Welches Ziel / welche Aufgabe hat die Verdauung bzw. der Magen-Darm-Trakt der Tiere?
Verfügbarmachung komplexer Nahrungsbestandteile (Fette, Proteine, Kohlenhydrate)
Zerkleinerung und Aufbereitung der Nährstoffe -> Eignung für Transport durch Darmwand (Resorption, Absorption), weitertransport in Blut und Lymphe
Zusammenspiel motorischer, sekretorische, enzymatischer und resorptiver Prozesse
Wodurch unterscheidet sich der Aufbau des Verdauungstraktes zwischen Carnivoren und Herbivoren?
Carnivoren (Fleischfresser)
kurzer und wenig kompartimentierter Magen-Darm-Trakt
geringes Fassungsvermögen
rasche Passage
großer Magen
Herbivoren (Pflanzenfresser)
langer Magen-Darm-Trakt
stark kompartiementierter Magen oder Dickdarm
großes Fassungsvermögen
In welchem Abschnitt des Verdauungstraktes findet beim Schwein, beim Rind und beim Huhn eine mechanische Zerkleinerung der Nahrung, in welchem eine bakterielle und in welchem eine enzymatische Verdauung statt?
Verdauung:
physikalisch/mechanisch: Maul (Alle), Muskelmagen (Huhn)
chemisch/enzymatisch: Magen bzw. Labmagen (Schwein und Rind), Drüsenmagen (Huhn), Zwölffingerdarm (Alle), Leerdarm (Alle)
mikrobiell/bakteriell: Netzmagen und Pansen (Rind), Grimmdarm und Enddarm (Alle)
Wie ist das Fassungsvermögen des Verdauungstraktes (bezogen auf das Gewicht) der verschiedenen Nutztierarten einzustufen? Wofür ist diese Kenntnis bedeutsam?
Fassungsvermögen der einzelnen Abschnitte:
wesentlich von Art aufgenommener Futtermittel abhängig
Pflanzenfresser haben einen komplexeren Verdauungstrakt, können besser mit schlechter Qualität umgehen
Volumen in abnehmender Reihenfolge:
Rind > Schaf > Pferd > Schwein > Hund
Kenntnis Bedeutsam für Futterqualität und Verdaulichkeit
Welche konkreten Verdauungssekrete werden von den Drüsen und Anhangsdrüsen des Magen-Darm-Kanales gebildet? Was enthalten diese Sekrete?
Magensaft - Salzsäure
Pankreassaft - Bicabonat
Gallensaft - Gallensäure
Sekrete der Dünndarmschleimhaut - Diesacharidasen
Nennen Sie bedeutsame Enzyme für die Verdauung von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen und den Entstehungsort dieser Enzyme.
Welche Funktionen hat der Speichel?
Schutz der Mundschleimhaut und Zähne vor Austrocknen und Säure
bakterizide Wirkung (Lecken von Wunden, Schutz des Neugeborenen)
Gleitfähigkeit des Bissens (Schlucken)
Einleitung der enzymatischen Kohlenhydratverdauung
Regulation Pansen-pH-Wert (Neutralisation der gebildeten flüchtigen Fettsäuren) und Pansenflora beim Wiederkäuer
Phosphatausscheidung beim Wiederkäuer
Sekretion von Harnstoff (Wiederkäuer) für ruminale Proteinsynthese durch Bakterien
Temperaturregulation
Beim Schluckakt sind zahlreiche Muskeln beteiligt. Warum werden diese durch das Schluckzentrum im Hirnstamm gesteuert?
Bissen nicht irrtümlich in Luftröhre kommt
Bissen gegen Schwerkraft transportiert wird
Erklären Sie kurz die Begriffe Monogastrier und Polygastrier
Monogastrier: Mensch, Schwein
Tiere mit nur einem Magen, Fleischfresser Nahrung muss hohe Verdaulichkeit haben
Polygastrier: Schaf, Rind
Haben mehrere Mägen, Pflanzenfresser, können Cellulose zersetzen
Charakterisieren Sie die Funktionen der einzelnen Mägen des Wiederkäuers. Welches sind die Hauptaufgaben des Vormagensystems beim Wiederkäuer?
