Buffl

11 - Arbeitsschutzmanagement

MD
by Marie D.

Welche Verantwortlichkeiten, Rechte, Pflichten und Aufgaben haben die unterschiedlichen Akteursgruppen?

•            Arbeitgeber:

o   Gesamtverantwortung

o   ist für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Unternehmen verantwortlich

o   hat durch eine Gefährdungsbeurteilung zu ermitteln, welche Maßnahmen des Arbeitsschutzes erforderlich sind

o   hat die Beschäftigten ausreichend und angemessen zu unterweisen

o   soll die zur Durchführung von Maßnahmen erforderlichen Mittel zur Verfügung stellen

o   ArbSchG §3 - §14 regeln die Pflichten des/-r Arbeitgebers/-in

•            Arbeitnehmer:

o   Ausführungsverantwortung

o   ist entsprechend seiner/ihrer Möglichkeiten für Sicherheit und Gesundheit an seinem/ihrem Arbeitsplatz verantwortlich

o   ist verantwortlich für sein/ihr eigenes sicherheitsgerechtes Verhalten

o   muss jede von ihm/ihr festgestellte Gefahr unverzüglich melden

o   soll den/die Arbeitgeber/-in unterstützen, Sicherheit und Gesundheitsschutz zu gewährleisten

o   ArbSchG §15 - §17 regeln die Pflichten und Rechte der Beschäftigten

•            Betriebsrat:

o   Überwachungsverantwortung

o   ist für die Überwachung der Einhaltung der zugunsten der Arbeitnehmer/-innen geltenden Gesetze, Verordnungen, Unfallverhütungsvorschriften, Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen verantwortlich

o   ist bei Regelungen zur Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten mitbestimmungsberechtigt

o   muss die für den Arbeitsschutz zuständigen Stellen unterstützen

o   kann bei besonders belastenden Arbeitsbedingungen Maßnahmen zur Abwendung, Milderung oder zum Ausgleich verlangen

o   das Betriebsverfassungsgesetz regelt die Aufgaben und Pflichten des Betriebsrates

•            Betriebsarzt:

o   Fachverantwortung

o   soll bei sämtlicher Planung, Ausführung und Unterhaltung der Arbeitsstätten, Arbeitsmittel, Arbeitsverfahren und Arbeitsstoffe, die in Zusammenhang mit arbeitsmedizinischen Belangen stehen, beraten

o   soll Arbeitnehmer/-innen untersuchen, medizinisch beurteilen und die Ergebnisse im Hinblick auf die Arbeitstätigkeit auswerten

o   soll festgestellte Mängel den zuständigen Stellen melden und gegebenenfalls Vorschläge für ihre Behebung geben

o   ArbSchG §11 zwingt Arbeitgeber/-innen, Möglichkeiten zur arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchung einzuräumen

o   ASiG §2 - §4 regeln die Aufgaben des/-r Betriebsarztes/-ärztin

•            Fachkraft für Arbeitssicherheit:

o   Fach- und Überwachungsverantowrtung

o   soll den/die Arbeitgeber/-in beim Arbeitsschutz und bei der Unfallverhütung in allen Fragen der Arbeitssicherheit einschließlich der menschengerechten Gestaltung der Arbeit unterstützen

o   hat umfassende Beratungs-, Prüf- und Überwachungspflichten

o   soll Beschäftigte über Gefahren, Maßnahmen etc. belehren und Sicherheitsbeauftragte schulen

o   ASiG §5 - §7 regeln die Pflicht des/-r Arbeitgebers/-in zur Bestellung von Fachkräften für Arbeitssicherheit, deren Aufgaben sowie die Anforderungen, die an sie gestellt werden

Wie beurteilen Sie standardisierte Managementsysteme in Bezug auf Stabilität und Flexibilität (s. Folie 5 in LE02)?

Stabilität:

·      Effektivität und Effizienz: Standardisierte Systeme schaffen eine klare Struktur und konsistente Prozesse, was zu effizienter Auftragsabwicklung und Qualitätssicherung beiträgt. Sie minimieren das Risiko von Fehlern und Inkonsistenzen.

