Was erzeugt Attraktion?
Laienpsychologie
· Laienpsychologie:
- „Gegensätze ziehen sich an“
- „Gleich und gleich gesellt sich gern“
- „Das Gras auf der anderen Seite ist immer grüner“
- „Verbotene Früchte sind besonders verlockend“
- „Zu jedem Topf ein Deckel“
-> zu Attraktion gibt es sehr viele Laienmeinungen
A lesson in disillusionment
Prädiktoren interpersonnelles Attraktion
Nähe
Peter Ustinov
· einer der besten Prädiktoren für Partner- und Freundschaften ist Nähe
· Logisch: wen ich nicht treffe und kenne, kann ich auch nicht liebhaben
· Aber: auch vermeintlich kleine Unterschiede in der Nähe sagen recht zuverlässig Ausbildung von Freundschaften vorher.
-> statistische Assoziation, ob man sich gesellschaftet
„Im Gegensatz zur allgemeinen Auffassung glaube ich nicht unbedingt, dass Freunde die Menschen sind, die man am meisten mag. Sie waren einfach als Erste da.“ - Sir Peter Ustinov
Festinger, Schachter, & Back (1950)
Studie zu räumlicher Nähe in einem studentischen Wohnheim im Bezug auf Beziehungsbildung
· hallmark study (A hallmark is a distinctive characteristic of something or someone.)
· MIT-Wohnheim „Westgate West“ (verheiratete Studis)
-> in den USA wird früher geheiratet (20,5 Jahre in den 2000er Jahren)
· 17 zweistöckige Gebäude
· Zufällige Zuweisung an neue Paare, die noch nicht miteinander bekannt waren
-> räumliche Nähe randomisiert zugeisen führt zu einer höheren Wkt. enge Freundschaften zu bilden (kausal)
· AV „Nennen Sie Ihre drei engsten Freunde“
- 65% im selben Gebäude
-> 41% der direkten Türnachbarn zählen zu engsten Freunden
-> 22% derer, die zwei Türen entfernt wohnen
-> 10% der am entgegengesetzten Ende des Flurs
-> funktionale Nähe als Wahrscheinlichkeit sich täglich zu treffen
- rot: Briefkästen: erhöhrte Wkt. sich mit einer Person aus Zimmer 4 und 5 zu befreunden
Familiarity breeds liking
mere exposure effect
Moreland & Beech (1992)
· Reicht Vertrautheit oder die Häufigkeit mit der man jemanden sieht (vgl. funktionale Nähe) aus, um Attraktion zu erzeugen?
-> Mere-Exposure-Effect: alleine ds Gefühl von Vertrautheit wird vom kognitiven Sytem als Hinweisreiz für Sympathie oder Mögen interpretiert
Verbündete des Versuchsleiters kommen in Seminare, setzen sich schweigend in die erste Reihe, kommunizieren mit niemandem.
- UV: Häufigkeit der Anwesenheit
- AV: Sympathierating am Ende des Semesters
Boundary Conditions
· Mere Exposure angeblich auch nach subliminaler Darbietung von abstrakten Polygonen (Wilson & Zajonc, 1980) und Fotos von Personen (Bornstein et al, 1987)
· Warum führt die reine Vertrautheit (z.B. durch mere exposure) zu größerem Liking?
· Erklärung: Vertrautes wird mit größerer Flüssigkeit (fluency) wahrgenommen, subjektive Verarbeitungsleichtigkeit ist für sich ein Hinweis auf Positivität, weil es sich angenehm anfühlt
-> fluency: Verarbeitungsleichtigkeit; die Verarbeitung von best. Stimuli ist nicht anstrengend, was ein Hinweisreiz auf Positivität ist -> metakognitives Gefühl
· Was ist mit negativ bewerten Stimuli?
· Kein positiver mere exposure Effekt für a priori negativ bewertete Stimuli, diese werden noch negativer
· Vertrautheit ist evolutionär positiv behaftet: Nähe -> Vertrautheit -> Positivität
„Gleich und gleich gesellt sich gern“
· „similarity-attraction“ Hypothese
· Newcomb (1961)
- University of Michigan: Studentenwohnheim
- Zufällige Zuweisung von Mitbewohnern (Nähe)!