4 Mägen davon 3 Vormägen:
Pansen:
Resorption Fettsäuren und NH”3
Erwärmung der Nahrung
= Zwischenlager und Gärkammer
Haube:
starkes Zusammenziehen möglich:
angedautes Futter portionsweise zurück ins Maul
genügend zerkleinertes Futter in den Blättermagen
siebt Nahrung
= Seperator von festen und bereits fermentierten Futterstoffen (Bei Verdauung untergeordnete Rolle)
Blättermagen
Resorption von Wasser, Nährstoffen, NaHCO3
aber auch Abbau von Futterpartikeln durch Kleinlebewesen
Hauptaufgabe des Vormagensystems:
Nahrungsmittel mikrobiell abbauen, umbauen, Nährstoffe und Eiweiße aufbauen; Resorption von Wasser
Labmagen
Drüsenmagen, Beginn enzymatischer Verdauung, Ausschüttung von Magensäure, Hygeniesierung des Futterbreis
Bakterien und Protozoen werden abgebaut
Spaltung von Casein
Wie viele Pansenkontraktionen finden bei einem Wiederkäuer je Minute statt? Wofür sind diese wichtig?
Pansenmotorik: 2-3x/min
Nahrungsbrei im Pansen-Hauben-Raum hin- und hergeschwenkt
-> Flüssiges vom Faseriegen abgeschieden: Schichtung erzeugt
Schichtung in:
Gashaube
Mikroben der Fasermatte
Mikroben der Flüssigphase
Mikroben der Pansenwand
Wie lange ist die tägliche Wiederkaudauer von Kühen (Spannweite angeben) und wovon hängt diese ab?
4-9 Stunden am Tag
Je länger und Struckturreicher das Futter ist, desto stärker muss es mechanisch zerkleinert und aufgeweicht werden damit es enzymatisch aufgeschlüsselt werden kann.
Beschreiben Sie den Wiederkauakt.
Einatmung bei geschlossener Stimmritze -> dadurch erzeugter Unterdruck in der Speiseröhre
Gleichzeitige Öffnung Vormageneingang
Teil des Schleudermageninhalts ergießt sich in Speiseröhre
rückwärts geerichtete peristaltische Wellen der glatten Muskulatur der Speiseröhre befördert Futterportion - durch Ausatmungsbewegung unterstützt - in Mundhöhle
wiedergekautes Futter zurück in Pansen-Hauben-Raum, Futter wird so oft wiedergekäut bis es klein genug ist, um durch die Hauben-Psalter-Öffnung passt und in den Blättermagen gelangt
in Blättern des Blättermagens wird Wasser entzogen -> ohne langen Aufenthalt gelangt das Futter in den Labmagen
Welche Besonderheiten ergeben sich beim Vormagensystem bei neu geborenen Kälbern und Lämmern?
Ernährung ausschließlich durch Milch
keine mikrobielle Verdauung im Vormagen
zur Geburt alle 4 Mägen vorhanden, nur Labmagen funktionstüchtig
-> Volumen der Vormägen bei Lamm 45 Prozent
beim Schaf 90 Prozent
vom Kalb aufgenommene Milch druch körpereigene Enzyme im Labmagen verdaut
erste Besiedlung des Pansen mit Mikroorganismen durch Kontakt mit älteren Tieren (Belecken der Mutter)
Fülle die Tabelle aus:
Worin bestehen die Leistungen der Pansenbakterien für das Wirtstier?
anaerober Abbau von Kohlenhydraten und Proteinen
Lipolyse und Hydrogenierung von Fetten
Bildung mikrobiellen Proteins, essentieller und nicht essentieler Aminosäuren
Bildung wasserlöslicher Vitamine
Welche Gärungsprodukte entstehen in den Vormägen des Wiederkäuers. Wofür werden sie genutzt?
kurzkettige, flüchtige, wasserlösliche Fettsäuren
Essigsäure (Acetat)
im intermediären Soffwechsel zur oxidativen Energiegewinnung
andere Teil in Milchfettsynthese
Propionsäure (Propionat):
für Wiederkäuer die wichtigste Quelle zur Bildung von Glucose über die Gluconeogenese
Buttersäure (Blutyrat)
zur Energiegewinnung
= tragen wesentlich zur Energieversorgung des Wiederkäuers bei: FFS liefern 60 bis 75 Prozent der Energie für den Stoffwechsel
Durch welche Fütterungssituationen/Rationsgestaltung kann es zu einer Verschiebung des Fettsäuremusters in den Vormägen zugunsten von Butter- und Propionsäure kommen?
Stärkereiche Fütterung (Mais) = Essigsäure sinkt, Propionsäure steigt
Je fein gemahlener die Struktur des Futters ist desto weniger Essigsäure bildet sich, während Propion- und Buttersäure ansteigen
Welche Einflussfaktoren wirken auf den Pansen-pH-Wert?
