Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung und wie hängen diese zusammen?
Früher wurden alle qualitätsbezogenen Tätigkeiten Qualitätssicherung, heutzutage ist Qualitätsmanagement der Oberbegriff für alle qualitätsbezogenen Tätigkeiten und
Qualitätssicherung ist Teil des Qualitätsmanagements, der dem Nachweis der Qualität dient und bei Kunden und Partnern im Gesundheitswesen Vertrauen darauf erzeugt, dass alle festgelegten, üblicherweise vorausgesetzten und verpflichtenden Qualitätsanforderungen erfüllt werden (nach DIN ES ISO 9001)
Muss ich das wirklich machen?
JA! Steht so auch in der Musterberufsordnung der Bundespsychotherapeuten-kammer
Gibt es eine Verpflichtung zu Qualitätssicherung?
-Ja, im SGB V
QS wurde 1993 erstmals als allgemeine Verpflichtung ins SGB V aufgenommen zunächst nur stationär
Verpflichtung zum Qualitätsmanagement der ambulanten Praxen wurde im Jahr 2004
eingefügt
Wie kann Qualität gesichert werden?
Durch den PDCA-Zyklus . Dieser Zyklus (Plan-Do-Check-Act) ist das Herzstück des Qualitätsmanagements.
- Er ermöglicht es, Ziele zu planen, Maßnahmen umzusetzen, die Ergebnisse zu überprüfen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen. So wird kontinuierliche Verbesserung zur Routine.
Was ist der PDCA-Zyklus?
Stell dir den PDCA-Zyklus wie einen ständigen Verbesserungskreislauf vor: Du planst, was du erreichen möchtest, setzt es um, überprüfst die Ergebnisse und passt deine Maßnahmen entsprechend an. Dieser Zyklus ist der Schlüssel zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung in jeder Organisation.
—>In einer Organisation gibt es viele PDCA-Zyklen
Wie ist der PDCA-Zyklus aufgebaut?
Dieser Zyklus ist der Schlüssel zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung in jeder Organisation.
Plan: Festlegen von Zielen, Maßnahmen zur Zielerreichung aufgrund einer Analyse der Ausgangssituation
Do: Ausführen der geplanten Maßnahmen zur Zielerreichung, Beschreibung von Arbeitsabläufen (Prozessen) mit festgelegten Befugnissen und Verantwortlichkeiten
Check: Überprüfung, zB mittels Kennzahlen, Indikatoren: Laufen die Prozesse wie geplant? Inwieweit sind die Ziele und Verbesserungen erreicht worden?
Act: Reagieren auf Abweichungen, Umsetzung der Konsequenzen aus der Überprüfung: Die bisherige Maßnahmen abändern, wenn die Ziele nicht erreicht wurden; Maßnahmen in die Routine übernehmen, wenn sie sich bewährt haben
Was ist die Grundlage aller Untersuchungen zur Qualität?
Qualitätsindikatoren einfach erklärt
Stell dir vor, Qualitätsindikatoren sind wie Messlatten für die medizinische Versorgung. Sie helfen uns zu verstehen, wie gut eine bestimmte Leistung ist, die ein Patient erhält. Denk an sie als Maßstab, der uns sagt, ob ein Ziel erreicht wurde, nur teilweise oder gar nicht.
Wie funktionieren sie?
Manchmal ist es schwer zu sagen, wie gut die Qualität der medizinischen Versorgung ist, besonders bei komplexen Aspekten. Hier kommen Qualitätsindikatoren ins Spiel. Sie nehmen wichtige Bereiche der Versorgung und brechen sie in spezifische Kriterien herunter, die gemessen werden können.
Warum sind sie wichtig?
Durch Qualitätsindikatoren können wir die Qualität objektiv bewerten und verstehen, wo Verbesserungen notwendig sind. Sie sind wie Werkzeuge, die uns helfen, die Versorgung kontinuierlich zu verbessern und sicherzustellen, dass Patienten die bestmögliche Behandlung erhalten.
