspielern auch als Tespis-Jüngern und selbst der Wagen, mit dem er durch das Land zieht, ist als Tespis Karren

sprichwörtlich geworden.

Wie eng das Theater mit seinem kultisch religiösen Ursprung verbunden ist, zeigt sich am Begriff der Tragödie = „Bocksgesang“ (Gesang beim Bocksopfern)

Satyrspiele Erhalten ihren Namen von den Fruchtbarkeitsdämonen und Begleitern des Dionysos

Tragödie

Tragödie

In Abgrenzung zu den Satyrspielen entwickelte sich die Tragödie.

• ernste Themen um menschliche Schicksale, Heldensagen und

Göttergeschichten

Die dramatische Kunst wird im Zeitraum von nur wenigen Jahrzehnten schnell weiter entwickelt.

• Aischylos führt einen zweiten Schauspieler auf der Bühne ein (Deuteragonist)

• Sophokles ergänzt den Dritten (Titragonist)

Die Form dieses Theaterspiels mit maximal 3 Schauspielern und Chor (bei der Tragödie anfänglich 12, später 15 Mitglieder) Bringt er erhebliche Einschränkung mit sich.

• Nie dürfen mehr als drei Figuren der Handlung gleichzeitig auf der Bühne stehen • Akte im heutigen Sinne existieren nicht

• Ein Stück wird durch die Lieder des Chores eingeteilt, der die Handlung

kommentiert, auf Unheil verweist, Entwicklung zusammenfasst, angeklagt und

spekuliert.

• Chorführer → kann direkt in die Handlung eingreifen und die Ereignisse

beschleunigen oder unterbrechen.

• Masken → ermöglichen den Schauspielern eine Verwandlung in

unterschiedliche Rollenfiguren. Sie drücken besonders starke Emotionen wie Leid, Trauer oder Furcht aus. Sie werden zusammen mit einem eher neutralen Bühnenkostüm getragen.

• Ausnahmslos Alle Frauenrollen werden von Männern gespielt (mit entsprechenden Masken, Haarteil und Bühnengewand.)

Beispiel für Tragödie

Sophokles (496-406 v. Chr) Seine Tragödie Antigone (442v.Chr.) Ist eine der bekanntesten Tragödie in dieser Zeit.

Antigone widersetzt sich dem Befehl ihres Onkels, des Königs von Theben, der ihren Bruder als Verräter unbestattet lassen will. Antigone glaubt, dass die göttlichen Gesetze wichtiger sind als die menschlichen und begräbt ihren Bruder heimlich. Sie wird gefasst und zum Tode verurteilt. Trotz Warnungen bleibt Kreon der König stur, was zu einer Kette von Tragödien führt: Antigone begeht Selbstmord, ihr Verlobter und dessen Mutter folgen ihr in den Tod. Am Ende bleibt Kreon gebrochen und allein.

Theater im gesellschaftlich politischen Leben

Begriff „ Theater“ Stammt von Bezeichnung des Zuschauerraum „theatron“ ab. Das zeigt die große Bedeutung des antiken griechischen Theaters.

In der Folgezeit bekommt das Theater vor allem auch für das gesellschaftlich politische Leben in der Polis immer mehr Bedeutung.

• wenn nicht gespielt wird, ist das Dionysos Theater in Athen, Ort der Volksversammlung.

• Das einzige Freilicht-Gebäude, Welches die große Zahl der Abstimmungsberechtigten aufnehmen kann.

• Einige der höchsten Staatsbeamten (Archonten) sind für die Organisation der großen Dionysien und andere Theaterfestspiele verantwortlich

(zeigt Bedeutung, die dem Schauspiel beigemessen wird)

Aufgaben des Archonten:

• Archon entscheidet, welche Stücke zur Aufführung gebracht werden

• Sorgt für die Bezahlung der Schauspieler

• Teilt den Dichtern ein Choregen zu (Aufgabe dessen: Chormitglieder und Ausstattung zu finanzieren)

→ dies wird ebenfalls als Ehre verstanden (in der Regel einem wohlhabenden Bürger der Stadt zugeteilt) Wer einen Chor finanziert, hat im Anschluss ein ganzes Jahr Steuerfreiheit

Wichtigste Aufgabe der Stücke:

• das Volk für die Fragen des Staates zu interessieren und Debatten zu politischen Problemen anzustoßen.

