Momentum Effekt
Strategie: Kauf die Aktien mit der besten Performance in den letzten 6 Monaten und halte sie für 6 Monate
Der stabile Kern eine Trends dauert typischerweise ein gutes Jahr
Momentum Effekt Empirie
Idealtypisches Muster eines Kurstrends
Unterreaktion auf eine neue Information
Positive Überraschung
Psychologische Trendverselbstständigung
Übertreibung wird offenkundig
Idealtypisches Muster eines Kurstrends - Phase 1: Unterreaktion auf eine Information
Unternehmen gibt positive Information bekannt
Wegen geringer Salience und Verankerung ist Reaktion von Analysten und Investoren zu gering (Unterreaktion)
Analystenprognosen bzw. Markterwartungen „hinken“ noch hinterher
Risikoprämie bleibt im wesentlichen unverändert
Idealtypisches Muster eines Kurstrends - Phase 2: Positive Überraschungen (Trendbasis)
Aufgrund der nachhin-kenden Prognosen und Erwartungen kommt es zu positiven Überraschungen bei den Gewinn-veröffentlichungen
Information hat sich inzwischen herumgesprochen und Kurs ist gerechtfertigt
Risikoprämie bleibt noch im wesentlichen unverändert, jedoch hat Aktie jetzt ein positives Image.
Idealtypisches Muster eines Kurstrends - Phase 3: Psychologische Trendverselbständigung
Aufgrund des positiven Images und guten Kursverlaufs erhält die Aktie mehr Aufmerksamkeit (Verfügbarkeit, Kontrolle)
Schematisches Denken (Repräsentativität ) und Gruppeneffekte erzeugen zusätzliche Nachfrage, der Kurs steigt weiter
Da sich Gewinnerwartungen nicht ändern, reduziert sich durch den steigenden Kurs die Risikoprämie
Idealtypisches Muster eines Kurstrends - Phase 4: Übertreibung wird offenkundig
Es mehren sich Meldungen über eine zu hohe Bewertung
Kurssteigerungen lassen nach, Trend bricht ab
Risikoprämie ist inzwischen sehr klein geworden
Zusammenhang von Momentum und Sentiment
In Phasen von (Über-)Optimismus (positivem Sentiment) fließen negative Informationen nicht sofort und vollständig in die Preisbildung ein
Ursache: Kognitive Dissonanz bei optimistischen Investoren. Negative Informationen werden ausgeblendet
Folge: Momentum-Renditen sind (nur) dann positiv, wenn Investoren (über-)optimistisch sind
Die Analyse von Wertpapierordern zeigt, dass insb. Kleinanleger von kognitiver Dissonanz betroffen sind, wenn Wertpapiere in Phasen positiven Sentiments negative Renditen aufweisen. Verliererwertpapiere werden nicht verkauft und sind in der Folge überbewertet. Großinvestoren sind dagegen schneller bereit, Verliereraktien zu veräußern
Bei welche Wertpapieren wirkt sich Sentiment besonders stark auf zukünftige Wertpapierrenditen aus?
Grundsätzlich gilt: Ist das Sentiment zu Beginn des Analysezeitraums niedrig (hoch), sind nachfolgende Wertpapierrenditen hoch (gering)
Veränderungen des Sentiments nehmen besonders starken Einfluss auf Wertpapiere, die schwierig zu bewerten sind und bei denen die Grenzen der Arbitrage ausgeprägt sind
Diese Bedingungen sind u.a. oft erfüllt bei jungen oder unprofitablen Unternehmen, außerdem auch im Fall von sehr hohen Wachstumsraten oder bei Financial Distress sowie bei volatilen Aktien oder Aktien ohne Dividendenausschüttung
Typische Schätzer für marktweites Sentiment
Volatilitätsprämie
IPO Emissionsvolumen oder Anzahl der IPOs
IPO-Emissionsrenditen, alternativ Underpricing
Handelsvolumina
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