Zusammenfassung
Qualitätsindikatoren sind also nicht nur Zahlen oder Statistiken. Sie sind Schlüssel zur Beurteilung und Verbesserung der Qualität in der medizinischen Versorgung. Indem wir sie verstehen und nutzen, können wir sicherstellen, dass Patienten die Versorgung bekommen, die sie verdienen – und das ist wirklich wichtig für uns alle.
Was ist der Unterschied zwischen Kennzahlen und Indikatoren?
Kennzahlen: erfassen quantitativ messbare Sachverhalte in konzentrierter Form und stellen die Realität in sehr verdichteter Form dar (z.B Finanzkennzahlen)
Indikatoren: Hilfsgrößen, die eingesetzt werden, wenn der zu bestimmende Sachverhalt nur schwer oder gar nicht gemessen werden kann
—>Meistens kann man Sachverhalte nicht nur durch eine Kennzahl oder einen Indikator darstellen, sodass mehrere Indikatoren verwendet werden müssen
Was versteht man unter Versorgungsaspekten?
Das sind die grundlegenden Bausteine der medizinischen Versorgung, von der Struktur über die Prozesse bis zu den Ergebnissen. Sie sind besonders wichtig, weil sie direkte Auswirkungen auf die Qualität der Patientenversorgung haben.
Welche Versorgungsaspekte wähle ich also aus?
Sollten auf der Grundlage von Belegen Aspekte sein, die z.B
Mit hoher Frequenz durchgeführt werden, ein hohes Risiko für die Patienten beinhalten oder oft mit Problemen einhergehen
Möglicherweise mit „Über-, Unter- oder Fehlversorgung“ verbunden sind
Einer hohe Versorgungsvariabilität unterliegen, deren finanzielle Bedrohung hoch ist
oder bei denen praktische Erwägungen positiv beschieden werden, wie die grundsätzliche Messbarkeit und Veränderbarkeit sowie eine Akzeptanz durch die Gruppe Betroffener
Die Möglichkeit bieten, die Versorgung und das Gesundheitsergebnis zu verbessern
Bei denen ein großes Verbraucherinteresse besteht
Was versteht man unter Qualitätskriterien?
Qualitätskriterien für die Bewertung der Qualität der Leistungserbringung bei einzelnen Versorgungsaspekten sind solche Eigenschaften, deren Erfüllung typischerweise bei einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung erwartet wird
Was sind international gebräuchliche Kriterien?
Liste international gebräuchlicher Kriterien von der Joint Commission on Accreditation of Healthcare Organizations (JCAHO) von 1988:
- Zugänglichkeit der Versorgung
- Angemessenheit der Versorgung
- Stetigkeit/ Koordination der Versorgung
- Wirksamkeit unter Idealbedingungen (Efficacy of care)
- Wirksamkeit in der Versorgungspraxis (Effectiveness of care)
- Wirtschaftlichkeit der Versorgung (Efficiency of care)
- Patientenorientierung der Versorgung
- Sicherheit der Versorgungsumgebung
- Rechtzeitigkeit der Versorgung
Was sind Qualitätsindikatoren?
Maße, deren Ausprägung eine Unterscheidung zwischen guter und schlechter Qualität von Strukturen, Prozessen und/ oder Ergebnissen der Versorgung ermöglichen sollen
Hilfsgrößen, die die Qualität einer Einheit durch Zahlen bzw. Zahlenverhältnisse indirekt abbilden
Man könnte sie auch als auf Qualität bezogene Kennzahlen bezeichnen
Wie interpretiert man Qualitätsindikatoren?
Qualität der Versorgung ist komplex!