Wie sehr die Politik das Theater schätzt, zeigt sich auch daran, dass in späterer Zeit ein Schaugeld für ärmere Bürger eingeführt wurde.

• diese erhalten für Ihren Besuch im Theater eine finanzielle Entschädigung für ihren Verdienstausfall.

• sorgt für zusätzliche Motivation zum Besuch des Theaters.

Bedeutung des Theaters:

Konfrontation der Zuschauer mit politischen Debatten durch das Theater

Wecken des Interesses der Zuschauer für Staatsfragen.

Hohe Bedeutung → für die Organisation verantwortlich sind Archonten (hohe Staatsbeamte)

Es wird als Ehre verstanden den Chor und Ausstattung zu finanzieren ( bezahlt von Choregen)

Schaugeld für ärmere Bürger.

Komödie → Element der politischen Kritik

Beeinflusst/ Belehrung der Zuschauer

Theateraufführungen → verbunden mit Religiösen Festen (Theatergott )→ ausleben von Religion in der Gemeinschaft

Komödie

Komödie

Aus einem ursprünglich tänzerischen Maskenumzug entstand schließlich die Form der Komödie.

• diese setzte sich auf heitere Weise mit dem Alltag der Menschen

auseinander (nicht so schamlos wie das Satyrspiel)

Anfangs war dieses Spielform als Element der politischen Kritik gedacht

„ alte Komödie“

• Beinhaltete politische Themen

• und aktuelle Bezüge sowie • Parabase

Dies wird schnell abgemildert und ist später bei der „ Mittleren Komödie“ nicht mehr dominant.

Die „ neue Komödie“ beschäftigt sich schließlich nicht mehr mit der Politik und setzt stattdessen lieber auf

• humorvolle Charaktere und

• bloße Unterhaltung

Beispiel für alte Komödie

Die Vögel" ist eine bekannte alte Komödie des antiken griechischen Dichters Aristophanes (445-385 v. Chr) Das Stück wurde im Jahr 414 v. Chr. uraufgeführt

Handlung:

Die Komödie erzählt die Geschichte von zwei Athenern, die unzufrieden mit ihrem Leben in Athen sind und nach einem besseren Ort suchen. Sie treffen auf den Vogelhäuptling und überzeugen ihn und die anderen Vögel, eine neue Stadt im Himmel zu gründen. Diese Stadt, "Wolkenkuckucksheim", soll zwischen den Menschen und den Göttern angesiedelt sein und den Göttern den Zugang zu den Opfergaben der Menschen versperren.

Das Stück ist reich an satirischen Elementen und politischen Anspielungen. Es thematisiert die menschliche Sehnsucht nach einem idealen Ort und hinterfragt die Machtstrukturen sowohl der göttlichen als auch der menschlichen Welt. Gleichzeitig ist es eine Kritik an der politischen und gesellschaftlichen Situation in Athen zur Zeit Aristophanes.

Beispiel für neue Komödie,

Der bekannteste Vertreter der Neuen Komödie war

Menander (ca. 342–290 v. Chr.) ein bedeutender griechischer Dramatiker.

"Der Griesgram" von Menander wurde 316 v. Chr. uraufgeführt.

Handlung:

Sostratos, ein junger Athener, verliebt sich in die Tochter des mürrischen und menschenfeindlichen Bauern Knemon. Um ihre Hand anzuhalten, versucht Sostratos, Knemon zu beeindrucken, was jedoch zunächst scheitert. Als Knemon in einen Brunnen fällt und von Sostratos gerettet wird, erweicht sich Knemons Herz. Er willigt er in die Heirat seiner Tochter mit Sostratos ein, und das Stück endet mit einer Doppelhochzeit: Sostratos heiratet Knemons Tochter, und sein anderer Sohn heiratet Sostratos' Schwester.