- Ähnlichkeit
-> Demographischer Hintergrund (urban vs. rural background)
-> Einstellungen und Werte (Studienfach & politische Einstellung)
- Ähnlichkeit fördert Entstehung von Freundschaften
-> Interpersoneller Stil (kommunikative Fähigkeiten/ Tiefe)
Partnerähnlichkeit
Wo ist sie hoch/niedrig?
· Partnerähnlichkeit ist am höchsten für
- Alter
- Politische/soziale/religiöse Einstellungen und Werte (-> Homophilie)
· Partnerähnlichkeit ist hoch für
- Physische Attraktivität
- Intelligenz, Bildung
· Partnerähnlichkeit ist niedrig (bis nichtexistent) für
- Temperamentseigenschaften (Big Five)
· Einstellungen und Werte sind bei verheirateten Paaren ähnlicher als bei unverheirateten Paaren
Alltagspsychologie versus empirische Psychologie
· Ist Ähnlichkeit oder Unähnlichkeit attraktiv?
1. “Gleich und gleich gesellt sich gern”
Bestätigt für viele Merkmale
- “Gegensätze ziehen sich an”
Nicht bestätigt – außer für… Geschlecht
-> mehr heterophile als homophile Assoziationen
· Aber warum?
5 Erklärungen für Partnerähnlichkeit
1. Gegenseitiger Einfluss
- Partnerähnlichkeit geht auf gegenseitige Beeinflussung zurück
- Empirisch nicht bestätigt (Langzeitpaare werden sich aber auch nicht unähnlicher!)
2. Gelegenheit
- Wahrscheinlicher ähnliche Menschen zu treffen (Nähe?)
3. Aktive Suche
- Ähnliche Menschen werden aktiv gesucht
4. Aktive Vermeidung
- Unähnliche Menschen werden aktiv vermieden
5. “Take the best”
- Es wird der attraktivste erreichbare Partner gewählt
„Ödipales“ Partnerschema
Es werden Partner gewählt, die dem gegengeschlechtlichen Elter der Kindheit ähneln
-> (Neuinterpretation von Freuds Ödipuskomplex!)
-> Mutter/Vater ist mir ähnlich -> Partner wird mir auch ähnlich sein
Ähnlichkeit auf allen Merkmalen gleich wichtig? (Alves, 2018)
- common: häufige Merkmale
- rare: seltene Merkmale -> geteilte sind besonders relevant
„Wie Du mir, so ich Dir“
Reziprozität
· Reziprozität: reziproke Zuneigung/ wechselseitige Sympathie
· Wir finden Menschen sympathisch, von denen wir wissen oder glauben, dass Sie uns sympathisch finden
· Experimentell manipuliertes Interesse (Eingeweihte hält Augenkontakt vs. Nicht) führt zu größerer Sympathie (Gold et al., 1984)
· Curtis & Miller (1986):Paare von Studierenden nehmen an Studie teil. Einer erhält die (frei erfundene) Info, dass der Andere sie (nicht mag).Beim nächsten Treffen größere Offenheit und stärkere Sympathie.
- Self-fulfilling prophecy
Fehlt da was?
· Nähe
· Ähnlichkeit
· Reziprokes Interesse
· …
Physische Attraktivität spielt eine Rolle
Walster et al. (1966)
· Walster et al. (1966)
- Testung von 752 Studierenden auf zahlreichen Eigenschaften
-> Intelligenz
-> Zuverlässigkeit
-> Unabhängigkeit
-> Sensibilität
-> …
- Randomisierte Zuweisung zu Blind Dates bei Tanzveranstaltung
- AV: Bewertung der Tanzpartner und Frage, ob erneutes Treffen erwünscht
· Bester Prädiktor: physische Attraktivität (durch Dritte beurteilt) – für Frauen wie für Männer!
-> Aber: meta-analytisch stärkerer Effekt für männliche Beurteiler (Feingold, 1990)
Stärkster Effekt für…
Exkurs: Was ist Überhaupt attraktiv?
· Ist Schönheit nicht subjektiv und entsteht „im Auge des Betrachters“?