Kann oft nur durch mehrere Indikatoren abgebildet werden
Anhand einzelner Qualitätskriterien kann daher nicht auf die Gesamtqualität der Patientenbetreuung, eines Leistungserbringers oder einer Einrichtung geschlossen werden
Einzelne Indikatoren beleuchten immer nur Teilaspekte der Qualität
Zusammenstellungen mehrerer Indikatoren zur Beurteilung eines Versorgungsaspektes
bzw. Qualitätskriteriums in Form von Indkatorprofilen sind wichtig
Sie haben dennoch (zusammengenommen) eine Evaluationsfunktion: Die Bewertung erfolgt mithilfe vorab definierter Werte für „gute Qualität“, den Referenzbereichen
Das Gesetz zur Reform der Psychotherapeutenausbildung und die damit verbundenen Änderungen im Sozialgesetzbuch V (SGB V) in Deutschland zielen darauf ab, die Qualität der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung zu verbessern. Hier ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:
Ziel des Gesetzes: Das Gesetz reformiert die Qualitätssicherung in der ambulanten Psychotherapie. Es soll sicherstellen, dass Patienten eine hochwertige Versorgung erhalten, indem die Qualität der Strukturen, Prozesse und Ergebnisse in der psychotherapeutischen Praxis systematisch bewertet und verbessert wird.
Entwicklung eines Qualitätssicherungsverfahrens: Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) wurde beauftragt, bis Ende 2022 ein sektorspezifisches Qualitätssicherungsverfahren zu entwickeln. Dieses Verfahren soll geeignete Indikatoren zur Messung der Qualität festlegen, darunter Strukturqualität (z.B. Ausstattung der Praxis), Prozessqualität (z.B. Durchführung der Therapie) und Ergebnisqualität (z.B. Therapieerfolg).
Methoden und Entwicklung des Qualitätssicherungsverfahrens: Zur Entwicklung wurden umfangreiche methodische Schritte wie Literaturrecherche, Sozialdatenanalyse, Expertenbefragungen und Beteiligungsverfahren durchgeführt. Dabei wurden Qualitätsmerkmale und Indikatoren erarbeitet, die praxistauglich und relevant sind.
Einbindung und Beteiligung von Stakeholdern: Patienten, Psychotherapeuten, Experten und weitere Stakeholder wurden aktiv in den Prozess einbezogen, um sicherzustellen, dass die entwickelten Qualitätsstandards die Bedürfnisse und Realitäten der Versorgungspraxis widerspiegeln.
Anwendung in ambulanten Praxen: Sobald das Qualitätssicherungsverfahren festgelegt ist, sind ambulante psychotherapeutische Praxen verpflichtet, die definierten Indikatoren anzuwenden und ihre Leistungen entsprechend zu dokumentieren. Externe Stellen wie Kassenärztliche Vereinigungen können die Einhaltung der Standards überprüfen.
Ziel der Maßnahmen: Das übergeordnete Ziel ist es, die Qualität der psychotherapeutischen Versorgung transparent zu machen, kontinuierlich zu verbessern und sicherzustellen, dass Patienten eine adäquate und wirksame Behandlung erhalten.
Insgesamt soll das Qualitätssicherungsverfahren dazu beitragen, die Qualität der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung in Deutschland zu steigern und die Versorgung der Patienten nachhaltig zu verbessern.
Wie ist die Methodik des IQTIG Abschlussberichtes?