Säurebildung je Zeiteinheit:
Säuremenge abhängig von Substratmenge und Eigenschaft: leicht lösliche Kohlenhydrate -> stärkere Säurebildung als Cellulose)
hohe/ schnelle Wirksamkeit: Gerste, Weizen, Roggen, Melasse, Triticale, Erbsen, Zuckerüben
niedrige/langsame Wirksamkeit: Körnermais, Kartoffeln, Schnitzel, Zitrustrester
Absorption der Säuren über die Pansenzotten
entscheidend ist Oberfläche der Pansenzotten
Funktionalität des Pansens von pH-Wert abhängig
Neutralisation und Pufferung
verantwortlich für:
Speichelproduktion: 180-300L am Tag = 3-5kg Natriumcabonat
Abgabe puffernder Substanzen von Pansenschleimhaut , weitere Puffer mit Futter aufgenommen (z.B Eiweiß)
Einfluss zu 30 Prozent des gesamten pH-Wertes
Höhe der Passagerate -> hohe Säuremengen/Zeiteinheit
Welche Rationen bewirken eher einen höheren und welche einen eher niedrigeren Milchfettgehalt? Anmerkung: Jede Situation für sich betrachtet (, d.h. ohne Berücksichtigung eines event. Ausgleiches in der Ration)
grassilage- oder maissilagebetonte GF-Ration
getreide- oder körnermaisbetontes Kraftfutter
getreide- oder trockenschnitzelbetontes Kraftfutter
Grassilage mit 220 oder 270 g XF/kg TM
Maissilage mit 270 oder 370 g Stärke/kg TM
Grundfutterration aus 2/3 Maissilage + 1/3 Grassilage oder 2/3 Maissilage + 1/3 Stroh
12 kg TM Grundfutter (50 % GS, 50 % MS): + 5 kg KF oder + 10 kg KF
12 kg TM Grundfutter (50 % GS, 50 % MS): + 20 kg Zuckerrüben (4,6 kg TM) oder + 5,2 kg Trockenschnitzel (4,6 kg TM)
grassilage
körnermais
trockenschnitzel
270g XF/kg
270 g Stärke
Stroh
5 kg KF
Trockenschnitzel
Warum produzieren die Epithelzellen der Magenschleimhaut Schleim?
verhindert Selbstverdauung des Magens
Erläutern Sie die Verdauungsvorgänge im Magen des Schweines.
Magen des Schweines:
chemische Spaltung leicht verdaulicher Kohlenhydrate (Stärke), beginnt bereits im Eingangsbereich des Magens
sobald Futter in den Drüsenbereich des Magens gelangt -> Kohlenhydrat-Verdauung unterbrochen, da dort saurer Magensaft Eiweißverdauung in Gang setzt
Pepsin beginnt mit Spaltung der komplexen Eiweiß-Verbindungen zu geringer molekularen Polypeptiden
Mit welchem Magen beim Wiederkäuer ist der Magen des Schweines vergleichbar?
Labmagen hat selbe Funktion wie der Magen des Schweines:
Sepicherfunktion
erste Schritte der Eiweißverdauung beim Schwein und Wiederkäuer, beide haben Drüsenanlagen die Pepsin produzieren
pH-Wert ähnlich bei ca.2 bei schwein bei Rind 2 bis 4
Welchen Unterschied in der Verdauung gibt es zwischen einem Wiederkäuer und dem eines neu geborenen Kalbes?
