Geben Sie den Artikel 20a des Grundgesetzes und den §1 des Tierschutz-gesetzes wieder und diskutieren Sie deren Inhalt.
20a: Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere. §1: Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. → Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen.
Definieren und erläutern Sie die Begriffe „Funktionskreise“ und „Funktions-bereiche
Funktionskreis: umfasst die Summe der Verhaltensweisen, die (aus der Sicht des Menschen) einzelnen Körperfunktionen zuzuordnen sind. In Wechselbeziehung Tier-Umwelt beschreibt der Funktionskreis das Gefüge von Verhaltensmechanismen, denen gleiche oder ähnliche Motivationen zugrunde liegen und die eine best. biologische Funktion erfüllen. Funktionsbereiche: ist ein Begriff aus der Tierhaltungstechnik, der als ökologischer Terminus dem Funktionskreis gegenüber steht und mit diesem verflochten ist. Der Funktionsbereich beinhaltet im wesentlichen die Anforderungen des Menschen an das Nutztier. → Teile der künstlichen Umwelt
Definieren und erläutern Sie die Begriffe „Motivation“, „Stimmung“, „Emotion“ und „Resilienz“ und ordnen Sie sie in die Definition des Begriffs „Tierwohl“ ein
Motivation: Zustand des Organismus, der die Zielrichtung und den Energieaufwand für das jeweilige Verhalten bestimmt. Emotion: gefühlsbedingte Bewertung einer durchgeführten Handlung eines Individuums (mit den beiden Dimensionen: „Grad der Erregung“ bzw. Grad der emotionalen Bewertung“) Resilienz: Fähigkeit eines Individuums, erfolgreich mit belastenden Lebensumständen und negativen Stressfolgen umgehen zu können Stimmung: umgangssprachliche Bezeichnung für den Motivationszustand (Motivation) eines Tieres. ➔ Tierwohl bezeichnet das Wohlergehen eines Tieres (Tiergesundheit, Tierverhalten, Emotionen)
Erläutern Sie die Bedeutung der Reifung sowie des Lernens für die Ontogenese eines landwirtschaftlichen Nutztiers.
Ontogenese: Individualentwicklung von der Eizelle bis zum Tod ➔ beruht auf der Reifung sowie auf das Lernen → Verhaltensmerkmale eines Individuums werden von der Wechselwirkung zwischen seinen Genen und der Umwelt bestimmt ➔ Verhaltensmerkmale als solche nicht 100% vererbbar, jedoch Entwicklung und Differenzierung unter Kontrolle von Genen ➔ Erfahrungsunabhängige Verhaltensanteile: z.B. Zitzensuchen,…
Definieren und erläutern Sie die Begriffe „Phylogenese“ und „Ontogenese“. Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang das Lernen für die Verhaltens-entwicklung. Nennen und beschreiben Sie in diesem Zusammenhang wichtige Lernmechanismen
Ontogenese: Individualentwicklung von der Eizelle bis zum Tod Phylogenese: artgeschichtliche bzw. stammesgeschichtliche Entwicklung von Lebewesen Lernen: ist der Erwerb von geistigen, körperlichen und sozialen Kenntnissen und Fähigkeiten. →alle Prozesse, die zu einer individuellen Anpassung des Verhaltens an die jeweiligen Umweltbedingungen führen, Grundvoraussetzung ist die Fähigkeit zur Erinnerung + Abruf des Erlernten Lernmechanismen: Prägung: Reizen wird während sensibler Phasen der Individualentwicklung dauerhaft und irreversibel eine Bedeutung zugewiesen Gewöhnung: reizspezifische Ermüdung durch wiederholt dargebotene Reize Sensibilisierung: Reaktionsbereitschaft erhöht sich bei wiederholter Reizdarbietung Generalisierung: Reaktion mit gleichen Mustern auf ähnliche Reize Desensibilisierung: Präsentation eines Angst verursachenden Reizes bei geringer Intensität und anschließender langsamer Verstärkung Konditionierung: Erlernen von Reizreaktionsmustern
Nennen und erläutern Sie die drei grundlegenden Funktionsaspekte des Sozialverhaltens landwirtschaftlicher Nutztiere
-familiäre Bindung
-soziale Rangordnung (in einer Herde)
-Lebensraumsicherung (einer Herde)
Definieren und erläutern Sie die Begriffe „Motivation“, „Stimmung“, „Emotion“ und „Resilienz“ und ordnen Sie sie in die Definition des Begriffs „Tierwohl“ ein. Leiten Sie aus Ihren Ausführungen den Unterschied der Begriffe „Artgerechtheit“ und „Tiergerechtheit“ ab.
