ziele sozialwissenschaftlicher untersuchungen
explorativ
deskriptiv
evaluationsstudien
prüfung von hypothesen und theorien
definitionen
vereinbarungen über die verwendung eines begriffes
keinerlei empirischen gehalt
nicht falsifizierbar
müssen präszise sein
hypothesen
aussage
mindestens zwei semantisch gehaltvolle begriffe
mit logischen operatoren verbunden (wenn-dann, je-desto)
keine tautologien
widerspruchsfrei
falsifizierbar
“methodological divide”
kampf zwischen quanti und quali
quanti vs quali
erhebungsdesigns (zwei arten nach zeitlichem modus)
querschnittdesign:
periodizität einmalig: befragung zu einem zeitpunkt oder kurze zeitspanne
Längsschnittdesign:
zu mehreren zeitpunkten zu den gleichen variablen
trend: unterschiedliche stichproben (quasi mehrere querschnittserhebungen
panel: selbe stichproben
nachteil querschnittsdaten
kausalität nicht nachweisbar
nac hteil längsschnitt
probleme der ersterhebung —> probleme bei allen erhebungen
festlegen zeitlicher abstände
panelpflege/panelschwund
varianzkontrolle
experimentelle designs:
mindestens zwei gruppen; randomisierung
ziel ist die möglichst sichere prüfung kausaler einflüsse
quasiexperimentelle designs:
randomisierte zuteilung auf die untersuchungsgruppen fehlt
zB “natürliche experimente”: beobachtung der wirkung bestimmter ereignisse, die ohne zutun der forscher zustande kommen
4 zentrale aspekte: forschungsethik
1) prinzip der freiwilligkeit und der informierten einwilligung
2) vermeidung von negativen auswirkungen auf die beforschten
3) sicherung von vertraulichkeit und anonymität
datenschutz und -management
“informed consent”
bewusste zustimmung, an einer wissenschaftlichen untersuchung teilzunehmen
vulnerabilität
menschen mit krankheit, behinderung,…
gütekriterien in der quantitativen
objektivität
ergebnisse unabhängig von forscher
durchführungs-, auswertungs-, interpretationsobjektivität
reliabilität
gleiche/ähnliche ergebnisse bei wiederholung der forschung (reproduzierbarkeit der forschung)
validität
messinstument misst das phänomen, was gemessen werden soll (gültigkeit)
statistisch vs praktisch relevant
statistische validität: wenn empirisch ermittelte fehlerwahrscheinlichketi (p) bei ablehnung der H0 kleiner als die festgelegte irrtumswahrscheinlichkeit ist
praktische bedeutsamkeit: effektgrößen: größe der analysierten zusammenhänge/unterschiede
gütekriterien qualitativer forschung (strübing)
“big tent criteria”
Bedeutsamkeit: thema der forschung soll relevant, zeitgemäß, interessant und bedeutsam sein
Sorgfältigkeit: theorien, daten, sample sowie datenerhebungs- und auswertungsmethoden sollen ausreichend, ergiebig, angemessen und vielschichtig sein
Aufrichitgkeit: selbstreflexion (der subjektivität des forschenden) sowie transparenz (methoden und herausforderungen)
Glaubwürdigkeit: thick description, triangulation/kristallisation, mulitvokalität, member reflections
Resonanz: die forschung hat einen einfluss auf ihre rezipient*innen durch: (1) ästhetische/evokative repräsentation, (2) generalisierung und (3) übertragbarkeit
Signifikanz: die forschung leistet einen signifikanten beitrag in (1) theoretischer, (2) praktischer, (3) methodologischer hinsicht
Ethik: die forschung berücksichtigt alle relevanten ethischen aspekte
Kohärenz: die forschung erreicht was sie vorgibt zu erreichen, sie verwendet methoden die zu den behaupteten zielen passen und verbindet konstruktiv literatur, forschungsfragen, ergebnisse und deren interpretation
kausalhypothese
(ursache/wirkung)
UV (wenn komponente), AV (dann komponente)
Je-desto-hypothesen (skalenniveau ordnial)
merkmalsassoziationen
zusammenhangshypothesen, die nicht kausal interpretiert werden (ohne ursache-wirkung) zb trendhypothese (UV= Zeit, miterklärender rolle)
bewertung von untersuchungsideen (wissenschaftl./ethisch)
wissenschaftliche kriterien: präzision, untersuchbarkeit, tragweite