Kälber:
Magensaft enthält Labferment Chymosin -> bringt Hauptbestandteil des Milcheiweißes Kasein zum Gerinnen
dieses Enzym benötigt nicht so niedriege pH-Werte wie Pepsin, am wirkungsvollsten bei pH 4-5
Beschreiben Sie stichpunktartig die Verdauungsvorgänge im Dünndarm beim Schwein und beim Wiederkäuer
Fettverdauung:
Gallensäure sorgt für stabile Emulsion der Futterfette
Gemische Fett und Wass neigen zu entmischen, Galle verhindert dies
fettspaltendes Enzym Lipase baut Fette ab -> in Di- und Monoglyzeride, Glyzerin und Fettsäuren
sehr kleine Fetttröpfchen gelangen auch ungespalten durch die Darmwand
Eiweißverdauung:
im Magen bzw Labmagen, Eiweißmoleküle druch Pepsin in Polypeptide gespalten
Im Dünndarm wird Eiweißspaltung fortgesetzt: mittels weiterer Enzyme von Polypeptiden über Dipeptiden zu den Aminosäuren als Endprodukt
Drüsen aus vorderem Verdauungstrakt geben Vorstufe der Enzyme Proenzyme ab, diese unwirksame Form wird durch Ionen oder andere Enzyme aktiviert, üben danach spaltende Tätigkeit aus
-> Es gibt zwei Klassen:
spalten Proteinmoleküle von innen
lösen von Enden her die Aminosäuren ab
Kohlenhydratverdauung:
Schwein: stoppt wegen saurem Milieu im Schweinemagen, beginnt wieder im Dünndarm
Abbau durch Amylase bis zur Maltose
Endprodukt: Glukose, Fruktose, Galaktose
Wiederkäuer:
Großteil schon im Pansen passiert, Kohlenhydrate zu kurzkettigen Fettsäuren
wird im intermediärenstoffwechsel Glukose benötigt muss sie erst synthetisiert werden aus Propionsäure
auch Essig- und Buttersäure können für den Energiebedarf des Intermediärenstoffwechsels genutzt werden
Erklären Sie den Begriff Nährstoffabsorption und beschreiben Sie die Vorgänge der Nährstoffabsorption im Dünndarm. Welche Besonderheit gibt es diesbezüglich bei neu geborenen Tieren?
Nährstoffabsorption ist der Prozess, bei dem Nährstoffe aus dem Verdauungstrakt in den Blutkreislauf aufgenommen werden
Stark vergrößerte Darmschleimhaut, durch Falten und Zotten aus Glatter Muskulatur
-> in jeder Darmzotte: feines Netz aus Lymph- und Kapilarsystem
langkettige Fettsäuren und Monoglyzeriede werden nach absorbtion durch Mikrozotten in deren Wandzellen wieder zu Fetten synthetisiert
werden nach einschluss in größere Lipoproteine abtransportiert
vereinigung am Milchbrustgang, von hier über Vordere Hohlvene in Blutkreislauf
Aminosäuren, Monosacharide samemeln sich in Kapillaren der Zottenvenen, die sich zu Pfortader vereinen
-> gelangen Nährstoffe zunächst in die Leber
Jungtiere: Antikörper gelangen unter bestimmten Voraussetzungen durch die Darmwand, sie schließt wenige Stunden nach Geburt: Biestmilchversorgung!
Beschreiben Sie stichpunktartig die Verdauungsvorgänge im Dickdarm beim Schwein und beim Wiederkäuer
Im Dünndarm nicht verdautes gelangt in: Blindarm, Grimmdarm und Mastdarm
Futterbrei bewegt sich langsamer als im Dünndarm:
nur bakterielle Verdauung
absorbiert werden ????
keine Zapfenförmigen Zotten wie im Dünndarm und keine Enzyme -> abgestorbene Bakterien werden unverdaut ausgeschieden
Rückgewinnung von Wasser und Mineralien:
eingedickte unverdauliche Reste werden über den Mastdarm ausgeschieden
Begründen Sie, ob monogastrische Tiere Rohfaser (Zellulose) verdauen können.
Monogastrische Tiere produzieren keine eigenen Enzyme, die Zellulose abbauen können
im Vergleich zu Wiederkäuern, die einen spezialisierten Magen den Pansen haben indem die Pansenmikroorganismen die arbeit machen, wo eine umfangreiche mikrobielle Fermentation von Zellulose stattfindet
Bei einigen monogastrischen Tieren, wie Pferden findet zwar eine gewisse mikrobielle Fermentation im Dickdarm statt, aber diese Prozesse sind weniger effizient als im Pansen der Wiederkäuer.
Beschreiben Sie bedeutsame Aufgaben der Leber.
= Hauptstoffwechselorgan, größte Drüse des Körpers
Regulierung Wasserhaushalt
Regulierung Hormonhaushalt
Sppeicherung Vitamine und Spurenelemente
Entgiftungsfunktion
Blutspeicher
Beteiligung an Kohlenhydraten-, Fett-, und Eiweißstoffwechsel -> Sekretion Galle
Nennen Sie 6 verschiedene Anzeichen von Verdauungsstörungen bei Tieren.
pH-Wert von 6,5 bis 7 ist nicht erfüllt
Temperatur, normal 38-39 Grad Celsius
Durchfall (Diarrhö)
Apetitlosigkeit
einstellen der Verdauung, Wiederkäuen und Pansenbewegung
verminderte Milchmenge
Welche Ursachen und Folgen haben Pansenazidosen (i.d.R. subklinisch auftretend)? Mit welchen Maßnahmen kann man einer Pansenazidose vorbeugen?