Unterschied Artgerechtheit und Tiergerechtheit Artgerechtheit: eine Tierhaltung, die möglichst an die natürlichen Lebensbedingungen einer Art angepasst ist. Tiergerechtheit: Tiergerechtheit beschreibt als messbares Kriterium der Haltungsumgebung und des Umgangs mit dem Tier
Erläutern und diskutieren Sie „die fünf Freiheiten des Tierwohls des Farm Animal Council 1979“ nach BERGSCHMIDT (2017)
Freiheit von Hunger und Durst: Tiere haben Zugang zu frischem Wasser und gesundem, gehaltvollem Futter -Freiheit von haltungsbedingten Beschwerden: Tiere sind geeignet untergebracht, zum Beispiel auf adäquaten Liegeflächen -Freiheit von Schmerz, Verletzungen und Krankheiten: Tiere werden durch schnelle Diagnose und Behandlung sowie den Verzicht auf Amputationen versorgt -Freiheit von Angst und Stress: durch Verfahren und Management werden Angst und Stress vermieden, zum Beispiel durch Verzicht auf Treibhilfen -Freiheit zum Ausleben normaler Verhaltensmuster: Tiere können sich artgemäß verhalten, zum Beispiel durch ein ausreichendes Platzangebot
Nennen Sie Funktionen von Verhaltensweisen aus dem Funktionskreis Sozialverhalten und gehen Sie anschließend auf Verhaltensweisen der Rangordnungsklärung ein. Nennen und erläutern Sie dazu Beispiele aus der Milchkuh- oder Sauenhaltung (nach Ihrer Wahl).
-familiäre Bindung -soziale Rangordnung (in einer Herde) -Lebensraumsicherung (einer Herde) Soziale Rangordnung in einer Herde bzw. Gruppe →Rangbeeinflussende Kriterien: Geschlecht, Gewicht, Größe, Alter, Temperament, Verletzungen,…
Definieren Sie den Begriff „Verhalten“ und erläutern Sie die Physiologie und Steuerung des Verhaltens. Nennen Sie Verhaltensmerkmale mit ausgeprägter genetischer Komponente.
Bewegungen, Lautäußerungen, und Körperhaltungen eines Tieres sowie diejenigen äußerlich erkennbaren Veränderungen, die der gegenseitigen Verständigung dienen und damit beim Partner ihrerseits Verhaltensweisen ausläsen →Informationsaufnahme, -verarbeitung und -abgabe →Mechanismen genetisch determiniert, jedoch durch Umweltbedingungen und Erfahrungen modifiziert →Steuerung über ZNS und Hormone
Was unterscheidet die operante bzw. instrumentelle Konditionierung von der klassischen Konditionierung? Nennen und erläutern Sie Beispiele.
Klassische Konditionierung: -zufällige Verknüpfung zwischen einem bedingten und einem unbedingten Reiz wird hergestellt (z.B. Futter als unbedingter Reiz – bedingter (konditionierter) Reiz Glocke → gelernte Reaktion Speichelfluss) Operante Konditionierung: -Tier lernt, eine best. Verhaltensweise auszuführen, die bei positiver Verstärkung die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten des gelernten Verhaltens erhöht (z.B. das Betätigen von Tränkenippeln bei Schweinen (Belohnung als Wasser insbesondere bei Durst (Motivation → pos. Verstärkung)))
Nennen Sie ausgewählte Hormone und ihre Auswirkungen auf das Tierverhalten
Prolaktin → Milchbildung
Oxytocin → Milchhergabe
Progesteron → Tächtigkeitsschutzhormon
Adrenalin → Stresshormon (Alarmbereitschaft)
Östrogene → Sexualverhalten
Testosteron → Sexualhormo
Nennen Sie Verhaltensmerkmale mit ausgeprägter genetischer Komponente. Was unterscheidet die operante bzw. instrumentelle Konditionierung von der klassischen Konditionierung? Nennen und erläutern Sie Beispiele.
Verhaltensmerkmale mit ausgeprägter genetischer Komponente: Fressen, Überleben, Fortpflanzung, Aufzucht der Nachkommen
Definieren Sie den Begriff „Verhalten“ und erläutern Sie die Physiologie und Steuerung des Verhaltens. Welche Rolle spielt dabei die Genetik?
Erläutern Sie die Abbildung und die Bedeutung des Zusammenhangs bezüglich der Ontogenese des Verhaltens.
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