ethische kriterien: informationspflicht, freiwilligkeit, vermeidung körperlicher und psychischer beeinträchtigung/folgen, anonymität
phasenmodell deduktiver (quantitativer) empirischer untersuchungen
formulierung/präzisierung des forschungsproblems
ziele empirischer forschung (explorativ, deskriptiv,…)
konstruktion des erhebungsinstruments
definition zentraler begriffe
formulierung von hypothesen
operationalisierung
festlegung der untersuchungsform
untersuchungsebene: individual- oder kollektivebene bzw mehrebenenuntersuchung
erhebungsdesigns
stichprobenverfahren
definition der grundgesamtheit
art der stichprobenziehung (zufalls-, quotenstichprobe)
pretest (pilotstudie)
datenerhebung
aufbau eines datensatzes zu analysezwecken
datenauswertung: statistische datenanalyse
schreiben/berichterstattung über ergebnisse
quantitative erhebungsverfahren
befragung
fragebogen
big data
auswahlverfahren
wahrscheinlichkeitsauswahl
einfache zufallsstichprobe
mehrstufige zufallsstichprobe
systematische zufallsstichprobe
systematisches sample
klumpenauswahl
geschichtete zufallsstichprobe
quotenstichprobe
schneeballtechnik
wahrscheinlichkeitsauswahl (bedingung)
jede person der GG hat die gleiche wahrscheinlichkeit in die stichprobe zu gelangen
fehlerquellen der stichprobenziehung
zufallsfehler (sampling variablity)
unsystematische fehler, entstehen durch die schätzung eines populationsparameters aus einer stichprobe
systematische fehler
aufgrund des stichprobenverfahrens, treten auf, wenn ein(ige) element eine größere/kleinere wahrscheinlichkeit hat in die stichprobe zu gelangen
verzerrungen (non sampling bias)
non-response, interviewfehler, messfehler
hypothesentest (ablauf)
formulierung der forschungshypothese H1
formulierung H0
anwendung statistischer test
schlussfolgerung ob H0 beibehalten oder verworfen wird
alpha fehler
= fehler 1. Art
H0 wird fälschlicherweise abgelehnt, obwohl sie wahr ist
betha fehler
= fehler 2. Art
H0 wird fälschlicherweise angenommen, obwohl sie falsch ist
datenniveaus
nominal: keine rangfolge
ordnial: rangfolge
intervall: rangfolge, abstände klar definiert
ratioskala: rangfolge, abstände klar defniert, natürlicher nullpunkt
ökologischer fehlschluss
irrtümlicher schluss von kollektiv- auf individualebene
regressionsanalyse
dienen der überprüfung von zusammenhängen und setzen existenz einer bereits bestehenden theorie voraus
logistische regression
multivariate analyse nicht metrischer abhängiger variablen
grundmodell: binäre logistische regression
abhängige variable mit zwei ausprägung (0/1)
unabhängige variablen wie bei linearer regression
grundprinzipien qualitativer sozialforschung
theoretische grundlage qualitativer sozialforschung
symbolischer interaktionismus
ethnomethodologie
phänomenologie
(post)strukturalismus
planungsablauf qualitatives forschungsprojekt
1) Formulierung des Erkenntnisinteresses und der Fragestellung
2) Bestimmung und Exploration des Forschungsfeldes
3) Methodologische Positionierung
4) Wahl einer oder mehrerer Erhebungsmethoden
5) Wahlen einer oder mehrerer Auswertungsmethoden
6) Wahl einer Sampling Strategie
7) Überlegungen zu den erforderlichen Ressourcen und Kompetenzen
8) Forschungsethische Überlegungen
“sampling”
auswahl einer untergruppe von fällen die untersucht werden sollen und für eine bestimmte population stehen
sampling techniken
theoretisches sampling
sampling nach theoretischen gesichtpunkten, die sich im verlauf der analyse herauskristallisieren
zyklischer prozess —> theoretische sättigung
selektives sampling
sampling nach vorab festgelegten kriterien
begründung der auswahl aus erkenntnisinteresse, theoretisches vorwissen
schneeball sampling
orientierung an den beziehungen, die im forschungsfeld vorhanden sind
durchführung + ergebnisdarstellung ablauf
1) Feldeinstieg
2) Rekrutierung/kontaktaufnahme
3) Datenerhebung
4) Aufbereitung der daten (transkription)
