Lektion 1 - Grundlagen der digitalen Transformation im Gesundheitswesen

Antibiotika und Impfstoffe

die Entdeckung des Penicillins im Jahr 1928 durch den schottischen Arzt Alexander Fleming

Der englische Landarzt Edward Jenner entwickelte im Jahr 1798 den weltweit ersten Impfstoff, den Pockenimpfstoff.

1. Steigende Kosten

2. Alternde Bevölkerung

3. Nichtübertragbare Krankheiten

Eine Schätzung der OECD von 2019 prognostiziert, dass die Gesamtausgaben für Gesundheit bis zum Jahr 2040 voraussichtlich mehr als 11 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmachen werden, im Vergleich zu 9 % im Jahr 2017. Um diese Ausgabensteigerung zu finanzieren, müssten die OECD-Länder bis 2040 rund 19 % ihrer öffentlichen Haushalte in die Gesundheitsversorgung investieren (OECD, 2019).

• Ältere Menschen sind gesundheitlich fragiler als jüngere.

• Höheres Risiko für chronische Krankheiten bei älteren Menschen.

• Steigende Ausgaben für Gesundheitsversorgung und Langzeitpflege.

• Öffentliche Haushalte sind durch steigende Rentenkosten belastet.

• Abhängigkeit vieler Gesundheitssysteme von Sozialversicherungsbeiträgen.

• Rückgang der Sozialversicherungsbeiträge aufgrund der alternden Bevölkerung.

• Herausforderung des 21. Jahrhunderts: Umgang mit alternder Bevölkerung.

• Sicherstellung der finanziellen Nachhaltigkeit von Sozial- und Gesundheitssystemen.

non-communicable diseases – NCDs

Neben psychischen Erkrankungen sind die vier Haupt-NCDs – Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes und chronische Atemwegserkrankungen

Die aktuellen Herausforderungen für die Gesundheitssysteme in entwickelten Ländern umfassen das Management des medizinischen Fortschritts, steigende Gesundheitskosten, eine alternde Bevölkerung und die Zunahme chronischer Erkrankungen.

Die Zunahme nichtübertragbarer Krankheiten wird durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren verursacht, darunter individueller Lebensstil, genetische Veranlagung, Umweltfaktoren und Alterung.

Er rettet Leben und erhöht die Lebenserwartung, führt jedoch gleichzeitig zu steigenden Gesundheitskosten und stellt somit eine Herausforderung für Gesundheitssysteme dar

Das Oxford English Dictionary definiert digitization als „den Prozess des Digitalisierens; die Umwandlung von analogen Daten (von Bildern, Videos und Texten) in digitale Form“ (Oxford University Press, 2022a; Übers. d. Verf.). Im Kern der digitization steht ein elektronischer Konvertierungsprozess, der Informationen von einem analogen in ein digitales Format umwandelt.

Verwendet ein System binärer Zahlen

Ein Beispiel für digitization ist die Umwandlung einer manuell oder mechanisch abgelesenen Messung in digitale Form für weitere Datenverarbeitung.

Die Verwendung des Begriffs „digitalization“ oder „Digitalisierung“ variiert stark

Das Oxford English Dictionary bietet eine eher allgemeine Definition von digitalization als „Einführung oder zunehmende Verwendung von digitaler oder Computertechnologie durch eine Organisation, Industrie, Land usw.

Das Gartner IT Glossar beschreibt Digitalisierung als „die Nutzung digitaler Technologien zur Veränderung eines Geschäftsmodells und zur Erschließung neuer Einnahmequellen sowie wertsteigernder Möglichkeiten; es ist der Prozess der Transformation in ein digitales Unternehmen“

In der Praxis werden die Begriffe „Digitalisierung“ und „Automatisierung“ oft synonym verwendet.

Im SKRIPT:

Der Einsatz digitaler Technologien und digitalisierter Daten zur Verbesserung von Geschäftsprozessen und Arbeitsabläufen.