t das IQTIG arbeitet als unabhängige Institution im Hintergrund, indem es Daten analysiert, Qualitätsstandards entwickelt und Berichte veröffentlicht. Es trägt somit zur Verbesserung der Qualität und Sicherheit in der medizinischen Versorgung bei,
Entwicklung in zwei Schritten:
Schritt 1: Entwicklung des Qualitätsmodells
Schritt 2: Entwicklung von Qualitätsindikatoren
—>Hierzu wurde durchgeführt:
Systematische Leitlinien- und Literaturrecherche
Explorative Sozialdatenanalyse
Fokusgruppen mit Patienten und Psychotherapeuten sowie Hintergrundgespräche mit
Psychotherapeuten
Einbezug des Expertengremiums
Durchführung eines Expertengremiums
Durchführung eines Beteiligungsverfahrens
—> Die Arbeitsweise von IQTIG wird beschrieben in den methodischen Grundlagen
Ziel: Identifizierung und Beschreibung von Qualitätsmerkmalen als Grundlage für die Indikatorentwicklung
- Recherchiert wurde zu folgenden Themen:
Standards (Leitlinien)—>Empfehlungen wurden extrahiert
-Versorgungssituation (Anhaltspunkte auf mögliche Unter-,Über-und Fehlversorhung bzw. Qualitätsdefizite/ Qualitätspotenziale)
-Wirkfaktoren
- Prädiktoren
-Nebenwirkungen/unerwünschte Wirkungen -Ergebnisqualität (Aspekte,Behandlungsziele be iTP/AP/VT. Können Outcomes gemessen werden und wenn ja, wie?) -Risikoadjustierungsvariablen und Risikofaktoren für Abbrüche
Beispiel in Bezug auf Auswertung von Studien- und Zwischenmessungen:
Beispiel in Bezug auf Auswertung von und Studien-und Zwischenmessungen:
Ziel: Exploration des Versorgungsgeschehens und die Beschreibung der Zielgruppe des QS-Verfahrens
Datenbasis: Daten einer Krankenkasse von Abrechnungen für die Quartale 03/2017 bis einschließlich 02/2018
Es liegen nun Ergebnisse vor über: Verteilungen der Patienten über die verschiedenen Therapieverfahren und Behandlungsformen sowie zur Anzahl der versorgenden Leistungserbringer
Fokusgruppen
Ziel: Qualitätsmerkmale als Ausgangspunkt für Indikatoren ableiten und Verbesserungsbedarfe identifizieren
-Fokusgruppen mit Patienten: Berücksichtigung von Behandlungsdauer, Diagnose, das Therapieverfahren, die Behandlungsform, das Alter, das Geschlecht und der Bildungshintergrund
-Fokusgruppen der Gesundheitsprofessionen: Ärztliche und Psychologische Psychotherapeuten, die volljährige Patienten nach PT-RiLi in TP. AP oder VT haben (ST war zu diesem Zeitpunkt noch kein Richtlinienverfahren) -Positives Ethikvotum: von der International Medical & Dental Ethics Commission (IMDEC)
-Moderationsleitfaden: erstellt nach Literaturrecherche zu den Qualitätsaspekten, die abgeleitet wurden
- Ton- und Videoaufnahmen: anonymisierte Transkripte wurden angefertigt
-Kurzfragebogen für Patienten und Therapeuten zu soziodemografischen Daten
-Datenanalyse: deduktive Ableitung von Hauptkategorien aus den Moderationsleitfäden und induktive Ableitung von Subkategorien Folgende Fragen standen im Vordergrund:
-Wie erleben Patienten hre ambulante psychotherapeutische Versorgung?
-Was sind für Patienten zentrale Elemente einer psychotherapeutischen Behandlung?
-Welche qualitätsrelevanten Themen und welche konkreten Anforderungen an die Qualität der Versorgung sind für Patienten relevant? -Was ist für Patienten in der Kommunikation und Interaktion während ihrer Psychotherapie wichtig?
-Wie erleben Patienten das Ergebnis ihrer Behandlung?
Einbezug des Expertengremiums im QS-Verfahren
Zusammensetzung: Das Gremium besteht aus psychologischen und ärztlichen Psychotherapeuten der Verfahren TP, AP, VT und ST, Wissenschaftlern sowie Patientenvertretern. Die Auswahl erfolgt nach fachlicher Qualifikation mit dem Ziel einer möglichst heterogenen Zusammensetzung.
Ziel: Bewertung der Entwicklungsarbeiten des IQTIG bezüglich der Qualitätsmerkmale aus dem Qualitätsmodell. Dies dient als Vorbereitung für die Schaffung von Qualitätsindikatoren und umfasst:
Potenzial zur Verbesserung
Zuschreibbarkeit der Verantwortung zum Leistungserbringer
Unabhängigkeit von spezifischen Diagnosen
Unabhängigkeit von angewandten psychotherapeutischen Verfahren
Anwendbarkeit der Qualitätsmerkmale für die ST.
Bewertung der Qualitätsindikatoren:
Angelehnt an die RAND/UCLA-Appropriateness-Method (RAM) auf einer Skala von 1 bis 9 (1 = sehr niedrig, 9 = sehr hoch).