"Dyskolos" ist ein hervorragendes Beispiel für die Neue Komödie, die sich auf Alltagsgeschichten und menschliche Schwächen konzentriert, mit weniger Fokus auf politische Satire und mehr auf persönliche Entwicklung und zwischenmenschliche Beziehungen. Dieses Stück soll die Menschen unterhalten

Bühnenform, Orchestra Bühne

Bühnenform- Orchestra Bühne

Bühnenform der griechischen antike

Dort steht ursprünglich ein Altar zur Verehrung des Gottes (Theater des Dionysos Kult) . Erst später werden dann weitere Anbauten ergänzt. Die Entwicklung wird auch dadurch beeinflusst, dass in den frühen Spielhandlungen noch keine Schauspieler im eigentlichen Sinne auftreten, sondern nur der Chor alleine die Handlung präsentiert

• Orchestrabühne (benannt nach Orchestra = kreisrunder Tanz- platz des Chores = Ort des Handlungsgeschehens)

• Bühnen sind zwar in den Hang gebaute Freilichttheater bestehen, aber noch anfangs aus Holz, später aus Stein

• Nur natürliches Licht, Freilichttheater

anhand des gut erhaltenen Theaters von Epidaurus

lassen sich verschiedene charakteristische allgemeine Merkmale nennen:

Das Theater von Epidauros

ist das größte und best erhaltene Theater der Antike

Hält Platz für bis zu 20.000 Zuschauer:

alle Plätze sind gleich gut (Demokratie [Prinzip)

Auch wenn natürlich in den vorderen Reihen einige Ehren Plätze besonderen Gästen vorbehalten sind).

Bühne wirkt wie ein Schalltrichter (jeder hört in derselben Lautstärke). Phänomenale Klangwirkung (im Zusammenspiel mit den Masken).

Theatron: Zuschauerplätze (erstreckt sich von der Orchestra nach oben)

Skene: Bühnenhaus zum Umziehen und Auf- und Abgang(Orchestra wird von der skene begrenzt), zusätzlich nutzt man sie zur Darstellung von Innen Szenen, bei denen die Zuschauer etwa bei einem Lautstärkenstreit die Worte hören, die nach außen dringen die Schauspieler jedoch nicht sehen.

Proskenion: vor der Skene, (erhöhte) Hinterbühne für bestimmte Szenen der Hauptdarsteller.

Paradoi: seitliche Bühnenzugänge zur proskenion

am Bühnenhaus sind auch die technischen Hilfsmittel installiert zum Beispiel eine Blitz bzw. Donnermaschine oder die „Mechane“ ein flexibel einsetzbarer Bühnenkran der auch für den „deus ex Machina“ auftritt benutzt wird.

Form wird später von den Römern übernommen und in Arenabühne umbenennen, die Skene ausbauen und den Zuschauerraum um zusätzliche Reihen erweitern

Choreografie und chorisches sprechen

Choreografie und chorisches sprechen

Vor allem im Theater der griechischen Antike hat der Chor wesentlichen Anteil an der Darstellung:

Die 12, später 15 Choreuten der Tragödie deuten und kommentieren die Handlung für die Zuschauer, formulieren die Gedanken und Befürchtungen des Publikums, verhöhnen, warnen oder beklagen die Figuren und stellen Vermutungen an, wie es weitergeht.

Deshalb ist es kaum übertrieben, den Chorführer (Koryphaios) als eine Art Vermittler zwischen Bühnengeschehen und Publikum zu sehen - er darf sogar in die Handlung eingreifen, sie beeinflussen oder vorantreiben.

Der Tanzplatz des Chores ist die Orchestra: Hier vollführen die Choreuten ihre auf die gemeinsamen Sprechverse abgestimmte Choreografie, die in späterer Zeit von einem nur für diesen Bereich verantwortlichen Leiter, dem Chorodidaskalos, einstudiert wird.

In der Idealform folgen die Auftritte des Chores einem festgelegten Muster, das mit „Parodos" (dem Einzugslied) beginnt, auf das die einzelnen „Epeisodia" (die dialogischen Hauptszenen) folgen, die jeweils von einem „Stasimon" (dem Standlied) unterbrochen werden. Die Stücke enden dann im „Exodus" (dem Auszugslied des Chores).