5) Datenauswertung
6) Reflexion
7) Forschungsethische Überlegungen
o Ergebnisdarstellung
1) Zusammenschau der Ergebnisse; Schlussfolgerungen
2) Darstellung der Ergebnisse
3) Gesamtreflexion des Forschungsprozesses
4) Forschungsethik
5) Optional: kommunikative validierung
malinowski
kritik an lehrstuhl ethnografie —> informationen aus erster hand —> “natives point of view” —> ethnographie
chicago school
bevälkerungswachstum und kulturelle diversität im zuge von migration machen städte zu interessantem forschungsgegenstand
soziale phänomene beobachten durch teilnehmende beobachtung —> “first hand observation”
themen: migration, räumliche segregation, subkulturen, berufe
“gate-keeper”
schlüsselpersonen sind von ihrer stellung her in der lage dem froschenden zugang zum feld zu verschaffen
varianten des beobachtens
offen / verdeckt
strukturiert / unstrukturiert
grad der teilnahme: beobachtende teilnahme vs. teilnehmende beobachtung
durchführungsablauf beobachtung
1) Forschungethik
2) Zugang zum feld
3) Durchführung der beobachtung
4) Anfertigung von feldnotizen
5) Dateninterpretation
—> Schritte 3-5 im mehrfachen Zyklus
herausforderungen der teilnehmenden
selektivität der wahrnehmung
selektivität der protokollierung
überflutung / nichts sehen
systematisierung
rolle im feld: going native vs außen vor bleiben
leitfadeninterviews
strukturierung durch interviewer
narratives interview
strukturierung durch interviewpartner
Ablauf:
1) Vorgespräch: darlegung des hintergrundes und erläuterung des ablaufes
2) Phase des Erzählens:
a. Erzählstimulus
b. Narrative Eingangserzählung (keine Kommunikation zwischen Interviewer und befragter Person)
3) Nachfragephase
a. Immanente Fragen
b. Exmanente Fragen
4) Bilanzierungsphase
problemzentriertes interview (witzel)
problemzentrierung: orientierung an einer gesellschaftlich relevanten fragestellung
ziel: möglichst unvoreingenommene erfassung individueller handlungen und subjektiver sichtweisen
induktiv-deduktives wechselspiel
theoretisches vorwissen als heuristisch-analytischer rahmen
raum für spezifische relevanzsetzungen
unterschiedliche auswertungsstrategien
instrumente
leitfaden
kurzfragebogen
tonträgeraufnahmen
postskripte
ethnographisches interview
geringer grad an formalität
fokus auf implizites wissen
praxisleitfaden interview
Erste Kontaktaufnahme mit Interviewpartner
Gesprächsvorbereitung
Intervieweinstieg
Smalltalk-phase („joining“)
Interviewpartner über Inhalt und Ziel der Untersuchung aufklären
Begründung zur Auswahl des Interviewpartners
Informationen zum Ablauf des Gesprächs und Fragetechnik
Audio-Aufnahme des Gesprächs
Zusicherung von Anonymität
Infoblatt und Einwilligungserklärung
Interviewführung
Erzählstimulierende Einstiegsfrage
Immanenten Fragen wichtiger als exmanente fragen
Nach dem interview
Bedanken, positive rückmeldung
Anfertigen interviewprotokoll
konjunktive erfahrungsräume
kollektiv geteilte Muster “existentieller hintergründe”, welche sich durch prozesshafte ablöufe von kommunikation innerhalb einer gruppendiskussion
—> rekonstruierung sog. “kollektiver orientierungsmuster”
zusammensetzung einer gruppendiskussion
homogenität im hinblick auf einen interessierenden konjunktiven erfahrungsraum
realgruppen (unabhängig von den forschenden existierende gruppen): verfügen über eine gemeinsame erfahrungsbasis
künstliche gruppen (vom forscher zusammengestellt): vor allem sinnvoll, wenn ein interesse für bestimmte gemeinsame erfahrungsräume besteht
ablauf gruzppendiskussion
Einstiegsfrage (möglichst offen und vage) oder Impuls
Immanente Nachfragen
Exmanente Nachfragen
Direktive Phase
auswertungsverfahren
codierung
inhaltsanalyse
grounded theory
sequenzanalyse
feinstrukturanalyse
objektive hermeneutik
dokumentarische anaylse
= zuordnung von textsegmenten zu kategorien (codes)
entwicklung von kategorien und subkategorien
