Definition
Ausnutzen von Preisunterschieden identischer Güter (bzw. Zahlungsströme) durch gleichzeitigen Kauf und Verkauf an zwei unterschiedlichen Handelsplätzen. I. d. R. kurze Haltedauer
Ausnutzung von systematischen Abweichungen von WP-Kursen von ihren fundamentalen Bewertungen. Diese Abweichungen werden von Noise Tradern verursacht (Noise Trader: Details s. h.)
Der Arbitrageur ist damit das Abbild des Homo Oeconomicus
Folgen von unbeschränkter Arbitrage
Mispricing an den Märkten würde schnell verschwinden
Dauerhaftes Mispricing wäre unmöglich
Folgen begrenzter Arbitrage
Noise Trader den Kurs eines Wertpapiers von seinem wahren Wert entfernen
Begünstigt damit das entstehen von Spekulationsblasen
Risiken/ Grenzen der Arbitrage
Fundamentales Risiko
Noise Trader Risiko
Implementierungskosten
Fundamentalrisiko
Für den Arbitrageur besteht die Gefahr, dass nach Erwerb des Wertpapiers weitere negativ Informationen auf den Markt gelangen und der Kurs weiter fällt
Absicherung durch Leerverkauf eines Substituts (vergleichbare Aktie) -> Branchen- und Marktrisiken werden dadurch eliminiert
Firmenspezifische Risiken verbleiben
Noies Trader trifft Anlageentscheidungen unter begrenzter Rationalität und Einfluss von Gefühlen. Beeinflusst werden diese Akteure vor allem durch Gerüchte
Können Fehlbewertung des WPs erhöhen
Anlegergruppen
1. Informierte Anleger: Liquiditätsnachfrage, da Informationsvorsprung ansonsten „verfällt“.
2. Uninformierte Anleger; Handelsmotive: Reallokation aufgrund geänderter Risikoaversion, Verschiebung der Konsumpräferenz,… Ziel einer kostengünstigen Transaktionsausführung dominiert. Folge: limitierte Order;Liquiditätsangebot.
3. Arbitrageure: Liquiditätsnachfrage.
4. Intermediäre: bietet Liquidität an (Sofortigkeitsservice).
5. Noise Trader: trifft Anlageentscheidungen unter begrenzter Rationalität und Einfluss von Gefühlen. Beeinflusst werden diese Akteure vor allem durch Gerüchte („Noise“).
Explizite Transaktionskosten: Gebühren, Maklerprovision, Spesen
Geld-Brief-Spanne bzw. Bid-Ask-Spread
Preiseinwirkung der Transaktion (auch: Price Impact oder Marktbeeinflussungskosten)
Opportunitätskosten des Wartens
=> Transaktionskosten machen Arbitrage-Strategien weniger attraktiv
Ablauf Leerverkauf
Leihe des Wertpapiers.
Verkauf des Wertpapiers zum aktuellen Kassakurs.
Rückkauf des Wertpapiers vor Ende der Leihdauer.
Rücklieferung des Wertpapiers.
Natürliche Leerverkaufsbeschränkungen
Transaktionskosten: Identifikation Wertpapierverleiher etc
Bereitstellung von Sicherheiten bei negativer Kursentwicklung aus Sicht des Leerverkäufers
Wertpapierleihgeschäfte können i. d. R. kurzfristig fällig gestellt werden
Gesetzliche Leerverkaufsbeschränkungen möglich
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