· Forschung suggeriert: Leider nicht, Individuen konvergieren relativ stark in ihren Beurteilungen von Attraktivität
-> die Varianz ist nicht so groß, dass jeder sein eigenes Schönheitsideal hat und dass die verschiedenen Schönheitsideale sich nicht überlappen würden
Michael Cunningham
Untersuchung der Bewertung des Aussehens von Personen
Beautiful Faces are just average
· Langlois & Ruggmann (1990): Durch Morphing werden Durchschnittsgesichter erzeugt. Je mehr Gesichter im Durchschnitt enthalten sind, d.h. je durchschnittlicher das Bild ist, desto attraktiver wird es beurteilt
- alternative Erklärung: je mehr gemorpht, desto glatter die Haut (keine Hautparasiten)
- fluency: durchschnittliche Gesichter sind vertrauter
Warum sind Durchschnittsgesichter attraktiver als ihre Bestandteile?
· Durchschnittsgesichter beinhalten Features die uns bekannt vorkommen (familiarity, mere exposure)
· Flüssigkeit der Verarbeitung (fluency) wird als angenehm empfunden
· Zuvor eingeübte okulomotorische Bewegungen, die durch sich bewegendes Objekt erneut hervorgerufen werden führen zum Urteil der Ästhetik (Topolinski, 2010)
Hilft es gut auszusehen?
· Physische Attraktivität führt nicht nur zu hoher Sympathie und Attraktion
· Attraktiven Menschen wird mehr Lebensglück, soziale Kompetenz und Selbstbewusstsein zugesprochen
· Empirie: Attraktive Menschen sind tatsächlich sozial kompetenter (Feingold, 1992,; Langlois et al., 2000; Reis et al., 1980, 1982)
· Attraktivität -> soziale Aufmerksamkeit -> Übung sozialer Fähigkeiten
· Physisch attraktive Frühgeburten nahmen schneller zu und hatten bessere Gesundheit (vermittelt durch höhere Aufmerksamkeit und mehr Fürsorge durch Säuglingsschwestern; Badr & Abdallah, 2001)
Sich-selbst-erfüllende-Prophezeiung
Männliche VPn telefonieren mit Frau
· Klassische Untersuchung von Snyder, Tanke & Berscheid, 1977:
- Männliche VPn telefonieren mit Frau
- Fingierte „Hintergrundinformation“ (Bild der Frau: attraktiv vs. weniger attraktiv)
- AV 1: Kommunikationsverhalten der Männer
- AV 2: Einschätzung der Frau durch Männer
- AV 3: Einschätzung der Frau durch Beobachter
- Ergebnisse
-> Männer reagieren wärmer auf vermeintlich attraktive Frau
-> Vermeintlich attraktive Frau wird als wärmer, sympathischer, gelassener und unterhaltsamer eingeschätzt
· Attraktivität hilft
· Insbesondere zur Anbahnung von sexuellen Beziehungen
· Wonach suchen wir bei potentiellen PartnerInnen in langfristigen Beziehungen?
Partnerattraktivität
Evolutionäre Sozialpsychologie
Fundamentale Geschlechtsunterschiede
Reproduktionsverhalten
- Frauen: max. 20 Kinder, 5 überleben in Zeiten unsicherer Erährung
- Männer: „evolutionäre Vorteile“-> 70*365(*2) Kinder; aber: Männer können sich nicht sicher sein, dass ein bestimmtes Kind von ihnen ist
- minimal parental investment: was muss ich investieren, um meine Gene weiterzugeben?
Vorhersagen
sexuelle Strategie Frau vs Mann
- Frauen: 20 Schuss, dann Schluss
- sexuelle Strategie von Frau: langfristige Beziehung zum Vater ihrer Kinder maximiert deren Überlebenschancen
- Ziel: Überleben der eigenen Kinder
Interesse an unverbindlichem Sex
ExPra an der JGU
Warum?
