Zellaufbau
a) Welche beiden Morphologien gibt es hauptsächlich bei Prokaryoten?
b) Nennen Sie 3 weitere Zellformen!
Kugel: Kokke
Zylinder: Stäbchen
Spirillen
Spirochaeten
Mycelgeflecht
→ Morphologie gibt wenig Auskunft über weitere Zelleigenschaften wie Physiologie oder Metabolismus
Nennen Sie den den Namen und die Größe
einer typischen prokaryotischen Zelle
kleinste Zelle
kleinste freilebende Zellen
größte Zellen
einer typischen prokaryotischen Zelle: 1 x 2 µm
kleinste Zelle: Ø 0,2 - 0,4 µm, z.B. Mycoplasma
kleinste freilebende Zellen:
Kokken Ø 0,5 µm;
Stäbchen Dicke 0,15 µm
Kokken 750 µm (> 9 mm), z.B. Thiomargarita
Stäbchen bis 100 µm lang
a) Erläutern Sie anhand des Verhältnisses von Oberfläche zu Volumen, warum es Vorteile hat, klein zu sein!
b) Wieso können sich Prokaryoten besonders schnell an neue Bedingunen anpassen?
Das Verhältnis von Oberfäche zu Volumen ist besonders hoch.
Vorteile:
schneller Stoffaustausch mit der Umwelt
hohe Stoffwechselaktivität
schnelles Wachstum
höhere Mutationsgeschwindigkeit
schnellere Anpassungen an neue Habitate
schnelleres Wachstum
hohe Anzahl an Zellteilungen
schnelle Anpassung an neue Habitate
Sie betrachten im Phasenkontrastmikroskop Präparate von verschiedenen Organismen.
a) Wie können sie ein Archaeon, ein Bakterium und einen Eukaryoten unterscheiden?
b) Können Sie andere Eigenschaften der Zellen vom mikroskopischen Bild ableiten?
Prokaryoten (Archaeon, Bakterium) lassen sich nicht im Phasenkontrastmikroskop unterscheiden
bei Eukaryoten sind Zellorganelle wie der Zellkern sichtbar
???
Zellorganelle der eukaryotischen Zelle
Welche 3 Makromoleküle kommen am häufigsten in einer prokaryotischen Zelle vor?
Proteine
RNA
Lipide
a) Nennen Sie 3 Unterschiede zwischen Prokaryoten und Eukaryoten zusätzlich zu den in Stunde 1, Frage 3 genannten Punkten!
b) Anhand welcher Eigenschaften kann man trotz dieser Unterschiede erklären, dass Archaeen näher mit den Eukaryoten verwandt sind als mit den Bakterien?
Zellgröße:
Prokaryoten: 1-5 µm
Eukaryoten: 20-30 µm
Zellen / Organismus:
Prokaryoten: einzellig
Eukaryoten: ein- oder mehrzellig
Kernmembran:
Prokaryoten: -
Eukaryoten: +
DNA-Organisation:
Prokaryoten: ringförmig im Cytoplasma, haploid
Eukaryoten: linear im Chromosomen, diploid oder polyploid
Histone:
Prokaryoten: nur bei Acheae
Organelle:
Prokaryoten: - (selten bei Bacteria)
Zellteilung:
Prokaryoten: Septenbildung/ Zweiteilung
Eukaryoten: Mitose
Transkription und Translation:
Prokaryoten: gleichzeitig
Eukaryoten: zeitlich und räumlich getrennt
viele molekularbiologische Eigenschaften und Prozesse der Archaeen ähnlich zu denen der Eukarya, z.B. Transkription und Translation
Ist die Unterteilung in Prokaryoten und Eukaryoten begründet?
Nein
Prokaryoten und Eukaryoten besitzen viele eindeutige strukturelle Unterschiede
→ die Unterteilung ist phylogenetisch aber nicht begründet
→ viele molekularbiologische Eigenschaften und Prozesse der Archaeen ähnlich zu denen der Eukarya, z.B. Transkription und Translation
→ jede Domäne besitzt ihre eigenständigen genetischen, physiologischen, strukturellen und biochemischen Merkmale
Gibt die Morphologie von Prokryoten Auskunft über weitere Zelleigenschaften?
Morphologie gibt wenig Auskunft über weitere Zelleigenschaften wie Physiologie oder Metabolismus
Wie groß ist eine typische prokrayotische Zelle?
1 x 2 µm (auch E. coli)
Geben Sie die Größen der kleinsten Zellen, der kleinsten freilebenden Zellen und der größten Zellen an.
kleinste Zellen:
Ø 0,2 0,4 µm, z.B. Mycoplasma
Kokken: Ø 0,5 µm
Stäbchen: Dicke 0,15 µm
größte Zellen:
Kokken: 750 µm (> 9 mm), z.B. Thiomargarita
Stäbchen: bis 100 µm lang
Geben Sie die Unterschiede zwischen dem Phasenkontrastmikroskop und dem Elektronenmikroskopie im Bezug auf die sichtbaren strukturellen Eigenschaften.