Nach dieser Definition verbessert die Digitalisierung bestehende Geschäftsprozesse, ohne sie wesentlich zu verändern oder zu transformieren. Ein Beispiel für Digitalisierung ist die Verwendung von Cloud Computing zur Speicherung und Bereitstellung von Dokumenten oder die Einführung von automatisierten Arbeitsabläufen wie automatisiertes Terminmanagement.

Capgemini und MIT

Entwicklung des Begriffs "digitale Transformation":

• Begriff in der Praxis entwickelt.

• Definition: Einsatz von Technologie zur radikalen Verbesserung der Leistung oder Reichweite von Unternehmen.

Ein Beispiel für digitale Transformation im Gesundheitswesen ist die telemedizinische Gesundheitsversorgung über große Entfernungen.

Digitale Transformation erfordert eine tiefgreifende organisatorische Veränderung, während Digitalisierung (digitalization) einen engeren Fokus hat und auch als begrenztes Projekt umgesetzt werden kann.

1. Digitization, digitalization und digital transformation sind eng verbunden (Lang, 2021).

2. Pyramidenmodell:

   • Basis: Digitization – Umwandlung physischer Darstellungen in digitale Formate.

   • Mittlere Ebene: Digitalization – Steigerung von Produktivität und Effizienz durch Automatisierung.

   • Spitze: Digitale Transformation – Umfassende geschäftliche und organisatorische Veränderung, Transformierung des Geschäftsmodells mit Erwartung zusätzlicher Einnahmen.

1. Die Effizienz steigern

2. Die QUalität der Versorgung verbessern

3. Den Zugang zur Gesundheitsversorgung erleichtern

4. Das Wohlbefinden und die Prävention von Krankheiten fördern

5. Medizinische Forschung fördern

1. Potenzialbereiche zur Reduzierung von Ineffizienzen:

   • Digitalisierung von Geschäftsprozessen

   • Management der Lieferkette

   • Lagermanagement

   • Management des Gesundheitspersonals

   • Patientenbeziehungsmanagement

2. Erfolge in anderen Branchen:

   • Implementierung digitaler Transformation in der Lieferkette:

     • 50% Reduzierung der Prozesskosten

     • 20% Umsatzanstieg (Kim, S. & Song, H., 2022)

3. Fallstudien im Gesundheitssektor:

   • Krankenhäuser setzen digitale Lösungen um:

     • Erfassung, Bestellung, Überprüfung und Bezahlung von medizinischen und pharmazeutischen Vorräten.

Einerseits durch CDSS und durch die Präzisionsmedizin

1. Klinische Entscheidungsfindung (CDSS):

   • Unterstützung von Ärzt

     bei komplexen Entscheidungsprozessen.

   • Verbesserung medizinischer Entscheidungen durch:

     • Relevante klinische Kenntnisse.

     • Zusätzliche Patienteninformationen.

     • Weitere Gesundheitsdaten.

   • Effizienzsteigerung und Präzision durch Fortschritte in KI und klinischen Daten.

   • Ergebnis: Umfassende und optimierte Patientenversorgung.

2. Präzisionsmedizin:

   • Maßgeschneiderte Arzneimitteltherapien und Behandlungsmaßnahmen.

   • Basierend auf individuellen genetischen, biomarkerbasierten, phänotypischen oder psychosozialen Merkmalen (König et al., 2017).

   • Langfristiges Ziel: Verbesserung der Patientenergebnisse und Reduzierung von Ineffizienzen.

   • Finanzielle Herausforderungen bestehen.

   • Bisher begrenzte Anwendung, volles Potenzial noch nicht bewertbar.

   • Betrachtung als innovatives Gebiet für die Zukunft des Gesundheitswesens mit großem Potenzial durch digitale Technologien (Fleisch et al., 2021).