Konsens gilt als erreicht, wenn 75% der Experten eine Bewertung von >6 abgeben.
Spätere Beurteilung beinhaltet:
Überschneidungen zwischen Indikatoren
Zusammenführung von Indikatoren zu Indizes
Ausgewogenheit und Zielklarheit des Indikatorsets
Fokus auf datensparsame Erhebung, angemessenen Aufwand für Leistungserbringer und Relevanz für Hauptverbesserungsbedarfe
Identifikation möglicher Umsetzungshürden für das QS-Verfahren.
Ziel: Eine umfassende Beurteilung der bisherigen Entwicklungsergebnisse einholen, um die Sachkenntnis der Beteiligten in die fachliche Entwicklungsarbeit einzubinden.
Umsetzung:
Vorankündigung und Bereitstellung eines vertraulichen Vorberichts für die Beteiligten.
Die Beteiligten haben 6 Wochen Zeit, um eine schriftliche Stellungnahme zu dem Vorbericht abzugeben.
Es wurden insgesamt 19 Stellungnahmen von verschiedenen Institutionen, Fachgesellschaften, Berufsverbänden und Trägerorganisationen des G-BA eingereicht, sowie zusätzlich 8 Stellungnahmen von Experten des beratenden Gremiums.
Die eingegangenen Stellungnahmen wurden aufbereitet und die darin enthaltenen Argumente und Hinweise fachlich geprüft.
Das Qualitätsmodell des Abschlussberichtes
Übereinstimmung mit dem Regelungsbereich des G-BA: Die Aspekte müssen in den Regelungsbereich des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) für die psychotherapeutische Versorgung fallen.
Potenzial zur Verbesserung: Es wurde bewertet, welches Potenzial die einzelnen Aspekte bieten, um die Qualität der Versorgung zu verbessern.
Beeinflussbarkeit durch den einzelnen Leistungserbringer: Die Aspekte sollten von den Leistungserbringern beeinflusst werden können, um aktiv verbessert werden zu können.
Grundsätzliche Erfassbarkeit mit den Instrumenten der gesetzlichen Qualitätssicherung: Es wurde geprüft, ob die Aspekte grundsätzlich mit den vorhandenen Instrumenten der gesetzlichen Qualitätssicherung erfasst und gemessen werden können.
Zwischenbericht zum entwickelten Qualitätsmodell des IQTIG
Nicht selektierte Qualitätsaspekte des Qualitätsmodells des Abschlussberichtes
Zugang zur psychotherapeutischen Versorgung:
Hier besteht Verbesserungsbedarf, jedoch kann dieser nicht durch den einzelnen Leistungserbringer beeinflusst werden. Das bedeutet, dass der Zugang zur psychotherapeutischen Versorgung ein wichtiges Anliegen ist, aber die Maßnahmen zur Verbesserung nicht direkt auf der Ebene der einzelnen Therapeuten umgesetzt werden können.
Indikationsstellung:
Bei der Indikationsstellung konnte kein Verbesserungsbedarf identifiziert werden. Dies deutet darauf hin, dass die bestehenden Verfahren und Kriterien zur Festlegung der Indikationen für psychotherapeutische Behandlungen als angemessen betrachtet werden.
Therapeutische Beziehung:
Die therapeutische Beziehung kann im Kontext der gesetzlichen Qualitätssicherung und mit den verfügbaren Erhebungsinstrumenten nicht adäquat abgebildet werden. Dies bedeutet, dass trotz der Bedeutung der therapeutischen Beziehung für die psychotherapeutische Arbeit, die aktuellen Instrumente der Qualitätssicherung nicht geeignet sind, um diese Aspekte systematisch zu messen oder zu bewerten.
Was soll auf Basis des Qualitätsmodells entwickelt werden?