Phasenmikroskop:
Prokaryoten lassen sich nicht voneinander unterscheiden
bei Eukaryoten sind Zellorganelle wie Zellkern sichtbar
Elektronenmikroskop:
kann eine Unterscheidung von Bakterien und Archaeen
z.B. anhand der Zellwand oder von Zellanhängen möglich sein
→ trotz vieler prokaryotischer Gemeinsamkeiten sind Bakterien und Archaeen grundsätzlich verschieden
Nukleinsäure
DNA: Genomische DNA
DNA: Genomische DNA (gDNA)
(Rückgrat: Desoxyribose + Phosphat)
(Purine: Adenin und Guanin; Pyrimidine: Thymin und Cytosin)
(Paarung: A-T und G-C durch H-Brücken)
G + C - GEHALT WIRD BEI PROKARYOTEN ZUR KLASSIFIZIERUNG VERWENDET (abh. Schmelzpunkt)
die genomische DNA (gDNA) von Prokaryoten liegt oft nur in einer Kopie vor
Transkription und Translation finden bei Prokaryoten gleichzeitig im Cytoplasma statt
Geben Sie die Genomgröße von E. coli an und die Anzahl der Gene die sie kodiert.
Genomgröße: E. coli
4,6 Mbp lang
kodiert 4.300 Gene
Geben Sie die Größen der kleinsten und der größten prokaryotischen Genome an.
kleinste prokaryotische Genom: 0,5 - 0,6 Mbp
größte prokaryotische Genom: > 10 Mbp
(—> Genomgröße korreliert bei Prokaryoten linear mit der Komplexität des Lebensstils)
DNA: Organisation des Chromosoms
Verpackung
DNA muss verpackt werden, um in prokaryotische Zellen zu passen
die gDNA assoziert mit versch. Proteinen
gDNA wird durch Gyrase überspiralisiert
—> Nukleoid = Kernäquivalent
DNA: Plasmide
Plasmide werden unabhängig von der gDNA repliziert -> selbst vermehrungsfähig
sind für das Überleben nicht essentiell
kodieren oft Resistenzgene oder zusätzliche Stoffwechselwege
mRNA
kurzlebig
Gene sind in Operons (benachbarte Gene unter Kontrolle eines Promoters) organisiert und werden zusammen transkribiert
rRNA
gefaltet
tRNA
Nennen Sie Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Archaea und Eukarya.
Ähnlichkeiten:
Replikation, Transkription und Translation
ähnl. Promotoren
ähnl. Transkriptionsfaktoren
Aufbau der Ribosomen: Anzahl und Sequenz der Proteine
viele Translationsfaktoren
Unterschiede:
Histon-artigen Proteinen
mehrere origin of replication (ori)
RNA-Polymerase aus 11 - 13 UE
Aufbau prokaryotischer Ribosomen
70S Ribosomen
diese kommen auch in Mitochondrien und Chloroplasten vor (-> Endosymbiontentheorie)
bei der Translation können Polyribosomen (mehrer Ribosomen binden an eine mRNA) entstehen
Cytoplasma
Was enthält das Cytoplasma und welche Funktion besitzt es?
enthält:
Ribosomen
galletrartige Konsistenz
= Funktionsraum der Zelle
Cytoplasmamembran
Nennen Sie die Bestandteile der Cytoplasmamembran.
Phospholipiddoppelschicht
integrale und periphere Proteine
hydrophobe Fettsäuren (innen)
hydrophiles Glycerin. (außen)
ohne Cholesterin
ohne Sterole
Erläutern Sie den unterschiedlichen Aufbau der Ctoplasmamembran bei Bakterien und Archaeen.
Bacteria:
Esterbindung zwischen Glycerin und Fettsäuren (mit 14-18 C-Atomen)
Archaea:
Etherbindung zwischen Glycerin und Isoprenoid-Untereinheiten (Diether mit 20-25 C-Atomen, Tetraether mit 40 C-Atomen in Monolayern)
→ höhere Stabilität der Membran
a) Nennen Sie eine Bakteriengruppe, die intrazelluläre Membranen besitzt!
b) Welchen Nutzen haben diese Bakterien davon?
Phototrophe Bakterien: Purpurbakterien —> Photosynthesekomponenten
Vergrößerung der Membranfläche
Nennen Sie die Hauptfunktionen der Cytoplasmamembran.
Nennen Sie die hauptfunktionen der Cytoplasmamembran.
osmotische Barriere/Permeabilität: gezielte Auf- und Abgabe von Substanzen
Verankerung vieler wichtiger Proteine
z.B. Transporter, Enzyme der Atmungskette
Energiekonservierung → Ausbildung der protonenmotorischen Kraft
Zellwand
Nennen Sie zwei Charakteristika von bakteriellen Zellwänden.
sorgt für Stäbilität und Form,
Zellwandsacculus = Korsett der Zelle
sehr fest und stabil
-> Aufschluss durch mechanische Methoden oder enzymatisch
Nennen sie zwei Prokaryoten, die keine Zellwand besitzen.