·      Regelungen und Normen: Durch die Einführung von festgelegten Normen und Regelungen können Organisationen ihre Compliance sicherstellen und den Mitarbeitern klare Richtlinien bieten.

 

Flexibilität:

·      Anpassungsfähigkeit: Starre Systeme können die Fähigkeit einer Organisation, sich schnell auf veränderte Umweltbedingungen oder Marktanforderungen anzupassen, einschränken. Hier ist ein gewisses Maß an Flexibilität notwendig, um innovativ und wettbewerbsfähig zu bleiben.

·      Agilität: Moderne Ansätze wie agile Managementpraktiken fordern oft eine Flexibilisierung von starren Strukturen. Agile Prozesse ermöglichen schnelle Entscheidungen und Anpassungen, was in dynamischen und unsicheren Umgebungen von Vorteil sein kann.

 

Herausforderungen:

·      Innovationsmangel: Zu starke Standardisierung kann Kreativität und Innovation behindern, da Mitarbeiter weniger Spielraum haben, um neue Ideen auszuprobieren.

·      Bürokratie: Ein übermäßig bürokratisches System kann zu Verzögerungen und Frustration führen, besonders wenn schnelle Reaktionen erforderlich sind.

Welche Chancen und Risiken eröffnet Homeoffice für Unternehmen und Beschäftigte?

 

Chancen

Risiken

Für Unternehmen & Beschäftigte

·      Mehr Flexibilität für Beschäftigte und damit bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben

·      Höhere Zufriedenheit bei Selbstbestimmung des Arbeitsortes

·      Erhöhung von Arbeitsproduktivität, Motivation und des organisatorischen Engagements von Mitarbeiter*innen

·      Schaffung zusätzlicher virtueller Arbeitsräume über organisatorische Grenzen hinweg

·      Chancen zur Förderung der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (ökologisch, ökonomisch, sozial)

·      Abbau von Vorbehalten und Aufbau von Vertrauen gegenüber digitalen Medien

·      Aufbau „digitaler“ Kompetenzen

·      Leichterer Wiedereinstieg von jungen Müttern

·      Reduzierter Wissens- und Erfahrungsaustausch

·      Sicherstellung von Arbeitsschutz und Datenschutz

·      Schlechtere Erreichbarkeit

·      Aufwand für Ausstattung, Anbindung, Verwaltung, Koordination

·      Mangelnde Integration und Einarbeitung, insbesondere von neuen Mitarbeiter*innen

·      Kaum situatives Erfahrungslernen möglich

·      Verlust von Face-to-face-Kommunikation behindert langfristige Verantwortungsübernahme und Vertrauensbildung

Aus Unternehmersicht

·      Steigende Arbeitgeberattraktivität und damit höhere Wettbewerbschancen auf dem Arbeitsmarkt

·      Einsparpotenziale bei Energie- und Raumbedarf

·      Wettbewerb um passende Jobkandidaten kann (ortsunabhängig) ausgeweitet werden

Aus arbeitswissenschaftlicher Sicht problematisch:

·      Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und des Kundenservices durch höhere Neigung von Mitarbeiter*innen, Überstunden zu machen

·      Sicherheitslücken (z. B. Betriebsgeheimnisse)

·      Angst vor Kontrollverlust bei Führungskräften; Missbrauch von Freiheitsgraden durch Beschäftigte

·      Schwierigere Kollaboration zwischen Mitarbeiter*innen

·      Geringere Motivation und geringeres organisatorisches Engagement

·      Verlust der Personalbindung bzw. erschwerter Aufbau (keine Identifikation mit Unternehmen)

Aus Beschäftigtensicht

·      Einsparung von Fahrtzeit und Kosten durch den geringeren Pendelaufwand

·      Ungestörteres, selbstorganisiertes, effizienteres Arbeiten

·      Risiko des eingeschränkten Informationszugangs

·      Fehlende Abgrenzung zwischen Privat- und Arbeitsleben

·      Höhere Wochenarbeitszeiten und Verkürzung von Ruhepausen

·      Neigung, auch bei Krankheit zu arbeiten

·      Technische Voraussetzungen oft nicht gegeben

·      Soziale und berufliche Isolation

·      Erhöhter Stress bei starker Nutzung von Informations - und Kommunikationstechnologien


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Marie D.

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