Störung des Pansenstoffwechsls:
pH-Wert sinkt unter 6
Ursachen:
überhöhte Aufnahme leicht löslicher Kohlenhydrate (Zucker, Stärke) und/oder zu geringe Aufnahme an strukturierter Rohfaser
Folgen:
verminderte Speichelproduktion
-> verringerte Abpufferung der Pansensäuren durch NaHCO3
-> Schädigung der Pansenschleimhaut
-> Abnahme der zellulolytischen Bakterien, Zuhnahme amylolytischer Bakterien
-> Propionsäure steigt, Milchsäurebakterien vermehren sich -> pH-Wert fällt weiter
Direkte Folgen:
Verweigerung Futteraufnahme
Rückgang Milchleistung
vermehrtes Liegen
Schweißausbruch
Diarrhoe
erhöte Herzfrequenz
Kreislaufversagen
Therapie:
Absetzen Kraftfutter
ausschließlich XF reiches Futter
Pansenspülung
NatriumBiKabonat
Antibiotika
Vorbeugen
langsamen Steigerung KF-Menge nach der Kalbung
Verteilung KF-Menge, mehrere Gaben
hohe XF
Adaption an energiereiche Ration
Beschreiben Sie kurz das Wesen (was geschieht hierbei im Stoffwechsel) einer Ketoseerkrankung
Milchbildung nach der Kalbbung folgt nicht der Futterauffnahme, sondern der genetischen Veranlagung: Kuh magert ab
Störung des Kohlenhydratstoffwechsels
erhöhtes auftreten von Ketonkörpern in Blut und Harn
Anstieg Milchfettgehalt um mehr als 1 Prozent
Milchmengenabfall
ungenügende Resorption von glucoplastischen Stoffen führt zu Fettabbau
Oxalat ist der limietierende Faktor:
Glucoseneubildung zu 80 Prozent in der Leber
(flüchtige Fettsäuren, Milchsäuren, Glyzerin, Aminosäuren)
dafür ist OA notwendig
zu Latationsbeginn Fettabau(in der Leber zu Fettsäuren)
zur verstoffwechslung ist OA notwendig
-> es besteht Konkurenz zwischen 1. Glucoseneubildung und 2. Verstoffwechselung der freien Fettsäuren aus Fettabbau
-> um OXALACETAT (OA)
(Bei Mangel an Oxalacetat wird Körperfett abgebaut aber nicht zu FS umgewandelt sondern zu Ketonkörpern)
Vervollständigen Sie folgende Sätze:
Eine Ketose kann dadurch entstehen, da zwischen…….und…….eine Konkurrenz um das ……………besteht.
Bei einem Mangel an …………erfolgt kein vollständiger Abbau des Körperfettes zu …………, sondern ein unvollständiger Abbau zu ……………………….
Eine Ketose kann dadurch entstehen, da zwischen Glucoseneubildung und Verstoffwechselung der FS aus Fettabbau eine Konkurrenz um das OXALACETAT besteht.
Bei einem Mangel an OXALACETAT erfolgt kein vollständiger Abbau des Körperfettes zu FETTSÄUREN sondern ein unvollständiger Abbau zu KETONKÖRPERN.
Welche bedeutsamen Maßnahmen können helfen, einer Ketose vorzubeugen?
Glucoseinfusion (Oral eingabe von Glukose oder Melasse ist nutzlos)
Verfütterung von Propionat (Propylenglykol)
Vorbeuge:
optimale Körperkondition während des letzten Laktation drittels
bedarfsgerechte Fütterung der Trockensteher (EK> 6,0MJ NEL/kg)
hohe TM-Aufnahme sichern
weiche Liegeflächen
Milchfieberprofilaxe
stressarme Kalbung
täglich konstante Fütterung
Klauenpflege
gutes Futter
Beschreiben Sie kurz das Wesen einer Milchfiebererkrankung. Welche hauptsächlichen Ursachen können zu einer Gebärparese führen?
