Systematisierung Heuristiken
Fehleinschätzung von:
Eintrittswahrscheinlichkeiten
Informationen
objektiven Realitäten
den eigenen Fähigkeiten
Selektive Wahrnehmung
Fehleinschätzung: Informationen
Grundlage: Kognitive Dissonanz
Bewusste oder unbewusste Vernachlässigung von Informationen
Informationen die im Widerspruch zu der zu treffenden Entscheidung stehen werden ignoriert
Stellt sich die Entscheidung im Nachhinein als unvorteilhaft heraus, werden die Informationen ausgeblendet, die der getroffenen Entscheidung widersprechen. Nur die bestätigenden Informationen werden wahrgenommen (sog. Confirmation Bias)
Folgen:
Höhere Gefahr des Herdenverhaltens,
Höhere Gefahr des Festhaltens an Verliereraktien
Determinanten der Informationsverfügbarkeit
Aktualität
Anschaulichkeit
Auffälligkeit
Frequenz
Verfügbarkeitsheurisitk
Fehleinschätzung: Eintrittswahrscheinlichkeit
Ermittlung der Eintrittswahrscheinlichkeit von Ereignissen in Abhängigkeit der Vorstellungskraft der Marktteilnehmer
Szenarien die auf leicht abrufbaren Ereignissen basieren werden als wahrscheinlicher erachtet.
Folgen für die Investitionsauswahl:
Investitionen auf Basis:
Leicht rückholbarer Informationen (z. B. Werbung)
kategorischer Eigenschaften (z. B. Region, s. auch Home Bias)
eingeschränkter Erfahrungen (z. B. Fokus auf Tech-Aktien)
persönlicher Ansichten (z. B. Value vs. Growth)
Framing Bias
Fehleinschätzung: Information (Stichwort “Anschaulichtkeit”
Die Präsentation desselben Sachverhalts auf unterschiedliche Art und Weise kann zu unterschiedlichen Entscheidungen führen
Bsp.:
Sind Anleger mit einer Darstellungsform vertraut, werden Risiken deutlich unterschätzt (Bsp. oben: Balkendiagramm vs. Verteilung). Ist die Darstellungsform weniger vertraut, werden Risiken überschätzt
Mental Accounting
Fehleinschätzung: objektive Realitäten (Emotionen)
Menschen tendieren dazu, ihr Vermögen in Abhängigkeit von bestimmten Kategorien (z. B. Verwendungszweck oder Anlagedauer) zu verbuchen = „Mentale Konten“
3 Kategorien von mentalen Konten:
Ausgaben (z.B. Miete, Essen, Studiengebühren…)
Vermögen (Altersvorsorge, Notfallrücklage,…)
Einkommen (regelmäßiges Einkommen, aus Kapitaleinkünften,…)
Grundlage für den Dispositionseffekt
Mental Accounting führt zu einer Vernachlässigung von positiven Effekten, die durch Diversifikation entstehen
Mental Accounting – Hedonic Framing
Konstruktion von mentalen Konten, so dass die Gesamtzufriedenheit maximiert wird
Integration (Konten zusammenfassen)
Segregation (Konten trennen)
Beispiel:
Gewinne werden segregiert: „größere Freude“, häufigere Bestätigung, abnehmende Sensitivität im Gewinnbereich
Verluste werden integriert: „Geringeres Bedauern“; abnehmende Sensitivität im Verlustbereich.
Ein kleiner Gewinn und ein großer Verlust werden segregiert: Freude über Gewinn
Verankerungsheuristik
Fehleinschätzung: Wahrscheinlichkeit
Verwendung von Richtwerten (Anker), mit dessen Hilfe ein Sachverhalt eingeschätzt werden soll
Der Anker wird bei der Verarbeitung neuer Informationen nicht hinreichend modifiziert
Beispiel: Erwartete Marktrenditen werden stark an die Entwicklung des Vorjahres angelehnt
Konservativismus
Fehleinschätzung: Eintrittswahrscheinlichkeiten
Erwartungen werden beim Eintreffen neuer Informationen nicht angepasst
Je komplexer die Darstellung von Informationen umso geringer die Beachtung und Gewichtung
Leicht zu verarbeitende Informationen werden dagegen übergewichtet
Unterschied zur Ankerheuristik: Nicht Kursniveau wird beibehalten sondern die Meinung zu einer Investitionsalternative
Repräsentativitätsheuristik
Annahme, dass Objekte mit ähnlichen Merkmalen einander entsprechen und daher nich analysiert werden müssen
Folge: Menschen halten etwas für wahrscheinlich, wenn es in ein Schema passt
Repräsentativität = Beurteilung auf Basis von Stereotypen, Ermittlung von Wahrscheinlichkeiten auf Basis von Ähnlichkeiten
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