Wie die Choreuten gemeinsam simultan ihren Sprechtext präsentieren, bezeichnet man als chorisches Sprechen. Dieser Umgang mit Sprache unterscheidet sich nicht sehr vom Chorsingen: Auch hier sind alle Musiker Teil des Stücks und tragen simultan ihren Text vor.

Jeder wird damit zu einem Teil des Gesamtklanges und ist

nicht länger eine einzelne Stimme.

Im Theater kann ein Chor (und das chorische Sprechen) zum Beispiel auch dazu eingesetzt werden, dem Publikum eine Handlungsvorschau zu geben oder eine Spielszene als Menschenmenge auf der Bühne zu unterstützen. Dabei wirkt der Chor unter Umständen nur im Hintergrund mit, indem er zum Beispiel an einer bestimmten Stelle eine Melodie summt oder bei Missfallen mit dem Kopf schüttelt

- die Möglichkeiten sind sehr vielfältig. Die einzige Regel lautet: Der Chor darf auf der Bühne nicht im Weg stehen.

Aristoteles, Dramaturgie in der antike

Das Drama ist die dritte lyrische Gattung neben der Lyrik und der Epik, und zeichnet sich vor allem durch die Dialogform aus.

Aristoteles beschäftigte sich mit der Theorie des Dramas. Seine Poetik galt viele Jahrhunderte als höchstes Regelwerk für Dichtung und Theater.

Aristoteles grenzt die Komödie zur Tragödie mit dem lächerlichen im Mittelpunkt bei der Komödie ab. Bei der Komödie ist wichtig, dass diese unterhält, jedoch ohne ernsthaft zu verletzen oder Menschen zu kränken.

Für Aristoteles ist die Tragödie die edle und wichtigere Form des Bühnenstücks. Er stellt diverse Grundsätze auf:

  • Die Tragödie ist eine Nachahmung von Lebenswirklichkeit (Mimesis)

  • Sie verfügt über hohe Sprachebene

    dies gebietet auch, dass Nur angesehene Persönlichkeiten als Figuren auf treten. (Bsp. Adelige und geistliche)

  • Grundlage für die später allgemein gültige Ständeklausel (Tragödie für höhere stände (Könige, Fürsten), und die Komödie für das einfache Volk gemacht(Bürger, Volk) )

  • Beim Publikum wird eine emotionale Reaktion durch Jammer oder Tränen „Eleos“ Und Schauer oder Gänsehaut „ phobos“ hervorgerufen. Das führt zur Läuterung (Entladung von Gefühlsregungen) → Katharsis

  • Aristoteles verweist auf die Einheit von Ort, Handlung und Zeit

  • Eine Tragödie soll im Rahmen eines Ortes spielen, ohne Neben Handlung und schlüssig auf das Ende hin leiten, dabei soll das Handlung im Kontext nicht mehr als etwa 24 Stunden beanspruchen .

  • Die Einheit der Handlung bedeutet auch die Unselbstständigkeit der Teile. Können Szenen miteinander vertauscht werden ohne dass dies zu Verständnisprobleme führt, ist die Szene überflüssig.

  • Der Beginn und das Ende müssen wohl durchdacht sein und dürfen nicht an beliebiger Stelle anfangen.

Weitere wichtige Begriffe, die immer wieder in Bezug auf klassisch aristotelische Dramen fallen sind:

Hamarita: der tragische Fehler den der Protagonist begangen hat

Anagnorisis: Wenn dem Protagonisten der (eigene) Fehler bewusst wird. Der Umschlag der Handlung erfolgt in der Tragödie nur vom Glück ins Unglück.

Hybris: die selbst Überhöhung des Helden. Wenn die Hauptfigur sich überschätzt oder Frevel gegenüber den Göttern begeht, folgt die Strafe oder der Tiefe Fall unmittelbar.

Pathos: Übertriebene Gefühlsregung zb. Leidenschaft oder Leid. Zeichnen die meisten der Protagonisten aus. Katastrophe: Das nicht zu vermeidende schicksalsgebende Ende einer Tragödie.

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Lea H.

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