1. Telemedizin:

   • Zunehmende Akzeptanz und Beliebtheit bei Patienten und medizinischen Dienstleister

   • Ermöglicht klinische Versorgung über Distanzen mittels digitaler Technologien.

   • Bedeutende Rolle in entlegenen Regionen weltweit.

   • Bequeme medizinische Beratung und Konsultationen per Telefon oder Video in dünn besiedelten Gebieten.

2. Digitale Apotheken und E-Rezepte:

   • Möglichkeit, Medikamente auf Basis elektronischer Rezepte zu liefern.

   • Apotheken in Deutschland können seit 2022 E-Rezepte annehmen und mit Krankenkassen abrechnen.

3. Vorteile und Entwicklungen:

   • Patienten gewinnen an Autonomie.

   • Medizinische Anbieter erlangen größere Unabhängigkeit in der Versorgung.

   • Integration digitaler Technologien erleichtert Zugang zur Gesundheitsversorgung.

• Wichtigkeit der Prävention im Gesundheitswesen:

  • Breite Übereinstimmung unter Akteuren über entscheidende Rolle der Prävention in zukünftigen Gesundheitssystemen.

• Beitrag digitaler Technologien zur Prävention:

  • Fortgeschrittene prädiktive Analysen durch Künstliche Intelligenz (KI):

    • Ziel: Erkennung von Krankheitsrisikofaktoren.

    • Analyse genetischer und sozioökonomischer Daten der Patient

    • Personen mit familiärer Vorgeschichte von chronischen Erkrankungen haben erhöhtes Risiko.

    • Einsatz prädiktiver Analysen zur Bestimmung der Krankheitswahrscheinlichkeit, Erkennung von Frühzeichen und Förderung präventiver Maßnahmen.

• Digitales Patientenengagement:

  • Gesundheits-Tracking-Apps und Patientenportale.

  • Befähigung der Menschen zur aktiveren Verwaltung ihrer Gesundheit und ihres Wohlbefindens.

1. Nutzung von Big Data im Gesundheitssektor:

   • Digitalisierung umfangreicher Gesundheitsdaten ("Big Data").

   • Einsatz von fortschrittlichen digitalen Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Quantencomputing.

   • Gewinnung von Korrelationen, verborgenen Mustern und Erkenntnissen durch Big-Data-Analysen.

2. Anwendungsbereiche der Big-Data-Analyse:

   • Klinische Forschung

   • Epidemiologie

   • Öffentliche Gesundheit

   • Gesundheitsökonomie

   • Weitere Forschungsbereiche

3. Fortschritte in der Genomik und Gentherapie:

   • Entschlüsselung des menschlichen Genoms durch digitale Technologien.

   • Aufstieg des Forschungsbereichs Genomik.

   • Einsatz von Gentherapie in Onkologie und Behandlung genetischer Krankheiten.

4. Förderung der internationalen und interdisziplinären Forschungskollaborationen:

   • Digitale Technologien ermöglichen globale Forschungszusammenarbeit.

   • Wichtigkeit für Disziplinen mit globaler Ausrichtung (Fleisch et al., 2021).

Digitale Technologien demokratisieren das Gesundheitswesen, indem sie einen verbesserten Zugang zu medizinischen Dienstleistungen und Informationen ermöglichen. Telemedizin beispielsweise erlaubt es Patient:innen, aus der Ferne medizinische Fachkräfte zu konsultieren, und verbessert somit die Verfügbarkeit von Gesundheitsversorgung für Personen, die möglicherweise keinen einfachen Zugang zu traditionellen medizinischen Einrichtungen haben. Dank Telemedizin kann der Zugang zur Gesundheitsversorgung für mehr Menschen realisierbar werden.

Digitale Technologien können auf vielfältige Weise zur Prävention chronischer Krankheiten beitragen, einschließlich der Anwendung von prädiktiver Analytik und des digitalen Engagements von Patient:innen.