Studie 1 ExPra Erklärungsansätze
· Ursprüngliche Erklärung: Männer sind halt so, Frauen auch
· Alternative Erklärung: Sicherheitsbedenken – für Frauen größeres Risiko mit in die Wohnung zu gehen als für Männer
· Studie 2 an der JGU: In Kooperation mit Datingportal, Fragebogen ausfüllen und Foto einsenden – 2 Wochen später im Labor:
· Fotos von 10 anderen Teilnehmern (gematched nach sexueller Orientierung) – entweder „Mit wem von denen wollen Sie jetzt hier ein Date (unter Beobachtung für 30 Minuten)?“ oder „Mit wem von denen wollen Sie jetzt hier Sex im gemütlich eingerichteten Keller der Wallstraße (unter Beobachtung für 30 Minuten)?“
-> safety word (Sicherheitsbedenken sollten keine Problem sein)
Ergebnisse
ExPra Sex Drive
- evolutionäre Gründe oder Sicherheit?
Männer sind halt so - Frauen auch! Really?
Angabe zu Anzahl präferierter Sexualpartner
· Männer geben im Mittel höher Anzahl präferierter Sexualpartner an (Buss & Schmitt, 1993)
· Aber: wenn man sich nicht den Mittelwert sondern den Modalwert betrachtet (häufigste Nennung statt hypothetischem Durchschnitt) verschwindet dieser Unterschied (Pedersen et al., 2002)
· Die extrem hohen Angaben einiger weniger Männer verzerren den Durchschnitt, die meisten Männer und Frauen wünschen sich gleich viele Sexualpartner: 1
· Männer geben auch höhere Zahlen tatsächlich „gehabter“ Sexualpartner an, aber (Alexander & Fischer, 2003)
· wenn Probanden an einen vermeintlichen Lügendetektor angeschlossen sind, verschwindet dieser Unterschied! -> Männer korrigieren diese Zahl nach unten und Frauen nach oben
Haben Männer einen höheren Sex Drive? Cumulative Evidence
The evidence….
- cognition frequency: Häufigkeit der Gedanken an Sex
- affect frequency: Häufigkeit der Lust auf Sex
- behavior frequency: Häufigkeit des Sexakts
- positive Werte bedeuten, dass das jeweilige Kriterium bei Männern stärker ausgeprägt ist als bei Frauen
Bottom line
publication bias men’s and women’s sex drive
Was ist eigentlich Liebe?
Kameradschaftliche vs. leidenschaftliche Liebe
· Kameradschaftliche Liebe: Gefühle von Intimität, die nicht von intensiver Sehnsucht
· und Erregung begleitet sind
· Leidenschaftliche Liebe: Gefühle von Intimität, die von intensiver Sehnsucht und Erregung begleitet sind
-> Laut anthropologischer Forschung in 89% der Kulturen vorhanden
- die Unterscheidung zwischen kameradschaftlicher und leidenschaftlicher Liebe ist weniger empirisch als taxonomisch und definitorisch
Passionate Love Scale (Hatfield)
· Ich wäre sehr verzweifelt wenn X mich verlassen würde.
· Manchmal denke ich, ich kann meine Gedanken nicht kontrollieren, sie befassen sich zwanghaft mit X.
· Ich bin glücklich wenn ich etwas tun kann was X glücklich macht.
· Ich wäre lieber mit X zusammen als mit irgendjemand sonst.
· Ich werde eifersüchtig, wenn ich daran denke, dass X sich in jemand anderen verlieben könnte.
· Ich fühle wie mein Körper reagiert, wenn X mich berührt.
Jenseits der Dichotomie: Dreieck der Liebe (Sternberg, 1988)
Jenseits der Definitionen
Überdauernde Vulnerabilität: Bindung
Strange Situation Test
Bindungstypen
- beim unsicher vermeidenden Bindungstypen ist das Bindungssystem deaktiviert
Erwachsenen-Bindung
3 Bindungstypen
Bartholomews Bindungsmodell (1990)
- Bartholomews Bindungsmodell ist, wie der Name schon sagt, ein Modell und keine Studie -> das heißt, sie muss nicht empirisch belegt sein
- anxiety over abandonment: Angst verlassen zu werden
- comfort with closeness: wie gut lässt man Nähe zu?
Empirische Bewährung von Bartholomews Bindungsmodell
- dimensionales Verständnis
- sicher korreliert negativ mit ängstlich vermeidend (genauso besitzergreifen mit gleichgültig vermeidend)
Stabil unglücklich
Bindungsstile: Persönlichkeitseigenschaften oder Beziehungsqualität?