wahrscheinlich häufigste Stoffwechselerkankung
nimmt mit steigender Milchleistung zu (höherer Ca-Bedarf)
nimmt mit Alter zu
Hormonrezeptoren der Zielzellen nimmt ab, alte Kühe brauchen mehr Zeit
= Störungen des Ca-, P-, Vitamin D- und Skelettstoffwechsels und Unfähigkeit Ca zu Mobilisieren
-> Abfall Ca-Spiegel im Blut
Unzureichende Ca-Verfügbarkeit
Milchfieber
= Störung des Mineralstoffwechsels und Ca-Regulationsstörung
Fütterungsfehler während der letzten zwei trockensteh Wochen
Kationen Überhang in der Futteration-> alkalotische Stoffwechsellage: verminderte Fähigkeit des Gewebes auf Parathormon welches die Ca-Resorption reguliert
es kann keine Ca-Homöostase gewährt werden
Mit welchen bedeutsamen Maßnahmen können Milchfiebererkrankungen weitgehend verhindert werden?
richtige Trockensteher-/Transitration, keine kationenreiche Ration: wenig Gras
-> DCAB-Wert beachten: Anionen-Kationen-Verhältnis
richtiges Trockenstellen mind. 6 Wochen vor der Kalbung
Kondition der Kuh beobachten, darf nicht zu fett werden
Magnesiumversogung sichestellen
kurz vore der Kalbung:
Vitamin D3-Injektion
Orale Ca-Gabe (Bolus)
Von welchen Futtermitteln geht i.d.R. ein größeres Milchfieberrisiko aus und warum?
Gras- oder Maissilage,
Raps- oder Sojaextraktionsschrot,
Melasse oder Körnermais
Gras, aufgrund des hohen Kationengehaltes und dem damit zusammenhängenden stark positiven DCAB, ist es schlechter für Trockensteher als der leciht DCAB positive Mais
Soja, hat einen höheren DCAB-Wert als Raps
Melasse, deutlich höherer DCAB-Wert, zudem eine Energiebombe für Kühe die nicht soviel haben sollen
Beschreiben Sie bitte kurz die bedeutsamste Verdauungsstörung bei Sauen. Gehen Sie dabei auf das Wesen der Erkrankung und vorbeugende Maßnahmen ein.
MMA, Metritis,Mastitis,Agalaktie: Gebärmutterentzündung, Gesäugeentzündung, Milchmangel
Basenüberschuss = Basenexzess = Kationen-Anionen-Differenz
weniger Ca im Stoffwechsel: probleme bei Geburt
höherer Harn-pH-Wert
Keimvermehrung im Harnleiter
erhöhtes Risiko von subklinischen und klinischen Gebärmutterentzündungen
erhöhtes MMA Risiko
Vorbeugende Maßnahmen:
korrektur der Fütterung
kurz vor der Geburt weniger Füttern, nach der Geburt langsam steigern
keine schwer verdaulichen Komponenten
Auslauf gewähren
Rein-Raus-Verfahren für Hygiene
gegen Parasiten behandeln
Erklären Sie die Begriffe katabolisch und anabolisch.
Gehören beide zum Intermediären Stoffwechsel (Metabolismus)
Prozesse benötigen Energie: laufen in von Enzymen gesteuerten Reaktionen ab
katabolisch: Enbergie wird durch Abbau frei, auch als Dissimilation bezeichnet
anabolisch: Aufbau energiereicher Substanzen, auch als Assimilation bezeichnet
beide Prozesse laufen immer gleichzeitig ab
Welche Nährstoffgruppen kennen Sie?
Fette
Eiweiße
Kohlenhydrate
Mineralstoffe
Vitamine
Wasser
Beschreiben Sie stichpunktartig die Kohlenhydratverdauung beim Schwein und beim Wiederkäuer.
Schwein:
Abbau durch Glucosidasen bis zu Monosachariden im Magen-Darm-Trakt
Absorption als Monosacharide
Fructose und Pentose
energieabhängiger Transport: Glucose und Galaktose
Kohlenhydrate weitgehend im Pansen zu kurzen Fettsäuren abgebaut (etwa 70 Prozent des geamten Kohlenhydrat-Abbaus)
Abbau Kohlenhydrate über Pyruvat zu Propionsäuere, Essigsäure, Buttersäure
Saccherose, Glucose und Fructose vollständig zerlegt, Galactose, Xylose und Arabinose nur zur Hälfte
Wie ist die Wirkung verschiedener Kohlenhydrate im Futter auf den relativen Anteil der kurzkettigen Fettsäuren an der Gesamtsäureproduktion im Pansen? Füllen Sie bitte die Tabelle entsprechend (hoch, mittel, gering) aus.