-Ein sektorspezifisches QS-Verfahren, das diagnose- und therapieverfahrensunabhängig
- Entwickelte Instrumente und Indikatoren sind auch auf eine Qualitätsförderung ausgerichtet
Indikatorenentwicklung
- Abschlussbericht des IQTIG
- Parallel hierzu wurde die Entwicklung einer
Patientenbefragung vom GBA beauftragt, die gesondert entwickelt wird und nicht Gegenstand des vorliegenden Berichtes ist
Wie lauten die 9 Qualitätsindikatoren?
Hier ist eine Zusammenfassung der neun Qualitätsindikatoren, die im Abschlussbericht festgelegt wurden, um die Qualität der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung zu messen:
Umfassende diagnostische Gespräche (QI 43xx14): Erfassung der behandlungsrelevanten Dimensionen durch ausführliche diagnostische Gespräche.
Patientenindividuelle Anwendung und Auswertung von standardisierten diagnostischen Instrumenten (QI 43xx15): Verwendung standardisierter Instrumente, die auf die individuellen Bedürfnisse und Bedingungen des Patienten abgestimmt sind.
Formulierung von patientenindividuellen Therapiezielen (QI 42xx16): Festlegung spezifischer und individueller Ziele für die Therapie gemeinsam mit dem Patienten.
Reflexion des Therapieverlaufs (QI 43xx17): Regelmäßige Überprüfung und Reflexion des Therapieverlaufs durch den Therapeuten.
Patientenindividuelle Anwendung und Auswertung von standardisierten Instrumenten im Therapieverlauf (QI 43xx18): Verwendung standardisierter Instrumente zur Bewertung des Therapiefortschritts während der Behandlung.
Patientenindividuelle Absprachen und Kommunikation mit an der Behandlung Beteiligten (QI 43xx19): Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen dem Therapeuten und anderen an der Behandlung beteiligten Personen oder Institutionen, abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten.
Reflexion des Therapieverlaufs hinsichtlich der Einteilung der Abschlussphase der Therapie (QI 43xx20): Überprüfung und Planung der Abschlussphase der Therapie, um einen erfolgreichen Abschluss sicherzustellen.
Abklärung der Erforderlichkeit von anschließenden therapeutischen Maßnahmen und/oder Maßnahmen zur Absicherung des Behandlungsergebnisses (QI 43xx21): Bewertung, ob nach der Therapie weitere Maßnahmen erforderlich sind, um die Therapieergebnisse zu sichern oder zu verbessern.
Erhebung des Behandlungsergebnisses am Ende der Therapie (QI 43xx22): Bewertung und Dokumentation der Therapieergebnisse nach Abschluss der Behandlung, um den Erfolg der Therapie zu messen.
Diese Indikatoren sollen sicherstellen, dass die psychotherapeutische Behandlung systematisch, individuell angepasst und auf den Erfolg ausgerichtet ist, um die bestmöglichen Ergebnisse für die Patienten zu erzielen.
Externe Qualitätssicherung
Strukturqualität: Die Kassenärztlichen Vereinigungen überprüfen die Strukturqualität, indem sie feststellen, welche Qualifikationen Ärzte, Psychotherapeuten und deren Mitarbeiter benötigen und welche Geräte für die Abrechnung bestimmter Leistungen erforderlich sind.
Prozessqualität: Auch die Prozessqualität wird überprüft, beispielsweise die Qualität der Arbeitsprozesse in der Behandlung.
Ergebnisqualität: Die Ergebnisqualität betrifft die Qualität der Arbeitsergebnisse, wie z.B. die Qualität eines Untersuchungsablaufs. Der Erfolg kann oft nur schwer objektiv quantifiziert werden, daher sehen die Richtlinien oft eine Durchsicht intermediärer Ergebnisse (z.B. Röntgenbilder, EKG-Aufschriebe) vor.
Zusätzliche Qualitätssicherungsmaßnahmen: Für viele ambulante Leistungen gibt es bereits Maßnahmen zur zusätzlichen Qualitätssicherung in rund 50 Leistungsbereichen wie Arthroskopie, onkologische Versorgung, Schmerztherapie, Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen sowie Zytologie. Zudem existieren strukturierte Disease-Management-Programme für chronische Erkrankungen.
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