Was ist Qualität?
- Betrachtung von Qualität setzt Ziele, Normen, Standards oder Konsensformulierungen voraus
->DIN EN ISO 9000
Definition von Qualität: Grad, indem ein Satz inhärenter Merkmale Anforderungen erfüllt
Qualität bedeutet, wie gut etwas die festgelegten Erwartungen und Anforderungen erfüllt. Diese Erwartungen müssen klar definiert sein, damit man objektiv bewerten kann, ob etwas qualitativ hochwertig ist oder nicht. Die Norm DIN EN ISO 9000 hilft dabei, solche Qualitätsstandards festzulegen und zu prüfen.
Wer stellt diese Anforderungen?
-Derjenige, der das Produkt oder die Dienstleistungen haben möchte —>die Kunden
—>Wichtig: Gesundheitsleistungen sind Dienstleistungen —> „Externe Kunden“ sind alle Leistungsbezieher/ Nachfrager, die von der Gesundheitsorganisation Leistungen empfangen bzw. eigenständiges Interesse an deren Leistungen haben
-Es werden aber auch „interne Kunden“ betrachtet: die Mitarbeiter der Organisation, die am Zustandekommen der Leistung beteiligt sind und die in einem Ablauf von einem anderen MA Zuarbeit/ Informationen erhalten
-Anspruchsgruppen, die (z.T. widersprüchliche) Anforderungen an die Qualität einer psychotherapeutischen Praxis stellen: z.B. Patienten, Gesundheitspolitik, Kassenärztliche Vereinigung, Kollegen, Kooperationspartner, Ämter und Behören, Kostenträger, Angehörige, Krankenhäuser, Banken, Gesetzgeber, Krankenkassen, Mitarbeiter, Leitungen, ...
—> Ziel: möglichst viele Anforderungen der unterschiedlichen Gruppen erfüllen
->Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Patienten
Worauf beziehen sich die Anforderungen?
—>Auf Qualitätsmerkmale
1. Primäre Qualitätsmerkmale
- Grundanforderungen, eine Nichterfüllung ist eine massive Beeinträchtigung der Qualität
- Grundsätzliche Anforderung an eine Leistung bezieht sich auf ihr Ergebnis, vielfach in Gesetzen und Normen festgelegt
- Gesundheitsbereich: Behandlungserfolg und Sicherheit —> schwer messbar
2. Sekundäre Qualitätsmerkmale
- Dienen Annehmlichkeit und Bequemlichkeit
- Sollen den Kunden begeistern
- „Service“
3. Objektive Qualitätsmerkmale
- Messbar und beurteilbar anhand objektiv formulierter Kriterien
- z.B Wartezeit
4. Subjektive Qualitätsmerkmale
- Entsprechen subjektiven Erwartungen der Kunden oder werden anhand ihrer subjektiven Wahrnehmung beurteilt z.B Verbesserung der Lebensqualität
Was sind wichtige Fragen in Hinblick auf die Qualität?
-Wer sind meine Kunden?
-Was erwarten meine Kunden?—>nicht nur explizit Ausgesprochenes, sondern auch Dinge, die selbstverständlich erwartet werden
-Welche gesetzlich vorgegebenen Anforderungen muss ich einhalten?
- Welche Anforderungen sind nach aktuellem Fachwissen notwendig?
-Was ist mein eigener Qualitätsmaßstab?
-Welche Rahmenbedingungen habe ich?
Was ist Qualitätsmanagement?
-nach DIN EN ISO 9000: Aufeinander abgestimmte Tätigkeiten zum Leiten und Lenken einer Organisation bezüglich Qualität
Was umfasst Leiten und Lenken dabei üblicherweise?
-Festlegen der Qualitätspolitik und der Qualitätsziele
-Qualitätsplanung
-Qualitätslenkung
- Qualitätssicherung
-Qualitätsverbesserung
Was gibt es für Qualitätssicherungsmaßnahmen?
-Interne QS-Maßnahmen: der Praxisinhaber setzt die Vorgaben und Prüfmittel selbst fest, wertet die Ergebnisse selbst aus und zieht eigene Konsequenzen daraus
-Externe QS-Maßnahmen: die Anforderungem, Ziele und Prüfmittel werden von außen vorgegeben, die Auswertung von einer externen Stelle durchgeführt, die ggf. auch die Konsequenzen zieht
z.B. Labor-Ringversuche, Hygienekontrollen, Gutachterverfahren in der PT, bei dem ein externer Gutachter anhand des Berichtes des Therapeuten prüft, ob die Vorgaben der PT-Richtlinie erfüllt werden; wenn nicht, wird keine Kostenzusage für die Behandlung gegeben
Was ist Qualitätssicherung?
nach DIN EN ISO 9000: Teil des Qualitätsmanagements, der auf das Erzeugen von Vertrauen darauf gerichtet ist, dass Qualitätsanforderungen erfüllt werden
VL2 QS-Verfahren in der ambulanten Psychotherapie
VL "2
Wie ist der Hintergrund?
Abschaffung der Vorab-Wirtschaftlichkeitsprüfung: Die bisherige Prüfung der Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit einer Richtlinienpsychotherapie wird abgeschafft.
Änderung im Sozialgesetzbuch V (SGB V):
§92: Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) muss alle bisherigen Regelungen zum Antrags- und Gutachterverfahren aufheben.
Neues Qualitätssicherungsverfahren: Der GBA muss ein neues Verfahren zur Qualitätssicherung einführen.
Auftrag an den Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA): Bis zum 31. Dezember 2022 muss der GBA ein neues Qualitätssicherungsverfahren für die ambulante Psychotherapie entwickeln.
§136a Absatz 2a SGB V:
Qualitätssicherung: Der GBA soll Indikatoren zur Bewertung der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität festlegen.
Dokumentation: Es sollen einheitliche und standardisierte Vorgaben für die Dokumentation erstellt werden.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Regelungen zur Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Berufsgruppen in der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung sollen eingeführt werden.
Inhalt des Abschlussberichts
1.Einleitung (Hintergrund und Auftrag)
2. Versorgungspraxis (und Psychotherapie-Richtlinie)
3. Methodisches Vorgehen
3.1.Leitlinien- und Literaturrecherche
3.2.Ergebnisse der Leitlinien- und Literaturrecherche
3.3. Fokusgruppen
3.4. Datenbasis
3.5.Einbindung externer Experten
3.6. Indikatorentwicklung
3.7. Beteiligungsverfahren
4. Grundgesamtheit des QS-Verfahrens
5. Entwicklung der Qualitätsindikatoren
6. Empfohlene Qualitätsindikatoren
7. Umsetzungs- und Auswertungskonzept
7.1.Allgemeine Informationen zur Datenerfassung 7.2.Fallbezogene QS-Dokumentation 7.3.Grundmodell des Datenflusses 7.4. Softwareumsetzung
7.5. Auswertungskonzept 7.6. Berichtswesen 7.7.Durchführung der qualitätssichernden Maßnahmen
8. Schritte bis zum Regelbetrieb 9. Fazit
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