Myoplasma
Bakterium, sekundär verloren
Thermoplasma
Archaeum
Erläutern Sie die Gram-Färbung.
durch die Gram-Färbung lassen sich 2 grundsätzlich verschiedene Zellwandtypen unterscheiden: Gram-positive und Gram-negative
entstehender Farblack wird entweder in den Zellen eingeschlossen (positiv) oder ausgewaschen (negativ)
Nennen Sie Unterschiede zwischen der Gram-positiven und Gram-negativen Zellwänden.
Gram-positiv
(violett gefärbt)
mehrschichtiges Murein mit (Lipo-)Teichonsäuren
hält bis zu 20 bar Druck aus
Gram-negativ
(rot gefärbt)
gelartiges Periplasma zwischen Cytoplasmamembran und äußerer Membran,
enthält viele Enzyme, Proteine (z.B. Transporter)
1-2-schichtiges Murein
Lipopolysaccharid (LPS) der äußeren Membran aufgebaut aus
Lipid-A (pyrogen, Membrananker),
Kernpolysaccharid und
O-spezifischer Seitenkette (Antigen)
Aus welchen Komponenten ist die Gram-negative Zellwand aufgebaut?
Beschriften Sie die Skizze.
LPS = Lipopolysaccharid besteht aus 3 Komponenten
Lipid A: pyrogen, Membrananker
Kernpolysaccharid
O-spezifisches Seitenketten = sehr wirksames Antigen
Zellwände von Archaeen
meist S-Layer,
es kommen aber noch viele andere Zellwand-Typen vor
zellwandlos: Thermoplasma
typische Antibiotika der Zellwandsynthese und Lysozym wirken bei ihnen nicht
Skizzieren und beschriften Sie eine bakterielle Membran! Kennzeichnen Sie die hydrophilen und hydrophoben Bereiche!
Sie möchten aus einem Bakterium die DNA isolieren. Nennen Sie zwei Methoden, mit denen Sie die Zellwand aufbrechen können!
mechanisch
enzymatisch
Skizzieren + beschriften Sie den Aufbau der Gram-positiven/Gram-negativen Zellwand!
Gram-positive Membran
mehrlagige Murinschichten (30 bis 50 Schichten)
mit (lipo-)Teichonsäure
(violett) gefärbet
Gram-negative Membran
gelartiges Periplasma zwischen Cytoplasmamembran und äußerer Membran
Lipid-A (pyrogen, Membrananker)
a) Was ist das LPS? Bei welchen Organismen und wo in der Zelle kommt es vor?
b) Nennen Sie die drei Komponenten des LPS.
c) Welcher Bestandteil wirkt als Endotoxin, welcher als Antigen?
LPS = Lipopolysaccharid
Gram-negativen Zellwand: äußere Membran
Lipid-A: pyrogen, Membrananker
O-spezifische Seitenketten
Endotoxin: Lipid-A
Antigen: O-spezifische Seitenkette
a) Aus welchen Molekülklassen ist das Murein aufgebaut?
b) Wie sind die unterschiedlichen Komponenten miteinander verknüpft? Welche Unterschiede gibt es dabei bei Gram-positiven und Gram-negativen Bakterien?
c) Nennen Sie das beteiligte Enzym und beschreieben Sie welche Rolle es bei der Zellwandsynthese spielt.
Aufbau Murein = Peptidoglykan
Zuckern:
N-Acetyl-Glukosamin und N-Acetyl-Muraminsäure
Aminosäuren
Zuckern
N-Acetyl-Glukosamin und N-Acetyl-Muraminsäure,
verknüpft über -1,4-glykosidische Bindung
→ empfindlich für Lysozym
zur Querverknüpfung der Stränge in Y- und Z-Richtung
Gram-positive:
Interpeptidbrücken
Gram-negative:
verknüpfen direkt über Diaminopimelinsäure
Enzym: Transpeptidase
verfestigen die einzelnen Peptidoglykan-
stränge in Y- und Z-Richtung bei den Aminosäuren
Was bewirkt das Enzym Lysozym?
Internet:
Das Lysozym ist ein Enzym, welches die Zellwände grampositiver Bakterien zerstört und daher eine wichtige Rolle bei der angeborenen Immunantwort spielt.
((
Murein kommt bei Archaeen nicht vor
→ natürliche Resistenz gegen Lysozym und Antibiotika der Zellwandsynthese
))
()
a) Wie wirkt das Antibiotikum Penicillin?
b) Warum kann es nicht gegen Archaeen eingesetzt werden?
Penicillin wirkt nicht gegen gramnegative Bakterien, die über ihrer Zellmembran noch eine zusätzliche äußere Membran besitzen. Diese macht den Angriff des Penicillins unmöglich, da es in die Ausbildung der darunter liegenden Peptidoglycanschicht eingreifen muss.
Murein kommt bei Archaeen nicht vor → natürliche Resistenz gegen Lysozym und Antibiotika der Zellwandsynthese
Zellanhänge
a) Skizzieren und benennen Sie drei Begeißelungsarten.
b) Welcher Begeilungsart kann man E.coli zuordnen?
monopolar
bipolar
peritrich
Last changed5 months ago