Erklären Sie die Begriffe Verdaulichkeit und Absorbierbarkeit (Absorption). Berechnen Sie im nachfolgenden Beispiel die Rohfaserverdaulichkeit und die Rohfaserabsorption:
tägliche Futteraufnahme: 22 kg TM
XF-Gehalt im Futter: 175 g/kg TM
Kotmenge am Tag: 36 kg
TM-Gehalt Kot: 15 %
XF-Gehalt im Kot: 270 g/kg TM
XF-Gehalt im Kot (endogener Herkunft): 13 g/kg TM
Verdaulichkeit: = scheinbare Verdaulichkeit
prozentualer Anteil eines Nährstoffes, der nicht in Kot wieder ausgeschieden wird
Verdaulichkeit eines Nährstoffes ist nicht konstant
Absorbierbarkeit: = wahre Verdaulichkeit
prozentualer Anteil eines Nährstoffes, der tatsächlich in den Körper aufgenommen worden ist
große Unterschiede zwischen beidem bei:
Eiweiß und Mineralstoffen
geringer Unterschied bei:
XF und NFE
XF-Gehalt des Futters x tägliche Futteraufnahme
20kg TM x 0,165 g/kg TM = 3,3 kg
Kotmenge am Tag x TM Gehalt im Kot x XF-Gehalt im Kot
35 KG x 0,15 Prozent TM = 5,25 kg x 280 g/kg TM = 0,924kg
3,3kg - 0,924 kg = 2,376 : 3,3kg = 0,72 x 100 = 72 %
Absorbierbarkeit
3,3Kg - ( 0,924kg - 0,525kg) = 2,91kg : 3,3kg= 0,888 x 100 = 88 Prozent
Erklären Sie kurz die Regulation des Blutzuckerspiegels.
Intermediäre Umsetzung:
Blutzuckerspiegel durch Hormone reguliert
Blutzuckerspiegel sinkt:
Hormon Glukagon, Abbau von Glykogen zu Glucose und die Glucogenese zu stimmulieren
Blutzuckerspiegel steigt:
Insulin
Glucocorticoide
ACTH
= Bildung von Glykogen aus Glucose zu stimmulieren
Benennen und begründen Sie den Einfluss folgender Faktoren für den Milchfettgehalt:
Rohfaserreiche Ration ……………
Zahlreiche ungesättigte Fettsäuren im Vormagen ……………
Zucker- und stärkereiche Futterration ……………
Einfluss: Erhöhung des Milchfettgehalts.
Begründung: Eine rohfaserreiche Ration fördert die Pansenfermentation und die Produktion von Essigsäure (Acetat). Essigsäure ist ein wichtiger Vorläufer für die Fettsynthese in der Milchdrüse.
Einfluss: Verringerung des Milchfettgehalts.
Begründung: Ungesättigte Fettsäuren, können im Pansen biohydriert werden, was zu einer veränderten Fettsäurezusammensetzung führt. Dies kann die Synthese von Milchfett hemmen. Zudem können hohe Mengen an ungesättigten Fettsäuren die Pansenmikroben negativ beeinflussen und die Produktion von Fettsäurevorläufern für die Milchfettbildung verringern.
Einfluss: Mögliche Verringerung des Milchfettgehalts.
Begründung: Zucker- und stärkereiche Futterrationen fördern die Produktion von Propionsäure (Propionat) im Pansen, einer anderen flüchtigen Fettsäure. Propionsäure wird vor allem für die Glukosesynthese genutzt und trägt weniger zur Fettsynthese bei als Essigsäure. Eine Erhöhung des Propionatanteils kann somit die Essigsäureproduktion reduzieren, was zu einem niedrigeren Milchfettgehalt führen kann. Zudem kann eine stark kohlenhydratreiche Ration zu einer Pansenazidose führen, was die Pansenfermentation und die Milchfettproduktion negativ beeinflusst.
Welchen Einfluss hat das Futterfett auf die Konsistenz des Depotfetts beim Tier?
besonders Monogastrier großer Einfluss, keine Hydrierung der ungesättigten Fettsäuren bei der Verdauung wie bei Wiederkäuern
Übernahme ungesättigte Fettsäuren größtenteils direkt im Depotfett
-> nahezu geamte aufgenommene Menge an ungesättigten Fettsäuren bei wachsenden Tieren in Depotfett eingelagert
Je höher Anteil an ungesättigten FS im Depotfett desto weicher ist das Fett
-> aufhärten des Speckes durch:
fettarme Fütterung
steigerung der körpereigenen Synthese von gesätigten FS -> verdünnungseffekt
Woher stammen die Fettsäuren im Milchfett bei der Kuh und bei der Sau?