· Bowlby konzipierte Bindungsstile als globale und (relativ) stabile Persönlichkeitseigenschaften
Aber:
· Bindungsstile sind nur moderat stabil
· Bindungsstile sind über Beziehungen hinweg nur mäßig konsistent (Baldwin et al., 1996)
Desillusion – Teil II
Austauschtheorien
Interdependenztheorie, Kelley
glücklich? stabil?
Wann bleiben Menschen in einer Beziehung und wann trennen sie sich?
- 1: Honeymoon
- 3: woanders ist es auch nicht besser
- 4: woanders ist es besser
- outcome: aktuelle Beziehung
- Vergleichsniveau & -alternativen
- hier ist single sein keine Alternative
Entwicklung der Beziehungszufriedenheit
- links: der Anspruch ist adaptiert
- die Beziehungszufriedenheit nimmt über die Zeit ab -> bei arrangierten Ehen ist es eher andersherum
Attractive alternatives
· Die Welt ist voll von attraktiven Alternativen
· Warum zerbrechen unsere Beziehungen dann nicht permanent?
· Automatische Selbstregulation
- Menschen in glücklichen Beziehungen
-> zeigen weniger automatischen Aufmerksamkeitsbias zu attraktiven Alternativen (Koranyi & Rothermund, 2012)
-> zeigen sich resistent gegenüber der positiven Konditionierung von attraktiven Alternativen (Koranyi, Gast, & Rothermund, 2013) à abschirmen
-> erinnern attraktive Gesichter als hässlich verzerrt (Karremans, Dotsch, & Corneille, 2011)
Investitionsmodell (Rusbult, 1983)
· Investment à Barriere, die Beziehung zu verlassen
- Direkte Investitionen in die Beziehung (z.B. Zeit, Anstrengung, Selbstenthüllung)
- Extrinsische Investitionen (Dinge, die verloren werden, wenn die Beziehung verlassen wird)
· Commitment = Satisfaction – CLAlt + Investment
- Längsschnittstudie mit 30 studentischen Paaren
- Alle wichtigen Variablen (außer Kosten) zeigten die erwartete Beziehung mit späteren Trennungen
- repliziert für schwule und lesbische Beziehungen
Kritik
· Kritik an der Annahme einer Nutzenmaximierung in Beziehungen
· Annahme des Ausgleichs
- Eigene Kosten/Nutzen Relation entspricht Kosten/Nutzen Relation des Partners
- Ausgeglichene Beziehungen sind am glücklichsten und stabilsten
- Aber: Ungleichgewicht wird stärker von Benachteiligten als von Bevorzugten gesehen
Aber wer wird denn aufrechnen?
· Anekdotisch: Reproduktive Arbeit
· Normativ: ist nicht alles fair verteilt, obwohl „Liebe“
- z.B. Orgasm Gap (Frederick et al. , 2018; N > 50.000)
- Häufigkeit von Orgasmen in dyadischen Aufeinandertreffen:
-> Heterosexuelle Männer: 95%
-> Heterosexuelle Frauen: 65%
-> Lesbische Frauen: 86%
Trennung
· Viele Modelle der Beziehungen sind automatisch Modelle der Trennung
· In den Austauschmodellen trennen Menschen sich, wenn die Kosten größer sind als der Gewinn, bzw. der Gewinn anderswie (attractive alternative) gesteigert werden kann.
Breaker vs. Breakee
· Stärksten Einfluss auf das Erleben einer Trennung hat die Frage, ob man der Initiator der Trennung war oder verlassen wurde
· Verlassene haben stärkere Gefühle der Traurigkeit, Einsamkeit, Depression und körperliche Beschwerden (Akert, 1998)
Fazit
· Initiale Attraktion wird gesteigert durch Nähe, Ähnlichkeit, Reziprozität und physische Attraktivität
· Partner unterscheiden sich in ihren Bindungsstilen, Zufriedenheit und Stabilität sind aber unterschiedliche Dinge
· Stabilität von Beziehungen wird häufig ökonomisch modelliert – wenn es anderweitig mehr zu gewinnen gibt, wird die Beziehung beendet
· Take-Home-Messages: Kindliche Bindungssozialisation ist kein Schicksal, neue Beziehungen können neue sichere Bindung ermöglichen
· Negative Kommunikation bringt Unglück
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