subsumption: zuordnung eines phänomens zu einer zu einer bereits bekannten klasse von phänomenen (kategorien vor der analyse)
abduktion: die konstruktion einer neuen kategorie zur beschreibung eines empirischen phänomens
= analyse großer datenmengen
ziel: inhalt der jeweiligen daten strukturieren und zusammenfassen (=reduktionsverfahren)
verfahrensschritte inhaltsanalyse
1) datenstrukturierung
auseinandersetzung mit datenmaterial
entwicklung von codes
erstellung kodierleitafden
codierung: textstellen werden den kategorien zugewiesen
materialübersicht (themenmatrik)
2) vertiefende analyse
analyse der einzelnen codes: identifikation von ausprägungen und dimensionen eines bestimmten sozialen phänomens (—> herausarbeiten der bandbreite an wahrnehmungen, perspektiven, erlebnisse oder verhaltensweisen)
erhöhung des abstraktionsniveaus: verfeinerung und erweiterung der kategorien
analyse von zusammenhängen zwischen den entwickelten (sub-)kategorien
entwicklung von theorie (deskriptive ebene)
3) optionale analyse
vertiefende fallanalyse
fall- und gruppenvergleiche
typenbildung
theoriegenerierung —> weitgehende verzicht auf theoretische vorannahmen
zyklischer forschungsprozess —> theoretisches sampling
dreistufiger analyseprozess: offenes kodieren, axiales kodieren, selektives kodieren
analyseprozess grounded theory
ziel: aufspüren von latenten sinnstrukturen
annahme: objektive (soziale) bedeutung unabhängig vom sprechenden subjekt, in der die struktur, der diese person umgebenen lebenswelt, zum ausdruck kommt
leitunterscheidung: subjektiv gemeinter sinn vs objektive bedeutung
soziales handeln als regelgeleitetes handeln - es gilt, die einem handeln zugrundeliegenden regeln zu explizieren
interpretationsregeln sequenzanalyse
Sequanzielle interpretation
Extensive sinnauslegung: gedankenexperimentelle explikation von Lesarten und Kontextvariation
Sparsamkeitsregel
Wörtlichkeit der Interpretation
Totalität
Kontextfreiheit (vor allem Beginn einer Sequenz)
Interpretation in einer Interpretationsgruppe
Bildung von Strukturhypothesen (Nachweis und Falsifikationstest)
Strukturgeneralisierung
mittel um sensibilität für datenmaterial zu erhöhen
voraussetzung: exakte transkription
auswahl eines gesprächsausschnitts (ca 4-8 Zeilen) —> unterteilen in sinneinheiten
interpretationsschritte feinstrukturanalyse
paraphrase: welche vordergründige information liegt dieser sinneinheit zugrunde?
explikation der intention/funktion: welche funktionen könnte die äußerung für die befragte person haben bzw welche intentionen können sie angeregt haben?
explikation der objektiven bedeutung: welche latenten momente könnten der sinneinheit zugrunde liegen?
anschlussoptionen: welche optionen ergeben sich für die nächste sinneinheit?
= textinterpretation
entstehungskontext: frankfurt 1960
zentrale überlegungen: in unserem handeln kommen immer auch latente bedeutungen zum ausdruck
es werden bedeutungsgenerierende regeln erzeugt, die unabhängig von unserer subjektiven intention sind und objektiv gelten
objektive hermeneutik methodologie
sozialität von über-individuellen regeln/strukturen bestimmt
universelle regeln (=generative regeln) wirken selbst regelerzeugend und sind damit handlungsanleitend
objektive hermeneutik (praktische umsetzung - 5 prinzipien)
kontextfreiheit
wörtlichkeit
sequenzialität
extensivität
sparsamkeit
dokumentarische methode
entwickelt für die auswertung von gruppendiskussionen
rekonstruktion von latenten bedeutungen, in der kollektive orientierungen eines gemeinsamen erfahrungraumes zum ausdruck kommen
anwendung in millieuforschung, geschlechterforschung, jugendforschung, organisationsforschung
dokumentarische methode methodologie
zugang zum handlungsleitenden wissen der akteure: fokus auf das atheoretische wissen der akteure
gemeinsamer erfahrungsraum
immanenter sinngehalt vs dokumentarischer sinngehalt
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