Fettsäuren im Milchfett entstehen zu 50% aus FS des Futterfetts und Depotfetts
zu 50% in Milchdrüsen, aus: effektiver Struktur(ES) und beta-Hydrxybuttersäure
ES-Angebot aus XF-Abbau
hormonelle Steuerung Insulin - Glukagon
Futterfettgehalt
FS für Milchfettbildung überwiegend aus Depotfett
Welche Futtermittel bewirken welche Butterkonsistenz? Bitte die Tabelle entsprechend mit diesen Futtermitteln ausfüllen: Körnermais, Junges Gras, Trockenschnitzel, Getreide, Rapskuchen, Silagen
Welches sind die kleinsten Bausteine der Eiweiße?
bestehen aus Aminosäuren
AS über Peptidverbindungen miteinander verknüpft
AS bestehend aus eienr AMinogruppe und einer Caoxylgruppe
Wofür werden die im Verdauungskanal absorbierten Aminosäuren verwendet?
Aufbau körpereigener Proteine
Leistungsprodukte
Energiegewinnung
andere Verbindungen
Umwandlung andere Aminosäuren
Wie werden Aminosäuren, die weder durch Transaminierung, noch durch Umwandlung verschiedener Aminosäuren ineinander im Organismus aufgebaut werden können, bezeichnet? Nennen Sie 4 solcher Aminosäuren. Was muss mit diesen erfolgen?
Ordnen Sie in absteigender Reihenfolge folgende Futtermittelproteine nach deren biologischer Wertigkeit. Beginnen Sie mit dem hochwertigsten Futterprotein. Erbsen, Ei, erhitzte Sojabohne, Kuhmilch, Gelatine
Ei
Kuhmilch
erhitzte Sojabohnen
Erbsen
Gelatine
Beschreiben Sie kurz den Aufbau des Verdauungstraktes beim Huhn und heben dabei die Besonderheiten im Vergleich zum Wiederkäuer und Schwein hervor. Welche Schlussfolgerungen leiten sich daraus für die Fütterung (Futtermittel) ab?
Huhn:
Schnabel, Speiseröhre, Muskelmagen (Kropf), Drüsenmagen, Dünndarm, Blinddarm, Kloake
Wiederkäuer im Vergleich:
kein Pansen, Magen mit Muskel- und Drüsenanteil
keine Pansentätigkeit
Schweine im Vergleich
einfacher Verdauungstrakt als beim Schwein
Kloake für Ausscheidung von Kot und Eiern
Fütterungsschlussfolgerung:
einheitliche Größe
keine aprupten wechsel
Welche Futtereigenschaften spielen beim Huhn für die Futterakzeptanz eine besondere Rolle?
Form
Farbe
Größe
Konsistenz
optische-taktile Reize im Vordergrund
Geschmack zweitrangig
Definieren Sie den Begriff „NSP“ und erläutern bitte kurz, welche Folgen diese für das Huhn haben und wie man dem begegnen kann.
Wahl des Futters nach Antinutritive Futterinhaltsstoffen:
NSP -> gebildete Nicht-Stärke-Polysacharide
Viskositätsanstieg im Verdauungstrakt
verzögerung Weiterleitung des Nahrungsbreis
reduzierte Futteraufnahme
Effekte begegnen:
Enzymzusätze wirken entgegen
Warum sollten Legehennen zweiphasig gefüttert werden?
Junge Hennen (Aufbauphase): In der ersten Phase, wenn die Hennen noch jung sind und sich noch in der Wachstumsphase befinden, haben sie einen höheren Bedarf an bestimmten Nährstoffen wie Proteinen, Kalzium und Phosphor. Diese Nährstoffe sind notwendig für das Wachstum und die Entwicklung des Skeletts sowie für den Aufbau der Eierschalen.
Ältere Hennen (Produktionsphase): In der zweiten Phase, wenn die Hennen älter werden und ihre Legeleistung ihren Höhepunkt erreicht hat, ändert sich ihr Nährstoffbedarf. Der Energiebedarf kann sinken, während der Bedarf an bestimmten Mineralstoffen wie Kalzium weiterhin hoch bleibt, um die Produktion von Eierschalen zu unterstützen.
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